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Veröffentlicht am 29.12.2018

Die abendländische Welt und ihre Geschichte ist in Gefahr

Die Bücherjäger
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Poggio Bracciolini hat eine große Leidenschaft für Bücher. Er stöbert alte Folianten auf, um darin geheime Botschaften zu finden. Oft sind die Texte überschrieben worden, bzw. ausradiert, um Platz für ...

Poggio Bracciolini hat eine große Leidenschaft für Bücher. Er stöbert alte Folianten auf, um darin geheime Botschaften zu finden. Oft sind die Texte überschrieben worden, bzw. ausradiert, um Platz für neue Schriften zu haben. Papier, bzw. Tierhaut war damals schwer zu bekommen und auch kostspielig, daher wurden Bücher wieder verwendet, ohne Rücksicht, dass wichtige Schriften dabei verloren gingen.

Im Jahr 1417 reist er in Begleitung von Oskar von Wolkenstein zu einem Bergkloster, wo er ein Buch in Ketten vorfindet. Es eröffnet sich ihm eine unglaubliche Geschichte, die die komplette bisherige Laufbahn einiger Päpste, Könige und Kaiser zunichtemachen könnte. Die Zeit wurde manipuliert, damit ein König zum Kaiser werden konnte.

Am nächsten Tag brennt das Kloster und der Foliant ist verschwunden und mit ihm Agnes, eine Dienerin aus dem Kloster.

Die Geschichte der Bücherjäger jagt den Leser quer durchs Land und man wird auf eine abenteuerliche Reise mitgenommen. Unterbrochen wird das Buch durch Kapitel mit der Bezeichnung Stundenglas, was ich sehr hilfreich finde, so weiß man sofort, es handelt sich um die Vergangenheit von Poggio. Es ist ein farbenfrohes Abenteuer, welches mir großen Spaß gemacht hat.

Im Nachwort sind geschichtliche Hintergründe zu finden und Hinweise zur Wahrheit der Geschichte.

Eine namentliche Erwähnung der Hauptpersonen ist ebenfalls am Ende aufgeführt, auch welche Personen wirklich gelebt haben.

Ich bin kein großer Fan von historischen Geschichten, es ist auch mein erstes Buch von Dirk Husemann. Es hat mir sehr gefallen, meine Phantasie war gut ausgelastet und es war viel Spannung dabei.

Sehr schön finde ich die Gestaltung des Covers, das leicht erhabene Medaillon wirkt anziehend.

Dies war auch mit ein Grund, warum ich dem Buch eine 2. Chance gegeben habe. Aufgrund einer Leseprobe hatte es mich nicht angesprochen, doch bei einem weiteren Blick darauf, war ich doch sehr neugierig und habe es nicht bereut.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Gefährlicher religöser Fantatismus

Fanatisch
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Die 17 jährige Nara ist trotz ihrer iranischen Wurzeln ein normaler Teenager, mit Schwärmereien für einen Mitschüler. Ihre beste Freundin Charlotte zieht sie gerne damit auf. Vor allem weil ihr bester ...

Die 17 jährige Nara ist trotz ihrer iranischen Wurzeln ein normaler Teenager, mit Schwärmereien für einen Mitschüler. Ihre beste Freundin Charlotte zieht sie gerne damit auf. Vor allem weil ihr bester Freund Jamie hoffnungslos in Nara verliebt ist, aber sie möchte nur befreundet sein.
Als Nara seltsame Nachrichten erhält, denkt sie erst, es sei ein Scherz ihrer Mitschüler. Doch dann findet sie den Hund ihres kleinen Bruders tot im Garten. Nun scheint die Sache ernst zu werden.

Alles ändert sich, als Nara zusammen mit 5 anderen Mädchen verschwindet. Erst 6 Tage später tauchen die Mädchen wieder auf, allerdings redet keine von ihnen. Auch Nara schweigt beharrlich, warum, ist den Eltern ein Rätsel. Sie sind völlig aufgelöst und haben Angst um ihre Tochter. Warum schweigt sie? Was ist passiert in den 6 Tagen? Auch die Polizei versucht Nara zum Reden zu bringen.
Nara muss sich einiges einfallen lassen, um der Polizei während der schweigenden Zeit zu entkommen.
Seltsam ist, auch Jamie ist verschwunden, doch er taucht nicht nach den 6 Tagen wieder auf.

Sehr detailliert wird beschrieben, was die Jugendlichen erleiden mussten. Für ein Jugendbuch finde ich das recht hart und zu intensiv, für mich als Erwachsene war es spannend genug. Als 16 Jährige hätte ich dieses Buch nicht lesen wollen.
Ich fand es fast schon unheimlich und habe mich mit den Mädels gefürchtet.

Die Ich-Erzählung macht das Buch sehr interessant und man ist als Leser voll im Geschehen drin. Die Gedanken von Nara lassen sich gut verfolgen und ich habe sehr mit ihr gelitten.
Der Schreibstil von Patricia Schröder gefällt mir gut, es ist mein erstes Buch der Autorin.

Das Ende ist sehr überraschend und für mich völlig unvorhersehbar. Das Buch nimmt eine Wendung, mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe.
Ein interessantes Thema mit einer enorm beindruckenden Geschichte.

Veröffentlicht am 02.12.2018

Es lebe das Leben

Das Leben fällt, wohin es will
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Marie liebt das Leben, mit ihren Freunde Ebru, Hector und Hanna läuft alles nach dem Motto „Joie de vivre“. Partys, Alkohol, durchzechte Nächte, einfach vor sich hin leben, ein wenig in einem Café arbeiten, ...

Marie liebt das Leben, mit ihren Freunde Ebru, Hector und Hanna läuft alles nach dem Motto „Joie de vivre“. Partys, Alkohol, durchzechte Nächte, einfach vor sich hin leben, ein wenig in einem Café arbeiten, mehr braucht Marie nicht.

Bis zu dem Tag, wo ihre große Schwester Christine ihr eröffnet, dass sie Brustkrebs hat.
Von nun an lebt Marie im Haus ihrer Schwester und kümmert sich um die Kinder Max und Toni und den Haushalt.
Zusätzlich übernimmt sie Christines Bürojob in der familieneigenen Werft. Dorthin wollte Marie eigentlich nie mehr, weil ihr Vater ihr vor einigen Jahren den Job dort nicht mehr zugetraut hat, weil sie zu sprunghaft sei.
Anfangs gibt sie sich eher als Dummchen aus, weil ihr Vater von ihr erwartet, einfach hübsch auszusehen und einfach da zu sein. Doch nach und nach wächst ihr die Werft wieder ans Herz und sie gewinnt an Zuversicht und Gefallen an der Arbeit. Auch der Kollege Daniel, mit dem sie seit Jahren eine eher streitsüchtige Bekanntschaft führt, wird ihr vertrauter und sympathischer.

Es passieren einige Missgeschicke, Missverständnisse und Streitgespräche, wo es am Ende so aussieht, als wäre alles umsonst gewesen. Marie ist mittlerweile mit vollem Herzen in der Werft und auch in Daniel rettungslos verliebt. Doch das bisherige Leben, das Marie geführt hat, könnte alles zunichtemachen.

Anfangs hatte ich meine Probleme mit Marie, sie kam mir mit ihren 29 Jahren zu extrem unreif vor. Ihr Verhalten war mir teilweise zu extrem und kindisch. Im Laufe der Geschichte habe ich verstanden, warum sie so gehandelt hat und sie wurde mir sympathischer. Ich kann immer noch nicht alle Beweggründe nachvollziehen, aber ich fand es nicht mehr nervig.

Es ist eine lockere leichte Lektüre, die sich gut liest und auch im Laufe der Geschichte viel Spaß gemacht hat. Manche Charaktere wie z.B. der Taxifahrer Knut fand ich etwas überzeichnet.
Alles in allem ist schönes Buch und am Ende wollte ich, dass es weitergeht und immer weiter lesen.

Es war mein erstes Buch von Petra Hülsmann, sicher nicht das Letzte, denn ihr Stil gefällt mir gut. Die Gefühle stehen im Vordergrund, egal ob positive oder negative.
Die Geschichte stimmt einen froh und nachdenklich zugleich.

Trotz meiner anfänglichen Einstiegsschwierigkeiten ist mir das Buch 5 Sterne wert.


Veröffentlicht am 24.11.2018

Eine italienische Großfamilie voller Überraschungen

Maria, ihm schmeckt's nicht!
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Jede Nationalität hat ihre Eigenheiten. Jan Weiler erzählt äußerst amüsant von seiner italienischen Sippe. Seine Frau hat sie alle mit in die Ehe gebracht. Der lockere Humor macht sehr viel Freude.

Man ...

Jede Nationalität hat ihre Eigenheiten. Jan Weiler erzählt äußerst amüsant von seiner italienischen Sippe. Seine Frau hat sie alle mit in die Ehe gebracht. Der lockere Humor macht sehr viel Freude.

Man lernt, dass quasi jeder 2. Maria und Antonio heißt. Was zu großer Verwirrung führt, wenn Jan Weiler den Stammbaum der Familie seiner Frau erklärt. Verstanden habe ich nicht alles, es war aber köstlich zu lesen.

im Laufe der Geschichte wird man in die Familie eingeführt und lernt die Macken eines jeden Verwandten kennen. Oma Nonna Anna kneift gerne in die Wange und fordert Jan immer wieder zum Essen auf. Bis der Satz fällt, Maria ihm schmeckt es nicht, musste der arme Autor schon viele Mahlzeiten über sich ergehen lassen, obwohl der Bauch schon mehr als gut gefüllt war.

In einzelnen Episoden liest man humorvolle, aber auch schwierige Situationen. Wenn der Schwiegervater Antonio von seiner Lebensgeschichte aus der Jugend erzählt. Wie es für ihn als junger Mann war, als Immigrant nach Deutschland zu kommen und mit den Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, als Ausländer Fuß zu fassen. Es war nicht leicht, Akzeptanz zu finden und für seine Frau ein schönes Haus zu finden.

Man bekommt sofort Reiselust und möchte nach Italien, das Land und die Leute machen neugierig.

Es ist eine Geschichte, die sich schnell liest, verpackt mit Vorurteilen, Argwohn, tiefe Freundschaft, Familienzusammenhalt und die Kunst, alles Negative in bunte Zuckerwatte zu verpacken und stets zu jedem freundlich zu sein.
Mir hat es großen Spaß bereitet und konnte mir die einzelnen Charaktere sehr gut vorstellen.

Als Deutscher hat man es nicht leicht Italien, aber umgekehrt ist es genauso.

Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Ich liebe dieses Buch, es ist traumhaft schön

Cinder & Ella
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Ein magisches Buch, diese Geschichte hat mich völlig in ihren Bann gezogen. Ich liebe dieses Buch, es ist einfach phantastisch und super schön. Ich könnte mich überschlagen, so wundervoll hat es mir gefallen. ...

Ein magisches Buch, diese Geschichte hat mich völlig in ihren Bann gezogen. Ich liebe dieses Buch, es ist einfach phantastisch und super schön. Ich könnte mich überschlagen, so wundervoll hat es mir gefallen. Selten kann ich in solch eine Begeisterung fallen. Die Autorin schreibt gefühlvoll und voller Hingabe. Im Buch ist alles enthalten, Liebe, Glückseligkeit, Hass, Streit, Trauer, Enttäuschung, Vorfreude, Traurigkeit, Kummer, Schmerz, Humor, Phantasie und Neugier.

Es dreht sich um Ella und Cinder, die sich seit einigen Jahren eifrig Emails schreiben. Es entstehen teilweise hitzige Diskussionen, aber auch viele liebe Worte. Einziges Manko daran ist, die beiden haben sich noch nie persönlich getroffen.

Ein schlimmer Autounfall zwingt Ella dazu, ab sofort bei ihrem Vater zu wohnen. Einen Vater, den sie seit ihrem 8. Lebensjahr nicht mehr gesehen hat. Seine Töchter empfangen Ella mit Hass und Argwohn und machen ihr das Einleben sehr schwer. Auch an der neuen Schule kommen ihr nur Gemeinheiten entgegen. Sie wird gedisst und gemobbt, die Mitschüler machen ihr das Leben zur Hölle.
Nach einem Jahr meldet sie sich wieder bei Cinder, dem sie seit ihrem Unfall nicht mehr geschrieben hat. Cinder hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Er hatte befürchtet, dass seine gute Freundin gestorben sei, da sie so plötzlich den Kontakt abgebrochen hatte.
Seine Worte helfen ihr ein wenig, um den Schmerz, den sie erleidet, ein wenig zu bekämpfen und einzudämmen.

Im Buch wird man in den Sog dieses Gefühlschaos stark mit einbezogen. Die Vorstellungskraft hat nicht viel zu tun, die Geschichte ist sehr detailreich und bildgewaltig. Es ist für Jugendliche, aber auch für Erwachsene eine ganz wunderbare Story. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, ich war völlig gefangen darin. Kelly Oram hat ein bezauberndes Märchen geschaffen, mit wunderbaren Charakteren, selbst die eher böswilligen Figuren haben mir sehr gefallen.
Leider muss ich mich mehrfach wiederholen mit Worten wie wundervoll und wunderbar. Ich bin sowas von begeistert und erwarte hoffnungsvoll eine Fortsetzung.
Vielen Dank an Kelly Oram für ein geniales Buch, bitte noch mehr davon.