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Veröffentlicht am 10.08.2017

Nicht nur für Hundefreunde!

Herzensräuber
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Nachdem sein Besitzer, der Postbote Pepe, gestorben ist, kümmert sich niemand um dessen Hund. Dieser schließt sich einem Rudel Straßenhunde an, ist dort aber sehr unglücklich. Er möchte wieder zu einem ...

Nachdem sein Besitzer, der Postbote Pepe, gestorben ist, kümmert sich niemand um dessen Hund. Dieser schließt sich einem Rudel Straßenhunde an, ist dort aber sehr unglücklich. Er möchte wieder zu einem Menschen gehören!
Und dann begegnet er eines Tages einem jungen Mann am Strand. Die beiden verstehen sich auf Anhieb und so bekommt der Hund einen neuen Menschen und einen neuen Namen: Zola heißt er von nun an. Eine neue Heimat gibt es ebenfalls, denn Tobias nimmt ihn mit vom spanischen Strand ins schöne Heidelberg. Hier bekommt Zola einiges zu tun, denn in Tobias‘ Leben geht gerade alles schief. Seine Freundin hat sich von ihm getrennt (was in Zolas Augen kein Verlust ist), sein Antiquariat läuft schlecht, er kann kaum die Miete zahlen… Doch dann geschieht etwas Wunderbares und alles wandelt sich zum Besseren – aber noch längst nicht zum Guten, denn es gibt weitere Hindernisse und Probleme zu überwinden. Es tauchen neue Menschen (und Hunde) im Leben von Tobias und Zola auf, von denen es ihnen manche nicht leicht machen, andere sich aber als tolle Freunde erweisen und wiederum andere, insbesondere eine Person, im Laufe der Zeit ihr wahres, böses Ich immer deutlicher zeigen. Während Zola dank seiner guten Nase vieles schnell entschlüsselt, braucht Tobias für manche Erkenntnis deutlich länger!

Eigentlich bin ich kein Freund von Geschichten, die aus Sicht eines Tieres erzählt werden. Zum Glück war mir vor Beginn der Lektüre gar nicht ganz klar, dass es sich hier um ein solches Buch handelt. Wenn ich es aufgrund meiner Abneigung nicht gelesen hätte, wäre mir nämlich eine wunderbare Geschichte entgangen!
Natürlich darf man hier keine hundert Prozent realistische Handlung erwarten, aber wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen, wird man mit einer warmherzigen, emotionalen aber auch spannenden Geschichte belohnt!
Zola ist einfach ein sehr liebenswerter Protagonist und Held. Tobias und die anderen Personen sind glaubwürdig, auch und gerade weil sie mich das eine oder andere Mal geärgert, aufgeregt oder sogar richtig wütend gemacht haben!
Besonderen Spaß haben mir auch viele kleine humorvolle Nebenbemerkungen gemacht, aus denen hervorgeht, dass in einer Mensch-Hund-Beziehung vielleicht gar nicht der Zweibeiner das entscheidende Element ist - wer hat sich als Hundebesitzer nicht auch schon mal gefragt, was der Vierbeiner gerade so denkt und warum er Dinge tut oder nicht tut?

Eine wunderhübsche Lektüre, die ich sehr gerne allen Hundefreunden, aber auch jedem anderen Leser weiterempfehle!

Veröffentlicht am 13.06.2017

Ein Sommernachtstraum in L.A.

Sommernachtsfunkeln
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Katie hatte einen schweren Autounfall und seitdem hat sie eine hässliche Narbe im Gesicht, unter der sie sehr leidet. Ihre Träume, Schauspielerin zu werden, hat sie aufgegeben. Noch dazu hat sie keinen ...

Katie hatte einen schweren Autounfall und seitdem hat sie eine hässliche Narbe im Gesicht, unter der sie sehr leidet. Ihre Träume, Schauspielerin zu werden, hat sie aufgegeben. Noch dazu hat sie keinen Kontakt mehr zu ihrem besten Freund Luke, denn zwischen ihnen ist etwas vorgefallen, das den Unfall erst verursacht hat.
Katie will sich ablenken. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt und ihre Mutter erzählt nicht viel über ihn. Doch Katie weiß, dass er Amerikaner und Soldat war – also bewirbt sie sich als Au-Pair Mädchen und geht nach Los Angeles. Dort landet sie durch Zufall in einer ganz speziellen Bar mit ganz besonderen Gästen und vor allem dem gutaussehenden Besitzer Jeff, dem sie bald deutlich näherkommt. Doch ist das alles wirklich Zufall und Jeff wirklich nur ein Freund und Helfer in Katies Situation? Bald schon wissen weder Katie noch der Leser noch, was sie glauben können!

Obwohl die Cover sehr ähnlich gestaltet sind, hat das Buch nichts mit „Glimmernächte“ zu tun, es handelt sich um zwei völlig eigenständige Geschichten mit jeweils unterschiedlichen Handlungen und Protagonisten.
Ähnlich wie in Glimmernächte ist es aber auch hier schwer vorherzusehen, in welche Richtung die Handlung sich entwickeln wird. Ist es ein Fantasy-Roman oder eine reale Jugendromanze? Oder eine Mischung aus beidem? Diese Frage wird hier natürlich nicht beantwortet, denn diese Unsicherheit macht einen besonderen Reiz bei der Lektüre aus.
Ich zumindest war am Ende überrascht und auf jeden Fall zufrieden mit der Auflösung.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Sommer auf Sizilien

Piniensommer
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Stella und Nicola sind am selben Tag zur Welt gekommen und seit ihrer Kindheit zog sie etwas zueinander. Nun sind sie schon seit einiger Zeit verlobt, da Nicos Mutter darauf bestanden hat, dass sie nicht ...

Stella und Nicola sind am selben Tag zur Welt gekommen und seit ihrer Kindheit zog sie etwas zueinander. Nun sind sie schon seit einiger Zeit verlobt, da Nicos Mutter darauf bestanden hat, dass sie nicht sofort heiraten.
Sie beginnen beide, Architektur zu studieren, doch Stella ist deutlich mehr bei der Sache als Nico. Er geht lieber tauchen und heimst als Apnoetaucher auch einige Preise und Auszeichnungen ein. Doch dieses Hobby ist gefährlich und so bittet Stella ihn mehr als einmal inständig, nicht zu leichtsinnig zu sein und seine Tauchgänge einzuschränken. Undenkbar für Nico, der sich im Wasser wie zuhause und praktisch unbesiegbar fühlt, auch wenn ihm sein Körper hin und wieder etwas anderes signalisiert. Dann stürzt er sich noch dazu in ein weiteres gefährliches Projekt und gründet einen kleinen Piraten-Radiosender, in dem er die allgegenwärtige Korruption und Verwicklung der Mafia in alle Entscheidungen anprangert – ein mutiges, aber aussichtsloses Unterfangen im Sizilien der 60er Jahre!
Hat das junge Paar unter diesen Voraussetzungen die Chance auf ein friedliches und glückliches Leben?

Die Geschichte von Nico und Stella wurde bereits im Vorgängerband „Das Sternenboot“ begonnen und nun fortgesetzt. Meiner Meinung nach kann man „Piniensommer“ auch allein lesen, man steigt dann eben direkt in die Geschichte der jungen Erwachsenen ein. Es fehlen einem einige Vorkenntnisse über Stellas Familiengeschichte, aber letztlich wird alles erwähnt und so sollte man auch ohne die Vorgeschichte mit der Handlung zurechtkommen. Schöner ist es natürlich immer, wenn man die Figuren bereits kennt und nun wieder zu ihnen zurückkehren darf.

Mir persönlich hat auch dieser zweite Band wieder sehr gut gefallen. Es ist teilweise unvorstellbar, wie rückständig die 60er Jahre waren, was das Denken und Handeln der Menschen anging, insbesondere natürlich im Hinblick auf Frauen und ihre Rechte. Hier muss man sich wirklich in eine ganz andere Zeit denken bzw. von der Autorin dorthin entführen lassen.
Auch sehr deutlich wurden für mich wieder einmal die Unterschiede zwischen deutscher und italienischer Mentalität. Auf Sizilien werden die Gefühle viel intensiver ausgelebt, vor allem Trauer.
Auch sollte man eine gewisse Offenheit für unerklärliche Ereignisse mitbringen. Ich bin ein sehr rationaler Mensch und glaube beispielsweise nicht an Botschaften aus dem Jenseits – aber hier in der Geschichte wurde es durchaus vorstellbar, da es einfach in den Rahmen passte.

Neben den Protagonisten gibt es auch hier wieder eine ganze Reihe interessanter Nebenfiguren, vom liebenswerten besten Freund bis zu Stellas skurriler Familie – diese geben der Geschichte einen ganz besonderen Reiz und manche von ihnen entwickeln sich auch ganz erstaunlich!

Insgesamt eine wunderschöne Geschichte, sowohl als Fortsetzung des Sternenboots als auch als neues eigenständiges Buch!

Veröffentlicht am 13.06.2017

Hat mich leider nicht gepackt

Die Erwählten von Aranea Hall
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Liv wird von ihrer Mutter auf ein Internat geschickt. Sie ist wütend und enttäuscht und fühlt sich abgeschoben. Eigentlich will sie schnellstmöglich wieder abhauen, doch die Lage von Aranea Hall auf einer ...

Liv wird von ihrer Mutter auf ein Internat geschickt. Sie ist wütend und enttäuscht und fühlt sich abgeschoben. Eigentlich will sie schnellstmöglich wieder abhauen, doch die Lage von Aranea Hall auf einer einsamen Insel, die nur per Fähre erreichbar ist, macht ihre diesbezüglichen Pläne schnell zunichte.
Also schaut sie sich das Internat erst einmal genauer an. Und da tauchen schnell viele Fragen auf. Um was für eine Schule handelt es sich hier? Merkwürdige Unterrichtsfächer, geheimnisvolle Aufgaben, mysteriöse besondere Begabungen… alles sehr rätselhaft!

Ich lese eigentlich jedes Buch von Susanne Gerdom, ohne groß auf den Klappentext zu achten. Diesen hier habe ich sogar vorab gelesen und war dementsprechend besonders gespannt, ließ die Beschreibung hier doch eine sehr spannende Geschichte erwarten.
Die Umsetzung konnte mich dann jedoch leider nicht so richtig überzeugen, mir fehlte ein wenig der rote Faden in der Handlung.
Zu Beginn bleibt die Geschichte noch relativ ruhig, es werden zwar viele Fragen gestellt und somit einige Rätsel aufgebaut, die Spannung wird immer höher – doch dann verpuffte sie für mich irgendwann leider völlig. Die Handlung wird dann zwar sehr actionlastig, es gibt plötzlich viele Informationen und Antworten, die sich dann aber doch nicht als Wahrheiten erweisen. Der Leser wird hier hin und her geschleudert und ich kam teilweise wirklich kaum noch mit, wer hier auf welcher Seite steht und vor allen Dingen, warum bzw. welche Seiten es überhaupt gibt!

Die Protagonisten konnten leider für mich auch nichts mehr herausreißen, Liv empfand ich als ziemlich begriffsstutzig und die anderen blieben mir einfach zu blass und nichtssagend und dadurch teilweise auch völlig unglaubwürdig.

Leider hat mich dieses Buch also nicht wirklich abholen und mitreißen können, obwohl mir der Grundgedanke durchaus gefallen hat, aber irgendwie verzettelt sich die Handlung zu sehr und so saß ich am Ende saß ich ziemlich irritiert da, da ich einfach ganz andere Erwartungen an das Buch gehabt hatte.

Veröffentlicht am 13.06.2017

Tolle Fortsetzung

Das Herz des Verräters
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Kaden hat Lia nach Venda gebracht und Rafe hat sich als Abgesandter seines Königreiches ausgegeben, um ebenfalls in die Stadt und den Palast zu gelangen. Gefangene gibt es normalerweise in Venda nicht, ...

Kaden hat Lia nach Venda gebracht und Rafe hat sich als Abgesandter seines Königreiches ausgegeben, um ebenfalls in die Stadt und den Palast zu gelangen. Gefangene gibt es normalerweise in Venda nicht, mit Feinden wird kurzer Prozess gemacht. So sind Lia und Rafe eine ganz besondere Attraktion und für manche auch Provokation. Der Komizar hingegen stellt sich schnell auf die neue Situation ein und nutzt sie für seine Zwecke. Lia irgendwo zwischen diesen drei Männern ergibt eine ziemlich komplizierte und spannende Ausgangslage für diesen zweiten Band der „Chroniken der Hinterbliebenen“.

Die Handlung setzt unmittelbar nach den Geschehnissen am Ende des ersten Bandes ein. Ich habe ein paar Seiten gebraucht, um mich wieder in die Geschichte hineinzufinden, obwohl der erste Teil wirklich noch nicht lange her war. Aber es gibt keine Erklärungen oder Wiederholungen, wir sind sofort wieder mitten im Geschehen und es geht weiter.

Oft überzeugen mich zweite Bände weniger als ihre Vorgänger und oft habe ich den Eindruck, dass sie eher Füllmaterial zwischen dem ersten und dem letzten Band einer Trilogie sind. Hier ging mir das erstaunlicherweise nicht so. Obwohl die Handlung im Vergleich zum ersten Band eigentlich viel reduzierter war – sie spielt praktisch nur in Venda, mit nur sehr wenigen kurzen Abschnitten aus Lias Heimat Morrighan – war die Spannung dennoch da und wurde auch gehalten, diesmal mit weniger Action, aber deutlich mehr Intrigen, Geheimnissen und Machtspielchen.

Mit dem Komizar kommt eine weitere Figur ins Spiel, aber vor allem werden Lia, Rafe und Kaden weiter ausgebaut und entwickeln sich. Gerade über Kaden erfahren wir im Laufe dieses Bandes einiges mehr. Die Weiterentwicklung der Charaktere hat mir gut gefallen und ich habe sie alle als durchaus glaubwürdig empfunden. Ob wirklich schon feststeht, für wen Lia sich am Ende entscheidet?

Die Schilderungen des Landes haben mir gut gefallen. Sie geben zusätzlichen Einblick in das Leben der Vendaner und erklären damit auch gut, warum sich manches so und nicht anders entwickelt hat und entwickeln wird.

Schwierigkeiten hatte ich wieder ein bisschen mit Lias Gabe. Das ist für mich alles sehr wenig greifbar und nur schwer nachvollziehbar. Aber Lia begreift das ja alles selbst noch nicht so richtig, von daher hoffe ich hier auf etwas mehr Erleuchtung im dritten Band.

Gegen Ende passiert dann sehr schnell sehr viel und das Buch endet wieder mit einem Cliffhanger, allerdings nicht ganz so fies, wie es hätte sein können!

Ich bin von dieser Reihe also immer noch sehr angetan und warte gespannt auf Teil 3, der Ende Oktober erscheint