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Veröffentlicht am 05.04.2017

Kommt nicht an Band 1 heran

Rache und Rosenblüte
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Achtung, es handelt sich um den zweiten Band und diese Rezension kann somit Spoiler zu Teil 1 enthalten!

Die Handlung setzt unmittelbar nach den Ereignissen des ersten Teils „Zorn und Morgenröte“ ein. ...

Achtung, es handelt sich um den zweiten Band und diese Rezension kann somit Spoiler zu Teil 1 enthalten!

Die Handlung setzt unmittelbar nach den Ereignissen des ersten Teils „Zorn und Morgenröte“ ein. Es gibt keine großen Nacherzählungen, was vorher passiert ist, somit ist es empfehlenswert, die beiden Bücher ohne allzu große Pause zu lesen. Bei mir ist Band 1 schon eine ganze Weile her gewesen und dementsprechend hatte ich etwas Mühe, wieder in die Geschichte einzusteigen.

Chalid, der Kalif von Chorasan, kehrt zurück in seine Hauptstadt und findet sie völlig verwüstet vor. Ein unheimlicher Sturm hat vieles zerstört. Doch am schlimmsten für Chalid ist das Verschwinden von Shahrzad, der Frau, die er über alles liebt. Als pflichtbewusster Herrscher erkennt er aber auch, dass es nun für ihn Wichtigeres zu tun gibt, als ihr nachzureiten, denn er muss sich um den Wiederaufbau der Stadt kümmern und außerdem hatte Shahrzad ja auch Gründe für ihr Weggehen.

Sie befindet sich nun mitten in der Wüste in einem Zeltlager voller Feinde ihres Ehemanns und sucht nach einem Weg, wie sie seinen Fluch brechen und die Menschen überzeugen kann, dass er nicht das Monster ist, das sie alle in ihm sehen.

Den ersten Band hatte ich seinerzeit verschlungen und trotz einiger kleiner Kritikpunkte für gut befunden. Dementsprechend gespannt war ich nun auf die Fortsetzung, die aber meiner Meinung nach leider das Niveau nicht halten konnte.

Die Trennung der beiden Liebenden über sehr weite Strecken in der Geschichte bedeutete für mich ein Fehlen des Zaubers, den sie im ersten Band zusammen verbreiten konnten. Ihr jeweils alleiniger Kampf liest sich hier recht zäh und irgendwie passiert oft kapitellang nicht wirklich etwas.

Interessante Nebenfiguren aus dem ersten Band spielen hier plötzlich kaum eine Rolle mehr, dafür überraschen dann auf einmal andere.

Richtig enttäuscht hat mich aber das Ende. Hier wird in ein paar Zeilen plötzlich das vorher unlösbar scheinende Problem einfach beiseite geschafft. Natürlich mussten vorher einige Dinge passieren und Rädchen ineinander greifen, aber letztlich ging mir das dann zu schnell und vor allem zu einfach.

Immerhin ist die Geschichte mit diesem zweiten Teil abgeschlossen. Es gibt noch 3 ebook-Kurzgeschichten, die man als kleine Zusatzhäppchen zwischen den beiden Büchern lesen kann, man verpasst aber auch nichts, wenn man sie nicht kennt.

Insgesamt kommt das Buch für mich leider nicht an den ersten Teil heran, aufgrund des schönen Schreibstils und der interessanten Ideen werde ich die Autorin aber grundsätzlich auf jeden Fall im Blick behalten!

Veröffentlicht am 05.04.2017

Leider eine Enttäuschung

Good as Gone
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Vor acht Jahren wurde die 13jährige Julie eines Nachts aus ihrem Elternhaus entführt. Einzige Zeugin war ihre kleine Schwester, die gesehen hat, wie ein mit einem Messer bewaffneter Mann Julie gezwungen ...

Vor acht Jahren wurde die 13jährige Julie eines Nachts aus ihrem Elternhaus entführt. Einzige Zeugin war ihre kleine Schwester, die gesehen hat, wie ein mit einem Messer bewaffneter Mann Julie gezwungen hat, mit ihm zu gehen.
Die Eltern Anna und Tom haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, Suchaktionen gestartet, einen Fonds gegründet, doch alles erfolglos. Julie blieb verschwunden.

Eines Abends klingelt es an der Tür und Julie steht vor dem Haus. Sie erzählt eine kaum nachprüfbare Geschichte, nach der sie eine schreckliche Odyssee erlebt haben muss. Während ihre Eltern zuerst einfach nur überglücklich sind, ihre vermisste Tochter lebendig zurück zu haben, wachsen aber insbesondere bei Anna doch auch schnell Zweifel, ob die junge Frau in ihrem Haus wirklich Julie ist und wenn ja, ob sie die Wahrheit über ihre Entführung erzählt. Die Familie war schon vorher ziemlich zerrüttet, doch nun steht sie endgültig vor der Zerreißprobe.

Das Buch wurde ja groß beworben und obwohl ich solch gehypten Büchern gegenüber eigentlich eher skeptisch bin, war hier doch wieder einmal die Neugierde größer.
Leider kann ich mich den Begeisterungsstürmen in vielen Bewertungen nicht anschließen, ich fand die Story höchst wirr und nur sehr schwer verständlich, auch wenn ab einem gewissen Punkt klar wird, was die verschiedenen Einschübe mit der Haupthandlung zu tun haben. Die Charaktere blieben für mich dennoch nicht greifbar und wenig glaubwürdig. Einzig mit Julies jüngerer Schwester konnte ich etwas mitfühlen und fand ihre Reaktionen halbwegs nachvollziehbar.

Das Ende wartet mit einer ziemlich konstruierten Auflösung auf, die man zwar nicht vorhersehen konnte, die für mich aber insgesamt bei dieser Geschichte auch nichts mehr herausreißen konnte.

Insgesamt für mich leider eine Enttäuschung.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Merkwürdige Geschichte

Stiefkind
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Rachel hat den gutaussehenden und wohlhabenden David Kerthen geheiratet und ist auf sein Anwesen in Cornwall gezogen. Zuerst ist sie so glücklich in ihrer neuen kleinen Familie und hat auch ihren Stiefsohn ...

Rachel hat den gutaussehenden und wohlhabenden David Kerthen geheiratet und ist auf sein Anwesen in Cornwall gezogen. Zuerst ist sie so glücklich in ihrer neuen kleinen Familie und hat auch ihren Stiefsohn Jamie sofort ganz besonders ins Herz geschlossen.
Doch nach und nach wird ihr Glück getrübt. Jamie verhält sich sonderbar, eines Tages prophezeit er ihr sogar, dass sie an Weihnachten tot sein wird. Alles nur dummes Gerede eines verstörten kleinen Jungen, der immerhin vor nicht allzu langer Zeit seine geliebte Mutter durch einen tödlichen Unfall verloren hat? Rachel beginnt an ihrem Verstand zu zweifeln.

Ich hatte bereits das erste Buch des Autors (Eisige Schwestern) gelesen und auch wenn es mich nicht komplett überzeugt hatte, war ich neugierig auf sein neues Buch, das ich diesmal allerdings als Hörbuch genossen habe.

Wieder schafft er es, eine düstere und unheimliche Atmosphäre aufzubauen, in der irgendwann weder Rachel noch der Leser bzw. Hörer weiß, was real ist und was Einbildung. Nach und nach kommen Geheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht, insbesondere was Rachel selbst betrifft, aber auch in Bezug auf David, der eine ziemlich negative Entwicklung durchmacht. Jamie bleibt mysteriös und undurchschaubar. Will er Rachel loswerden oder mag er sie? Sieht er wirklich, was er behauptet und wenn ja, wie kann das sein?

Insgesamt fand ich die Handlung zwar durchaus spannend, aber auch ein wenig wirr. Das mag daran liegen, dass ich die gekürzte Hörbuchversion gehört habe, bei der mit 7:14 Stunden im Vergleich zu 10:53 Stunden in der ungekürzten Version doch einiges gestrichen worden sein muss. Mir sind während des Hörens keine größeren Brüche oder Lücken aufgefallen, aber beim Lesen anderer Rezensionen stelle ich fest, dass Szenen erwähnt werden, die ich definitiv nicht gehört habe. Aber egal, die beiden Sprecher machen ihre Sache gut und das Hören war definitiv angenehm. Vera Teltz liest den Großteil, Hans Jürgen Stockerl ergänzt die Parts aus Davids Sicht.

Die Auflösung am Ende fand ich sehr konstruiert und nicht wirklich glaubwürdig. Insgesamt bestätigt dies nun meinen Eindruck nach dem ersten Werk des Autors und ich weiß nicht, ob ich in Zukunft seine Bücher noch lesen oder hören werde.

Veröffentlicht am 05.04.2017

Oberflächliche Action

Camp 21
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Mike und sein Bruder Ricky wollten eigentlich nur eine kleine Spritztour mit Papas Wagen machen. Doch dann werden sie von der Polizei angehalten, Ricky hat Gras geraucht und wehrt sich gegen die Beamten ...

Mike und sein Bruder Ricky wollten eigentlich nur eine kleine Spritztour mit Papas Wagen machen. Doch dann werden sie von der Polizei angehalten, Ricky hat Gras geraucht und wehrt sich gegen die Beamten – und plötzlich wird aus dem harmlosen Streich eine ziemlich ernste Sache!
Die beiden landen in einem Erziehungscamp. Während Mike zuerst noch bemüht ist, die Zeit dort möglichst unauffällig durchzuziehen und es hinter sich zu bringen, rebelliert Ricky weiter und wird daraufhin angeblich in ein Spezialcamp verfrachtet.
Mike provoziert nun ebenfalls einen Zwischenfall, um wieder mit seinem Bruder zusammen sein zu können. Doch nun ist er zwar in diesem speziellen „Camp 21“, aber Ricky ist gar nicht dort. Stattdessen wird Mike nun mit Kayla zusammengetan, denn in Camp 21 werden immer zwei Jugendliche mit elektronischen Armändern aneinander gekoppelt. Sobald sie sich zu weit voneinander entfernen, verursachen die Armbänder furchtbare Schmerzen. Mike und Kayla müssen sich also wohl oder übel miteinander abstimmen, um die Zeit in Camp 21 halbwegs heil zu überstehen.
Doch dann finden sie etwas heraus, das ihnen nur noch einen Ausweg lässt: sie müssen fliehen!

Ich habe schon mehrere Bücher von Rainer Wekwerth gelesen und meistens fand ich sie sehr unterhaltsam und spannend, zum Beispiel die Labyrinth-Trilogie. Mit diesem Einzelband konnte er mich allerdings leider gar nicht begeistern. Die zugrundeliegende Idee fand ich interessant, die Umsetzung allerdings nicht überzeugend oder auch nur ansatzweise glaubhaft. Die Charaktere blieben schablonenartig und flach, Emotionen kamen bei mir überhaupt nicht an. Die Handlung ist sehr action-lastig, dafür bleibt in meinen Augen die Logik mehr als einmal auf der Strecke.

Das Buch ist einfach geschrieben und liest sich so sehr schnell, bleibenden Eindruck wird es bei mir allerdings nicht hinterlassen und ich hoffe beim nächsten Buch des Autors wieder auf etwas mehr Tiefe und weniger oberflächliche Action!

Veröffentlicht am 20.03.2017

Am Ende siegt die Wahrheit - oder auch nicht?

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Vor drei Jahren hat Zoe einen schrecklichen Autounfall verursacht, bei dem drei junge Menschen ums Leben gekommen sind. Sie wurde verurteilt und hat ihre Strafe abgesessen. Anschließend ist ihre Mutter ...

Vor drei Jahren hat Zoe einen schrecklichen Autounfall verursacht, bei dem drei junge Menschen ums Leben gekommen sind. Sie wurde verurteilt und hat ihre Strafe abgesessen. Anschließend ist ihre Mutter Maria mit ihr umgezogen, damit sie einen neuen Anfang machen können. Maria hat erneut geheiratet und mit Chris eine zweite Tochter bekommen. Gemeinsam mit Chris’ Sohn Lucas sind sie nun die perfekte Familie.
Doch die Idylle bricht eines Tages wie ein Kartenhaus zusammen. Bei einem Klavierkonzert von Zoe und Lucas taucht ein Mann auf und beschimpft sie lautstark als Mörderin. Dadurch erfährt Chris von der Vergangenheit seiner Frau und seiner Stieftochter, die sie bisher vor ihm verborgen gehalten hatten. Maria fürchtet um die heile Welt, die sie sich mühsam neu aufgebaut hat. Doch es kommt noch schlimmer.
Das Buch wurde viel beworben und entsprechend neugierig war ich. Doch so richtig überzeugt hat mich die Geschichte nicht, schon gar nicht als Thriller.

Es ist eher ein Familiendrama, das sich hier nach und nach vor dem Leser entfaltet und aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Die Handlung beschränkt sich hierbei auf den relativ kurzen Zeitraum eines Abends und des darauffolgenden Tages sowie Rückblenden zu der Zeit vor drei Jahren, als der Unfall geschah. Durch diese Perspektivwechsel muss man gut aufpassen, wer eigentlich gerade erzählt – zumindest, wenn man wie ich dazu neigt, Kapitelüberschriften nicht mitzulesen.

Jede der Figuren hat ein mehr oder weniger tragisches Schicksal, nicht nur Zoe und Maria, sondern auch Lucas, der jung seine Mutter verloren hat, Marias Schwester Tess, die mit einem Alkoholiker verheiratet ist und nebenbei eine Affäre mit Zoes ehemaligen Anwalt Sam hat, der wiederum eine schlimme gesundheitliche Diagnose erhält. Mir persönlich war das zu viel, gerade den Handlungsstrang um Sam hätte ich nicht gebraucht, der passte für mich auch nicht so recht zum Rest der Handlung. Auffällig ist in jedem Fall, dass hier eigentlich jeder lügt und Dinge verheimlicht oder zurechtbiegt – aus den unterschiedlichsten Gründen, doch sympathisch wurde mir dadurch keiner der Protagonisten. Das ist zwar auch nicht unbedingt notwendig, damit mir ein Buch gefällt, aber hier kam einfach zu viel zusammen.

Das Ende fand ich dann recht abrupt und leider auch nicht sonderlich glaubwürdig.

Insgesamt habe ich das Buch zwar durchaus gespannt gelesen, meine Erwartungen wurden aber leider nicht erfüllt.