Ein Wintermärchen
Hannahs Gefühl für GlückDer Winter ist in diesem Jahr besonders hart, eine klirrende Kälte überzieht den Norden Kanadas. Familie Nyland wohnt noch nicht sehr lange dem kleinen Ort Neesley. So ganz eingelebt haben sie sich noch ...
Der Winter ist in diesem Jahr besonders hart, eine klirrende Kälte überzieht den Norden Kanadas. Familie Nyland wohnt noch nicht sehr lange dem kleinen Ort Neesley. So ganz eingelebt haben sie sich noch nicht. Der Großvater Walter macht immer mal Probleme mit seiner Demenz. Der jüngere Sohn Sammy hat Zwänge, die schwer kontrollierbar sind, er muss nach strengen Regeln behandelt werden, sonst kann es zu Wutausbrüchen kommen. Danny ist der aufgeweckte ältere Bruder, der unter der Bevorzugung von Sammy leidet und sich immer mehr abkapselt.
Die Mutter Elli hat psychische Probleme und kann sich nicht richtig einleben, obwohl es ihr Wunsch war, in das Haus zu ziehen. Der Vater Eric, ein ehemaliger Polizist lebt irgendwie dazwischen mit, es hat sich einiges verändert in den letzten Monaten. Die Ehe scheint Probleme zu haben, Elli und Eric reden kaum miteinander.
Als Eric an einem besonders eisigen Tag unterwegs ist, findet er ein Mädchen am Straßenrand entlang gehen. Er hält an und nimmt das junge Ding mit, es stellt sich raus, sie wohnt ihm gegenüber. Hannah ist keinem aufgefallen, Eric wusste nicht, dass sie dort wohnt, im Haus von Nigel Wilson, einem Säufer und üblem Kerl.
Durch schlimme Umstände landet Hannah kurz vor Weihnachten im Haus der Nylands.
Sie soll dort ein paar Tage wohnen, bis eine Pflegefamilie gefunden ist. Was keiner der Nylands ahnt, Hannah stellt alles auf den Kopf, den mit ihrer Herzensgüte und ihrer liebevollen Art zieht sie alle in ihr Herz. Selbst der schwierige Sammy beginnt das Mädchen zu akzeptieren und kommt aus seinem Schneckenhaus hervor. Jeder im Haus mag Hannah und möchte sie nicht mehr gehen lassen. Allerdings kann sie nicht bleiben, eine Pflegefamilie wäre das Beste. Bis es zu einem hochdramatischen Ereignis kommt, das alles ändern könnte.
Dieses Buch ist ein bezauberndes Wintermärchen, Hannah ist ein wundervolles Mädchen, das ich sofort ins Herz geschlossen habe. Auch die anderen Charaktere der Familie Nyland sind sehr sympathisch. Jeder ist auf seine Weise interessant und hat viel zu erzählen.
Hannah ist so zerbrechlich, sie möchte man in den Armen und beschützen. Der eiskalte Winter geht einem durch Mark und Bein, ich war froh im Warmen zu sitzen.
Ich hatte wegen dem vielen Schnee und den eisigen Temperaturen das Gefühl, das Buch spielt in einem anderen Jahrhundert. Es kam wir unwirklich vor, die kalten Räume im Haus, vereiste Scheiben. Dem ist jedoch nicht so, es spielt in der Gegenwart und damit konnte ich mich bald besser arrangieren. Meine kurzzeitige Verwirrtheit lag dem Schnee zu Grunde, die Kälte ist mir in die Glieder gekrochen. Ich musste meine Vorstellungskraft antreiben, damit mir dieser Winter glaubhaft wird.
Zum Glück strahlt die Geschichte eine Wärme aus, die ins Herz geht. Das Cover passt hervorragend zum Buch, es spiegelt die Verzweiflung des jungen Mädchens wieder.
Hannah hat schlimme Dinge mitgemacht und findet im Haus der Nylands ihre Freude wieder. Es ist ein wahres Vergnügen, zuzuschauen, wie sie die Herzen im Sturm erobert. Es ist schade, dass das Buch ein Ende hat, ich hätte gerne noch mehr über Hannah und Familie Nyland erfahren. Insgesamt ist die Geschichte sehr empfehlenswert, besonders in der Weihnachtszeit.