Profilbild von Sparklesandmascara

Sparklesandmascara

Lesejury Star
offline

Sparklesandmascara ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sparklesandmascara über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2024

leider enttäuscht

Golden Bay − How it ends
0

„Jeder, der euch beide zusammen sieht, erkennt, dass da noch etwas ist.“
(Ein Freund zu Ember in Golden Bay 3)

Worum geht’s?

Gerade als Golden Bay sich wieder wie ein Zuhause anfühlt und Ember auf ...

„Jeder, der euch beide zusammen sieht, erkennt, dass da noch etwas ist.“
(Ein Freund zu Ember in Golden Bay 3)

Worum geht’s?

Gerade als Golden Bay sich wieder wie ein Zuhause anfühlt und Ember auf einen Neuanfang mit Holden hofft, wird er vor ihren Augen verhaftet. Sie kann nicht fassen, was er getan und ihr all die Jahre verheimlicht hat. Mit der Renovierung ihres Elternhauses versucht sie sich abzulenken, doch der Schmerz und die Sehnsucht sind allgegenwärtig. Wie soll sie Holden je wieder vertrauen? Und was, wenn da noch mehr ist, was er ihr verschweigt? Der Vergangenheit kann man nicht entkommen – das muss Holden bitter einsehen, als er Embers Vertrauen endgültig verspielt. Seine letzte Chance auf ihre Vergebung ist, ihr endlich die ganze Wahrheit zu erzählen – doch damit würde er ihr Leben erneut zerstören. Holden liebt sie zu sehr, um ihr das anzutun, selbst wenn das bedeutet, keine Chance mehr auf eine gemeinsame Zukunft mit Ember zu haben ...


Golden Bay – How it ends ist Band 3 der Canadian Dreams-Reihe. Vorkenntnisse sind zwingend erforderlich.



Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Amber und Holden in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Themen aus dem Bereich Verbrechen und Gewalt.

Meine Meinung

Eigentlich hatte ich mir ja geschworen, nach den beiden schwachen Vorgängerbänden nicht nach Golden Bay zurückzukehren, aber am Ende überwog doch die Neugier, ob die Autorin es im finalen Band schaffen würde, mich nun endlich zu begeistern. Ehrlich gesagt wünschte ich mir nun nach Beenden des Buches, dass ich einfach aufgegeben hätte, denn wenig überraschend konnte mich auch dieser Teil nicht abholen.

Nicht nur, statt sich auch weiterhin über weite Strecken des Buches das Gefühl hatte, nicht wirklich vorwärts zu kommen und immer noch sinnbildlich an der ersten Stelle vom Band 1 zu stehen, auch, dass die Autorin sich hier für eine ausufernde Crime Story entschieden hat, half meine Begeisterung definitiv nicht. Nach dem überrumpelnden Ende von Band 2 stand nun die Frage im Raum, was mit Holden passieren wird. Hier nervt mich bereits massiv an, dass Holden offenbar gar kein Unrechtsbewusstsein besitzt und sich hier komplett in der Opferrolle sieht. Über weite Teile des Buches gibt es hier also Mimimi von Holden, der nun Angst vor den Geistern seiner Vergangenheit hat, gleichzeitig aber weiterhin am laufenden Band dämliche Entscheidungen trifft und sich dann über die entsprechenden Konsequenzen wundert. Bereits in Band 2 war ich hier von sehr genervt und es war vor allem hochgradig vorhersehbar, dass natürlich die geplante Geheimaktion in die Grütze geht. Im Band 3 müssen nun also alle Beteiligten versuchen, Holden irgendwie zu retten, Holden muss versuchen, alle anderen zu retten und sowieso fragte ich mich irgendwann, wann das ganze so krasse Ausmaße angenommen hat. Ich möchte wirklich nicht fies sein, aber Holden wird hier ja regelrecht als der heftigste Whistleblower dargestellt, der aus dem Weg geräumt werden muss. Ich bin mir sicher, das ist auch für eine derartige Storyline genug Fans gibt, mir persönlich war sie aber zu übertrieben, zu klischeehaft, zu unrealistisch, zu sehr an den Haaren herbeigezogen und zu konstruiert. Mir fehlte auch zu sehr eine kritische Beleuchtung der Thematik, da irgendwie zu sehr der Fokus darauf gelegt wurde, dass Holden angeblich keine andere Wahl hatte, selbstverständlich alle staatlichen Institutionen voreingenommen oder korrupt sind und er sowieso ein Einzelkämpfer war, der von niemandem Unterstützung erwarten konnte. In die gleiche Kerbe schlägt bald auch Ember, die insbesondere ihren Polizeichef-Vater dafür verantwortlich macht, dass er damals verhindern wollte, dass seine 16 jährige Tochter mit jemandem, der Bezug zu Verbrechen und leichter organisierter Kriminalität hat, abhauen möchte. So oft in diesem Buch gibt auch Holden Embers Vater die Schuld, dass er ja nicht für sie da sein konnte, als sie ihn gebraucht hätte. Dass Holden sich dies selbst eingebrockt hat, vergisst er dabei natürlich…

Vielleicht liegt es auch einfach am jungen Alter von Ember, Aber sie wirkt für mich weiterhin sehr naiv, denkt nicht wirklich zu Ende und ist zu sehr in ihren Vorstellungen gefangen, als dass sie zugänglich für Argumente ist. Das führt auch dazu, dass sich die Liebesgeschichte weiterhin im Kreis dreht, mal stößt Ember ihn weg, mal stößt Holden sie weg. Vor allem der komplett letzte Part, wo Holden fast mal wieder abhaut, hat mich einfach nur noch müde zum Lachen gebracht und ich habe einfach nur noch gehofft, dass das Buch endlich zu Ende ist. Hier fehlte für die Liebesgeschichte einfach zu viel, die Charaktere sind zu oberflächlich geblieben und da finden sich zu sehr in ihren Rollen – bei Holden das vermeintliche Opferlamm, bei Ember das zerbrechliche Blümchen. Die Geschichte hat mich emotional einfach nicht berührt, vielmehr hat sie mich angestrengt und an vielen Stellen schlichtweg wütend gemacht. Diese Reihe waren definitiv nicht mein Ding und ich bin froh, dass sie vorbei ist.

Mein Fazit

Auch das große Finale konnte mich nicht abholen. Gefühlt tritt die Geschichte um Ember und Holden weiterhin auf der Stelle, hinzu kommt eine immer größer werdende Crime-Story, die ich aber als größtenteils klischeehaft und absurd empfand. Weder emotional noch von der Entwicklung konnte mich Golden Bay begeistern. Schade.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 15.09.2024

nett für Zwischendurch

Was wir im Stillen fühlten
0

„Andere Menschen zu hassen erfordert Energie, und ich werde meine Energie nicht darauf verschwenden.
(Alex zu Yara in Was wir im Stillen fühlten)


Worum geht’s?

Yara Kingsley hat nach einer schlimmen ...

„Andere Menschen zu hassen erfordert Energie, und ich werde meine Energie nicht darauf verschwenden.
(Alex zu Yara in Was wir im Stillen fühlten)


Worum geht’s?

Yara Kingsley hat nach einer schlimmen Trennung genug um die Ohren. Dass sie ständig mit Sternekoch Alex aneinandergerät, der gerade sein neues Restaurant gegenüber von ihrem Geschäft eröffnet hat, ist das Letzte, was sie jetzt braucht. Doch beide können auch nicht leugnen, dass zwischen ihnen nicht nur die Fetzen fliegen, sondern bei jeder Begegnung auch ein heißes Knistern in der Luft liegt. Und als Alex Yaras Hilfe benötigt, ist das ihre Chance auf eine Gegenleistung: Sie gehen gemeinsam auf die Hochzeit von Alex’ bestem Freund, um Yaras Ex ein klares Signal zu senden. Doch sie hat nicht damit gerechnet, dass sie alles an Alex plötzlich viel zu sehr daran erinnert, wie die Liebe sein kann ...


Was wir im Stillen fühlten ist Band 1 der Problems-Reihe. Die Liebesgeschichte ist in sich geschlossen.


Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Yara und Alex in der Ich-Perspektive erzählt.

Meine Meinung

Ich muss gestehen, dass die Autorin und ich bisher eine Hass-Liebe verbunden hat. Entweder fand ich die Bücher schön, emotional und ergreifend – oder platt, langweilig und zurecht konstruiert. Trotzdem greife ich immer wieder gern zu ihren Büchern, vor allem zu diesem hübschen Buch.

Es fällt mir schwer, zu erklären, wie ich das Buch fand. Denn auf der einen Seite habe ich es recht fix durchgelesen, auf der anderen Seite hat es mich an sehr vielen Stellen aber auch sehr genervt. Bereits im Vorwort erwähnt die Autorin, dass sie hier mal etwas anderes ausprobieren möchte und das merkt man. Das Buch startet sehr turbulent und für mich etwas durcheinander. Ich habe ein kleines bisschen Zeit gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war. Yara ist gerade frisch getrennt von ihrem Ex Mann Cole und die komplette Stadt hat eine eigene Meinung hierzu. Während einige auf ihrer Seite stehen, kündigen andere ihr die Freundschaft, dabei ist es eigentlich klar, dass Cole als Fremdgeher hier der Schuldige ist. Ein Handlungsstrang befasst sich hierbei mit Cole und seinen Versuchen, Yara zurückzugewinnen. Von fieser Erpressung, Angstmacherei gegenüber Dritten und einer vollkommen verschobenen Realitätswahrnehmung ist hier alles dabei. Cole ist einer dieser Charaktere, die einen von Anfang an einfach nur aufregen und die man gerne einfach nur schlagen würde. Der komplette Handlungsstrang mit ihm ist allerdings sehr vorhersehbar und die finalen Twists verlieren hierdurch für mich die Wirkung.

Yara Ist als Charakter durchaus sympathisch, ist aber teilweise sehr anstrengend und die erste etwa 40% des Buches hat sie so oft Sachen gesagt oder getan, die für mich nicht nachvollziehbar waren, kindisch und bockig wirkten oder einfach nur aufdringlich waren. Die Liebesgeschichte ist als haters to Lovers ausgestaltet und entsprechend gibt es am Anfang sehr viele Wortgefechte, böse Vorurteile und Reibereien. Hier muss ich sagen, dass auch Alex seinen Anteil daran hat, dass das Buch sehr anstrengend anfängt. Regelrecht von 0 auf 100 hat er gegen alles und jeden etwas, insbesondere gegen Yara. Es gibt viele Wortgefechte, die bei mir zum Augenverdrehen geführt haben und viele Momente, wo ich das Buch einfach gerne an die Wand geklatscht hätte. Erst ungefähr bei der Hälfte, wenn beide anfangen auch mal anständig miteinander zu reden und auf einander als erwachsene Menschen zuzugehen, bessert sich dies. Die Idee der Geschichte und wie alles miteinander verwoben ist, hatte durchaus Potential, ist aber gleichzeitig auch hochgradig konstruiert und hab mich nicht komplett abholen können. Insbesondere dieser Wechsel auf Lovers war wenig greifbar, Da die Autorin noch einen Umweg über Fake Dating macht und sich dann für mich aber zu wenig Zeit dafür genommen hat, die wahren Gefühle darzustellen. Gerade wenn am Ende die Hidden Agenda noch offensichtlich wird, entstehen einige Fragezeichen, was war es und was erzwungen wurde. Die Geschichte hat mich durchaus unterhalten, aber ist kein Buch was mir lange in Erinnerung bleiben wird. Ein nettes Buch für zwischendurch, bei dem man allerdings in der ersten Hälfte echt starke Nerven braucht.

Mein Fazit

Was wir im Stillen fühlten ist ein durchaus unterhaltsames, aber vorhersehbares Buch, bei dem mir die Tiefe einfach zu sehr gefehlt hat. Die Idee ist süß, das Örtchen interessant, aber die Beziehungsentwicklung hat zu wenig Grundlage und das Drumherum ist etwas zu überzogen.


[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 15.09.2024

ein unterhaltsamer Auftakt

Framed Feelings (Golden Hearts, Band 1)
0

„Du könntest der beste Fehler sein, den ich je machen werde. Also, lass ihn uns zusammen begehen.”
(Lilli in Framed Feelings)

Worum geht’s?

Lilli Herzog atmet Kunst. Bis sie einen fatalen Fehler bei ...

„Du könntest der beste Fehler sein, den ich je machen werde. Also, lass ihn uns zusammen begehen.”
(Lilli in Framed Feelings)

Worum geht’s?

Lilli Herzog atmet Kunst. Bis sie einen fatalen Fehler bei der Beurteilung eines eingelieferten Gemäldes macht und damit nicht nur ihrem eigenen Ruf schadet, sondern auch dem des traditionsreichen Auktionshauses ihrer Familie. Als ihr daraufhin der junge Galerist – und ihr auserkorener Erzfeind – Vincent Saint Clair eine Chance auf Wiedergutmachung bietet, ist Lilli alles andere als begeistert. Doch die exklusive Kooperation klingt zu verlockend. Lilli geht den Pakt mit dem Teufel ein und begibt sich mit ihm auf die Suche nach einer verschollenen Bildhauerin. Zwischen Kunst und Glamour kommen die beiden nicht nur ihrem Ziel immer näher, sondern auch einander …

Framed Feelings ist Band 1 der Golden Hearts-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Lilli und Vincent in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Es gibt so einige Themen, mit denen kriegt man mich immer. Gossip Girl -Vibes gehört eindeutig dazu. Von der Autorin hatte ich bisher noch nie etwas gelesen, aber schon viel Positives gehört und vom Loewe Intense Verlag war ich bisher sowieso immer sehr begeistert. Aus diesem Grund war es für mich ein No-Brainer, dass ich dieses Buch lesen möchte. Ich muss dazu sagen, dass ich keinerlei Berührungspunkte und insbesondere auch kein wirkliches Interesse an Kunst und Kunstgeschichte habe, aber gleich vorweg: das ist bei diesem Buch auch kein Problem. Zwar haben wir ein Kunstauktionshaus und eine Galerie und 2 junge Menschen, die seit jeher in diesem Themenfeld groß geworden sind, aber dieses Buch berührt zwar Kunst als Thema, stellt es aber definitiv nicht in den Mittelpunkt.

Die Geschichte von Lilli und Vincent beginnt für mich etwas holprig. Lilli hat bedingt durch ihren Ex Freund vor einem Jahr im familiären Auktionshaus beinahe ein gefälschtes Gemälde verkauft. Danach ist sie regelrecht abgetaucht und kehrt nun nach München zurück. Die Münchner Society wird von einem Gossip Blog ähnlich wie aus dem bekannten Gossip Girl Universum auf Schritt und Tritt überwacht, so dass dem Leser im Buch immer wieder Kommentierungen durch Münchener Kindel begegnen. Diese Einschübe fand ich erfrischend, manchmal aber auch ein wenig fies und vor allem sprechen sie unterschwellig die Sensationslust der Leute an. Denn gerade Lilli fühlt sich durch die Überwachung ausgesprochen unwohl. Zeitgleich begleitet der Leser Lilli durch ihr Leben als super durchorganisierte junge Frau mit einer Vorliebe für ihren Kalender und Taylor Swift. Kombiniert wird dies mit einer sympathischen, mitreißenden Clique und einigen witzigen Momenten, aber auch dem Besuch eines Taylor Swift Konzerts. Also Swifties kommen hier definitiv auf ihre Kosten.

Der Haupthandlungsstrang ist eigentlich die Zusammenarbeit von Lilli und Vincent. Hierzu muss man wissen, dass beide eine gewisse Vorgeschichte haben, da sie einst bei einem Praktikum regelrecht gegeneinander antreten mussten und Lilli seitdem relativ wenig von Vincent als Mensch hält. Nun ist es aber so, dass die Galerie von Vincents Vater in finanzieller Schieflage ist und er auf die grandiose Idee kommt, eine regelrecht verschollene Bildhauerin ausfindig machen zu wollen, um ihre Kunstwerke anzubieten. Er schlägt Lilli einen Deal vor, damit diese ihre angeschlagene Reputation aufbessern kann. Ich muss gestehen, dass sich der Deal und auch die damit einhergehende Suche für mich nicht wirklich ergeben hat und vor allem ist für mich thematisch in der Geschichte doch ziemlich kurz kam. Der Schwerpunkt liegt definitiv darauf, wie die beiden aus ihrer Antipathie zunehmend Sympathie machen, aber dafür hätte es irgendwie diese Drumherum-Geschichte nicht so wirklich gebraucht.

Die Entwicklung der Liebesgeschichte gelingt für mich solide, aber hakelt an einigen Ecken und Enden und hätte definitiv ein bisschen mehr Tiefe vertragen können. Das Buch lebt ein Stück weit von der Leichtigkeit und dem Witz, zusätzlich sorgt natürlich der Gossip Blog immer wieder für Missverständnisse, Sorgen und Überlegungen, die wiederum zu Problemen führen. Die Anziehung zwischen Vincent und Lilli war ohne Frage da, der Sprung zu einem richtigen Liebespärchen kam bei mir aber nicht so wirklich an. Natürlich wartet gegen Ende auch noch die ein oder andere Überraschung, hier empfand ich aber das Gefühl, dass die Autorin ein wenig durch die Wendungen und Enthüllungen hetzt. Nichtsdestotrotz hatte ich bis zur letzten Seite Spaß, habe zwischenzeitlich diverse Male lachen müssen und habe das Buch insgesamt doch sehr genossen. Ich bin jetzt schon gespannt auf die Folgebände werde auf jeden Fall mehr von der Autorin künftig lesen.

Eine Anmerkung möchte ich an dieser Stelle noch machen. Die Autorin hat sich in dem Buch dafür entschieden, sehr viele englische Begriffe und Redewendungen zu verwenden. Viele der -modernen - Begrifflichkeiten benutze ich in meiner gesprochenen Sprache auch gerne, muss aber sagen, dass es mich im geschriebenen Wort doch teilweise irritiert bis fast schon gestört hat, auch weil es mir manchmal einfach zu viel war. Interessenten, die Anglizismen in Büchern furchtbar finden, sollten hier also vielleicht nicht unbedingt zugreifen.

Mein Fazit

Framed Feelings war ein unterhaltsames, mitreißendes Buch. Die Liebesgeschichte gelingt ganz gut, das Buch kann mit viel Witz überzeugen und auch die Gossip Girl Vibes passen gut zur Geschichte. Ich hätte mir an einigen Stellen mehr Tiefe gewünscht und auch die Geschichte mit der Suche nach der Bildhauerin kam mir etwas zu kurz.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 24.07.2024

ein gelungener Auftakt

This could be love
0

„Aber wenn es hart auf hart kommt, ist man allein. Man spielt allein, man gewinnt allein, man verliert allein. Und danach ist man auch wieder allein.“
(Louisa in This could be love)

Worum geht’s?

Deutschlands ...

„Aber wenn es hart auf hart kommt, ist man allein. Man spielt allein, man gewinnt allein, man verliert allein. Und danach ist man auch wieder allein.“
(Louisa in This could be love)

Worum geht’s?

Deutschlands Tennis-Shootingstar Louisa ist nach einer Verletzung am Boden zerstört. In der Tennisschule ihrer Patentante Kay auf Hawaii will sie sich voll und ganz auf ihr Comeback konzentrieren. Als sie sich bereits beim ersten Lauftraining am Strand übernimmt, wacht sie ausgerechnet auf der Couch eines attraktiven Surferboys auf. Der ist aber spätestens dann tabu, als sie erfährt, dass es sich bei ihm um Vince Greenfield handelt, mit dem ihre Patentante auf Kriegsfuß steht, weil er in direkter Nachbarschaft zu ihrer Strandvilla ein Surfer-Hostel renoviert. Obwohl sie Kay nicht in den Rücken fallen will, zieht es Louisa immer häufiger zu Vince. Bis sie herausfindet, dass er ein paar wesentliche Kapitel seines Lebens unterschlagen hat ...

This could be love ist Band 1 der Hawaii Love-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Rahmenhandlung um die Clique wird jedoch fortgesetzt.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Louisa in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Als bekennendes Lilly Lucas-Fangirl habe ich mich natürlich wahnsinnig auf die neue Reihe und dieses Buch gefreut. Ich habe bereits alle Bücher der Autorin teilweise mehr als einmal gelesen und lasse mich immer wieder gern von ihr in wunderschöne Wohlfühlwelten entführen. Mit dem neuen Hawaii-Setting war meine Vorfreude direkt noch größer, denn nach cosy Kleinstädten wird es dieses Mal also etwas tropischer und abenteuerlicher.

Wie immer fällt man regelrecht in die Geschichte und es braucht nur wenige Seiten, damit es sich so anfühlt, als wäre man schon immer Bestandteil der Geschichte gewesen. Lilly Lucas hat einen außergewöhnlichen Schreibstil, der sich so leicht und mitreißend anfühlt, dass man nur so durch die Seiten fliegt. In diesem Buch begleitet man Tennisprofi Louisa, die nach einer Verletzung pausieren musste und nun bei ihrer Patentante Kay die Vorbereitung auf die US Open verbringt. Diese hat eine Tennisschule, eine wunderschöne Villa – und einen nervigen Nachbarn. Denn Vince und seine Schwester Laurie haben ein Hostel geerbt, was sie renovieren, sehr zum Leidwesen von Kay. Das Buch wird als Enemies to Lovers verkauft, aber streng genommen sind Vince und Louisa Strangers to Lovers, denn der Enemies-Aspekt beschränkt sich auf Kay und Vince. Vince hat zwar zwischendurch öfter die Befürchtung, Louisa könnte von Kay geschickt sein, aber die klassischen Elemente des Tropes hat man hier nicht.

Ganz im Gegenteil empfand ich Vince und Louisa von Anfang an als sehr nett, respektvoll und angenehm im Umgang miteinander. Vince selbst hat keine Erzählperspektive, was etwas schade ist, da gerade gegen Ende hin viele Erklärungen aus seiner Sicht hilfreich gewesen wären. Louisa als Erzählerin ist eine starke Persönlichkeit, die Spaß macht, aber den Leser auch sehr an der Thematik Leistungsdruck und Versagensängste im Profisport teilhaben lässt. Mit der Tennisthematik hatte ich bisher in Büchern keine Berührungspunkte und fand es entsprechend interessant, hier ein wenig über den Sport zu erfahren. Man merkt auch, dass die Autorin sich hier viel eingearbeitet hat (bzw. aus ihren Erfahrungen schreibt). Spannende Einblicke in Kombination mit leichten Momenten, wenn Louisa mit der Clique rumhängt und manchmal aus ihrer Profisportler-Perfektion ausbricht. Die Clique ist ein wunderbarer Punkt in dieser Geschichte, erneut eine Gruppe, die man direkt ins Herz schließt und wo man sich bereits jetzt auf die Folgebände freut. Die Clique nimmt Louisa direkt herzlich auf, sie wirken entspannt, ehrlich und so wunderbar undramatisch. Generell lebt das ganze Buch von sehr entspannten Vibes, auch der Streit mit Kay ist eher auf einer seichten Ebene. Gemeinsam mit Louisa kann man dann auch schön ein wenig das Leben, die Kultur und die Schönheit Hawaiis entdecken, wenn sie mit Vince unterwegs ist. Hier habe ich absolut nichts zu meckern, die Autorin weiß wunderbar, wie man so eine Atmosphäre aufbaut.

Leider war es bei diesem Buch die Liebesgeschichte, die mich nicht so überzeugen konnte. Das könnte einerseits am zeitlichen Faktor liegen: Louisa ist nur gut sechs Wochen vor Ort, was direkt einen Countdown an die aufkeimende Liebe koppelt. Da sich Vince und Louisa erst kennenlernen müssen und anfangs skeptisch aneinander herangehen, fällt hier direkt ein wenig Zeit weg. Im Kern verbleiben sehr wenige Wochen, was auch dazu führte, dass am Ende einige Themen und Entscheidungen aufkommen, die in meinen Augen einfach zu früh, zu viel und zu wenig greifbar waren. Das ist nämlich der andere Faktor: Die Entwicklung. Das hier ist kein Insta Love, sondern eher ein Slow Burn. Und das auf einer seichten Stufe, ganz zart. Entscheidende Änderungen in der Stimmung waren für mich nicht greifbar, wann ging es von Strangers to Friends und wann zu Lovers? Möglicherweise kamen diese Entwicklungen in der Gesamtheit zu kurz, da natürlich viel eingeführt werden musste durch den Reihenauftakt. Eine süße Liebelei, keine Frage, aber zum Ende hin war mir die Entwicklung da zu übertrieben. Ich bin gespannt, ob mir hier die Folgebände mehr überzeugen können.

Mein Fazit

This could be love ist ein wunderbarer Auftakt gewesen, der wieder mit gewohnter Wohlfühlstimmung, einem tollen Setting und einer liebenswerten Clique daherkommt. Die Lovestory ist jedoch leider etwas oberflächlich und nicht ganz greifbar, macht aber trotzdem viel Freude.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 24.07.2024

ein wundervolles Jugendbuch

Warum willst du jetzt schon gehen?
0

„Unter meinem Decknamen konnte ich mich in ihn verlieben, ohne mich in ihn zu verlieben. Es war die sicherste Art von Liebe. Wie in meinen Büchern.“
(Helena in Warum willst du jetzt schon gehen)

Worum ...

„Unter meinem Decknamen konnte ich mich in ihn verlieben, ohne mich in ihn zu verlieben. Es war die sicherste Art von Liebe. Wie in meinen Büchern.“
(Helena in Warum willst du jetzt schon gehen)

Worum geht’s?

Helena hat eine Schwäche für Liebesromane. Und eine Stärke fürs Schreiben. Ihr Traum wird wahr, als sie einen Platz am renommierten Künstlerinternat Schloss Sankt Zander erhält. Und ihre Liebesromane werden Realität, als sie dort auf Arthur trifft, Typ draufgängerischer Indie-Sänger mit gebrochener Künstlerseele. Helena hat das Gefühl, in einem waschechten Liebesroman gelandet zu sein: gemeinsame Strandspaziergänge, heimliche Treffen auf dem Schlossgelände– alles ist schön und rosa und glitzernd. Doch wieso ist Art manchmal so abweisend? Und warum reagiert er nicht auf ihre Nachrichten? Liebesromane haben doch immer ein Happy End – oder?

Warum willst du jetzt schon gehen ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Helena in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet keinen sexuellen Content.

Meine Meinung

Gabriella Santos de Lima ist für mich eine der wichtigsten Stimmen in der Romance-Literatur für junge Leute. Nahbar und ehrlich spricht sie die Gedanken und Gefühle aus, die viele von uns kennen. Das sage ich immer wieder und ich meine jedes Wort davon ernst. Schon länger verfolge ich ihre Bücher, habe jedes einzelne bisher gelesen und wirklich fast alle geliebt. Es ist dieser besondere Schreibstil, so ungefiltert als würden einfach die Gedanken aufs Papier purzeln, so wie man sie denkt und fühlt. Eine besondere Mischung aus Poesie und Realismus. Aber vor allem mit einem ganz besonderen Gefühl: gesehen und gehört zu werden. Und wie gut sie dieses Kunstwerk beherrscht, zeigt sie in diesem Buch vielleicht bisher am besten.

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Jugendbuch, sodass der Schwerpunkt auf die erste Liebe, das Erkennen von Gefühlen und auch die ersten sexuellen Erfahrungen sowie das Erkennen von Grenzen, Unwohlsein und Druck eine Rolle spielen. Der Leser begleitet Helena, die auf ein Internat geht und hier auf eine Indie-Boyband trifft, deren Sänger Arthur ihr schon schnell den Kopf verdreht. Es beginnt eine aufregende, aber auch verwirrende Zeit für Helena, die immer wieder zwischen wunderschönen Liebesroman-Momenten und grundloser Ablehnung von Arthus schwanken wird. Mit Einblicken in das Herz und die Seele dieses jungen Mädchens, die fernab von ihrer Familie und ihren Freunden sich in einen Jungen verliebt, vor dem sie gewarnt wurde, der sie mit wunderschönen Strandspaziergängen, kribbelnden Gefühlen und dann tagelangen „Ghosting“-Sequenzen und Selbstzweifeln bezüglich seiner Ex-Freundin zum Lachen aber auch zum Weinen bringen wird. Verlieben ist keine einfache Sache, es ist ein Prozess voller Zweifel, Ängste, aber auch Glück und Hoffnung. Die Autorin fängt dies so wunderschön und greifbar sein, dass man sich an vielen Stellen wieder fühlt, als wäre man selbst 15. Wie oft möchte man Helena zurufen, dass sie einige Red Flags nicht sieht, aber einem gleichzeitig bewusst ist, dass sie diese Erfahrungen machen muss, um selbst zu wachsen, zu verstehen und ja, auch zu erkennen, dass sie für immer das wichtigste Mensch in ihrem Leben sein soll.

Dieses Buch fängt all das so toll ein und zeichnet eine warme, liebevolle Geschichte, die aber mit ihrer Komplexität, ihren Widersprüchlichkeiten und Gegensätzen, mit ihrer Authentizität absolut punkten kann. So wird auch thematisiert, wie schnell man in zwischenmenschlichen Beziehungen dazu neigt, sich selbst zu ändern, um jemanden zu gefallen. Oder seine eigenen Grenzen zu überschreiten, um den Erwartungen des Gegenübers gerechtzuwerden. Gerade im Hinblick auf die ersten sexuellen Erfahrungen ist dies eine wahnsinnig wichtige Botschaft für ein Jugendbuch, was in Zeiten erscheint, wo in vielen Büchern Spice Normalität ist und die Chili-Schoten den Wert eines Liebesromans ausmachen. Dieses Buch ist genau das Gegenteil davon und dafür liebe ich es. Dafür, dass die Autorin sagt, dass nicht jeder Liebesroman ein Happy End haben muss, dass manchmal das Happy End nicht in einer Beziehung, sondern dem eigenen Seelenfrieden liegen kann. Dass das wahre Leben anders ist als die wunderschön zurechtgelegte Welt der Liebesgeschichten, die wir alle so lieben. Denn Helena schreibt nebenbei online „ihre“ Geschichte mit Arthur nieder – in alternativer Form, romantisiert, vielleicht etwas unkritischer, aber dafür mit Kommentaren aus der Community gespiekt, die oftmals aussprechen, was der Leser beim Lesen des Buches denkt. Diese Idee fand ich wahnsinnig cool und sie bringt eine weitere Dimension in das Buch, die ein weiteres Highlight schafft.

Dieses Buch ist die Art von Jugendbuch, die ich mir vor zig Jahren gewünscht hätte. Die Art von Buch, die sagt, dass es okay ist, wenn es auch mal nicht okay ist. Die Art von Buch, die so echt und ehrlich ist, dass es wehtut, aber dafür auch guttut. Helenas und Arthus Geschichte ist nicht von überdramatischen Twists geprägt, hat keine krassen emotionalen Tiefpunkte und keine explodieren Leidenschaft – ihre Geschichte ist real, normal und einfach nur perfekt unperfekt. Ich hoffe sehr, dass die Autorin nie aufhört, diese Art von Geschichten zu schreiben.

Mein Fazit

Warum willst du jetzt schon gehen ist eine besondere Art von Jugendbuch. Eine realistische Liebesgeschichte, wichtige Botschaften und ein besonderer Schreibstil machen dieses Buch zu einer perfekten Lektüre. Ich habe jede Seite davon geliebt.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]