war leider nicht so ganz mein Fall
Boys of Tommen 1: Binding 13„Dieses eine Wort erschütterte mich. Es war alles zu viel. Mein Leben. Diese Mädchen. Mein Dad. Und mittendrin in all dem, sah ich nur ihn. Diesen Jungen.“
(Shannon in Binding 13)
Worum geht’s?
Er ...
„Dieses eine Wort erschütterte mich. Es war alles zu viel. Mein Leben. Diese Mädchen. Mein Dad. Und mittendrin in all dem, sah ich nur ihn. Diesen Jungen.“
(Shannon in Binding 13)
Worum geht’s?
Er will sie retten. Sie will sich verstecken. Sie ist zutiefst verletzt. Er ist entschlossen. Das Schicksal führte sie zusammen. Die Liebe verbindet sie. Johnny Kavanagh ist die Definition von beliebt. Er ist ein All-Star-Rugbyspieler mit vielen Freunden, was bedeutet, dass er eigentlich die vielen Vorteile seines Lebens genießen sollte. Was die Leute jedoch nicht wissen, ist, dass er mit einer schmerzhaften Verletzung zu kämpfen hat, die den großartigen Verlauf seiner Karriere stoppen könnte. Das bedeutet, dass er keine Zeit für Ablenkungen oder Fehler hat. Vor allem keine Zeit für eine Freundin. Shannon Lynch wurde ihr ganzes Leben lang gemobbt. Sie ist schüchtern und würde sich lieber unsichtbar machen, um die Schule zu überstehen. Doch als sie für einen Neuanfang am Tommen College ankommt, lernt sie an ihrem ersten Tag auf nicht ganz so romantische Weise den berüchtigten Johnny Kavanagh kennen. Was folgt, ist eine komplizierte Freundschaft, die zu einer unbestreitbaren Chemie zwischen den beiden führt. Es scheint, dass Shannon den anonymen Status, den sie sich einst erhofft hatte, nicht aufrechterhalten kann. Aber vielleicht ist das ja in Ordnung? Johnny wird Shannon nicht aufgeben. Egal, was es sie beide kosten würde.
Binding 13 ist Band 1 der Boys of Tommen-Reihe. Die Geschichte ist nicht in sich geschlossen und wird mit Keeping 13 fortgesetzt.
Inhaltliche Hinweise
Das Buch wird durch Shannon und Johnny in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen, insbesondere aus dem Bereich Mobbing und häusliche Gewalt.
Meine Meinung
Meine Gedanken zu Binding 13 zusammenzufassen fällt mir ehrlich gesagt relativ schwer. Ich hatte mich wahnsinnig doll auf das Buch gefreut, auch weil einige Leute aus meinem Umfeld das Buch bereits auf Englisch gelesen hatten und eigentlich generell fast jeder, der das Buch aktuell liest oder gelesen hat, total begeistert war. Aber es zeigt eben auch wieder, dass Geschmäcker bei Büchern sehr verschieden sein können.
Bereits der Anfang hat mich nicht so wirklich abgeholt. Der Schreibstil ist sehr, sagen wir mal, einfach? Weite Passagen des Buches waren für mich eine Erzählung ohne große Höhen und Tiefen. Und dann, und dann, und dann. Die Erzählgeschwindigkeit ist wahnsinnig langsam, einige Standardszenen können gut und gerne irgendwie 50 Seiten lang sein und das Problem? Es fühlte sich für mich so an, als würde ich gar nicht vorwärtskommen. Immer wieder habe ich mal zwei Stunden gelesen – und hatte inhaltlich das Gefühl, genau keinen Schritt weiter gekommen zu sein. Im Kern ist es auch immer der gleiche Ablauf: Etwas passiert, was zumeist auf Johnny zurückzuführen ist, beide reden miteinander oder Johnny weist Dritte zurecht, Shannon stößt ihn von sich. Zwischendurch wird verdammt viel geflucht, immer wieder von Shannon und ihrer zarten, kleinen Erscheinung erzählt und Shannon wirkt mal wie 12, mal wie 20. Ich fand es total verwirrend, weil einfach bei mir gar nichts rübergekommen ist – keine Anziehung, keine Chemie, kein Funken, wirklich gar nichts. Weder habe ich Johnnys Quasi-Obsession mit Shannon verstehen können (es ist nicht so, als wäre das von Johnny nicht süß, wie er sie immer beschützen möchte und sich verteidigt) noch die Freundschaft zwischen den beiden. Zwischen endlosen Wiederholungen, dem Gefühl auf der Stelle zu stehen und dem fehlenden Pepp kam für mich hinzu, dass die Charaktere – und zwar alle, auch die Nebencharaktere – andauernd verwirrende Sachen machen. So beginnt die Geschichte damit, dass Shannon von Johnny mit dem Ball abgeworfen wird und Shannons Mutter in der Schule einen riesigen Aufstand macht, dass Johnny sich von seiner Tochter fernhalten soll. Später, in wirklich wichtiger Situation, zeigt sie aber so gar keinen Beschützerinstinkt ihrer Tochter gegenüber.
Es ist nicht so, dass ich per se Bücher mit Slow Burn nicht mag. Liebe braucht ihre Zeit, Charaktere brauchen Seiten um sich zu entwickeln. Aber hier? Das war mir einfach zu super-ultra-slow, zu wenig Entwicklung und zu wenig greifbare Substanz. Ich verstehe natürlich, dass wahnsinnig viele von der Tragik des Buches ergriffen sind. Das ist für mich auch ein Highlight gewesen. Die gnadenlose, ungeschönte Ehrlichkeit im Hinblick auf Shannons Hintergrundsituation war harter – und realistischer – Tobak. Die letzten Seiten des Buches sind wahnsinnig hart und haben Gänsehaut verursacht, auch vorher gab es immer wieder Szenen, wo man sich Shannon schnappen und weglaufen wollte. Aber gerade im Verhältnis zur für mich endlosen Belanglosigkeit auf den zig hundert Seiten drumherum fand ich das einfach nicht gut gelöst. Ich wollte das Buch lieben, ich wollte dem Buch so viele Chancen geben, aber am Ende war ich ehrlich gesagt einfach froh, bis zur letzten Seite durchgehalten zu haben. Der Cliffhanger ist unerwartet, aber gleichzeitig irgendwie befreiend. Ob ich zu Band 2 zurückkehren werde, kann ich momentan noch nicht 100% sagen, aber wahrscheinlich eher nicht. Eventuell gebe ich für Saving 6 – also Band 3 – der Reihe eine neue Chance, denn da beginnt mit Shannons Bruder eine neue Geschichte.
Mein Fazit
Binding 13 hatte für mich das Potenzial, großartig zu sein, aber die Art der Umsetzung war leider nicht meins. Die gewichtigen Themen gehen unter, der Schreibstil war nur bedingt meins und ich hatte einfach das Gefühl, nichts vorwärts zu kommen.
[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]