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Veröffentlicht am 31.08.2022

Die Geschichte muss etwas an Fahrt aufnehmen, kann aber mit einem guten Ende aufwiegen!

Stolen Time - Zwischen den Welten
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Meinung:

Sobald es in einer Geschichte um Zeitreisen geht, bin ich Feuer und Flamme und es führt kein Weg um das Buch herum. So stand für mich bei "Stolen Time" schnell fest, dass ich das Buch lesen muss ...

Meinung:

Sobald es in einer Geschichte um Zeitreisen geht, bin ich Feuer und Flamme und es führt kein Weg um das Buch herum. So stand für mich bei "Stolen Time" schnell fest, dass ich das Buch lesen muss und ich habe es bis zum Schluss nicht bereut, auch wenn die Spannung zwischen drin etwas abgenommen hat.

Durch einen Zufall treffen die 16-Jährige Dorothy und der Pilote Ash im Jahr 1913 aufeinander. Als Zeitreisender kommt Ash aus dem Jahr 2077 und möchte dorthin auch wieder zurück und das eigentlich ohne Dorothy, doch es kommt anders als geplant. Nun findet sich Dorothy plötzlich Jahre später in einem Seattle wieder, dass von Erdbeben und Flutkatastrophen beherrscht wird. Ash ist mit seinem Team auf der Suche nach dem Mann, der das Zeitreisen möglich gemacht hat. Ist Dorothys Auftauchen nur ein bloßer Zufall oder ist sie fest im Zeitstrahl eingeplant?

Es dauert nicht lange bis sich Dorothys und Ash Wege kreuzen. Mir wurde schnell deutlich, dass die beiden sehr unterschidliche Charaktere haben und unterschiedliche Leben führen. Der Autorin ist es von Anfang an gut gelungen, beide Protagonisten authentisch darzustellen. Auf der einen Seite findet sich Dorothy mit ihrer unerschrockenen Art und auf der anderen Seite Ash, der bedacht und überlegt handelt. Beide haben mir schnell gut gefallen, auch wenn mir etwas die Tiefe gefehlt hat. Die Charaktere der beiden werden zwar sehr deutlich und bekommen auch viel Spielraum in der Geschichte, doch wirklich Tiefe, gerade durch verschiedene Gedanken und Gefühle, bekommen die beiden eher weniger. Auch wenn an dieser Stelle sicherlich noch etwas Luft nach oben wäre, fand ich es im Gesamteindruck nicht sonderlich schlimm, weil die Geschichte noch mit vielen anderen Aufbieten kann und dadurch auch noch etwas Steigerung für die Fortsetzung bleibt.

In diesem Buch bietet sich eine typische Zeitreise Geschichte mit allen möglichen Paradoxa, die dabei sehr schön eingebaut und erklärt wurden. Neben den Erzählperspektiven durch Dorothy und Ash finden sich auch Tagebucheinträge. Diese habe ich jedes mal aufs neue sehr gerne gelesen, weil es auf eine fesselnde Art Hintergrund Informationen erzählt, dabei aber auch die Zeitreise Paradoxa so schön darstellen können. Durch diese Tagebucheinträge bekommt die Geschichte auch nochmal eine sehr schöne Abwechslung und auch wenn diese immer zwischen der Geschichte zu finden sind, hatte ich nie das Gefühl aus der Geschichte herausgerissen zu werden.

Die Geschichte spielt sich in verschiedenen Jahren ab, die auch etwas auseinander liegen. Trotzdem bleibt die Geschichte auch in diesem Aspekt überschaubar. Ich freue mich bei Zeitreise Geschichten immer sehr auf neue Einblicke aus der Vergangenheit und Zukunft. In dieser Geschichte liegt darin jedoch nicht der Fokus und auch wenn Dorothy aus dem Jahr 1913 kommt, hat man davon nur relativ wenig gemerkt. Zudem hatte ich auch meine Schwierigkeiten, mich in das Setting des Seattles aus dem Jahr 2077 zudenken, wie es sich die Autorin vorstellt. Zwar wird das Setting ausreichend dargestellt, dennoch konnte ich einfach keine gute Verbindung aufbauen.

Ich fand, dass die Geschichte relativ lange gebraucht hat um Fahrt aufzunehmen und auch dann war es für mich relativ schwer vorzustellen in welche Richtung die Geschichte in etwas geht. Auf der einen Seite ist das gut, da die Geschichte so undurchschaubar ist, aber auf der anderen Seite hat es bei mir auch etwas die Spannung genommen, weil ich nicht wie gebannt auf die nächsten Seiten gewartet habe, mit der Erwartung auf etwas. Trotzdem finden sich im Verlauf der Geschichte durchaus spannende und actionreiche Szenen, die Nervenkitzel versprechen. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass nicht so viel passiert, aber nachdem ich den ersten Band beendet habe, hat sich dies Rückblickend geändert. Während mich der Verlauf nicht gänzlich angesprochen hat, konnte das Ende alles wieder aufwiegen. Ein kleiner Teil ist so eingetroffen, wie ich es erwartet habe, aber bei dem Rest wurde ich so sehr überrascht, dass ich nach der letzten Seite einen Moment durchatmen musste.

Auch wenn der erste Teil noch etwas Luft nach oben hat, gab es durchaus sehr gelungene Aspekte in der Geschichte, sodass ich jede Seite sehr gerne gelesen habe. Die Autorin bietet dem Leser einen durchaus spannende Zeitreise Geschichte, mit einem sprachlos machenden Ende. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung und kann es kaum erwarten!

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Veröffentlicht am 28.08.2022

Ein Thriller von Arno Strobel, welcher mich bis auf das Ende wieder mitreißen konnte

Fake – Wer soll dir jetzt noch glauben?
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Meinung:

Arno Strobel gehört für mich zu den Top Thriller Autoren und bei seinen Büchern kann ich fest davon ausgehen, sie ohne Probleme innerhalb von 24 Std. durchlesen zu können. Wenig überraschend ...

Meinung:

Arno Strobel gehört für mich zu den Top Thriller Autoren und bei seinen Büchern kann ich fest davon ausgehen, sie ohne Probleme innerhalb von 24 Std. durchlesen zu können. Wenig überraschend ist es, dass auch "Fake" da mithalten kann, aber auch wenn dieses Buch wieder Nervenkitzel pur bietet, hat es bei der Auflösung nicht ganz meinen Geschmack getroffen.

Für Patrick Dostert beginnt der ganz persönliche Albtraum ab dem Moment, in dem er beschuldigt wird, der Täter von Misshandlung und Entführung an einer Frau zu sein, die er noch nie zu vorgesehen hat. Während es schon schwer genug für ihn ist, seine Unschuld zu beweisen, taucht zudem noch ein Video auf, welches ein unerschütterlicher Beweis für seines Schuld ist. Wie soll er da noch seine Unschuld beweisen?

Einmal das Buch zur Hand genommen, findet man sich direkt im Sog der Spannung wieder und schon mit den ersten Seiten wird es schwer das Buch aus der Hand zu legen. Arno Strobel weiß auf Knopfdruck beim Leser ein Mitgefühl für die Protagonisten zu wecken und es hat bei mir nicht lange gedauert, da habe ich die Verzweiflung von Patrick Dostert spüren können. Das beeindruckt mich mit jedem Buch von ihm aufs neue, auch wenn sich Arno Strobels Bücher an dieser Stelle für mich relativ ähneln. Auf der einen Seite wusste ich dadurch recht schnell was mich erwartet, aber auch der anderen Seite konnte ich mich auch darauf verlassen, dass sich ein Gefühl von Nervenkitzel einstellen wird. Mit einer gelungenen Mischung aus einer spannenden Idee, unerwartete Szenen, mitreißende Protagonisten und eine bildhafte Gestaltung ist es nur schwer, nicht gefesselt zu werden.

Wie sich dieses Buch mit den anderen Büchern, im Punkt des Nervenkitzels und Mitfiebern, ähnelt, tut es dass auch im Grundbaustein der Geschichte, dennoch geht diese Geschichte in eine andere Richtung und kann mit ganz eigenen Kniffen überzeugen. Arno Strobel verleiht seinen Thrillern immer sehr viel aus der modernen Zeit und kann dadurch, wie ich finde, noch mehr Nähe schaffen und bliebt immer Aktuell, so dass er mich in diesem Punkt immer überzeugen kann. Obwohl der Klappentext in etwa darauf hindeutet, welche Richtung der Leser zu erwarten hat, ist jede Szene dennoch überraschend. Mit kurzen Kapiteln findet sich sowohl Tempo, aber auch Abwechslung und auch der Schreibstil ist wieder flüssig zu lesen und so, wie ich es von Arno Strobel gewohnt bin. In der Gestaltung, Idee und Verlauf konnte mich die Gestaltung also schon mal überzeugen und bietet einen durch und durch fesselnden Thriller. Dabei kommt dieser Thriller aber sehr gut ohne total brutalen und blutigen Ausführungen aus, lässt den Leser aber den Atem anhalten.

Beim Lesen habe ich mir die ein oder anderen Gedanken gemacht in welche Richtung die Auflösung gehen könnte. Am Ende lag ich, wenig überraschend, falsch und dennoch war ich von dem Ausgang nicht wirklich überzeugt. Während die Auflösung sich in dem ein oder anderen Punkt mit einer Überlegung von mir geglichen hat, gab es auch Unterschiede. Diese Unterschiede haben mir leider nicht zugesagt. Ich möchte nicht viel mehr auf das Ende eingehen, weil es sonst ganz leicht den ganzen Lesespaß nehmen würde. Eine Sache kann ich zum Ende jedoch noch sagen und das ist der, dass die wirklich überraschende Auflösung für mich viel zu schnell abgehandelt wurde und nach dem der "Aha" Moment mit dem ersten Satz der Auflösung kam, hätte ich dass Buch auch genauso gut weglegen können. Zum einen hat mich also die Idee an sich etwas enttäuscht, da ich mir nach dem Aufbau etwas mehr erhofft habe und auf der anderen Seite war es dann viel zu schnell dargestellt und ich war wenig beeindruckt.

Fazit:

Ich habe schon einige Thriller von Arno Strobel gelesen und ich wurde nie enttäuscht. Auch in diesem Buch findet sich eine nervenaufreibende Geschichte, die zum Mitfiebern und Haare raufen einlädt. Dabei hatte sie, für mich, ein paar Parallelen zu seinen anderen Thrillern, bringt dabei aber auch Einzigartigkeit mit. Ich war bis zum Schluss an den Thriller gefesselt und habe jede Seite sehr gerne und flott gelesen. Die Auflösung war dann leider weniger beeindruckend und hat mich sowohl im Aufbau, aber auch der Idee etwas enttäuscht. Dennoch ist auch "Fake" wieder ein grandioser Thriller, denn ich nur jedem Empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Ein überraschender Thriller, mit leichten Schwächen

Elternhaus
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Meinung:

"Elternhaus" ist mit seinem Cover, welches den Inhalt sehr gut festhält, eher ein unscheinbarerer Thriller. Auch der Klappentext klang für nicht unbedingt nach einer Geschichte, die dem Leser ...

Meinung:

"Elternhaus" ist mit seinem Cover, welches den Inhalt sehr gut festhält, eher ein unscheinbarerer Thriller. Auch der Klappentext klang für nicht unbedingt nach einer Geschichte, die dem Leser den Atem verschlägt. Doch es steckt viel mehr in dem Thriller als es zunächst den Anschein macht.

Für einen Thriller findet sich zunächst ein verhältnismäßig ruhiger Einstieg. Dabei wird die Geschichte aus der Perspektive mehrerer Protagonisten aufgebaut und der Leser steht der Frage gegenüber, wie alles zusammenhängt. Wer dabei den Klappentext schon gelesen hat, der findet zunächst nur schwer unbekanntes. Für alle die den Klappentext an der Stelle noch nicht gelesen haben, sollten dies auch nicht unbedingt tun, weil dieser einen großen Teil vom Anfang vorweg greift. Ich denke es reicht zu verraten, dass eine Villa der Mittelpunkt der Geschichte ist und die Familie, die dort wohnt, sich Fragen muss, ob sie sich dem Bösen stellen können, welchem sie bereitwillig die Tür geöffnet haben. Mit kurzen Kapiteln und einem Schreibstil, der schon mit den ersten Seiten angenehm zu lesen und einladend gestaltet ist, haben ich schnell in die Geschichte gefunden. Zwischen einem relativ langen Aufbau der Geschichte finden sich schon spannende Szenen, die mich zwischendrin recht kalt erwischt haben und schnell eine kurze Gänsehaut beschert haben. Auf der einen Seite ist der Aufbau sehr lang gehalten und auf der anderen Seite bietet dies auch genug Platz für unerwartete Sachen, was die Autorin sehr gut ausgenutzt hat. Obwohl es viele Perspektivwechsel gibt hatte ich an keiner Stelle meine Probleme, den Überblick zu behalten und das hat sich auch bis zum Schluss nicht mehr geändert.

Die Protagonisten sind sehr gut ausgearbeitet und das auch trotz der vielen Wechsel. Alle bekommen die nötige Tiefe und ich konnte mich in alle sehr gut hineinversetzten. Dabei passen die Protagonisten in jeder Szene gut zur Geschichte und haben dazu beigetragen, dass ich noch ein Stück mehr hinein finde.

Während die Gestaltung schon eine gute Grundlage bietet, kann auch die Geschichte sehr gut mithalten. Trotz des sehr langen Aufbaus war ich von der ersten Seite an gefesselt und bin recht flott durch die Seite gekommen. Ich wollte immer wissen wie es weitergeht und obwohl mich schon einiges überraschende Szenen kalt erwischt haben, war ich auf die nächste trotzdem nicht vorbereitet. Es findet sich eine bedrückende Grundspannung, wie ich sie mir bei Thrillern wünsche und doch kann man zwischen drin auch etwas aufatmen. Ich konnte mir nie ausmalen was mich als nächstes erwartet, obwohl sich die Szenen nicht unbedingt viel voneinander unterschieden und dabei doch so unterschiedlich sind.

Bis zum Schluss war ich also gefesselt und stand beim Lesen etwas unter Strom und wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht. Der lange Aufbau sorgt dafür, dass das Hoch der Geschichte recht weit am Schluss kommt, was ich nicht unbedingt schlimm fand. Dennoch war ich von dem Schluss etwas enttäuscht, weil er etwas im Schatten vom Mittelteil stand, den aus der Auflösung hätte man sicher noch einiges mehr machen können. Die Stimmung ist schnell umgeschlagen und während ich bis zu einem bestimmten Punkt die Protagonisten noch sehr gut verfolgen konnte, hat es mir eine Figur dann etwas schwieriger gemacht. Allgemein wird das Ende im Vergleich relativ schnell abgehandelt, wobei mir auch die überraschenden und unerwarteten Punkte etwas gefehlt haben.

Fazit:

Der lange Aufbau, der durch den Klappentext etwas vorher genommen wird und das Ende, aus dem man noch etwas mehr herausholen könnte, haben dem Thriller etwas geschadet. Dennoch hat mich die Geschichte und die Gestaltung sehr gefesselt. Die spannenden und unerwarteten Szenen, gemischt mit einer greifbaren Grundspannung geben dem Thriller das gewisse Etwas. Mit gut ausgearbeiteten Protagonisten verdient der Thriller von mir 4.5 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.06.2022

Die Geschichte lässt nur wenig Spielraum, wurde aber gelungen umgesetzt

Der Klang des Bösen
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Meinung:

Über ein Jahr mussten wir Leser auf die Fortsetzung der interessanten "Auris" Reihe warten und mit "Der Klang des Bösen" ist nun der vierte Teil der Reihe erschienen. Auch wenn die Fälle, die ...

Meinung:

Über ein Jahr mussten wir Leser auf die Fortsetzung der interessanten "Auris" Reihe warten und mit "Der Klang des Bösen" ist nun der vierte Teil der Reihe erschienen. Auch wenn die Fälle, die im Fokus stehen, mit jedem Band in sich abgeschlossen sind, kann ich es nur empfehlen, mit dem ersten Band anzufangen. Dennoch bleibt meine Rezension zu dem vierten Teil spoilerfrei gegenüber den Vorgängern.

Matthias Hegel wird hellhörig als der panische 15-jährige Silvan Berg davon berichtet, dass er gesehen hat, wie seine Mutter aus dem Fenster des dritten Stocks gestürzt ist und ist sich sicher seinen Vater im Hintergrund gesehen zu haben. Niemand nimmt den Jugendlichen ernst, außer Matthias Hegel, der den Fall nicht so schnell abgehakt sieht. Zusammen mit Jula Ansorge geht er der Sache nach und dabei geht es nicht nur um die Wahrheit, sondern auch schnell um sein Leben...

Ohne umschweifen kommt es in dem Thriller inhaltlich gleich zur Sache, wodurch schon auf den ersten Seiten eine hohe Spannung zu finden ist. Dabei hat mir der Einstieg und die gewählten Szenen sehr gut gefallen, denn diese werfen schnell Fragen auf und haben dazu geführt, dass ich schnell weiterlesen wollte. Auch in diesem Teil wird die Geschichte wieder aus der Perspektive verschiedener Protagonisten erzählt. Darunter gehören aber nicht nur Matthias Hegel und Jula Ansorge, sondern auch andere wichtige Figuren. Mir haben die Wechsel prinzipiell sehr gut gefallen, weil es dadurch einige Abwechslung gibt und die Geschichte nicht so schnell einseitig wird. Dennoch fand ich aber, dass gerade am Anfang ein Protagonist zu sehr im Vordergrund stand, weswegen ich mir zwischen drin immer mal gewünscht habe, dass sich die Perspektive wieder wechselt. Das hat sich aber nach hinten raus aufjedenfall gebessert. Mit einem gewohnt flüssig zu lesenden Schreibstil hat mir der Einstieg also alles in allem sehr gut gefallen.

Der Klappentext verrät schon einiges von der Geschichte und dennoch warten an vielen Ecken kleine Überraschungen auf den Leser. Allen voran sind es aber wohl die Protagonisten, die die Geschichte ein Stück weit auszeichnen. Ich habe schnell gemerkt, dass der Autor sich eine Geschichte überlegt hat, die nur wenig Spielraum für Spekulationen lässt, umso mehr stechen die Protagonisten an dieser Stelle positiv heraus, ansonsten wäre es durchaus recht langweilig geworden. Dennoch können die Protagonisten nicht gänzlich alles abfangen, wodurch ich gerade zur Mitte hin etwas skeptisch beim Lesen wurde. Es gibt ein paar Szenen die sich ähneln und manchmal treten die Protagonisten etwas auf der Stelle. Trotzdem kam ich nie auf die Idee, dass Buch abzubrechen.

Nach einem starken Start und einer etwas ruhigeren Mitte habe ich meine Hoffnungen auf das Ende gesetzt. Mit kurzen Kapiteln findet sich schon ein recht hohes Tempo beim Lesen, aber zum Ende hin hat das nochmal angezogen und ich bin über die letzten Seiten förmlich geflogen. Wie schon erwähnt, lässt die Geschichte nur wenig Raum für Spekulationen und trotzdem gab es am Ende eine andere Auflösung als ich erwartet hätte. Eine allzu große Überraschung war es für mich aber auch wieder nicht, was aber nicht heißt, dass ich mit dem Ende nicht zufrieden war, denn das bin ich durchaus. Der Verlauf der Geschichte ist bis zum Schluss nachvollziehbar gestaltet, verrät aber an keiner Stelle zu viel.

Positiv ist mir auch aufgefallen, dass es wieder interessante Informationen aus der Phonetik gibt, die ich bei den letzten beiden Teilen etwas vermisst habe. Auch der Einbau ist an diesen Stellen sehr gut gelungen und ich habe gerne darüber gelesen.

Für mich war der vierte Teil der "Auris" Reihe wieder ein gelungener Thriller, der an der ein oder anderen Stelle mal besser und mal etwas schlechter war, aber trotzdem nie langweilig wurde und von mir 4.5 ⭐ bekommt. Für Fans der Reihe ein Muss, aber auch für alle die es noch werden wollen! Nach der letzten Seite hoffe ich sehr, dass wir nicht wieder so lange auf den nächsten Teil warten müssen...

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Ein gelungener Krimi, der Roman-Bestsellerin

Die Toten von Fleat House
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Meinung:

Lucinda Riley ist mit ihren Romanen bekannt, allen voran mit der "Die sieben Schwestern"-Reihe und jetzt dürfen sich ihre Leser auch über ihren einzigen Krimiroman freuen. Was sich schon vom ...

Meinung:

Lucinda Riley ist mit ihren Romanen bekannt, allen voran mit der "Die sieben Schwestern"-Reihe und jetzt dürfen sich ihre Leser auch über ihren einzigen Krimiroman freuen. Was sich schon vom Klappentext interessant anhört, entpuppt sich auch beim Lesen als ein spannender Krimi, der bis zum Schluss lesenswert bleibt.

Im Klappentext findet sich der Inhalt schon sehr gut umschrieben und dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Mit vielen Perspektivwechsel startet die Geschichte mit einem flotten Einstieg, wobei es gleich um das wesentliche geht. So wird der Leser gleich in einen spannenden Sog gezogen und dabei wird für das Lesen schon am Anfang ein Stück weit Aufmerksamkeit gefordert. Mir hat die geforderte Aufmerksamkeit aber recht gut gefallen und es war dabei an keiner Stelle anstrengend. Es kam auch eher dazu, dass ich immer ein gutes Stück in dem Buch gelesen habe ohne es aus der Hand zu legen. Das lag auch an dem sehr angenehm und flüssig zu lesenden Schreibstil, welcher jeder Seite zugutekommt.

Obwohl der Klappentext schon einiges von dem Inhalt verrät, handelt es sich dabei nur um das wesentliche, denn in dem Buch steckt noch viel mehr. Wie schon erwähnt finden sich Perspektivwechsel und dabei stehen nicht nur die Ermittler im Vordergrund und vielleicht der Täter, wie man es aus anderen Krimis kennt, sondern auch ganz viele verschiedene Protagonisten, die auf unterschiedlichste Weise etwas zur Geschichte bei tragen. Dabei gibt es sehr viel Abwechslung, denn die Einblicke sind sehr verschieden, was mir sehr gut gefallen hat. Dadurch wird es auf den rund 500 Seiten nie wirklich langweilig und es gibt immer etwas interessantes zu lesen. Das in diesem Buch viele Protagonisten im Vordergrund stehen hat auch den positiven Effekt, dass die Geschichte eine tolle Tiefe erhält und die Figuren für den Leser nahbarer werden. Ich hatte auch nie Probleme den Überblick zu behalten und konnte mich auch Gedanklich sehr gut auf die Wechsel einstellen.

Während die Wechsel der Geschichte tolle Einblicke und eine gute Tiefe verleihen, hat das ganze für mich doch manchmal einen zu großen Umfang gehabt. So ging die Geschichte für mich eher in eine Roman Richtung und hat sich von einem Krimi an der ein oder anderen Stelle etwas entfernt. Das lag auch ein Stück daran, dass manches für den anfänglichen Mord an Charlie Cavendish nur wenig belang hatte und die Geschichte unnötig ausgeschmückt haben.

Der Krimi ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend und sehr gut durchdacht. Obwohl ich mir beim Lesen immer meine Gedanken für das Ende gemacht habe, lag ich bei der Auflösung um Längen daneben. Die Geschichte macht unerwartete Wendungen und wartet mit einigen Überraschungen auf den Leser, sodass es nicht so schnell langweilig. Mir hat die Entwicklung der Geschichte auch an jeder Stelle gut gefallen.
Bei der Umsetzung ist mir aber zum Schluss ein kleiner Hacken aufgefallen. Mir ist häufiger aufgefallen, dass die Autorin dem Leser etwas vorenthält, was die Figuren gerade herausgefunden haben oder auf welche Gedanken sie gekommen sind, um dann später darauf zurück zu kommen. So habe ich mich unnötig auf die Folter gespannt gefühlt und während so gut wie jeder Gedanke der Protagonisten ein Platz im Buch bekommen, werden wichtigere Sachen erst ausgelassen, was für mich nicht sehr gut zusammenpasst.

Ein toller Krimi mit einer guten Mischung aus Spannung und Roman, der viele unterhaltende Lesestunde verspricht und dabei mit einer gelungen Gestaltung überzeugen kann. Mit 4.5 Sternen ist es für mich ein Buch, dass eine klare Leseempfehlung verdient!

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