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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2022

zu wenig Handlung, zu wenig Entwicklung

Catching Stardust (Queen's University 1)
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„Ich weiß, dass du deine eigenen Probleme hast… und das ist vollkommen okay. Ich will… Ich bin nur nicht derjenige, der dir damit helfen könnte, sondern mache am Ende alles nur noch schlimmer.“
(Dominic ...

„Ich weiß, dass du deine eigenen Probleme hast… und das ist vollkommen okay. Ich will… Ich bin nur nicht derjenige, der dir damit helfen könnte, sondern mache am Ende alles nur noch schlimmer.“
(Dominic zu Ruth in Catching Stardust)

Worum geht’s?

Schmerz. Verlust. Depression. Als Ruth an die Uni in Belfast zurückkehrt, will sie genau das hinter sich lassen – ein Neuanfang, nachdem sie vor einem Jahr ihren besten Freund bei einem Unfall verloren hat. Womit sie nicht rechnet, ist Dominic, der nerdige, sarkastisch veranlagte Einzelgänger, der plötzlich immer wieder in ihrem Leben auftaucht und es so tatsächlich schafft, sie allmählich aus ihrer Einsamkeit herauszuholen. Schnell wird klar, dass die Anziehung zwischen den beiden größer ist, als sie zugeben wollen. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht einfach verdrängen und Ruth merkt bald, dass sie nicht die einzige ist, die mit ihren Dämonen zu kämpfen hat…

Catching Stardust ist Band 1 der Queen’s University Reihe und in sich geschlossen. Der Protagonist aus Band 2 kommt hier jedoch bereits als Nebencharakter vor.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Dominic und Ruth in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet Thematiken, die triggern können, insbesondere aus dem Bereich Depressionen und Verlust. Das Buch beinhaltet auch sexuellen Content.

Meine Meinung

Ich wollte Catching Stardust lieben. So sehr. Ich habe mich fast ein Jahr lang auf dieses Buch gefreut, ich habe mich in das Cover verliebt, fand die Autorin wahnsinnig sympathisch und der Klappentext klang auch gut. Die Voraussetzungen waren wunderbar, doch dann fing ich an, das Buch zu lesen… Wieder und wieder und wieder, weil ich nie mehr als 1 oder 2 Kapitel durchgehalten habe. Fast zwei Monate habe ich nun gebraucht, um dieses Buch zu beenden, habe so oft übers Abbrechen nachgedacht – aber ich habe durchgehalten. Und leider war Catching Stardust einfach gar nicht mein Ding.

Bereits in das Buch zu finden fiel mir nicht unbedingt leicht. Die Geschichte fängt irgendwie mittendrin an, springt ein wenig zwischen Ruth und Dominic hin und her und gewährt leichte Einblicke in die beiden Hauptcharaktere. Dominic arbeitet in einem Supermarkt, wo Ruth kurzzeitig arbeitet, dann aber merkt, dass es nichts für sie ist. Ruth ist gerade nach langer Zeit erst wieder an die Uni zurückgekehrt, nachdem es einen furchtbaren Unfall gab, bei dem sie ihren besten Freund Oliver verloren hat. Seitdem leidet Ruth sehr, ist depressiv und mal mehr, mal weniger in Behandlung, hat sich zurückgezogen. Jetzt versucht sie, wieder zu Uni zu gehen. Dominic hingegen scheint alles und jeden zu hassen, zu verurteilen, hat Vorurteile und ist von eigentlich allem genervt. Nun treffen die beiden Charaktere beim Arbeiten aufeinander, Dominic hat so gar keine Lust auf Ruth und Ruth ist bald von den Einflüssen überfordert, sodass sie kündigt. Danach laufen sich beide hin und wieder über den Weg, es entwickelt sie wackelig und wenig greifbar eine Freundschaft, später mehr zwischen den beiden, doch beide stoßen sich – wie üblich in solchen Büchern – immer wieder weg, weil sie selbst zu viele Probleme haben. Während Ruth hierüber zumindest teilweise spricht, schließt Dominic Ruth und den Leser relativ lange aus. Es entsteht eine wenig begreifbare Freunschaft Plus, ein wenig Chaos – und jede Menge Fragezeichen.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll und was mich am meisten gestört hat. Zunächst eine Klarstellung: Die Thematisierung von Depressionen war’s nicht. Die ist sogar in meinen Augen sehr gut gelungen, die Autorin hat die Licht und Schatten-Momente gut eingefangen, den steten Wechsel gezeigt und zum Teil auch das schwierige Verständnis vom Umfeld eingebaut. Sie hat Ruth leiden und hoffen lassen, ihr zwischendurch Kraft gegeben, dass sie sich Hilfe holen möchte, dann aber wieder entschieden, dass Ruth es doch nicht tut. Es war ein mutiger Weg, weil man häufig den Charakteren ja ein schönes Leben machen möchte, und ich respektiere diese Entscheidung, ich feiere sie sogar ein wenig, dass man sich auch für Rückschritte und eben nicht nur Fortschritte entscheidet.

Vielmehr war es so, dass ich Ruth hiervon abgesehen wahnsinnig platt fand. Wer sie ist, was sie ausmacht, wieso sie Sachen macht, es hat sich mir nicht erschlossen. Ihre Entscheidungen sind sprunghaft, selten nachvollziehbar und irgendwie fehlte mir der rote Faden. Roter Faden ist generell ein gutes Thema. Ich kann nicht wirklich sagen, worum es in dem Buch eigentlich ging. Entwicklung der Charaktere ist kaum vorhanden, Fortschritte in der Beziehung und auch in der persönlichen „Öffnung“ geschehen einfach so. Gelegentlich gibt es Partys, dateähnliche Treffen von Dominic und Ruth, jede Menge nerdigen Content bezüglich Games. Die Fülle der Fandoms und der eingebauten Referenzen war mir viel zu hoch und das, obwohl sehr viele der Sachen mir was sagten. Das Gleichgewicht zwischen Handlung und Drumherum fehlte für mich. Am wenigsten war eigentlich die Chemie und Anziehung zwischen Ruth und Dominic für mich greifbar, da ich immer das Gefühl hatte, beide mögen sich nicht wirklich, haben keine gemeinsamen Interessen und naja, Dominic ist wohl einer der unangenehmsten Charaktere, die mir seit langer Zeit in einem Romance-Roman untergekommen sind. Vielleicht lag es auch primär an ihm, dass ich das Buch nicht mochte.

Von Anfang an hat mich Dominic gestört. Seine Art, seine Handlungen, seine Einstellung. Er tindert permanent, redet abfällig über Leute, verurteilt und beurteilt laufend und hat leider keinen einzigen sympathischen Charakterzug. Selbst wenn er Ruth hilft, macht er mit seinen Gedanken die wenigen Karmapunkte wieder zunichte, indem er einem dauerhaft das Gefühl gibt, auf wirklich gar nichts Bock zu haben. Er stößt aufgrund seiner Vergangenheit alle von sich, aber verstanden habe ich es nicht so unbedingt. Auch als später die ausführlichere Erklärung kommt, war es eher ein „hm, okay“-Gefühl bei mir. Dominic ist leider gar nicht mein Charakter, ich wurde mit ihm nicht warm, ich habe nicht mit ihm mitgefühlt und ich konnte seine Handlungen und seine Haltung auch nicht befürworten.

Leider sind auch die Nebencharaktere eher mau. Die Freundin von Ruth namens Roisin ist sehr stark und präsent, wirkt oft aber wenig verständnisvoll und man fragt sich irgendwie, wieso die beiden überhaupt befreundet sind/waren. Auf einmal ist dann aber eine ganz enge Bindung da. Es ist schwer zu erklären, aber es wirkte alles zu unecht. Dominics Freunde, auf die er auch keinen Bock zu haben scheint, sind vielseitige Nerds, von denen Toast am ehesten auftaucht und sehr selten kluge Sätze raushaut. Irgendwie war alles aber sehr platt, konstruiert, verkrampft. So verklang auch das Ende für mich in einem „echt jetzt“-Moment, wo ich erst dachte, dass ich den Weg der Autorin nicht mag, dann aber alles eh ganz anders ist und irgendwie verkommt. Der Epilog ist dann erwartungsgemäß ausgestaltet. Leider war das alles für mich wenig überzeugend, wenig unterhaltsam und hat mich emotional einfach nicht abholen können.

Mein Fazit

Catching Stardust konnte mich leider in keiner Hinsicht überzeugen. Das Buch hat sicher Potenzial gehabt, die Charaktere haben es mir nur leider zu schwer gemacht, das Buch hat für mich zu wenig Handlung, zu wenig Entwicklung und zugleich leider viel zu viel nerdigen Content, der ablenkt und wenig Freude bereitet hat. Ich habe das Buch wirklich lieben wollen, aber das war mir nicht möglich.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 29.05.2022

seichte, schöne Fortsetzung

Everything We Lost (Love and Trust 2)
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„Ich würde dich niemals fallen lassen, Hope.“
(Yeonjun zu Hope in Everything we lost)

Worum geht’s?

Selbstbewusst, stark, immer ein Lächeln auf den Lippen – so wirkt die Studentin Hope. Denn sie hat ...

„Ich würde dich niemals fallen lassen, Hope.“
(Yeonjun zu Hope in Everything we lost)

Worum geht’s?

Selbstbewusst, stark, immer ein Lächeln auf den Lippen – so wirkt die Studentin Hope. Denn sie hat es perfektioniert, nach außen den Schein zu wahren. Um lästigen Fragen über ihr Familienleben aus dem Weg zu gehen, die sie mit Lügen beantworten müsste, hält sie andere Menschen auf Abstand. Während ihrer Arbeit im Café in London lernt Hope den lebensfrohen Yeonjun kennen, und die beiden freunden sich an. Mehr als das würde sie sich nie erlauben. Sie wagt es nicht, ihn näher an sich heranzulassen, obwohl sie starke Gefühle für ihn hegt und Yeonjun ihr Halt gibt. Zu groß ist die Angst, er könnte ihr Geheimnis aufdecken. Dabei ahnt Hope nicht, dass auch er mit einem Schicksal hadert, das sie beide für immer verändern könnte...

Everything we lost ist Band 2 der Love and Trust-Reihe und in sich geschlossen. Vorkenntnisse von Everything we had sind nicht zwingend erforderlich.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird wechselnd durch Hope und Yeonjun in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft linear. Der Schreibstil ist locker, angenehm lesbar, berührend und kann einen mitreißen. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte (häusliche Gewalt, Trauer).

Meine Meinung

Nachdem mich Everything we had komplett überraschend vom Hocker gehauen und zutiefst berührt hat, war für mich absolut klar, dass ich auch Band 2 lesen möchte. Mit entsprechend hoher Erwartung ging ich an dieses Buch heran und ich muss sagen: Viel wurde gehalten, aber an Band 1 kommt Everything we lost leider nicht heran.

Etwas holprig startete für mich die Geschichte um Yeonjun und Hope. Hope arbeitet im bekannten Cosy Corner Cafe und Yeonjun ist regelmäßig vor Ort. Irgendwie entscheiden die beiden, dass es wohl cool wäre, wenn sie sich anfreunden. Nur anfreunden natürlich, nicht daten oder so! Obwohl ich den Vorband kannte, fühlt sich das irgendwie etwas random an, aber egal, denn es hat funktioniert. Hope und Yeonjun fangen langsam an, sich kennenzulernen. Sie unternehmen unglaublich viel miteinander, entführen einander in ihre jeweilige Welt. Bei Hope geht es viel um Musik, Yeonjun ist künstlerisch tätig. Doch hinter den Kulissen ist einiges los, vor allem bei Hope. Nach dem Verlust ihrer Schwester durch einen tragischen Unfall leidet die ganze Familie und zerbricht. Insbesondere Hopes Mutter verfällt dem Alkohol, es gibt viel Streit und so findet auch die Thematik häusliche Gewalt Einzug in diesem Buch. Yeonjun hingegen lebt allein in London, seine Familie in Busan in Südkorea. Gelegentlich erfährt man von ihnen, wenn sie telefonieren oder Yeonjun sie besucht. Auch hier ist das Thema Verlust präsent, denn Yeonjuns Vater ist krankheitsbedingt verstorben. Beide Charaktere halten ihre Geschichten jedoch sehr zurück und gewähren dem Gegenüber (und auch dem Leser) erst nach und nach Einblicke. Im Fokus steht die Freundschaft der beiden, die – erwartungsgemäß – zu mehr wird.

Hope und Yeonjun haben für mich wunderbar funktioniert. Yeonjun ist – wie bereits Aiden im Vorband – eher Supporting Act, während der Schwerpunkt eindeutig auf Hope liegt. Bereits von Anfang an lässt sie den Leser an den verwirrenden Gefühlen rund um den Tod von Manon, ihrer Schwester, teilhaben. Sie gibt Einblicke in das nunmehr komplizierte, zerbrochene Familienleben und auch in ihre eigenen Schuldgefühle. Der Autorin ist es wunderbar und bewundernswert gelungen, die Emotionen einzufangen und wiederzugeben. Diese Stärke habe ich auch beim Vorband bereits sehr geschätzt. Die Szenen im familiären Kontext tun weh, berühren und bedrücken, insbesondere auch, wenn die achtjährige Schwester Daisy präsent ist. Mir hat hier auch gut gefallen, dass die Autorin die komplexen Vorgänge bei häuslicher Gewalt (Verdrängung, Hoffnung, Wut, Verzweiflung) eingefangen hat und die doch sehr stereotypischen Rollen umgekehrt hat, indem hier der Aggressor die Mutter ist. Yeonjungs Geschichte um seine Familie spielt eine eher untergeordnete Rolle und erst recht spät erfährt man, wieso er sich so vehement gegen eine Beziehung wehrt. Ich hätte zu dem Thema sehr gern mehr erfahren, mag aber den Weg, den die Autorin so gegangen ist, auch durchaus sehr, weil er mal etwas anderes ist.

Während mich die Entwicklung der Geschichte vor allem bei Hope und ihrer zunehmenden Stärke sehr bewegt hat, gibt es aber leider auch einiges, was ich nicht so mitreißend fand. Die Geschichte ist eher seichterer Natur, was ich durchaus wertschätze und angesichts der Thematik auch begrüße. Es ist, als würde man zwei guten Freunden dabei zuschauen, wie sie sich langsam ineinander verlieben und wie Hope mit Yeonjun als Stütze anfängt, gegen die inneren Dämonen zu kämpfen, bei ihm aber auch mal schwach sein kann. Von Anfang an habe ich beide sehr gemocht, ich mochte ihre Dates, ihre kreativen Unternehmungen, die Einblicke in die koreanische Kultur, die Thematik um die Musik. Das Problem? Irgendwann war es zu viel und zu wenig zugleich. Denn ganz lange passiert wirklich nichts außer besagter Momente. Beide unternehmen wahnsinnig viel, sie kommen viel rum, sie kommen immer auf neue Ideen. Zwischendurch gibt es kurze Momente hinsichtlich der Hintergrundgeschichten, dann aber wieder ganz lange ganz wenig. So kam es auch, dass ich die erste Hälfte vom Buch in einem Rutsch gelesen habe, dann aber die Lust verloren habe, weil ich das Gefühl hatte, man kommt nicht vorwärts. Mir fehlte das „Jetzt geht’s los“-Gefühl, was ich wahnsinnig schade fand, da mir Hope und Yeonjun ja sehr gefallen haben. Ich möchte nicht sagen, dass es langweilig war, denn das wäre nicht richtig, aber es war irgendwann sehr müßig. Im letzten Viertel wurde dies dann besser, da hier die Konflikte angegangen werden und beide auch sich mit ihren Gefühlen auseinandersetzen müssen. Aber der Weg dahin war teilweise schon etwas ermüdend und ausufernd. Hier hätte ich mir mehr Würze durch Kürze gewünscht, die Autorin hat sich aber eher für mehr Details durch detaillierte Beschreibungen entschieden.

Ansonsten überrascht Everything we lost nicht wirklich, was nicht schlimm ist. Hier gilt eindeutig, dass der Weg das Ziel ist. Es gibt keine kritischen Geheimnisse, keine misslungene Kommunikation und keine weltbewegenden Twists. Es geht mehr um Charakterentwicklung. Auch das Cosy Corner, was hier ja verbindendes Element der Reihe ist, kommt sehr selten vor, was ich schade fand, da mir der Charme in Vorband sehr gefallen hat. In meinen Augen hätte das Buch mithin auch als Standalone funktioniert.

Mein Fazit

Everything we lost ist eine gelungene Fortsetzung, die erneut sehr ruhig daherkommt. Hope und Yeonjun funktionieren gut zusammen, das Buch ist streckenweise aber etwas seicht und ausufernd, während man sich ein wenig Fortschritt wünscht. Die Thematiken um Hopes Familie wurden sehr gut aufgearbeitet und behutsam umgesetzt. Hier gibt es keine Überraschungen, aber zwei sympathische Charaktere, die sich langsam ineinander verlieben. Insoweit eine Leseempfehlung mit leichten Einschränkungen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 29.05.2022

eher eine Produktpräsentation

Little Book of Prada
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Was ist das?

„Little Book of Prada“ ist nach Chanel und Gucci nun der dritte Teil der Reihe „Die kleine Modebibliothek“ aus dem Edenverlag über die bekanntesten Fashion Häuser der Welt. Dieses Mal wird ...

Was ist das?

„Little Book of Prada“ ist nach Chanel und Gucci nun der dritte Teil der Reihe „Die kleine Modebibliothek“ aus dem Edenverlag über die bekanntesten Fashion Häuser der Welt. Dieses Mal wird die weltbekannte Marke Prada in den Fokus gestellt und aufgezeigt, wie sich die Marke mit ihrer Eleganz vom Lederwarenhersteller als Luxusmarke etablieren konnte. Auch die Entwicklung der Marke Miu Miu wird angesprochen sowie die Einflüsse auf dem Duftmarkt und die Leidenschaft der Gründerin Miuccia Prada für Kunst.

Wie sieht es aus?

Bei dem Buch handelt es sich um eine Hardcover-Ausgabe, die etwas größer als A6, aber kleiner als A5 ist. Der Einband ist dieses Mal mit einem kräftigen hellen Himmelblau-Farbton gestaltet mit schwarzer Schrift. Auch der Buchrücken ist wieder passend schlicht gestaltet mit dem entsprechenden Schriftzug und dem Namen der Autorin. Die äußere Gestaltung ist sehr zurückhaltend, aber wirkt hochwertig. Im Vergleich zu den Vorgänger-Büchern wirkt das Buch dieses Mal optisch allerdings nicht so edel und luxuriös. Die Innengestaltung ist schlicht, gradlinig und aufgeräumt. Ganzseitige Fotografien, kleinere Fotos, Produktfotos – die Mischung der eingebauten Inhalte ist abwechslungsreich. Die Fotografien sind hochwertig gedruckt und haben eine schöne Farbtiefe. Die Seiten sind aus dickem, beschichtetem Papier und machen einen sehr hochwertigen Eindruck.

Was erwartet einen?

Während bei Chanel eher die Personen im Vordergrund standen und Gucci wie ein biografisches Sachbuch aufgebaut war, scheint bei Prada der Fokus auf jeden Fall eher auf der Marke, den Kollektionen und dem Image zu liegen. Es gibt sehr viele Catwalk-Fotos, jede Menge Informationen zu Mustern, zu Gewebe und zum Marketing. Der Informationsgehalt ist eher niedrig angesiedelt, was die Marke als solches und ihre Hintergründe angeht. Die Texte sind sehr kurz gehalten, beinhalten viele Beschreibungen. Der historische Abriss zur Marke ist kurz und knapp. Die Anzahl der Fotografien ist hier sehr hoch, die Varianz dafür nicht sehr abwechslungsreich. Vielmehr hat man das Gefühl, hier eine Art Produktkatalog zu haben. Insbesondere über die starke Frau hinter der Marke, Miuccia Prada, gibt es nicht viel zu berichten, was ich etwas schade fand.

Mein Fazit

„The little book of Prada“ kann leider nicht an Chanel und Gucci heranreichen. Dem Verlag ist zwar wieder ein tolles und hochwertiges Buch gelungen, bei dem man viel stöbern und entdecken konnte, aber im Vergleich zu den anderen Büchern fand ich hier den Fous viel mehr auf den Produkten, den Kollektionen und den Eigenarten von der Fashionmarke Prada, während in den Vorbänden viel mehr auch persönlicher Hintergrund enthalten war. Die Gestaltung der Texte ist eher werbend und beschreibend als informativ und unterhaltsam. Zwar fand ich die Fotografien wunderbar und es hat wirklich Freude gemacht, sich alles anzugucken, auch mehr als einmal. Es gibt viele Informationen zu den Designs, zu den Stoffen, Mustern, zur Farbauswahl. Aber ich hätte mir so viel mehr über die Ideen der Marke, über die kreativen Köpfe dahinter, über die Familie, die Probleme und die Herausforderungen gewünscht. Anders als bei den Vorbänden liegt hier also der Blick wirklich viel mehr auf der Mode und weniger auf dem Modehaus. Ich hoffe, dass dies beim nächsten Band wieder mehr in die Tiefe geht.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 05.05.2022

interessant und informativ

Der perfekte Mord?
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Worum geht’s?

Dr. Alexander Stevens ist Fachanwalt für Strafrecht, seit Jahren in Deutschland praktizierender Strafverteidiger und zudem aus dem TV bekannt, unter anderem in seiner Rolle bei Richter Alexander ...

Worum geht’s?

Dr. Alexander Stevens ist Fachanwalt für Strafrecht, seit Jahren in Deutschland praktizierender Strafverteidiger und zudem aus dem TV bekannt, unter anderem in seiner Rolle bei Richter Alexander Hold. Stevens hat bereits mehrere Bücher im Real Crime Sektor veröffentlicht, bei denen er von seinen Erfahrungen mit der deutschen Justiz berichtet. In seinem Buch „Der perfekte Mord?“ geht es dieses Mal um ausgewählte Fälle, bei denen zwar jemand verurteilt wurde, der Autor aber ausführlich erklärt, wieso es entweder Zweifel an der Täterschaft gibt oder ob vielleicht noch weitere Hinterleute ungestraft davon gekommen sind. Unter der Prämisse „Was, wenn ein Unschuldiger verurteilt wurde, dann würde der wahre Täter ja noch frei herumlaufen“ entführt er den Leser kurzweilig und informativ in echte Fälle, die teilweise Fragen aufwerfen.


Schreibstil

Bei diesem Buch handelt es sich um ein True Crime-Buch, bei dem der Autor wahre Fälle beleuchtet, die zum Teil noch nicht rechtskräftig abgeschlossen sind. Nach einem knappen Vorwort zur Einleitung, bei dem der Autor insbesondere auch seine Intention für dieses Buch erklärt, folgen die 6 Fälle, die kapitelweise aufgearbeitet sind. Innerhalb der Kapitel stellt der Autor den Fall vor, beleuchtet die Beweislage, stellt aber auch immer wieder kritische Fragen an den Leser und beleuchtet das gerichtliche Urteil. Hierbei werden auch immer wieder relevante Themen des Strafrechts eingeführt und vom Autor treffend für Laien erklärt. Das Buch schließt mit einem kurzen Nachwort.

Der Schreibstil ist relativ locker, gut verständlich und der Autor spricht den Leser oftmals auch direkt an, etwa durch (rhetorische) Fragen. Jeder Fall ist für sich einzigartig und zielt auf eine andere Thematik ab (z. B. Hintermänner, falsche Beweiswürdigung, Beweise gegen Beweise). Der Autor war sehr bedacht darauf, alles verständlich und nachvollziehbar zu erklären.

Meine Meinung

Ich oute mich an dieser Stelle wohl als kleines Alexander Stevens-Fangirl. Seitdem mein Chef mir vor einigen Jahren „Sex vor Gericht“ zum Geburtstag geschenkt hatte, habe ich alle weiteren Titel des Autors gelesen oder als Hörbuch gehört. Jedes der Bücher habe ich – auf seine eigene Art und Weise – gemocht, da der Autor mit seiner entspannten und informativen Art sachlich, aber gleichzeitig auch interessant verpackt verschiedene Fälle, Strafrechtsproblematiken und gesellschaftliche Phänomene aufgearbeitet hat. Entsprechend hoch waren meine Erwartungen auch an dieses Buch. Und ich muss sagen, dass ich dieses Mal irgendwie nicht so 100% überzeugt war wie sonst. Aber wieso?

Nach einem sehr kurzen Vorwort, wo der Autor ein wenig dazu ausführt, was die Idee hinter dem Buch ist, geht es direkt mit dem ersten Fall los. Jeder Fall kriegt wieder ein eigenes Kapitel und bei jedem Kapitel steht eine andere Idee hinter dem vorgestellten Fall. Die Fälle könnten unterschiedlicher nicht sein. So ist bei einem Fall der eigentliche Mord unstreitig, es geht aber darum, ob es eine Auftragstat war und wie die Justiz hiermit umgeht. Bei einem anderen Fall geht es um die Frage, wie Beweiswürdigung von Zeugenaussagen funktioniert und ob 3 gegen 1 auch zu dem Ergebnis führen, dass 3 recht haben. Ein weiterer Fall wirft Fragen zu Alibis und gerichtsmedizinischen Berechnungen auf, während ein anderer Fall die Prämisse „folge dem Geld“ dem Leser erklärt. Jeder Fall war für sich genommen interessant und ich kannte bisher tatsächlich auch keinen der vorgestellten Fälle, was bei True Crime durchaus selten ist.

Der Autor hat sich wahnsinnig viel Mühe gegeben, die Fälle – bzw. die jeweilige Beweislage – für den Leser greifbar, strukturiert und dennoch ergebnisoffen zu schildern. Das gelingt mal mehr, mal weniger. An einigen Stellen merkt man natürlich, welche Position der Autor vertritt, was mich nicht unbedingt gestört hat, zumal das Buch ja auch nicht den Anspruch hat, unvoreingenommen sein zu wollen, immerhin geht es um wahre Fälle eines Strafverteidigers. Ein Großteil der Zweifel war für mich auch absolut nachvollziehbar, anhand von kriminologischen und kriminalistischen Ermittlungstechniken wunderbar erklärt und hat bei mir an vielen Stellen auch zum Nachdenken geführt. Man merkt, dass es dem Autor ein großes Anliegen ist, sich nicht in komplexen juristischen Ausführungen zu verlieren, sondern dem Leser wohldosiert und handfest die Problematiken zu erklären. Zentraler Fokus liegt hierbei einfach auf der Thematik Beweiswürdigung durch das Gericht und die durchaus berechtigte Frage, wie hier eigentlich Sicherheit herrschen kann, wenn es doch eher eine Gefühl- und Pi-Mal-Daumen-Regelung ist, die Richter offenbar bei ihrer Urteilsfindung anwenden.

Naturgemäß ist – wie auch teilweise bei seinen Vorgängerbänden – der Buchinhalt geeignet, einiges an Angst zu schüren, wenn man als strafrechtlich vielleicht nicht unbedingt involvierte Person die Ausführungen liest. Man darf nie vergessen, dass es hier um einen Bruchteil der Fälle geht, die täglich in Deutschland verhandelt werden. Mir hat aber leider vom Gefühl her bei diesem Buch ein wenig die Einordnung durch den Autor gefehlt, dass eben nicht immer so gearbeitet wird, wie hier. In solchen Büchern landen ja nur Grenzfälle, die unproblematischen Themen ja nicht. Das sollte sich der Leser auch stets vor Augen halten. Da dieses Buch für mich im Vergleich zu den bisherigen Werken eher weniger einen wissenschaftlichen Ansatz verfolgt (in den bisherigen Büchern ging es ja häufig um Prozesstaktiken, um Glaubwürdigkeitsbeurteilungen und ähnliches), kam es für mich so rüber, als würde eine gewisse Basis fehlen. Das kann auch daran liegen, weil ich selbst im strafrechtlichen Bereich zuhause bin und entsprechend viele Sachen kenne oder vielleicht auch anders einordne als der durchschnittliche Leser, aber im direkten Vergleich zu den bisherigen Werken war dies für mich eher ein Buch, bei dem ich das Gefühl hatte, der Autor wollte sein Unverständnis und seine persönliche Ansicht niederschreiben. Natürlich gibt es auch sachlichen und fachlichen Kontext, aber es wirkte für mich so, als wäre das für die Fälle weniger entscheidend gewesen. Entsprechend wirkte auf mich auch das Nachwort. Der Autor lässt am deutschen Justizsystem nur bedingt ein gutes Haar. Viele seiner Einschätzungen (insbesondere die, dass in den USA das Jurysystem derartige Urteile verhindert hätte), teile ich etwa in keiner Form. Ich mag kritische Bücher, bei denen auch die Fehler der Justiz aufgezeigt werden, aber irgendwie hat mich das Buch dieses Mal in der Hinsicht nicht greifbar abholen dürfen.


Mein Fazit

Insgesamt ist „Der perfekte Mord?“ erneut ein interessantes Buch des Autors mit durchaus mitreißenden Fällen. Der gewohnt gute Schreibstil des Autors kann auch hier wieder überzeugen. Anders als bei den bisherigen Büchern empfand ich dieses Werk aber als weniger fundiert und mir fehlten irgendwie die tieferen Lehren, die ich aus den anderen Büchern mitnehmen konnte. Einige der Fälle passen für mich auch nicht so ganz zu der aufgeworfenen Frage. Dennoch habe ich das Buch wieder verschlungen und bin gespannt, womit der Autor als nächstes kommt. Das Buch ist gewohnt kurzweilig und in meinen Augen für True Crime-Fans, aber auch Gelegenheitsleser gut geeignet. Gutes Buch für Zwischendurch, aber auf jeden Fall nicht sein bestes Werk!

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 05.05.2022

starke Geschichte behutsam erzählt

With you I dream
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„Das ist das Schöne an einem Neuanfang. Du entscheidest, wie es weitergeht.“
(Mias Schwester zu Mia in With you I dream)

Worum geht’s?

Hals über Kopf verlässt die Studentin Mia New York, um einer ...

„Das ist das Schöne an einem Neuanfang. Du entscheidest, wie es weitergeht.“
(Mias Schwester zu Mia in With you I dream)

Worum geht’s?

Hals über Kopf verlässt die Studentin Mia New York, um einer toxischen Beziehung zu entkommen. Bei ihrer Adoptivschwester in der Kleinstadt Belmont Bay in Idaho, umgeben von glitzernden Seen und den Rocky Mountains, will sie zur Ruhe kommen. Stattdessen beschert ihr der mürrische, aber irritierend gutaussehende Conner bald ziemliches Herzklopfen. Doch je näher Mia Conner kommt, desto größer werden ihre Zweifel: Ist sie wirklich schon wieder bereit, sich jemandem zu öffnen? Und was verheimlicht ihr Conner, das ihn immer wieder in die endlosen Wälder Idahos zieht?

With you I dream ist Band 1 der Belmont Bay Reihe und ist in sich geschlossen. Die Charaktere der Folgebände kommen bereits als Nebencharaktere vor.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Conner und Mia in der Ich-Perspektive erzählt, wobei Mias Erzählanteil überwiegt. Das Buch beinhaltet Thematiken, die triggern können, insbesondere aus dem Bereich häuslicher Gewalt.

Meine Meinung

With you I dream ist mein erstes Buch von der Autorin und ich hatte dementsprechend nicht wirklich Erwartungen. Der Klappentext hatte mich sehr angesprochen und ich hatte irgendwie ein wenig in Richtung von Green Valley gedacht, dass man hier mit Belmont Bay einen süßen, atmosphärischen Ort hat, der zum Entspannen und Träumen einlädt. So ist es auch – aber gleichzeitig ist With you I dream auch so viel mehr.

In dem Buch geht es um Mia, die gerade sehr kurzfristig nach Belmont Bay aufgebrochen ist. Hier lebt ihre Schwester, bei der sie Zuflucht sucht. Wieso, das erfährt der Leser bereits am Anfang zumindest ein wenig: Sie kommt aus einer toxischen und gewalttätigen Beziehung. Wie umfassend und tief das Thema aber am Ende ist, zeigt sich im Laufe der Geschichte. Abtauchen, Luftholen und irgendwie auch Neuanfangen – das sind Mias Ziele. Wie genau, weiß sie noch nicht. Ihr Medizinstudium hat sie aufgegeben, ihren nunmehr Ex ohne Information zurückgelassen und eingeweiht hat sie sowieso nur ihre Schwester. Nun kommt sie in diesem beschaulichen Ort an, wo sich Neuigkeiten schneller verbreiten als ein Lauffeuer. Doch die Einwohner von Belmont Bay sind nicht nur Tratschtanten, sondern auch wahnsinnig liebe Persönlichkeiten. Im Fokus der Geschichte steht hier vor allem Conner, der von vielen angehimmelt wird, aber selbst kein Interesse zeigt. Denn Conner hat einen dunklen Fleck in seiner Vergangenheit, der dazu führt, dass er immer noch an Schuldgefühle zergeht und er sich seitdem kein Glück mehr erlaubt hat. Nun mit Mia in der Stadt gerät aber auch seine kalte Fassade schnell ins Wanken. Werden die beiden ihre Wunden zusammen heilen können?

Bereits Mias Ankunft in Belmont Bay hat das richtige Feeling vorgegeben. Süßer Ort, urige Einwohner, jeder kennt jeden. Die ruhige Atmosphäre, das undramatische Kleinstadtleben – ein wunderbarer Kontrast zu der schweren Geschichte um Mias Vergangenheit. Beide Aspekte ergänzen sich auf großartige Weise, denn durch die seichte Umgebung kann der Leser immer wieder verschnaufen und Mias Erlebnisse sacken lassen. Die Thematik toxische Beziehung/häusliche Gewalt ist gewiss nicht neu, aber ich ziehe vor der Autorin den Hut, wie behutsam und gefühlvoll sie das Thema angeht und dem Leser, der (im Idealfall) mit dem Thema bisher keine Berührungspunkte hatte, die Dimensionen aufzeigt. Es geht hier nicht nur um körperliche Wunden, auch um psychische und seelische Qualen, um Ängste, um Verzweiflung. Es geht um Unverständnis aus dem Umfeld, auch das eigene Unverständnis, wieso man eine derartige Situation nicht verlässt. Das Thema ist so facettenreich und es kam mir so vor, als hätte die Autorin wirklich an alles gedacht. So wird Victimblaming angesprochen, die Hürde wirklich zu gehen, die teilweise unbedarften Äußerungen des Umfelds, die nicht böse gemeint sind, aber teilweise falsch ankommen können. Wirklich der gesamte Handlungsstrang hat mich begeistert und überzeugt. Es hat mich emotional berührt, zum Nachdenken angeregt und wird am Ende auch noch ein wenig dramatisch. Ich mochte, dass die Autorin Mia immer wieder hat struggeln lassen, aber die Botschaft war immer klar: Sie möchte und sie wird es schaffen. Die Geschichte gibt viel Hoffnung.

Die Liebesgeschichte um Mia und Conner war ganz süß. Es ist tendenziell eher eine Slow Burn Geschichte, die sich daraus ergibt, dass beide immer mal wieder aufeinandertreffen und sich gut verstehen, Mia sich in seiner Gegenwart auch wohlfühlt und Conner ihr ein bisschen was von Belmont Bay und insbesondere den Wäldern zeigt. Man merkt, dass ein wenig die Funken fliegen, es ist jetzt aber kein emotionales Feuerwerk und auch so spielt die Liebesgeschichte zwar durchaus eine Rolle, aber man merkt, dass der Fokus eher auf Mias Entwicklung liegt. Natürlich unterstützt die Zeit mit Conner sie dabei, aber für mich war die Liebesgeschichte eben auch nicht der Kernpunkt des Buches. Conner ist ein sympathischer, etwas kantiger Charakter, mit dem man ein wenig warmwerden muss. Er kommt eigentlich etwas zu kurz in der Geschichte, gleichzeitig darf man aber eben die Gewaltigkeit von Mias Geschichte nicht verkennen, sodass Conner für mich lieber untergeordnet ist als dass das Buch vollkommen überläuft, weil zu viel los ist. Conners Geheimnis war etwas unerwartet und interessant, aber auch kein wirkliches Highlight. Es passt jedenfalls alles gut zusammen und gibt ein stimmiges Bild ab. Manchmal wirkt die Geschichte ein bisschen sprunghaft oder gewisse Szenen enden für meinen Geschmack etwas abrupt, aber das hat mich nicht so sehr gestört. Ich denke, man kann sagen, dass es Herzensszenen für die Autorin gab und dann eben das „Drumherum“. So fühlt es sich zumindest an.

Beymont Bay und seine Einwohner sind bezaubernd. Mias Schwester Megan fand ich schon fantastisch und freue mich auf ihre Geschichte. Mia fängt in der örtlichen Hausarztpraxis an bei Chris, der gleichzeitig Conners bester Freund ist. Die Dinner-Besitzer, der ulkige alte Mann, die Stadtzicke Caroline – jeder hat seine Rolle und alles fügt sich stimmig zusammen. Im Buch wird auch viel Shakespeare thematisiert, da die Stadt für ihre Aufführungen bekannt ist, was mich manchmal etwas gelangweilt hat, aber eben gleichzeitig in einigen Punkten auch zu Mia und ihrer Entwicklung beiträgt. Auf jeden Fall freue ich mich schon sehr, in den Folgebänden nach Belmont Bay zurückzukehren.

Mein Fazit

With you I dream hat mich sehr überrascht. Ich hatte eine ruhige, atmosphärische Geschichte erwartet, was hier auch geliefert wird. Mias Geschichte berührt jedoch sehr und die innerliche Zerrissenheit wird von der Autorin sehr greifbar und behutsam dargestellt. Die Liebesgeschichte kann mittelmäßig überzeugen, aber der Schwerpunkt liegt hier auch auf Mias Entwicklung. Tolles Buch, was Lust auf die Folgebände macht.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]