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Veröffentlicht am 30.10.2022

Ein weiteres gelungenes Abenteuer volle Magie

The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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Mit "The Lost Crown" erscheint die dritte Dilogie der Autorin aus der gleichen Fantasywelt, wie dir Vorgänger. Jede kann dabei unabhängig voneinander gelesen werden und jedes Buch spielt an einem anderen ...

Mit "The Lost Crown" erscheint die dritte Dilogie der Autorin aus der gleichen Fantasywelt, wie dir Vorgänger. Jede kann dabei unabhängig voneinander gelesen werden und jedes Buch spielt an einem anderen Ort mit anderen Protagonisten, jedoch im gleichen Universum. Eine tolle Idee, für die mich die Autorin schon früh begeistern konnte.

In dieser Dilogie geht es um die junge Schmiedin Kaya, die auf einer unerwarteten Reise entführt wird. Ihr Leben lang musste sie ihre Gabe, Magie zu malen, verstecken und während sie um ihr Leben bang, bedeutet diese Gabe entweder ihr Tod oder ihre einzige Rettung. Sie trifft auf Mirulay, der seine ganz eigene Gabe hat und dabei nicht nur für sie gefährlich werden könnte.

Obwohl die Geschichte in einer bekannten Welt spielt, gibt es einiges zu entdecken und ich war schnell gefangen von Kaya und ihrer Geschichte. Erzählt wird das ganze hauptsächlich aus der Sicht von Kaya, aber gerade zu Beginn finden sich auch Kapitel aus der Sicht von Mirulay aus der Vergangenheit. Bei mir wurde schnell die Neugier geweckt und ich habe mich gefragt, wie alles zusammen hängt und wurde nebenbei am Anfang von erschreckenden Szenen überrascht. Die Autorin konnte mich gerade mit dem Einstieg sehr fesseln und ich habe mich schnell zwischen den Seiten wiedergefunden.

Einen großen Teil trägt dabei auch die Protagonistin Kaya bei, die mir sehr schnell sympathisch geworden ist. Sie muss ihre Gabe verstecken und ist viel Abneigung ausgesetzt. Dadurch lässt sie sich jedoch nicht unterkriegen und sie weiß zudem genau für die Leute einzustehen, die ihr am Herzen liegen. Gerade in den gefährlichen Situationen, denen sie sich gegenüber sieht, hat mir ihr handeln gefallen, denn sie lässt sich nicht so schnell unterkriegen, auch wenn sie das Ganze nicht kalt lässt. In der Geschichte kommen nach und nach ein paar neue Protagonistin hinzu, aber es sind dann insgesamt doch eher wenige, was ich nicht unbedingt schlimm finde. Als Mirulay hinzukommt, hat sich bei mir die Zerrissenheit eingestellt, denn den sehr lange blieb er undurchschaubar und für mich war es recht schwer einzuschätzen, ob er gute oder schlechte Absichten hegt. Kaya und Mirulay machen über die Seiten hinweg eine spürbare Entwicklung durch, was mir sehr gefallen hat.

Ab einem gewissen Punkt wusste ich jedoch nicht mehr so recht, in welche Richtung die Geschichte gehen wird. Zusammen mit Szenen, die sich im Grunde ähneln, hat sich für mich die ganze Geschichte etwas gezogen. Es gab nur recht wenige Überraschungen und wirklich aktionreich wird es erst eher zum Schluss hin. Dennoch hat die Autorin mit der Gestaltung und den Protagonisten dafür gesorgt, dass ich recht leicht dran bleiben konnte. Es bleibt spannend und es findet sich auch bis zur letzten Seite eine angespannte Atmosphäre, die mir sehr gut gefallen hat. Dennoch hätte ich mir etwas mehr Abwechslung und schnelleres voran kommen gewünscht.

Mir wurde es beim Lesen immer deutlicher, dass es sich bei diesem Buch um den ersten Teil einer Dilogie handelt und die Autorin sich noch einiges für die Fortsetzung aufspart. Für mich blieb der Schluss ohne fiesen Cliffhänger und doch mit offenem Ende, so dass ich sehr gerne weiterlesen möchte. Mir hat dieses Buch im Ganzen schon gut gefallen, aber für den zweiten Teil würde ich mir etwas mehr Tempo wünschen.

An dieser Stelle möchte ich auch das erste mal in einer Rezension auf einige Tippfehler im fertigen Buch zu sprechen kommen, die mir leider irgendwann etwas den Lesefluss genommen haben, was ich sehr schade fand.

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Veröffentlicht am 27.09.2022

Oberflächliche Gestaltung, aber eine spannende und undurchschaubare Geschichte

Paradox Hotel
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Ich bin ein großes Fan von Zeitreisen und deswegen steht es für mich außer Frage, dass ich jedes Buch, welches sich um dieses Thema dreht, lesen muss. Mit der Mischung aus Zeitreisen und Krimi klingt es ...

Ich bin ein großes Fan von Zeitreisen und deswegen steht es für mich außer Frage, dass ich jedes Buch, welches sich um dieses Thema dreht, lesen muss. Mit der Mischung aus Zeitreisen und Krimi klingt es noch mehr nach einem spannenden und ansprechenden Buch.

Wer eine Tagesreise in die Vergangenheit möchte, der bucht ganz einfach einen Flug im Paradoxe Hotel und die Reise kann beginnen. Viele Epochen sind zum greifen nah. Plötzlich gibt es in dem Hotel ein Todesopfer und January Cole macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Zunächst muss sie sich jedoch die Frage stellen, wann der Mord überhaupt geschehen ist und so verschwimmen die Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und das unumstößliche gerät ins Wanken.

Ich konnte mir nur schwer ausmalen, was gerade am Anfang auf den Leser wartet. Der Einstieg gestaltet sich flott und hält sich an keiner Stelle damit auf, das Konstrukt rund um das Paradoxe Hotel, aber auch der Protagonisten ausführlich darzustellen und so nimmt die Geschichte gleicht Fahrt auf. Das kommt zwar gleich der Spannung zu gute und kann daher schnell fesseln, auf der anderen Seite blieben bei mir die ein oder anderen Fragen offen und manche Stellen sind nur schwer durchschaubar. Das Paradoxe Hotel bietet ein interessantes und umfangreiches Setting, was begeistert, aber dieser Schwerpunkt wurde nicht gewählt. Das ist nicht unbedingt negativ, aber wer mit diesem Buch auf eine eindrucksvolle Zeitreise Idee setzt, der ist an der falschen Stelle. Trotzdem werden natürlich beim Lesen die ein oder anderen Ecken des Hotels deutlicher und wie alles funktioniert, aber für mich dann aber eben doch ein ganzes Stück zu oberflächlich. Leider hat mir auch das Zeitreisen gefehlt, denn während es Nebenfiguren gibt, die zwar in die Vergangenheit reisen, macht das die Hauptprotagonistin January Cole eben leider nicht.

Während es zwar keine Reisen in die Vergangenheit gibt und auch das Paradoxe Hotel ein Stück weit undurchsichtig bleibt, kann der Autor trotzdem mit einer spannenden und interessanten Geschichte überzeugen, die eindrucksvoll umgesetzt wurde. Der Autor hat sich spannende Kniffe überlegt, die mich an vielen Stellen überrascht haben und an der Zeit zweifeln ließen. Die Geschichte verlangt es ein Stück weit aufmerksam zu lesen, ansonsten verliert man sich und weiß schnell nicht mehr, was man glauben kann und das hat mir zusehends gefallen. Dem ganzen kommt auch der Schreibstil sehr zu gute, der es einfach macht, durch die Geschichte zu kommen.

Die Geschichte und die Ermittlungen rund um das Opfer haben sich ganz anders gestaltet als erwartet. Zum einen natürlich, weil January Cole nicht durch die Zeit reist um der Wahrheit auf den Grund zu gehen, aber auch durch die Geschichte an sich. Bis zum Schluss blieb die ganze Geschichte für mich undurchschaubar und ich wurde am Ende positiv überrascht. Zwischendrin war bei mir aber etwas die Luft raus, denn entweder passierte nur das Gleiche oder es war so flott, dass man nur schwer mitgekommen ist. So wirklich ermitteln tut die Protagonistin auch nicht unbedingt, denn es sind eher mehrere Punkte, die irgendwie zusammen gehören und die January Cole versucht zu durchschauen.

January Cole ist eine spezielle Protagonistin, die für mich aber sehr gut in die Geschichte gepasst hat. Sie lässt sich nicht unterkriegen und weiß sich durchzuschlagen. Obwohl sie ihren Mitmenschen gegenüber alles andere als freundlich gegenüber tritt, ist mir das trotzdem nicht negativ aufgefallen. Außerdem wird mit dem Verlauf der Geschichte sehr schön eine Charakterentwicklung deutlich, wodurch ihr Verhalten am Anfang etwas an schwere verliert. Gleich am Anfang erfährt der Leser etwas über sie, was der ganzen Geschichte zwischendrin nochmal das Gewisse etwas verleiht und dafür sorgt, dass alles undurchschaubarer wird, aber auch spannender.

Fazit:

Zusammen mit der Zeitreise Idee und der speziellen Protagonistin, findet sich eine spannende Geschichte, die undurchschaubar bleibt und mit den ein oder anderen Kniffen überraschen kann. Trotzdem ist es in der Ausführung weder ein eindrucksvoller Zeitreiseroman, noch eine typischer Krimi, kann aber auch andere Art überzeugen. Während das ganze Konstrukt irgendwie oberflächlich bleibt, können die Szenen dann doch irgendwie fesseln.

Ein spezielles Buch mit einer gut durchdachten Idee, die in der Gestaltung vielleicht nicht jeden Leser anspricht, mich aber bis zum Schluss recht gut unterhalten konnte.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Umfangreicher Auftakt, der zwischendrin seine Längen hatte

Dark Sigils – Was die Magie verlangt
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Meinung:

Mit "Vortex" hat die Autorin eine Trilogie geschrieben, die nicht nur mich begeistern konnte, sondern auch zahlreiche andere Leser. Es ist noch nicht solange her, dass ich die Trilogie beendet ...

Meinung:

Mit "Vortex" hat die Autorin eine Trilogie geschrieben, die nicht nur mich begeistern konnte, sondern auch zahlreiche andere Leser. Es ist noch nicht solange her, dass ich die Trilogie beendet habe, aber es hat gleich die Vorfreude auf die nächste Trilogie von Anna Benning geweckt. Mit dem erscheinen von Dark Sigils ist es nun endlich so weit und eine neue spannende Trilogie nimmt ihren Anfang.

Es ist noch nicht so lange her, dass die Magie ihren Weg auf die Erde gefunden hat und doch dreht es sich um nichts anderes mehr. Besondere Artefakte, die Sigils, sorgen dafür, dass die Menschen mit der Magie kämpfen können und das ist für Rayne der einzige Ausweg. Doch die Magie ist unberechenbar und schnell verändert sich Raynes ganzes Leben und das nicht so, wie sie es sich erhofft hat. Neben einem Jungen, der plötzlich in ihr Leben tritt, steht sie unerwartet vor einer schwierigen Entscheidung, welche alles verändern könnte...

Von der eigentlichen Welt erfährt man durch den Klappentext nicht allzu viel, umso mehr Informationen erhält der Leser gleich mit den ersten Kapiteln des Buches. Während es auch durch die Protagonisten schon relativ schnell spannend wird, gibt es also auch eine ausführlichere Gestaltung der Welt. Trotzdem hatte ich meine Schwierigkeiten, mich in die Welt zu denken, weil sie sich doch ein gutes Stück abheben kann. Auf der einen Seite kommt es dem Buch zugute, dass sich eine spannende Welt bietet, aber auf der anderen Seite habe ich dadurch eben nicht so leicht reingefunden, was sicher auch ein Teil an dem Aufbau der Gestaltung liegt, da diese sich mit den ersten Handlungen und spannenden Szenen abwechselt.

Wie schon erwähnt muss man nicht lange warten, dass es spannend wird. Für Rayne verändert sich nach und nach alles. Zusammen mit dem Leser erfährt sie neue Informationen über ihre Welt, so dass es ein leichtes ist, sich ihn ihre Gedanken hinein zu versetzten. Während die Geschichte an sich spannend ist und es zwischendrin aktionreiche Szenen gibt, hat sich der Aufbau für mich doch eher ruhig und ausführlich gestaltet, wodurch es auch manchmal etwas langweiliger wurde. Das lag auch etwas an der Protagonisten und ihre Rolle in der Geschichte. Zum Schluss hatte ich nämlich zunehmend das Gefühl, dass sie selber keine wirkliche Rolle in der Geschichte spielt und es nur wenige Handlungen ihrer Seits gibt, die etwas zu dem Verlauf beitragen. Vielmehr wird sie von den anderen Figuren hin und her geschupst und der Fokus liegt mehr auf ihre Gedanken und Gefühle.

Mir war Rayne durch das ganze Buch weg sympathisch, auch wenn ich sie noch nicht unbedingt in mein Herz geschlossen habe. Sie weiß ganz genau was sie möchte und was nicht und dass zeigt sie auch jedem sehr deutlich. Ihre laute Art hat sehr gut in die Geschichte gepasst und konnte auch für die ein oder anderen Schmutzler bei mir sorgen, auch wenn ich ihre Handlungen manchmal nicht ganz in Einklang bringen konnte. Neben ihr gibt es noch zahlreiche andere Figuren und dabei werden die unterschiedlichen Charaktere sehr schön deutlich und fügen sich auch, neben Rayne, gut in die Geschichte ein. Alle Charaktere sind immer für eine Überraschung gut und so wird es garantiert nicht unbedingt langweilig.

Wer schon "Vortex" der Autorin gelesen hat, wird auch in diesem Buch wieder auf einen gewohnten und bildhaften Schreibstil treffen, der beim Lesen keine Wünsche offen lässt. Aber auch alle anderen Leser werden ohne Probleme in die Geschichte finden und von einem Schreibstil empfangen, der es leicht macht, einzutauchen. Wie schon erwähnt, wartet die Geschichte mit vielen Überraschungen und nimmt dabei sehr viele Wendungen. Während ich das Gefühl hatte eine umfangreiche Geschichte zu lesen, wurde das ganze so gestaltet, dass ich nie den Überblick verloren habe. Bis auf die Welt, mit der ich, was die Vorstellung angeht, meine Schwierigkeiten hatte, war es für mich ein leichtes den Überblick zu behalten. Es findet sich also eine komplexe und anspruchsvollere Geschichte, die sich dabei aber nicht als solche lesen lässt, was mir sehr gut gefallen hat. Als den ersten Teil einer Trilogie passiert schon einiges, aber es bliebt trotzdem noch sehr viel Platz für die Fortsetzungen, ohne das ich mir jetzt schon eine Idee kommen könnte, wie es denn weiter geht.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Lesenswerter Klimaroman, der zwar auch den einzelnen Menschen betrachtet, aber eher politischer ist

Die Welt kippt
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Meinung:

Themen rund um das Klima werden immer größer und meiner Meinung nach kann es dazu auch gar nicht genug Bücher zu geben. Mit "Die Welt kippt" findet sich ein Roman, welcher den unterschiedlichen ...

Meinung:

Themen rund um das Klima werden immer größer und meiner Meinung nach kann es dazu auch gar nicht genug Bücher zu geben. Mit "Die Welt kippt" findet sich ein Roman, welcher den unterschiedlichen Weg gegen den Klimawandel zweier Protagonisten verfolgt. Obwohl Tessa Hansen und Shannon O’Reilly ihre Ziele unterschiedlich Verfolgen, verstehen sie sich nach bei ihrem ersten Treffen direkt sehr gut und es bleibt nicht bei dem einen Treffen. Nebenbei arbeitet China an einem ganz eigenen Ziel, wobei die westliche Demokratie nur zuschauen kann. Während der Klimawandel alleine schon für ein Wettlauf gegen die Zeit sorgt, tragen auch die Handlungen der Länder einen großen Teil dazu bei.

Das Thema wird sowohl durch die Handlungen einzelner Menschen, aber auch ganzer Länder beleuchtet und schafft somit eine sehr gute Abwechslung und kann alle Bereiche abdecken. Schon auf den ersten Seiten schafft es der Autor, mich mit dem Gelesenen in den Bann zu ziehen, da die Handlungen der Protagonisten schnell ein großes Ausmaß nehmen und auch wenn die Protagonisten ganz anders handeln, als ich es vielleicht tun würde, wurde ich schnell gefangen genommen und war von den Szenen am Anfang ein Stück weit geschockt und konnte die Handlungen dabei auch ein Stück weit nachvollziehen. Genauso spannend ging es dann auch weiter und mit recht kurzen Kapiteln ist es nicht schwer, schnell in dem Buch voran zu kommen. Die schockierenden Szenen werden dann aber relativ schnell von dem Kern der Geschichte abgelöst und es wird immer ein Stück politischer. Während es, wie oben erwähnt, eine Mischung zwischen den einzelnen Figuren und den Ländern gibt, steht doch das große Ganze im Vordergrund und der einzelne Mensch geht dann doch etwas verloren. Es wird politisch und Macht ergreifend, was der Autor sehr gut umsetzten konnte und durch viele Perspektivwechsel bekommt man als Leser einen umfangreichen Einblick. Die politische Seite wurde also sehr gelungen Umgesetzt und es bleiben keine Wünsche offen. Für mich war es zwischendrin dann aber trotzdem etwas zu viel, so dass ich das Gelesene nicht immer genau verfolgen konnte, weil ich die verschiedenen Protagonisten und Handlungen, sowie die Positionen dieser, nicht ganz in ein Klang bringen konnte. Unterstützt wurde dies auch ein wenig dadurch, dass sich die Geschichte in viele verschiedenen Ländern auf der Welt abspielen und es gibt auch einige Chinesische Namen, die sich relativ ähnlich anhören und die ich nicht immer auseinander halten konnte.

Für mich war die Protagonistin Tessa eine Figur, die den einzelnen Menschen verkörpert hat und damit auch die Auswirkungen für jeden einzelnen. Leider ist mir das in dem Buch etwas zu kurz gekommen. Zwar wird z.B. die Auswirkung durch das Steigen des Meeresspiegels auf die Umwelt angesprochen, aber ansonsten blieben die negativen Veränderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, relativ wenig vertreten. Tessa steht für den Umweltschutz ein und handelt dementsprechend. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass mehr davon eingebaut wird, was der Einzelne tun kann, seien es auch nur kleine Dinge. Mir ist bewusst, dass dieser Roman seinen Fokus eben auf China und deren Ziele legt, aber mit Tessa wird eben auch eine einzelne Figur eingebaut, die nicht unbedingt ganz oben mitspielt. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass ihre Rolle im Roman etwas verloren geht, wenn er schon nicht darin besteht, den einzelnen Menschen in der Klimakatastrophe zu verkörpern.

Mit dem starken Prolog hat das Buch einen Einstieg, der mit einer hohen Spannung daher kommt. Danach wird es zwar etwas ruhiger, aber eine gewisse Grundspannung bringt das Buch alleine schon durch das Thema mit sich. Zwischen drin steigt die Spannung aber unerwartet merklich, so dass man manchmal ohne es zu merken ein gutes Stück gelesen hat. Der Autor hält auch Überraschungen bereit, die mich beim Lesen kalt erwischt haben und ihren Beitrag für einen Aufschwung der Geschichte sorgen können.

"Die Welt kippt" ist ein gelungener Klimaroman, der seinen Fokus auf die Handlungen der Länder legt, dabei aber auch den einzelnen Menschen nicht vergisst. Für mich war es zwischendrin etwas zu politisch und mit den verschiedenen, sehr ähnlichen Namen und den Ortswechseln ist es nicht immer leicht den Überblick zu behalten. Der Schreibstil und die flotte Gestaltung macht den Roman aber sehr lesenswert.

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Eine schockierende Geschichte, zwischen vielen Fachbegriffen und Abläufen

Schafe für die Wölfe
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Meinung:

"Schafe für die Wölfe" vereint einen Roman mit True Crime aus der Wirtschaftswelt und erzählt dabei eine Geschichte mit vielen Intrigen und skrupellosem Verhalten. Wo auf der einen Seite viele ...

Meinung:

"Schafe für die Wölfe" vereint einen Roman mit True Crime aus der Wirtschaftswelt und erzählt dabei eine Geschichte mit vielen Intrigen und skrupellosem Verhalten. Wo auf der einen Seite viele von Investments profitieren, gibt es auf der anderen Seite diejenigen, die alles verlieren. Was passiert, wenn die Verlierer zurückschlagen?

Obwohl klar sein dürfte, dass die Schicksalsschläge mancher Menschen in diesem Buch mit im Vordergrund stehen, wurde ich gerade auf den ersten Seiten doch sehr kalt erwischt. Mit den ersten Seiten muss man sich ein Stück orientieren, da der Autor schnell zur Sache kommt und es verschiedene Handlungsstränge gibt, die Parallel verfolgt werden. Die Orientierung ging bei mir jedoch recht flott und ich was zügig in der Geschichte drin und so stellt sich als Leser relativ schnell eine große Portion Fassungslosigkeit ein. Das in der Wirtschaft das ein oder andere ohne Skrupel vonstatten geht, dürfte nur wenige überraschen und trotzdem hat der Autor mich mit der Geschichte und seiner Gestaltung sehr mitgerissen und sprachlos zurück gelassen. Einen bitteren Beigeschmack hatte dabei immer der Gedanke, dass das gelesen auf wahren Begebenheiten beruhen. Die Abwechslung zwischen den Handlungssträngen kann sehr gut dafür sorgen, dass es nicht eintönig und langweilig wird. Dabei wird es aber nie unübersichtlich oder zu viel. Allgemein wurden die Wechsel sehr gut abgestimmt und kamen zu den richtigen Zeitpunkten. Mit einem sehr schönen Schreibstil kam ich nicht mehr so schnell aus der Geschichte, wenn ich das Buch einmal zur Hand genommen habe.

Während mir der Aufbau sehr gut gefallen hat und auch die Geschichte einen nicht so schnell kalt lässt, hatte ich nach und nach doch meine Probleme. Ich hatte meine Befürchtungen, dass bei einem Roman, das seinen Schwerpunkt in der Wirtschaft hat, mit vielen Fachbegriffen behaftet ist, wollte dem Roman aber dennoch eine Chance geben. Leider hat sich meine Befürchtung ein Stück bewahrheitet. Obwohl ich die wirklich schockierenden Szenen verfolgen konnte, ohne wirklich alles bis ins kleinste Detail zu verstehen, ist doch einiges verloren gegangen und zwischen drin wurde es dadurch etwas langweilig. Das wurde auch dadurch unterstützt, dass viele Szenen sich nur von einem Büro ins andere abspielen und es dadurch für mich noch ein Stück langweiliger wurde, weil ich eben auch nicht alles verstanden habe. Zwischendrin gelingt es dem Autor trotzdem sehr gut, die Skrupellosigkeit und das Kalkül der Protagonisten darzustellen und an den Leser weiterzugeben.

Während es zwischendrin etwas an Länge gab und die Spannung etwas verloren gegangen ist, hat alles zum Ende hin noch einmal Fahrt aufgenommen und lässt den Leser ein Stück fassungslos zurück. Für alle Leser, die ihre Interessen ein Stückweit in der Finanz- und Wirtschaftswelt finden, ist dieser Roman ein klares Muss. Aber auch alle anderen Leser kommen durchaus auf ihre Kosten, sollten sich aber auf relativ viele Fachbegriffe und Abläufe gefasst machen, die das Verfolgen nicht immer einfach machen.

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