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Veröffentlicht am 24.07.2024

witzig und überraschend tiefgründig

Wolke Sieben ganz nah
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„Ich habe vielleicht keinen Einfluss darauf, wie lange ich am Leben bleibe. Aber ich habe einen gewissen Einfluss darauf, wie viel Leben ich in die mir verbleibenden Tage packe.“
(Delphie in Wolke Sieben ...

„Ich habe vielleicht keinen Einfluss darauf, wie lange ich am Leben bleibe. Aber ich habe einen gewissen Einfluss darauf, wie viel Leben ich in die mir verbleibenden Tage packe.“
(Delphie in Wolke Sieben ganz nah)

Worum geht’s?

Mit 27 Jahren in ihrem leicht peinlichen Nachthemd an einem Mikrowellen-Burger zu ersticken, stand definitiv nicht auf Delphie Bookhams To-do-Liste. Trotzdem findet sich die Londonerin genau auf diese Weise im Nachleben wieder – das leider ganz und gar nicht so ist, wie sie es sich vorgestellt hatte. Nichts scheint im Jenseits so richtig zu funktionieren, angefangen bei der verkratzten VHS-Kassette, auf der Delphie sich die High- und Lowlights ihres Lebens anschauen soll. Doch dann steht sie plötzlich dem attraktivsten Mann gegenüber, dem sie je begegnet ist. Als sein umwerfendes Lächeln sie gerade für alles zu entschädigen scheint, wird der Fremde jedoch mit dem Kommentar »großer Fehler« auf die Erde zurückgeschickt! Aber anders als in ihrem irdischen Dasein ist Delphie diesmal nicht bereit, sich einfach so mit ihrem Pech abzufinden …

Wolken Sieben ganz nah ist ein in sich geschlossener Einzelband.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Delphie in der Ich-Perspektive erzählt.

Meine Meinung

Als ich bei der Programmvorstellung das erste Mal auf dieses Buch aufmerksam wurde, war mir sofort klar, dass ich es lesen muss. Damals noch unter einem anderen Titel angekündigt, habe ich geduldig monatelang auf das Buch gewartet. Es kam, ich verschlang es und tippe nun diese Worte. Es folgt: eine Liebeserklärung an Wolke Sieben ganz nah.

Vorweg möchte ich betonen, dass das Buch unter die Kategorie „Geschichten, die sich selbst nicht so ernst nehmen“ fällt. Das kann man sich angesichts der Grundidee wahrscheinlich bereits denken, aber das Buch nutzt wirklich alles, um so wunderbar skurril, unberechenbar und auf einer gewissen Art auch cringe zu sein. Aber gerade das führt dazu, dass man hier einen Titel hat, der mit einer sorglosen Leichtigkeit, einer wahnsinnig humorvollen Geschichte und überraschend tiefgründigen Erkenntnissen überzeugt. Delphies Reise ist besonders, definitiv unrealistisch und vollkommen an den Haaren herbeigezogen, aber es geht dabei so sehr um den Kern des Ganzen – wir allein entscheiden, was wir mit unserem Leben anfangen.

Von Delphies Ableben über das Eintreffen im Vorzimmer vom Afterlife (in der Farbe dehydrierte Gans!) bis hin zur skurrilen Jenseits-Therapeutin und der Androhung, Delphie als Testobjekt für ihre Datingplattform Eternity 4 U zu verwenden schreit alles an diesem Buch „zum Totlachen“. Es sind witzige Ideen, unberechenbare Dialoge und absurde Details, die eine Atmosphäre gestalten, die einfach nur Spaß macht. Als Delphie ihre große Liebe trifft, der danach zur Erde zurückgeschickt wird, leckt sie Blut und möchte auch zurück. 10 Tage bekommt sie – und es beginnt eine wilde Reise voller Fettnäpfchen, Unfälle, Zufälle. Und voller Erkenntnisse. Denn das Buch hat eigentlich eine sehr ernste Idee: Delphie ist 27 Jahre, Jungfrau, geht nur arbeiten und hat keine Freunde, kaum Familie und keine Hobbies. Als sie ihr Rückblickvideo sieht, ist dies von Mobbing, Einsamkeit und fehlendem Mut geprägt. Jetzt, mit einem Countdown über dem Kopf, geht Delphie das Leben anders an. Und entdeckt plötzlich, wie viel es zu bieten hat. Auch wenn 10 Tage natürlich ein überschaubarer Zeitraum ist, entwickelt sich in den Tagen so viel und der Leser fiebert mit, ob Delphie es schafft, den Fluch zu brechen, denn auf einmal hat sie so viel zu verlieren. Der alte Nachbar, den sie pflegt. Neugewonnene Freundschaften. Spaß, Glück. Und Liebe. Der geneigte Leser wird sehr schnell erfassen, dass Mister Right of the Afterlife vielleicht doch nicht die Person ist, die Delphies Herz gewinnen soll. Delphie braucht dafür ein paar Stolpersteine (im wahrsten Sinne des Wortes) und Blamagen, aber als die Erkenntnis auch bei ihr ankommt, ist die Zeit fast abgelaufen.

Doch was tun, wenn man realisiert, dass man plötzlich so viel zu verlieren hat, man aber einen irren Deal mit einer vermeintlich verrückten Psychologin aus dem Jenseits eingegangen ist? Die Autorin verrät es und ich muss sagen, dass hier das Ende so manche Wendungen bereithält, die man nicht hervorgesehen hätte (oder gar haben können…) aber diese sich wunderbar in die Verrücktheit des Buches einfügen. Bei diesem Buch ist einfach der Weg das Ziel. Und vielleicht nimmt man auch die ein oder andere Erkenntnis mit, dass es jederzeit vorbei sein könnte, so take the risk!

Mein Fazit

Wolke Sieben ganz nah ist für mich ein Jahreshighlight. Herzlich, mitreißend, ein wenig verrückt und hinter allem steckt zudem noch eine gewichtige Botschaft. Zum Totlachen, Mitschmachten und auch ein wenig zum Nachdenken. Ein Buch, dem man auf jeden Fall eine Chance geben sollte, es lohnt sich!


[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 24.07.2024

fantasievoll und informativ

Dream Keeper (Band 1) - Aufbruch ins Reich der Träume
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„Träume beruhen auf Fantasie. Sie sind ein rätselhafter Teil deiner Vorstellung, aber sie brauchen trotzdem jemanden, der sie überwacht und beschützt.“
(Der Traumälteste zu Kiki in Dream Keeper)

Worum ...

„Träume beruhen auf Fantasie. Sie sind ein rätselhafter Teil deiner Vorstellung, aber sie brauchen trotzdem jemanden, der sie überwacht und beschützt.“
(Der Traumälteste zu Kiki in Dream Keeper)

Worum geht’s?

Schillernde Luftblasen, leuchtende Fische und Wale – dass Kiki sich im Schlaf fantastische Abenteuer ausmalt, hielt sie nie für eine besondere Fähigkeit. Bis plötzlich eine schwarze Katze auftaucht und sie in ein geheimes Reich führt. Kiki ist auserkoren, eine Traumkünstlerin zu werden. Von nun an soll sie gemeinsam mit der Katze Bobbi Träume erschaffen und sie beschützen. Doch eine finstere Gestalt erhebt sich aus den Schatten und wird von Nacht zu Nacht mächtiger.

Dream Keeper – Aufbruch in das Reich der Träume ist Band 1 der Dream Keeper-Reihe.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird in der Erzählerperspektive erzählt. Das Buch beinhaltet Darstellungen, die für kleine Kinder gruselig sein könnten.

Meine Meinung

Gleich vorweg möchte ich sagen, dass ich nicht die Zielgruppe des Buches bin. Ich bin weder ein Kind noch habe ich Kinder, aber ich habe das Buch auf der Messe vorgestellt bekommen und fand, dass die Geschichte wahnsinnig interessant und süß klang. Als das Buch nun bei mir ankam, habe ich mich hier wirklich in die Geschichte verliebt.

Der Leser begleitet Kiki, ein junges Mädchen mit einem schweren Leben: Die Mutter verstorben, der Vater Alkoholiker, in der Schule wird sie gemobbt und ein Lehrer hat es massiv auf sie abgesehen. Schon von Anfang an leidet man mit dem armen Mädchen mit, der so viele Ungerechtigkeiten widerfahren. Aber dann taucht ein kleiner schwarzer Kater auf, der ihr Leben gehörig auf den Kopf stellt: Denn Kiki hat eine lebhafte Fantasie und ist mit dieser Eigenschaft bestens geeignet, eine Traumkünstlerin zu werden. Tagsüber geht sie zur Schule und sorgt dafür, dass sie und ihr Vater überleben – und nachts besucht sie die Traumräume von Menschen, um ihnen ihre Wünsche zu erfüllen. Mit dem schwarzen Kater Bobbi an ihrer Seite entführt sie den Leser in eine Welt aus Magie, Wünschen und Hoffnungen. Mit interessanten Erklärungen, vielfältigen Traum-Situationen und einer wirklich offenen Kommunikation wird dem Leser die Idee der Traumkünstler, der Beeinflussung von Träumen – und auch der Relevanz von Träumen und der Bedeutung von Alpträumen – nahegebracht. Abgerundet wird das Ganze durch wirklich schöne Illustrationen, die die Fantasie unterstützen.

Auch wenn ich nicht die Zielgruppe bin, hat mich das Buch sehr begeistert. Es ist eine schöne Geschichte, eine tolle Idee und eine gelungene Umsetzung. Ich habe von dem Autor noch nichts gelesen, aber gehört, dass er für seine besondere Art von Kinderbüchern und der hierin vorkommenden Fantasiewelt sehr gelobt wird und das kann ich verstehen. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch ein tolles Einschlafbuch sein könnte (wobei man bedenken sollte, das im hinteren Bereich mit der Thematik Alpträume auch etwas gruseligere Szenen kommen) und kann es mir aufgrund der hochwertigen Aufmachung auch als Geschenk sehr gut vorstellen. Ein toller Auftakt für eine Reihe, die großartiges Potenzial mitbringt.

Mein Fazit

Dream Keeper – Aufbruch ins Reich der Träume ist ein wundervolles Kinderbuch mit einer unterhaltsamen Grundidee, fantastischen Einblicken voller lebhafter Fantasie, einer quirligen Protagonistin und einem liebenswerten Kater als Sidekick. Hat mir sehr gut gefallen!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.07.2024

gute Unterhaltung

Assistant to the Villain
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„Der Schurke weigerte sich immer noch, zu glauben, dass er ein Herz besaß, aber wenn er eines hatte, dann wäre es bei diesem Anblick gebrochen.“
(über den Schurken in Assistant to the villain)

Worum ...

„Der Schurke weigerte sich immer noch, zu glauben, dass er ein Herz besaß, aber wenn er eines hatte, dann wäre es bei diesem Anblick gebrochen.“
(über den Schurken in Assistant to the villain)

Worum geht’s?

Seit fünf Monaten arbeitet Evie Sage nun schon als persönliche Assistentin des im ganzen Königreich Rennedawn gefürchteten Schurken. Inzwischen hat sie sich sowohl an den Anblick abgetrennter Köpfe als auch an die durchdringenden Schreie aus den Folterkammern gewöhnt, die sie erwarten, wenn sie ihrem Boss morgens den Kaffee bringt. Ihrem unverschämt attraktiven Boss, der Evies Herz jedes Mal ein wenig zum Flattern bringt, wenn sie ihm im Büro begegnet. Als sie herausfindet, dass eine Verschwörung gegen den Schurken im Gange ist, ist sie fest entschlossen, ihren Chef zu retten, und entdeckt dabei bisher ungeahnte Talente an sich …

Assistant to the Villain ist Band 1 der gleichnamigen Reihe und nicht in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch einen Erzähler erzählt, die Perspektive beleuchtet hauptsächlich Evie aber gelegentlich auch den Schurken. Im Buch sind teils grafische Darstellungen enthalten. Das Buch beinhaltet keinen sexuellen Content.

Meine Meinung

Manchmal gibt es so Bücher, die klingen einfach zu genial. Dieses Buch ist eines davon. Ist Fantasy mein Genre? Eigentlich eher nicht so und wenn dann eher Urban Fantasy. Aber hier? Eine fast schon magische Welt mit einem rachsüchtigen König, einem nicht ganz so bösen Schurken, Schlössern, Drachen und anderen Kreaturen (und einem verzauberten Frosch, der zur Kommunikation Schilder hochhält!) – das ist eigentlich nicht meins. Doch das Buch hat so viel Charme, so viel Energie, dass es mich echt überraschend begeistern konnte.

Die Handlung ist etwas wirr, es sind sehr viele Leute, sehr viele Orte und naja, die Autorin hat auf das Worldbuilding jetzt nicht ganz so viel Zeit und Energie gegeben. Entsprechend habe ich etwas gebraucht, um in das Buch hineinzufinden. Evie ist ein wahnsinnig liebenswerter, quirliger und auch etwas tollpatschiger, aber strukturierter und loyaler Charakter. Die Arbeit als Assistentin vom Schurken macht ihr Spaß und im Verlaufe der Geschichte erlebt man viel mit ihr – von verhinderten Bombenanschlägen bis zu gewalttätigen Angriffen aber auch solche banalen Sachen wie der morgendliche Tee des Schurken, der vor Zucker quasi überläuft. Der Schurke ist ruhig, sehr bestimmt, aber auf eine Art nett und rücksichtsvoll, dass er es selbst hasst. Es gab in diesem Buch so wunderbar zynische Kommentare von ihm, dass ich einfach lachen musste. So wundert er sich zunehmend, dass diese kleine Powerfrau (oder Tornado, wie er sie gern nennt) ihm so sehr ans Herz wächst und er das Gefühl hat, plötzlich Gefühle (!!!) zu haben – und kommentiert das im innere Monolog zynisch mit Verachtung.

Ja, dieses Buch nimmt sich von Seite 1 an selbst nicht ernst und vielleicht ist es genau das, was mich so abholen konnte. Der Witz, an allen Ecken und Enden. Von kleinen Szenen wie das gemeinschaftliche Weintrinken im Schloss über Evies Begeisterung für den Drachen, aber auch die plakative Beschreibung, wie Evie eines Morgens eine Leiche auf ihrem Schreibtisch findet und sich fragt, was sie damit anfangen soll. Es passt, es funktioniert und es ist urkomisch, skurril, absurd – aber so liebenswert und mitreißend. Hier und da plump, hier und da klischeehaft und auf jeden Fall auch irgendwo zwischen Komödie und verdrehter Disneyromanze angesiedelt. Das Buch überzeugt aber auch mit einer guten Grundspannung, denn der Schurke wird bedroht und es gibt offenbar einen Maulwurf, den es zu finden gilt. Entsprechend turbulent und voller Twists ist die Auflösung, vielleicht im Verhältnis zum Rest auch etwas zu rasant, aber so kriegt man einen guten Cliffhanger und eine Evie, vor der man nur den Hut ziehen kann. In den Folgebänden darf gern ein kleines bisschen mehr Gefühl zwischen Evie und dem Schurken kommen, denn bisher ist es sehr oberflächlich geblieben. Auf jeden Fall hat mich das Buch überrascht, begeistert und ich habe es durchgesuchtet.

Mein Fazit

Assistant to the Villain ist ein witzig-spritziger Auftakt einer Fantasy-Romcom-Reihe mit viel Charme und jeder Menge Absurditäten. Hat beim Lesen viel Spaß gemacht, auch wenn es manchmal etwas wirr war und es gern etwas mehr Gefühl hätte haben können. Aber es ist mitreißend, lustig und ein Buch, was sich selbst nicht so ernst nimmt.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.07.2024

ein mittelmäßiger Abschuss

Four Secrets to Share (Breaking Waves 4)
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"Lass deine Liebe über die ganze Welt fließen und fliege wie ein Vogel.“
(ein Chant in Four secrets to share)

Worum geht’s?

Lee ist am Ende. Ihre Profisurfkarriere ist vorbei, ihr Leben auf Hawaii ...

"Lass deine Liebe über die ganze Welt fließen und fliege wie ein Vogel.“
(ein Chant in Four secrets to share)

Worum geht’s?

Lee ist am Ende. Ihre Profisurfkarriere ist vorbei, ihr Leben auf Hawaii ein einziger Trümmerhaufen. Am Tiefpunkt erreicht sie eine beunruhigende Nachricht aus Harbour Bridge. Lee kehrt zurück, obwohl sie sich nie davon erholt hat, dass Parker ihr vor zehn Jahren das Herz gebrochen hat. In ihrer alten Heimat quartiert Lee sich in Parkers vermeintlich leerem Ferienhaus ein, doch auf der Insel lauern nicht nur verletzte Gefühle, dort erwarten sie auch ihre Freundinnen von damals, denen sie nie gestanden hat, was in jenem Sommer, in dem Josie spurlos verschwand, wirklich passiert ist …

Four secrets to share ist Band 4 der Breaking Waves-Reihe. Die Geschichte um Lee und Parker ist in sich geschlossen. Vorkenntnisse sind hilfreich.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Lee in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch spielt in der Gegenwart, durch Rückblenden-Kapitel wird jedoch auch die frühere Zeit beleuchtet. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Es ist soweit, der finale Teil der Breaking Waves-Reihe ist da und mit ihm hoffentlich auch die Erklärung, was mit Josie passiert ist. Ich muss sagen, dass die Reihe für mich bisher sehr viel Licht und Schatten hatte und Lees Geschichte die war, auf die ich am wenigsten gespannt war, da ich sie als Charakter vorher bereits nicht sonderlich sympathisch fand. Ich war allerdings sehr gespannt, welche Auflösung sich die Autorin für die Causa Josie überlegt hatte. Leider wurde ich diesbezüglich aber ein wenig enttäuscht.

Bereits der Einstieg in die Geschichte hat mich sehr verwirrt. Lee ist auf Hawaii, arbeitet dort als Surftrainerin und lebt in einer Art Surfer-WG. Beziehungen nach Harbour Bridge unterhält sie nicht mehr, von ihrer Freundin Dakota ist sie getrennt und mit dem Josie-Thema möchte sie nichts zu tun haben. Auf einmal heißt es, dass Josies Leiche gefunden wurde. Ich musste es zweimal lesen, weil es mich irritiert hatte, dass das Buch direkt damit beginnt. Lee kehrt im Anschluss nach Harbour Bridge zurück, hält sich aber absolut im Hintergrund und sucht vor allem nicht den Kontakt zu den anderen Mädels, auch nicht zu ihrem Ex-Freund Parker, obgleich sie heimlich in seinem Strandhaus wohnt. Es fiel mir total schwer, Lees Beweggründe zu verstehen und fand viele ihrer Verhaltensweise irgendwie komisch.

In Rückblicken erfährt der Leser zunehmend, wie es damals für Lee in Harbour Bridge war, wie ihre Mutter erkrankte und Lee versuchte, Geld für die Familie zu verdienen. Wie wichtig Lee das Surfen war, sie sie damals die Mädels kennengelernt hat und vor allem, wie sie sich mit Parker angefreundet und später in ihn verliebt hat. Ich fand die Erzählungen insgesamt durchaus süß, aber irgendwie auch sehr lang und etwas zäh. Denn gefühlt dreht sich der Großteil des Buches darum, wie sehr Lee Parker geliebt hat, wie sehr sie von Dakota enttäuscht wurde und ob es jetzt eine Möglichkeit gibt, dass mit Parker wieder zu kitten. So wirklich greifbar waren viele der Gefühle für mich aber nicht. Es ist eine nette Liebesgeschichte gewesen, aber nichts Besonderes.

Gleiches galt für die Dynamik der Mädels untereinander. Ich hatte bei jedem Band ja bereits ein paar Probleme damit, dass die Freundschaft nicht so innig wirkte, wie sie hätte sein sollen. Dass es viele Geheimnisse gab, die auch Jahre später noch so eine Auswirkung haben sollen. Jetzt durch Lees Augen zu sehen, wie sich Isa, Avery und Odina miteinander verhalten, fand ich zwar schön zu sehen, aber Lees Einbindung hier war auch etwas platt und gezwungen. Das fand ich wahnsinnig schade.

Das Wichtigste hier ist allerdings natürlich die Frage: Was ist mit Josie passiert? Dafür, dass es das verbindende Element aller Bände ist, fand ich Josies Thematik in diesem Buch absolut unterrepräsentiert. Man erfährt zwar ein wenig über sie und Lee, über ihr Verschwinden, aber im Vergleich zu den Vorbänden ist es recht wenig. Dafür folgt am Ende noch die Auflösung, was wirklich mit Josie passiert ist und hier kamen bei mir ehrlich gesagt am laufenden Band Fragezeichen auf. Nicht nur, dass ich finde, dass das Ende absolut gehetzt wirkt und wirklich sehr schnell abgehandelt ist, bleiben total viele Aspekte offen. Vieles wirkte mir zu konstruiert, einige Punkte sind für mich einfach zu wenig erklärbar und wirken unrealistisch – aber das größte Problem ist: Ich verstehe zwar das Warum ihres Verschwindens, nicht aber das Warum des Wiederauftauchens der Thematik nun zehn Jahre später. Vielleicht habe ich unterm Strich ehrlich gesagt zu viel erwartet, aber wirklich befriedigt hat mich die Auflösung einfach nicht, vor allem auch, weil sie zu holprig und löchrig wirkt, zu viele Fragen offenbleiben und sich für mich nicht rund angefühlt hat.


Mein Fazit

Four secrets to share ist ein Abschluss, der mich nicht ganz begeistert zurücklässt. Die Liebesgeschichte war mäßig greifbar, die Josie-Thematik hat wenig Raum und die finale Auflösung passte für mich nicht so und war zu gehetzt.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 25.06.2024

konnte mich nicht begeistern

Golden Bay − How it hurts
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„Ich will dich nicht, Holden.“
(Ember in Golden Bay 2)

Worum geht’s?


Mit seiner Rückkehr nach Golden Bay hat Holden Embers Gefühlswelt erneut zum Einstürzen gebracht. Auch wenn es ihn fast umbringt, ...

„Ich will dich nicht, Holden.“
(Ember in Golden Bay 2)

Worum geht’s?


Mit seiner Rückkehr nach Golden Bay hat Holden Embers Gefühlswelt erneut zum Einstürzen gebracht. Auch wenn es ihn fast umbringt, sie leiden zu sehen, kann er ihr nicht geben, was sie sich so verzweifelt von ihm wünscht – die Wahrheit über jene Nacht vor fünf Jahren. Die Nacht, die alles zwischen ihnen veränderte. Stattdessen will er ihr der gute Freund sein, den sie gerade so dringend braucht – auch wenn ihn ihre Nähe mit jedem Ausflug und jeder Berührung fast um den Verstand bringt. Doch Holden muss nicht nur gegen seine Gefühle für Ember ankämpfen, sondern auch gegen seine dunkle Vergangenheit: Zwielichtige Gestalten, Lügen und Geheimnisse drohen ihn erneut in den Abgrund zu reißen – und ihm wird klar, dass Ember an seiner Seite immer in Gefahr sein wird …

Golden Bay – How it hurts ist Band 2 der Canadian Dreams-Reihe. Das Buch ist nicht in sich geschlossen und wird fortgesetzt, Vorkenntnisse sind erforderlich.

Inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Holden in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Here we go again. Nach einem tendenziell schwachen Band 1 habe ich lange mit mir gehadert, ob ich Band 2 überhaupt lesen möchte. Band 1 hat sich leider einfach wie eine endlose Einleitung angefühlt und nach zig hundert Seiten hatte ich das Gefühl, genau keinen einzigen Zentimeter vorwärts gekommen zu sein. Mit Band 2 kommt jetzt Holdens Perspektive (und die Hoffnung, endlich zu erfahren, wieso er damals nicht mit ihr weggelaufen ist). Aber puh, es wird leider nicht besser.

Dieses Mal ist es nur Holdens Perspektive, inhaltlich setzt die Geschichte aber relativ nahtlos am Ende von Band 1 an. Ember und Holden haben eine nicht wirklich definierbare „wir machen miteinander rum, aber ich bin zu verletzt von Holden und stoße ihn weg“-Haltung, was dazu führt, dass es andauernd Spice gibt, aber wenig Gefühl. Ich kann gar nicht so viel zur Handlung des Buches erzählen, weil ich irgendwie finde, dass das Buch kaum Handlung hat. Will they, won’t they und das ständige Rumgeeiere, was damals in der Nacht passiert ist und wieso Holden danach jahrelang verschwunden war. Recht früh bekommt man eine Vermutung, die sich dann auch am Ende bestätigt. Ich weiß nicht, wieso, aber die Autorin hat offenbar einen Faible für Crimestories, aber leider in einer so klischeehaften Art, dass es mich nicht abholen konnte.

Der bekannte Elefant im Raum bleibt also während des ganzen Buches im Raum stehen. Bums, wegstoßen, Bums, wegstoßen, Bums, wegstoßen. Zwischendurch fing Holden an, sich selbst auf eine kuriose Weise in eine Opferrolle zu stecken, dass ja seine blöden Entscheidungen der Jugend seine Gegenwart als Mann beeinflussen und er musste ja, er hatte ja keine andere Möglichkeit und buhu, wie böse das Schicksal zu ihm war. Als seine Vergangenheit ihn jetzt einholt, versucht er einen Spagat, um Ember und seine Schwester zu schützen, aber erwartungsgemäß geht das Ding halt volle Kanne mit Anlauf in die Grütze. Dadurch gibt es natürlich wieder einen dezent gemeinen Cliffhanger, aber die Wahrheit ist? Auch jetzt, so etwa 800 Seiten später, sind Ember und Holden noch an der Stelle, wo sie am Anfang von Band 1 waren.

Ich habe in diesem Buch auch einfach festgestellt, dass Kommunikation unglaublich wichtig ist. Das Ignorieren vom Elenfanten im Raum, das Zurechtreimen von Erklärungen und dann natürlich auch die starrköpfige Einstellung von beiden bringt das Buch nicht vorwärts. Gerade Holden hätte Ember einfach erzählen sollen, was damals passiert ist. Dieses dramatische „omg, jetzt erfährt sie, was passiert ist“-Ende war überflüssig. Aber immerhin erfährt man hier jetzt auch, was bei ihm in der Nacht vor 5 Jahren passiert ist (und wie beschränkt er ist, dass Embers Vater verantwortlich dafür macht, dass er für Ember nicht da sein konnte. Junge, übernimm Verantwortung für dein Handeln…) Ich werde für Band 3 nicht zurückkehren, ehrlich gesagt auch, weil es mich nicht interessiert, was auch den beiden wird.

Mein Fazit

Golden Bay 2 konnte mich noch weniger abholen als Band 1. Holden hat mich genervt, seine fehlende Verantwortlichkeit hat mich gestört und die Liebesgeschichte ist nur Spice ohne Tiefe und Gefühl. Die Crimestory war mir zu klischeehaft und es interessiert mich leider auch einfach nicht mehr, was aus den beiden wird.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]