Ab wann ist man ein Mensch?
Constellation - Gegen alle SterneDie Erde ist nicht mehr der einzige Planet, der von Menschen bevölkert wird. Verschiedene andere Planeten wurden besiedelt, doch alle werden von der Erde aus beherrscht. Bis auf Genesis, der Planet mit ...
Die Erde ist nicht mehr der einzige Planet, der von Menschen bevölkert wird. Verschiedene andere Planeten wurden besiedelt, doch alle werden von der Erde aus beherrscht. Bis auf Genesis, der Planet mit der wahrscheinlich höchsten Lebensqualität. Die Einwohner von Genesis haben sich von der Erde abgewandt, verurteilen den dortigen Lebensstil und kämpfen um ihre Unabhängigkeit. Technisch sind sie der Erde weiter unterlegen und lehnen insbesondere den Einsatz von Robotern, Mech genannt, entschieden ab. Eine ganz besondere Offensive steht bevor, die zwar für die eingesetzten Piloten ein Selbstmordkommando ist, dem Planeten aber dafür hoffentlich einige Jahre Schonzeit erbringen wird. Noemi ist einer dieser jungen Piloten. Sie ist bereit, für ihren Planeten und seine Prinzipien zu sterben. Doch dann kommt alles ganz anders. Bei einem Übungseinsatz wird ihre beste Freundin abgeschossen und Noemi rettet sie beide auf ein vor Jahrzehnten im Orbit gestrandetes Raumschiff. Dort treffen sie auf Abel. Er ist eine künstliche Intelligenz, ein perfekter Mech, der die Fähigkeiten der unterschiedlichsten Modelle in sich vereint und darüber hinaus noch weitere Eigenschaften besitzt. Zuerst sieht Noemi in ihm nur einen Feind, doch schnell wird ihr klar, dass Abel auch hilfreich für sie sein könnte. Die beiden machen sich auf eine gefährliche Reise, in deren Verlauf beide ihre Einstellungen und Ansichten überdenken und korrigieren müssen.
Das Buch hatte zwar ein paar Längen, der Grundgedanke ist aber durchaus spannend, so dass ich es gerne gelesen habe. Wo ist die Grenze zwischen Mensch und Maschine? Was macht den Menschen aus, was wird eine künstliche Intelligenz niemals aufweisen können? Und wo sind die Grenzen dessen, was die Menschen erfinden und bauen sollten? Gibt es diese oder ist dem Einfallsreichtum keine Grenze gesetzt? Diesen Fragen geht die Autorin in ihrem Weltraumabenteuer nach und der Leser kann sich seine eigenen Gedanken dazu machen. An vielen Stellen fand ich das Buch zu vorhersehbar und oft auch etwas zu pathetisch. Andererseits gab es auch immer wieder Stellen zum Schmunzeln und kleine Überraschungen, so dass der Unterhaltungsfaktor doch recht hoch blieb.
Laut Untertitel handelt es sich auch hier wieder einmal um den Auftaktband einer Reihe, aber meines Erachtens nach kann das Buch auch wunderbar für sich stehen. Die Geschichte bietet noch Potential, das Ende ist aber durchaus in sich abgeschlossen.