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Veröffentlicht am 02.10.2017

Langatmige Bachelorette-Variante

The Promise - Der goldene Hof
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Die junge Gräfin Elizabeth ist der letzte Sprössling eines uralten Adelsgeschlechts. Die Familie ist völlig verarmt und so sucht ihre Großmutter einen möglichst wohlhabenden Ehemann für sie aus. Leider ...

Die junge Gräfin Elizabeth ist der letzte Sprössling eines uralten Adelsgeschlechts. Die Familie ist völlig verarmt und so sucht ihre Großmutter einen möglichst wohlhabenden Ehemann für sie aus. Leider kann Elizabeth ihrem Zukünftigen überhaupt nichts abgewinnen. Spontan tauscht sie den Platz mit ihrer Zofe Adelaide, als diese vom „Goldenen Hof“ angeworben wird. Der Goldene Hof ist eine Organisation, für die hübsche, junge Mädchen aus der Unter- und Mittelschicht ausgewählt werden, denen dann beigebracht wird, sich wie vornehme Damen zu verhalten. Nach ihrer Ausbildung werden die Mädchen in die neuen Kolonien des Reiches gebracht und den dortigen Siedlern als kultivierte Ehefrauen angeboten. Der Goldene Hof kassiert für seine Mühen eine entsprechende Vermittlungsgebühr, die umso höher ausfällt, je mehr das Mädchen kann und je mehr Männer sich für sie interessieren. Obwohl das nach modernem Sklavenhandel klingt, ist es für viele Mädchen auch eine große Chance und dementsprechend hart ist der Kampf darum, wer von ihnen die Beste ist. Elizabeth, die sich nun Adelaide nennt, muss sich in manchen Disziplinen verstellen, um nicht zu viel von ihrem Wissen und Können zuzugeben, in anderen Fächern hat sie aber auch einiges aufzuholen! Ihr klares Ziel ist es, sich in der neuen Welt selbst einen Mann auswählen und ein deutlich freieres Leben führen zu können. Doch da ist noch Cedric, der Sohn des Gründers des Goldenen Hofes. Er ist der Einzige, der ihre wahre Identität kennt und auch sie findet etwas über ihn heraus, das sie zutiefst schockiert – doch die gemeinsame Geheimnisse schweißen die beiden auch zusammen. Allerdings ist Cedric nur ein Student und Mitarbeiter seines Vaters und könnte sich die Vermittlungsgebühr für eines der Mädchen niemals leisten…

Ich mochte die Vampire Academy Reihe der Autorin total gerne und war entsprechend gespannt auf ihr neues Buch. Das Cover hat mich ebenfalls angesprochen und ich habe voller Vorfreude mit den ersten Seiten begonnen. Doch schnell stellte sich Ernüchterung ein. Was zu Beginn noch nach einer unterhaltsamen Bachelorette-Story klingt, entpuppt sich als fürchterlich langatmige Geschichte ohne sonderliche Spannung oder Höhepunkte. Die Charaktere bleiben flach, vor allem Cedric. Auch bei den Nebenfiguren vergibt die Autorin meiner Meinung nach die Chance, sie interessant und glaubwürdig darzustellen. Es haben zwar alle ihre Geheimnisse, aber mir kam zunehmend das Interesse abhanden, diese überhaupt ergründen zu wollen. Die Handlung zieht sich über gefühlt hunderte von Seiten, ohne dass etwas passiert. Gegen Ende zieht das Tempo dann an, hier passieren hier dann viele merkwürdige Wendungen, die wohl auf die Ereignisse im nächsten Band hinarbeiten, in diesem ersten Teil aber irgendwie überhaupt nicht zum Rest passen. Einige Figuren werden vorher mal kurz erwähnt, haben dann einen schnellen Auftritt und sind wieder weg – das soll wohl geheimnisvoll und mysteriös wirken, ich fand es leider nur konstruiert und überzogen.

Meine Motivation, auch Band 2 zu lesen, hält sich entsprechend in Grenzen.

Veröffentlicht am 11.09.2017

Mensch sein!

In einem anderen Licht
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Vor zwei Jahren hat Miriam ihren Mann verloren, er war Fotograf und wurde bei einem Auslandseinsatz als Journalist getötet. Immer noch wütet die Trauer in ihr, doch irgendwie muss es weitergehen, schließlich ...

Vor zwei Jahren hat Miriam ihren Mann verloren, er war Fotograf und wurde bei einem Auslandseinsatz als Journalist getötet. Immer noch wütet die Trauer in ihr, doch irgendwie muss es weitergehen, schließlich hat sie ja auch ihren kleinen Sohn Max, für den sie da sein muss.
Auch ihre Arbeit gibt ihr Halt, auch wenn sie innerhalb ihres Verlages von einer Nachrichten-Zeitung zu einer Frauenzeitschrift gewechselt hat. Aber die „Anabel“ ist ein anspruchsvolles Frauenmagazin und so macht die Arbeit dort Miriam auch Spaß. Aktuell bereitet sie eine Preisverleihung vor. Die bekannte Hamburger Reederswitwe und Vorsitzende einer Stiftung, Dorothea Sartorius stiftet einen Preis für Zivilcourage und Miriam organisiert all das. Auch ein Interview mit der medienscheuen Mäzenin steht an. Doch dann erhält Miriam immer wieder Briefe mit dem Wortlaut „Fragen Sie Dorothea nach Marguerite“, unterschrieben von einer Elisabeth. Die ersten Briefe wirft Miriam weg, doch die Absenderin bleibt hartnäckig und so erwacht die Journalistin in Miriam und sie fängt an, zu recherchieren. Sie zögert, Dorothea Sartorius direkt darauf anzusprechend, dann traut sie sich aber doch. Die Sartorius gibt ihr keine direkte Antwort, aber ermuntert sie, selbst weiter nach der Geschichte zu suchen. Mehr durch Zufall gerät Miriam auf die richtige Spur – oder ist es doch Fügung?

Meiner Meinung nach verrät der Klappentext viel zu viel, in welche Richtung Dorotheas Geheimnis geht. Zum Glück habe ich das vor der Lektüre nur ganz kurz überflogen und konnte so selbst bei Miriams Nachforschungen mitfiebern, ohne das Ergebnis bereits zu kennen.

Obwohl das Buch mit gerade mal 320 Seiten nicht besonders lang ist, geht es darin um viele tiefgreifende Themen. Allen voran das Thema Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen. Miriams Gefühle werden sehr anschaulich und berührend beschrieben, man kann sich den „schwarzen Raben“ in ihrem Inneren gut vorstellen, auch wenn man selbst so etwas noch nicht erleben musste. Die Schwierigkeit, loszulassen, etwas Neues anzufangen und die Schuldgefühle, wenn sie es dann doch zumindest teilweise tut, wirken sehr glaubwürdig.

Zum anderen geht es natürlich um das Geheimnis in Dorotheas Vergangenheit, das mit der deutschen Geschichte zu tun hat – ohne hier mehr verraten zu wollen, empfinde ich auch diesen Part als sehr gut dargestellt.

Einzig die Zufälle waren mir ein paar zu viel in dieser Geschichte. Aber wie es eine der Figuren so schön ausdrückt, vielleicht gibt es ja tatsächlich auch eine Art Quantenverschränkung, also einen gemeinsamen Zustand zwischen Menschen, auch wenn sie nichts davon ahnen - wer weiß?

Insgesamt eine berührende, lesenswerte Geschichte über Trauer und Mut, die ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 31.08.2017

Nicht ganz überzeugend

Targa - Der Moment, bevor du stirbst
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Targa Hendricks ist eine Sonder-Ermittlerin, die von der Berliner Polizei für ganz spezielle Aufträge eingesetzt wird, um Serienkiller zu überführen. Dabei kommt ihr zugute, dass sie keine Gefühle hat ...

Targa Hendricks ist eine Sonder-Ermittlerin, die von der Berliner Polizei für ganz spezielle Aufträge eingesetzt wird, um Serienkiller zu überführen. Dabei kommt ihr zugute, dass sie keine Gefühle hat und somit auch keine Angst – denkt sie zumindest! Doch ihr neuer Auftrag wird selbst sie an ihre Grenzen führen. Denn Professor Falk Sandman ist ein Meister der Manipulation. Obwohl er mit mehreren Mordfällen in Verbindung steht, gelingt es der Polizei nicht, ihn zu überführen. So ist Targa nun die letzte Hoffnung der Ermittler, ihn quasi auf frischer Tat zu ertappen. Doch dafür muss Targa ihm nahekommen, ganz nahe!

Das Autorenduo Barbara und Christian Schiller ist schon lange erfolgreich im Selfpublishing unterwegs, nun liegt mit „Targa“ wieder eine Verlagsveröffentlichung vor. Dementsprechend hoch waren Spannung und Erwartung – wobei ich mangels Kenntnis der anderen Werke eigentlich ohne Erwartungen an das Buch herangegangen bin.

Einige Dinge haben mir nicht so gut gefallen, zum einen bin ich nicht warm mit der Protagonistin Targa geworden, was aber ja an sich gut zu ihrem Charakter passt. Ich muss eine Buchfigur auch nicht mögen, um ein Buch gut zu finden. Hier hatte ich aber das Problem, dass ich Targa in sich nicht ganz stimmig fand.

Der zweite Protagonist, Falk Sandman, hat mich deutlich mehr begeistert – was natürlich das falsche Wort für einen derart grausigen und wiederwärtigen Charakter ist. Aber ihn fand ich einfach spannend und auch wenn ich es mir kaum vorstellen kann, basiert seine Figur ja auf wahren Vorbildern.

Mit einer Nebenhandlung, deren Sinn und Zweck sich erst am Ende des Buches ergibt, kam ich ebenfalls nicht so gut zurecht, hier hatte ich in eine falsche Richtung spekuliert und die Auflösung am Ende fand ich etwas schwach.

Insgesamt eine durchaus spannende Geschichte, die für mich vor allem durch die Figur des Falk Sandman eine gewisse grausige Faszination entwickelte, die mich aber inhaltlich leider nicht ganz überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Band 2 der Bourbon Reihe

Bourbon Sins
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Bitte nur lesen, wer Band 1 schon kennt, sonst besteht Spoiler-Gefahr!

Der erste Band der Bourbon-Kings-Reihe endete mit der Meldung, dass das Oberhaupt der Familie tot ist. Kurz danach setzt nun Band ...

Bitte nur lesen, wer Band 1 schon kennt, sonst besteht Spoiler-Gefahr!

Der erste Band der Bourbon-Kings-Reihe endete mit der Meldung, dass das Oberhaupt der Familie tot ist. Kurz danach setzt nun Band 2 ein. Lane und der Rest der Familie versuchen, wieder Fuß zu fassen, was nicht gerade erleichtert wird, als nach und nach herauskommt, wie schlecht es um das Unternehmen steht. Noch dazu ist nicht klar, ob sein Vater Selbstmord begangen oder jemand nachgeholfen hat – und falls Letzteres der Fall ist, wer könnte es gewesen sein? Kandidaten mit Motiv fallen mir da auf Anhieb einige ein!

Mit dem Tod des Vaters fällt eine regelrechte Hass-Figur auf einmal weg. Ich kann nicht sagen, dass ich diesen widerlichen Kerl vermisse, aber irgendwie fehlt nun so totaler Anti-Charakter.
Nicht, dass die anderen liebenswert wären, davon kann sicher keine Rede sein.
Lane und Lizzie haben sich nun immerhin offensichtlich wirklich aufeinander eingelassen und geben sich gegenseitig Halt. Damit sind sie aber auch schon der einzige Lichtblick unter einem Haufen unglaublich kaputter Gestalten. Und wenn es darum geht, die Firma wieder auf Kurs zu bringen, ist Lane weniger zartbesaitet und schreckt auch vor Drohung und Erpressung nicht zurück.
Aber im Vergleich zu seinen Geschwistern erscheint er noch fast normal. Edward und Gin sind weiterhin wandelnde Katastrophen auf zwei Beinen, auch wenn sich gegen Ende des Buches hin ganz zarte Tendenzen zur Besserung zeigen.
Es werden auch noch einige weitere Personen eingeführt, so kehrt der bisher verschollene Bruder Maxwell nach Hause zurück, ebenso wie Gins Tochter Amelia. Beide spielen aber in diesem Band keine großen Rollen.
Überhaupt fehlt so ein bisschen eine Hauptfigur. Im ersten Band waren das für mich klar Lane und Lizzie und ihre Liebesgeschichte. Die beiden rücken hier nun etwas in den Hintergrund, vor allem Lizzie spielt nur noch eine eher passive Unterstützerrolle. Schade, ich fand sie im ersten Band deutlich interessanter!
Es tauchen noch eine ganze Reihe bekannter Personen aus Band 1 wieder auf und werden weiterentwickelt, wie zum Beispiel Edwards große Liebe Sutton Smythe, die eine der wenigen wirklich starken Frauen in diesem Buch ist, oder Gins Langzeitliebhaber und Anwalt der Familie, Samuel T. Und natürlich nicht zu vergessen, Miss Aurora, deren Erkrankung leider immer weiter fortschreitet. Was mag nur geschehen, wenn sie mal nicht mehr da ist, um den verstörten, kaputten Bradford-Nachkommen Halt zu geben? Dann müssen die sich wohl irgendwann auf ihre eigene Kraft und Fähigkeiten verlassen, doch werden sie das schaffen? Bei Lane sieht man eine deutliche Entwicklung, bei den anderen immerhin erste Ansätze… nun heißt es abwarten, wie das alles weitergeht.

Insgesamt war es wieder ein schnell gelesenes Buch, bei dem ich aber auch wieder an mehr als nur einer Stelle kaum aus dem Augenrollen herauskam. Dennoch irgendwie amüsante Popcorn-Unterhaltung, solange man weiß, worauf man sich einlässt und somit keine tiefschürfende Geschichte erwartet!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Zufall oder Schicksal?

Schicksalsbringer (Band 1) - Ich bin deine Bestimmung
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Auf einem Jahrmarkt bekommt Kiera von einem fremden Mann eine Münze zugesteckt. Keine Süßigkeit, wie sie zuerst denkt, sondern tatsächlich aus Gold? Das kleine Mädchen versteckt die Münze in ihrer geheimen ...

Auf einem Jahrmarkt bekommt Kiera von einem fremden Mann eine Münze zugesteckt. Keine Süßigkeit, wie sie zuerst denkt, sondern tatsächlich aus Gold? Das kleine Mädchen versteckt die Münze in ihrer geheimen Schatztruhe und vergisst sie dann erst einmal jahrelang wieder.
Als ihre Eltern sich trennen und sie als 17jährige mit ihrer Mutter umzieht, fällt ihr die Münze wieder in die Hände. Und ab da geschehen merkwürdige Dinge. Zuerst sieht Kiera keinen Zusammenhang zwischen der Münze und dem Auftauchen von gleich zwei neuen Mitschülern an ihrer Schule, doch nach und nach zeigt sich, dass dies alles kein Zufall ist – oder eben doch? Was ist Zufall, was ist Schicksal – und kann man etwas davon beeinflussen?

Die Grundidee der Geschichte finde ich spannend und das Buch hat sich super lesen lassen. Die Protagonisten, allen voran natürlich Kiera, waren gut gezeichnet und somit glaubwürdig. Einzig mit den aufflammenden Gefühlen zwischen Kiera und dem männlichen Protagonisten (ich lasse hier mal bewusst offen, welchem) war ich nicht ganz so glücklich, das kam für mich recht plötzlich und ich konnte die Intensität, mit der die beiden auf einmal fühlen, nicht ganz nachvollziehen. Aber das mag auch an mir liegen, es deutete sich eigentlich schon recht früh an, wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke.

Die ganze Idee mit dem Schicksal fand ich spannend und auch mal etwas anderes im Bereich Jugendfantasy, allerdings war das Konstrukt auch recht kompliziert und ich nicht immer sicher, ob ich das alles wirklich verstehe und durchschaue. Ich kann bei einer unterhaltsamen Geschichte aber auch durchaus damit leben, wenn ich nicht alles bis ins allerletzte Detail verstehe, solange das große Ganze verständlich ist und das war es hier durchaus.

Das Buch ist der erste Band einer Dilogie und ich hoffe, dass meine noch offenen Fragen sich in Teil 2 dann klären werden. Da das Buch doch mit einem kleinen Cliffhanger endet, warte ich nun gespannt auf die Fortsetzung, denke aber, dass ich da den ersten Band wahrscheinlich nochmal lesen muss, um die Details wieder parat zu haben!