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Veröffentlicht am 27.09.2022

Oberflächliche Gestaltung, aber eine spannende und undurchschaubare Geschichte

Paradox Hotel
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Ich bin ein großes Fan von Zeitreisen und deswegen steht es für mich außer Frage, dass ich jedes Buch, welches sich um dieses Thema dreht, lesen muss. Mit der Mischung aus Zeitreisen und Krimi klingt es ...

Ich bin ein großes Fan von Zeitreisen und deswegen steht es für mich außer Frage, dass ich jedes Buch, welches sich um dieses Thema dreht, lesen muss. Mit der Mischung aus Zeitreisen und Krimi klingt es noch mehr nach einem spannenden und ansprechenden Buch.

Wer eine Tagesreise in die Vergangenheit möchte, der bucht ganz einfach einen Flug im Paradoxe Hotel und die Reise kann beginnen. Viele Epochen sind zum greifen nah. Plötzlich gibt es in dem Hotel ein Todesopfer und January Cole macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Zunächst muss sie sich jedoch die Frage stellen, wann der Mord überhaupt geschehen ist und so verschwimmen die Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und das unumstößliche gerät ins Wanken.

Ich konnte mir nur schwer ausmalen, was gerade am Anfang auf den Leser wartet. Der Einstieg gestaltet sich flott und hält sich an keiner Stelle damit auf, das Konstrukt rund um das Paradoxe Hotel, aber auch der Protagonisten ausführlich darzustellen und so nimmt die Geschichte gleicht Fahrt auf. Das kommt zwar gleich der Spannung zu gute und kann daher schnell fesseln, auf der anderen Seite blieben bei mir die ein oder anderen Fragen offen und manche Stellen sind nur schwer durchschaubar. Das Paradoxe Hotel bietet ein interessantes und umfangreiches Setting, was begeistert, aber dieser Schwerpunkt wurde nicht gewählt. Das ist nicht unbedingt negativ, aber wer mit diesem Buch auf eine eindrucksvolle Zeitreise Idee setzt, der ist an der falschen Stelle. Trotzdem werden natürlich beim Lesen die ein oder anderen Ecken des Hotels deutlicher und wie alles funktioniert, aber für mich dann aber eben doch ein ganzes Stück zu oberflächlich. Leider hat mir auch das Zeitreisen gefehlt, denn während es Nebenfiguren gibt, die zwar in die Vergangenheit reisen, macht das die Hauptprotagonistin January Cole eben leider nicht.

Während es zwar keine Reisen in die Vergangenheit gibt und auch das Paradoxe Hotel ein Stück weit undurchsichtig bleibt, kann der Autor trotzdem mit einer spannenden und interessanten Geschichte überzeugen, die eindrucksvoll umgesetzt wurde. Der Autor hat sich spannende Kniffe überlegt, die mich an vielen Stellen überrascht haben und an der Zeit zweifeln ließen. Die Geschichte verlangt es ein Stück weit aufmerksam zu lesen, ansonsten verliert man sich und weiß schnell nicht mehr, was man glauben kann und das hat mir zusehends gefallen. Dem ganzen kommt auch der Schreibstil sehr zu gute, der es einfach macht, durch die Geschichte zu kommen.

Die Geschichte und die Ermittlungen rund um das Opfer haben sich ganz anders gestaltet als erwartet. Zum einen natürlich, weil January Cole nicht durch die Zeit reist um der Wahrheit auf den Grund zu gehen, aber auch durch die Geschichte an sich. Bis zum Schluss blieb die ganze Geschichte für mich undurchschaubar und ich wurde am Ende positiv überrascht. Zwischendrin war bei mir aber etwas die Luft raus, denn entweder passierte nur das Gleiche oder es war so flott, dass man nur schwer mitgekommen ist. So wirklich ermitteln tut die Protagonistin auch nicht unbedingt, denn es sind eher mehrere Punkte, die irgendwie zusammen gehören und die January Cole versucht zu durchschauen.

January Cole ist eine spezielle Protagonistin, die für mich aber sehr gut in die Geschichte gepasst hat. Sie lässt sich nicht unterkriegen und weiß sich durchzuschlagen. Obwohl sie ihren Mitmenschen gegenüber alles andere als freundlich gegenüber tritt, ist mir das trotzdem nicht negativ aufgefallen. Außerdem wird mit dem Verlauf der Geschichte sehr schön eine Charakterentwicklung deutlich, wodurch ihr Verhalten am Anfang etwas an schwere verliert. Gleich am Anfang erfährt der Leser etwas über sie, was der ganzen Geschichte zwischendrin nochmal das Gewisse etwas verleiht und dafür sorgt, dass alles undurchschaubarer wird, aber auch spannender.

Fazit:

Zusammen mit der Zeitreise Idee und der speziellen Protagonistin, findet sich eine spannende Geschichte, die undurchschaubar bleibt und mit den ein oder anderen Kniffen überraschen kann. Trotzdem ist es in der Ausführung weder ein eindrucksvoller Zeitreiseroman, noch eine typischer Krimi, kann aber auch andere Art überzeugen. Während das ganze Konstrukt irgendwie oberflächlich bleibt, können die Szenen dann doch irgendwie fesseln.

Ein spezielles Buch mit einer gut durchdachten Idee, die in der Gestaltung vielleicht nicht jeden Leser anspricht, mich aber bis zum Schluss recht gut unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Ein Herzensbuch voller Gefühle!

We Are Like the Sea
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Lavender wird bei ihrer Ankunft auf Malcolm Island von einem Sturm empfangen, der ihre Gefühle im inneren nur schwer wiedergeben kann. Nach dem Tod ihres Onkels hat er ihr sein Haus auf der Insel vererbt. ...

Lavender wird bei ihrer Ankunft auf Malcolm Island von einem Sturm empfangen, der ihre Gefühle im inneren nur schwer wiedergeben kann. Nach dem Tod ihres Onkels hat er ihr sein Haus auf der Insel vererbt. Ihr gescheitertes Studium bringt sie letztendlich doch zurück und damit auch noch stärker die Erinnerungen an den tragischen Unfall vor zwölf Jahren. Gleich am ersten Tag trifft sie auf den Coast Guard Jonne und er bringt Licht in den Sturm, doch als er erfährt, wer sie ist, kommt der Sturm umso stärker zurück...

Es dauert nicht lange bis Lavender und Jonne das erste Mal aufeinander treffen und die Harmonie zwischen den beiden hat mir direkt gefallen. Zunächst findet sich ein lockerer Umgang und es wird deutlich, dass die beiden sich zueinander hingezogen fühlen. Als es dann umschlägt, sind die Gefühle und die Verzweiflung der beiden sehr greifbar und während beide ganz unterschiedliche Gefühle haben, konnte ich dennoch mit beiden mitfühlen. Die Autorin erschafft schon mit den ersten Seiten und den beiden Protagonisten eine große Sogwirkung und für mich wurde es immer schwerer das Buch aus der Hand zulegen. Die Geschichte ist aus beider Sicht erzählt und auch wenn ich eher ein Fan davon bin, eine Liebesgeschichte aus nur einer Sicht zu lesen, kommt es dieser Geschichte auf ganzer Linie zu Gute. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass mich die Geschichte genauso berührt und gefühlstechnisch so mitgenommen hätte, wenn sich nur eine Sichtweise finden würde. Beide Gefühle und vor allem Gedanken sind unersetzlich. Jonne hat sich mit seiner hilfsbereiten Art in mein Herz geschlichen und obwohl er eine tief verwurzelte Wut auf Lavender hat, ist er ihr gegenüber nie beleidigend oder mit seinem handeln unfair, aber seine Wut bleibt dabei immer ein Stück spürbar. Mir hat die Mischung von Jonnes Gefüheln sehr schön gefallen und es hat gut in die Geschichte gepasst. Lavender war mir auch von der ersten Seite an sympathisch und ihre Handlungen haben mir mehr und mehr gefallen. Trotzdem hatte ich mit ihren Gedanken und Gefühlen meine Schwierigkeiten, weil sie sehr radikale Erwartungen hat und an die auch noch im Verlauf der Geschichte immer weiter festhält, obwohl längst das Gegenteile eingetroffen ist. Doch auch bei ihr bleibt das Mitfühlen nicht aus.

Lavender und Jonne stehen in der Geschichte im Vordergrund und mir haben beide mit ihrem Charakter sehr gefallen. Der Autorin gelingt es sehr schön, die unterschiedlichen Gefühle und Gedanken auf richtige Weise an den Leser heranzutragen. Während der Anfang nicht auf das vermuten lässt, wohin die Geschichte später geht, wurde der Verlauf sehr schön umgesetzt und konnte mich mit jedem Kapitel überzeugen. Die Entwicklungen sind dabei immer greifbar und wurden sehr schön umgesetzt. Mir ist dabei sehr positiv aufgefallen, dass die Protagonisten ab einem bestimmten Zeitpunkt klar miteinander sprechen und dadurch auch Unklarheiten gegenüber aus der Welt geschaffen werden. Dabei fand ich die Gespräche immer authentisch und nachvollziehbar und sie waren so gestaltet, wie ich es mir gewünscht habe. In dem Buch dreht sich aber nicht nur alles um Lavender und Jonne, denn die beiden stehen noch einer anderen Schwierigkeit gegenüber und auch da fand ich die Entwicklung sehr gelungen. Zwischendrin kamen bei mir Tränen auf und ich bin über die Seiten geflogen, weil ich unbedingt lesen musste wie es weiter geht. Über die Seiten hat die Geschichte für mich genau das richtige Tempo angenommen und dabei war die Veränderung spürbar, aber an keiner Stelle überstürzt oder plötzlich.

Die beiden Protagonisten bringen also alles mit, was eine gefühlvolle Geschichte braucht und wurde von der Autorin auch sehr schön umgesetzt. Der Schreibstil trägt seinen Teil dazu bei, der sehr bildhaft gestaltet wurde und dabei die Gefühle auf eine schöne Art einfangen konnte. Dabei wurde es auch nie langweilig den beiden durch ihre Gedanken zu verfolgen. Auch das Setting bringt der Geschichte noch einmal das Gewisse etwas, wodurch ich mich beim Lesen jede Sekunde sehr wohlgefühlt habe. Obwohl es nicht wirklich viele verschiedene Orte gibt, an denen die Geschichte spielt, bleiben die Szenen abwechslungsreich und es wird nie langweilig.

Fazit:

"We Are Like the Sea" ist eine Geschichte über zwei Protagonisten, in denen ein Sturm tobt. Voller greifbarer Gefühle ist die Entwicklung der beiden für den Leser auf jeder Seite spürbar und dabei haben sich die beiden nach und nach in mein Herz geschlichen. Zwischen Gefühlsdrama finden sich auch ernsthafte Gespräche, wodurch die Geschichte noch authentischer wird. Der Schreibstil kann nicht nur die Gefühle der Protagonisten sehr schön einfangen, sondern auch das Setting auf eine gelungene Art gestalten. Eine tolle Liebesgeschichte, die bei mir kleine Tränen ausgelöst hat und die zu einer kleinen Herzensempfehlung geworden ist.

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Nach längerem warten wieder ein spannender Krimi!

Einsame Nacht
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Meinung:

Zwei Jahre hat der vierte Teil der Krimireihe um Kate Linville auf sich warten lassen und die ganze Zeit habe ich dem erscheinen entgegen gefiebert. Umso mehr hat es mich gefreut, dass Buch schon ...

Meinung:

Zwei Jahre hat der vierte Teil der Krimireihe um Kate Linville auf sich warten lassen und die ganze Zeit habe ich dem erscheinen entgegen gefiebert. Umso mehr hat es mich gefreut, dass Buch schon so kurz nach dem Erscheinungstermin lesen zu können, auch wenn ich etwas traurig bin, dass es schon wieder vorbei ist.

In dem vierten Teil beginnt der Schrecken in einer einsamen kalten Dezembernacht in der eine junge Frau in ihrem Auto ermordet wird. Die Tat bleibt unbeobachtet, doch es gibt eine Zeugin, die gesehen hat, wie ein Mann bei dem Opfer eingestiegen ist. Wer war dieser Mann und ist er der Mörder?

Der vierte Teil bringt ein schreckliches Szenario mit, das dem ein oder anderen sicher schon Nachts auf dem Heimweg durch den Kopf gegangen sein dürfte. Mit dem Prolog erschafft Charlotte Link schnell eine große Sogwirkung und neben Schrecken habe ich mich gleich gefragt, wie alles zusammenhängt und mit den ersten Seiten haben bei mir die Spekulationen begonnen. Der Prolog erzählt unerwartet die Vergangenheit aus dem Jahre 2010 und verspricht damit eine Geschichte, die viele Fragen aufwirft. Auch dieser Teil der Reihe ist wieder aus der Sicht mehrerer Protagonisten erzählt und so verläuft die Geschichte zunächst ohne Kate Linville. Als sie dann aber dazu stößt, hat mir das Wiedersehen gefallen, auch wenn ich nicht mehr alles aus dem Vorgänger parat hatte und mich somit zunächst orientieren musste. Trotzdem gestaltet sich der Einstieg sowohl mit den Geschehnissen, die sich schnell überschlagen, als auch mit Kate Linville sehr angenehm. Wer schon Krims von der Autorin gelesen hat, der darf sich auch bei diesem Buch wieder über eine schnell fesselnde Geschichte freuen, die man so schnell nicht mehr aus der Hand legen kann. Aber auch sonst gestaltet sich der Einstieg mitreißend und die Vorkenntnisse sind nicht unbedingt vonnöten.

In dem Buch findet sich nicht unbedingt ein roter Faden, aber das ist mir nicht negativ aufgefallen. Dadurch wird das Gelesene abwechslungsreicher und nie langweilig, dabei hatte ich aber auch nie Probleme, den Überblick zu behalten. Die Geschichte gestaltet sich umfangreich und sehr gut durchdacht, was mit jedem Kapitel deutlicher wird. Für mich war auch das Maß, in wie weit das Privatleben der Ermittler eingebaut wurde, wieder sehr gut gewählt und umgesetzt. Ich habe schon früh mit meinen Spekulationen begonnen und das bietet die Geschichte auch ein Stück weit an. Ich musste relativ früh feststellen, dass ich in einem wichtigen Punkt richtig lag und trotzdem wurde ich zum Teil auch noch überrascht. Der Aufbau der Geschichte macht es nicht unbedingt schwierig einen Aspekt vorherzusehen und dennoch war ich an keinem Punkt gelangweilt oder enttäuscht. Der Autorin gelang es bei mir sehr gut, dass ich mich komplett zwischen den Seiten verloren habe und unbedingt mehr über die Protagonisten lesen und erfahren wollte, obwohl schnell klar war, worauf die Geschichte aufbaut. Auch der Fokus der Geschichte spielt dabei eine tragende Rolle, den dieser war sehr greifbar und wurde authentisch umgesetzt, wodurch das ganz nochmal das Gewisse etwas erhält. So ist es nicht einfach nur ein vielleicht brutaler Roman, sondern setzt sich sehr schön mit den Gedanken und Gefühlen der Figuren auseinander, wodurch die Handlungen nahbarer werden.

Kate Linville ist die Hauptprotagonistin in der Reihe, auch wenn die Kapitel nicht nur aus ihrer Sicht geschrieben sind, sondern auch zu großen Teilen noch aus anderen. Dennoch steht sie im Vordergrund und es ist schön zu sehen, wie sie sich über die Bände hinweg entwickelt. Sie ist mir als Protagonistin sehr sympathisch und mir gefällt ihr Vorgehen bei den Ermittlungen, auch wenn sie sich dabei vielleicht nicht immer an die Vorschriften hält, was es aber gerade auch ein Stück spannender macht. Wie schon erwähnt, fand ich die Mischung zwischen den Ermittlungen, aber auch dem Privatleben der Figuren, gelungen. Zwischendrin fand ich Kate jedoch etwas anstrengend, weil sie zum einen sehr unglücklich damit ist, dass sie alleine ist, aber auf der anderen Seite blockt sie Annäherungen von jemanden direkt ab, um im nächsten Moment wieder tot unglücklich mit dem allein sein zu sein.

Obwohl dieser Teil ein Stück vorhersehbarer war und nicht ganz so mit dem raffinierten dritten Band mithalten kann, ist es trotzdem ein spannender Krimi aus einer wirklich tolle Reihe, bei der sich das warten aufjedenfall lohnt!

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Veröffentlicht am 22.09.2022

Wie erwartet: Ein Highlight mit vielen Gefühlen!

Firefly Creek
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Meinung:

Letztes Jahr habe ich mit dem ersten Teil der Firefly Creek Reihe ein großes Romance Highlight gefunden und während auch der zweite Teil wieder viele Gefühle mitgebracht hat, habe ich mich sehr ...

Meinung:

Letztes Jahr habe ich mit dem ersten Teil der Firefly Creek Reihe ein großes Romance Highlight gefunden und während auch der zweite Teil wieder viele Gefühle mitgebracht hat, habe ich mich sehr auf den dritten Teil gefreut. Wie soll es da auch anders sein, als dass auch die Geschichte um Erin und John sich wieder ein kleinen Platz in meinem Herzen gesichert haben?

Die Geschichte von Erin und John findet schon im ersten Teil ihren Anfang, wodurch ich mich nochmal mehr auf die beiden gefreut habe. Erin nähert sich dem smarten Banker Will an, hat aber noch leichte Zweifel, was ihre Beziehung zu ihm angeht. Ihre Welt gerät ins Wanken, als ihr Vater unerwartet verstirbt. An ihrer Seite ist wie immer John, auf den sie sich schon immer verlassen konnte. Welchem der beiden Männer gehört schlussendlich ihr Herz und was muss geschehen, bis sie sich das eingestehen kann?

Auch in diesem Band ist der Einstieg wieder ein Stück wie Nachhause kommen und ich wurde sehr schön von der Bennett Familie und Erin empfangen. Obwohl es jetzt schon ein paar Monate her ist, dass ich den zweiten Teil gelesen habe, hat es sich nicht solange angefühlt und ich hab mich gleich zwischen den Seiten verloren. Es dauert nicht wirklich lange bis es holprig in der Geschichte wird. Obwohl der Klappentext schon das ein oder andere Verrät, wurde ich von manchen Szenen kalt erwischt. Das liegt unter anderem an der Gestaltung und dem Schreibstil der Autorin. Lilian Kaliner gelingt es so gut, die Geschichte mit den Gefühlen der Protagonisten zu verflechten und diese genau richtig an den Leser heran zutragen. Obwohl die Geschichte aus der Sicht beider Protagonisten geschrieben ist, wurde die Zerrissenheit der beiden sehr schön eingebaut und ich hatte nie das Gefühl, dass die beiden eine Beziehung unnötig hinauszögern, auch wenn das natürlich ein wenig der Grundbaustein ihrer Geschichte ist. Der Ausgang der Geschichte stand für mich zu keinem Zeitpunkt in Frage und trotzdem war ich hin und hergerissen, habe mit den Protagonisten mitgefühlt und mitgefiebert. Für mich gestalten sich die Szenen realitätsnah und authentisch, wodurch ich noch ein Stück mehr in die Geschichte eintauchen kann. Beim Lesen stand ich unter Strom und ich konnte auch bei diesem Teil nur schwer eine Träne unterdrücken. Bei jeder Szene ist bei mir auch die Liebe zum Detail mitgeschwungen und hat gerade sowohl die Protagonisten als auch das Setting für mich zu etwas besonderem gemacht. Natürlich ist auch dies wieder eine Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen und eine abgestimmte Portion Drama und die Protagonisten hätten es sicher auch leichter haben können, aber dennoch hätte ich mir den Verlauf an keiner Stelle anders gewünscht.

Wie schon erwähnt lernt der Leser Erin und John schon in den vorherigen Teilen kennen und vielleicht kam das ihrer Geschichte auch nochmal zu gute. So sind die Protagonisten schon bekannt und die Geschichte konnte sich voll und ganz auf die Gefühle der beiden fokussieren, was der Autorin auch sehr schön gelungen ist. Erin und John unterschieden sich mit ihrem Charakter in vielen Punkten und doch ergänzen sie sich gerade dadurch auch auf die richtige Art und Weise. Auch der Verlauf der Geschichte wurde sehr schön auf die beiden abgestimmt. Trotzdem sind auch die anderen Familienmitglieder wieder nicht zu kurz gekommen und es ist immer wieder schön eine Szenen mit allen zusammen zu haben. Obwohl Erin und John im Fokus stehen, blieb auch die Entwicklung der anderen Protagonisten greifbar und auch in diesem Buch wird der Leser wieder durchgängig in die Familie aufgenommen.

Fazit:

Es hat mich nicht überrascht, dass auch der dritte Band bei mir wieder eine Achterbahn der Gefühle ausgelöst hat und am Ende dafür gesorgt hat, dass ich mir eine Träne nur schwer verdrücken konnte. Die Autorin erschafft eine Welt, in die ich mit einem wohligen Gefühl zurückgekehrt bin und zwischen einem sehr schönen Schreibstil und liebe zum Detail, gerade bei den Protagonisten, empfangen wurde. Mit einer authentischen Geschichte, mit viel Abwechslung, wird es zwischen Erin und John nie langweilig. Alles in dem Buch macht es für mich zu einem Highlight und ich kann es schon wieder kaum erwarten, ein viertes mal nach Firefly Creek zu reisen!

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Veröffentlicht am 19.09.2022

Unsympathische Protagonisten und ein eintöniger Verlauf

Stille blutet
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Meinung:

Von Ursula Poznanski habe ich bis jetzt nur ein Jugendbuch gelesen, welches mir sehr gut gefallen hat. Nun durfte es also auch mal ein Thriller sein, aber leider konnte der mich letztendlich ...

Meinung:

Von Ursula Poznanski habe ich bis jetzt nur ein Jugendbuch gelesen, welches mir sehr gut gefallen hat. Nun durfte es also auch mal ein Thriller sein, aber leider konnte der mich letztendlich nicht überzeugen.

Eine bekannte Nachrichtensprecherin Nadine Just verkündet online ihre Ermordung an und zwei Stunden später bewahrheitet sich die Ankündigung. Dabei wird Entsetzen geweckt, aber auch Nachahmer auf den Plan gerufen und schnell findet sich mit dem Gunther Marzik ein weiteres Opfer. Das erschwert die Ermittlungen für Fina Plank und ihr Team, doch schnell ist in Tibor Glaser, der Ex-Freund von Nadine Just, ein Verdächtiger gefunden. Dieser versucht seine Unschuld zu beteuern, während im Hintergrund weiteres seinen Lauf nimmt...

So interessant der Klappentext klingt, so spannend gestaltet sich auch der Einstieg. Obwohl zunächst klar ist, wie alles seinen Anfang nimmt, war ich doch relativ gefesselt von den ersten Seiten und habe aufmerksam gelesen. Nach und nach kommen die verschiedenen Protagonisten hinzu und die Charaktere wurden deutlich, die sehr unterschiedlich sind, dabei fand sich für mich jedoch kaum eine sympathische Figur. Es wird immer eindeutiger, dass Nadine Just zu ihren Mitmenschen alles andere als freundlich war und das trifft auch auf einen Kollegen von Fina Plank zu. Der Kollege lässt es sich nicht nehmen, Fina Plank aufzuzeigen, dass eine Frau nichts in der Mordgruppe zu suchen hat und auch mit ihrer Figur hat er seine Probleme. Das macht ihn zunehmend unsympathischer und war mir ein großer Dorn im Auge und hat den Fokus des Thriller für mich verschoben. Nicht jeder Protagonist muss in einer Geschichte vor Freundlichkeit strotzen, aber wenn nichts anderes als beleidigende Sprüche kommen, finde ich es sehr störend. Fina Plank hat nicht nur damit zu kämpfen, ihren Platz in der Männergruppe zu finden, sondern auch mit ihrem Körper. An sich ein authentisches Thema, aber leider wurde ansonsten nichts anderes von ihre dargestellt und so fehlte mir leider die Tiefe, vor allem in Hinblick auf eine Fortsetzungen der Thriller Reihe.

Mit den angekündigten Ermordungen hat sich die Autorin eine spannende Idee überlegt. Dabei hat es mich auch gefesselt, dass der Ex-Mann des ersten Opfers in den Vordergrund rückt und es hat mich in den Fingern gejuckt, zu erfahren ob da etwas hinter steckt. Während ich am Anfang von seiner Unschuld überzeugt war und auch mit ihm mit gefiebert und mit gefühlt habe, hat sich das nach und nach aufgelöst. Die Anschuldigungen Tibor Glaser gegenüber waren nicht wirklich stichhaltig und das hat sich auch im Verlauf nicht wirklich geändert. So wurde das ganze in eine Richtung sehr in die Länge gezogen, wodurch es nach und nach immer langweiliger wurde. Die Geschichte lässt dabei aber auch keine Möglichkeit für Spekulationen in eine andere Richtung. Leider fehlt der Geschichte auch an etwas Besonderem, was sich nochmal positiv ausgewirkt hätte.

Bis auf den noch relativ gelungenen Anfang, kamen nach und nach sehr unsympathische Charaktere dazu und ein Verlauf, der sich nur mit kleinen Beweisen in eine Richtung bewegt, wodurch die Geschichte mit jedem Kapitel langweiliger wurde. Das Ende kam dafür noch recht überraschend daher, konnte aber über den Rest des Buches nicht hinweg sehen lassen. Für mich hat es leider nicht für mehr als drei Sterne gereicht, aber vielleicht werde ich es noch mit der Fortsetzung versuchen, um zu schauen, wohin die Reise geht.

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