Profilbild von Stampelchen

Stampelchen

Lesejury Star
offline

Stampelchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Stampelchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2019

Eigentlich echt toll, aber das Ende ist zu überhastet

Die Gabe des Winters
0

Meinung:

Irgendwas an „Die Gabe des Winters“ hat mich sofort angezogen. Wahrscheinlich die tolle Mischung aus dem ansprechenden Cover, was auf Bildern aber gar nicht so gut zum Vorschein kommt und dem ...

Meinung:

Irgendwas an „Die Gabe des Winters“ hat mich sofort angezogen. Wahrscheinlich die tolle Mischung aus dem ansprechenden Cover, was auf Bildern aber gar nicht so gut zum Vorschein kommt und dem interessanten Klappentext.

Der Einstieg ins Buch ist wunderbar gelungen. Es gibt einen fesselnden Prolog, der 10 Jahre vor der eigentlichen Handlung spielt, aber eine wichtige Entwicklung für die Bewohner Pagos zeigt. Aber auch der Start in die Hauptgeschichte konnte mich sofort fesseln. Ich konnte mich gleich in Protagonisten Nuria hineinfühlen und den kalten Winter und auch ihre Frustration über ihre Situation fast am eigenen Leib nachvollziehen. So hab ich mich ihr das ganze Buch über verbunden gefühlt, auch als sie in die Hände von Lord Tarik fällt und die Geschichte ihren Lauf nimmt.

Die anderen Figuren fand ich eigentlich ebenso ganz gut dargestellt, auch wenn sie mir nie so nah waren wie Nuria. Vor allem mit ihrem Bruder Justor bin ich nie ganz warm geworden. Er hatte zwar seine Gründe für sein Handeln und liebt seine Schwester unerbittlich, aber trotzdem konnte ich mich mit seinen Handlungen oft schwer anfreunden. Das hat sich erst am Ende etwas gegeben.

Auf Lord Traik passt die Beschreibung des Biests aus „Die Schöne und das Biest“ einfach perfekt. Er entwickelt sich auch so, aber trotzdem hat er auch seine Geheimnisse und eigenen Seiten. Ich konnte auch seine Art mit der Situation umzugehen eher schwer nachvollziehen, aber nicht jeder steckt Schmerz gut weg.

Die sonstigen Nebenfiguren fand ich zum Teil sehr eingängig und besonders. Und auch die Liebesgeschichte fand ich eigentlich gut und nachvollziehbar dargestellt.

Der Plot an sich ist vielleicht nicht neu, da er doch stark an „Die Schöne und das Biest“ angelehnt ist, aber mir haben die eigenen Facetten daran gut gefallen. Auch die Magie, die aber zumeist eher eine kleine, aber doch wichtige Rolle spielt.

Den Schreibstil fand ich sehr atmosphärisch und fesselnd. Ich wurde nämlich immer schon nach wenigen Seiten in die beschriebene Welt gezogen und das, obwohl die Geschichte zwischendurch auch aus unterschiedlichen, manchmal auch undurchsichtigen Perspektiven erzählt wird. Dadurch gibt es manchmal neue Antworten, aber viel öfters werden neue Fragen zu den Hintergründen aufgeworfen, die man unbedingt beantwortet haben möchte.

Und diese Antworten gibt es auch alle, aber leider erst ganz am Ende und wirklich Schlag auf Schlag. Es wird alles aufgedeckt und Erklärungen aus dem Hut gezaubert, ohne nochmal näher darauf einzugehen. So werden am Ende einige Überraschungen geboten, aber es ging mir viel, viel zu schnell. Vor allem, da die Geschichte vorher ja eher langsam voranschreitet. So hat mich das gelesene zwar echt mit offenem Mund dastehen lassen, aber aufgrund der Eile doch auch etwas enttäuscht zurückgelassen.

Fazit:

Eine tolle Romantasy-Geschichte, die sehr stark an „Die Schöne und das Biest“ erinnert, aber auch tolle eigene Facetten aufweist. Der Schreibstil ist sehr atmosphärisch und zieht den Leser mitten rein. Einzig das Ende hat mir nicht gefallen. Die Gedanken und Antworten dahinter waren schon nach meinem Geschmack, aber es ging alles viel zu schnell und wurde nur so Schlag auf Schlag hingeworfen. Das fand ich sehr schade, sonst wäre das Buch für mich wohl zu einem Highlight geworden, nun bleibt trotz des tollen Rests eine kleine Enttäuschung zurück. Insgesamt gibt’s aber immer noch 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Eine erschreckende Zukunftsversion mit gut platzierten Lichtblicken.

Wasteland
0

Meinung:

In „Wasteland“ sind wir gar nicht mal so weit in der Zukunft, nur 25 Jahre, und trotzdem hat sich die Welt total verändert. Es herrschen Banden mit Anarchie, Gewalt und willkürlicher Unterwerfung ...

Meinung:

In „Wasteland“ sind wir gar nicht mal so weit in der Zukunft, nur 25 Jahre, und trotzdem hat sich die Welt total verändert. Es herrschen Banden mit Anarchie, Gewalt und willkürlicher Unterwerfung und gleichzeitig sind die Gegenden der früheren Städte gefährlich, da dort das Wastland-Virus alles verseucht und die Menschen, die damit in Kontakt kommen, auf langsame Weise tötet.

Das Worldbuilding hat mir sehr gut gefallen. Dieses erschreckende Setting wurde Wort für Wort und mit vielen glaubhaften und anschaulichen Details zum Leben erweckt, dazu trägt auch die 3. Erzählperspektive aus der Sicht von Root bei, der bei den Brokes eine besondere Stellung innehat und einen Einblick in die verrückte Welt der Bande und ihre verqueren Ansichten weiter gibt (z.B. dass das Wifi als Gott verehrt wird, oder er es sexy findet, wenn sinnlose Gewalt ausgeübt wird).

Auch die Idee, dass Protagonist Zeeto an einer bipolaren Störung leidet und man ihn in seinen unterschiedlichen depressiven und manischen Phasen erlebt, fand ich sehr gut. Und vor allem auch, wie er damit umgeht bzw. dies erzählt. Er hat eine sehr humorvolle Art, dies zu tun, auch in seiner depressiven Phase, wo er eigentlich nicht viel zum Lachen hat, aber der schwarze Humor ist hier echt gut getroffen und lockert vieles dieser düsteren Welt auf.

Auf der anderen Seite haben wir Laylay. Auch sie ist eine Protagonistin, aber ganz anders als Zeeto. Sie ist die starke der beiden. Sie meistert Gefahren souverän. Natürlich macht sie ihre Besonderheit, dass sie in die Todeszone kann, ohne krank zu werden, sehr interessant. Es ist auch verständlich, dass sie erfahren möchte, was dahinter steckt, auch wenn die Maßnahmen dafür schon sehr extrem sind. Das Geheimnis dahinter fand ich in der Ausprägung auf jeden Fall überraschend, auch wenn ich noch nicht ganz genau weiß, ob es mir auf diese Weise wirklich gefällt.

Den Plot fand ich ganz unterhaltsam, vor allem, da es diese unterschiedlichen Seiten im Buch gibt. Manches konnte mich mehr fesseln, als anderes, aber insgesamt hab ich die Geschichte doch recht gerne gelesen. Es gab viel Neues zu entdecken und ich wurde schockiert und auch überrascht.

Der Schreibstil ist flüssig lesbar und sehr vielseitig. Manchmal detailreich und ausführlich, manchmal voll von schwarzen Humor, an manchen Stellen aber auch gefühlvoll und natürlich auch düster, direkt und dreckig.

Das Ende kam dann für mich ein bisschen sehr schnell, vor allem da sich vorher eher Zeit gelassen wurde. Es lässt einige Fragen offen, sodass man davon ausgehen kann, dass es eine Fortsetzung geben wird. Es bietet aber doch zumindest einen kleinen Abschluss.

Noch eine Anmerkung zur Inhaltswarnung, die vor der Gewalt, den psychischen Erkrankungen und auch sexuellem Missbrauch im Buch warnt. Prinzipiell finde ich es nicht schlecht, dass man darauf hingewiesen wird, dass es in der Geschichte auch hart zur Sache geht, aber es ist meiner Meinung nach nicht sinnvoll dies irgendwo am Ende des Buches zu platzieren, da man es ja dann meistens sowieso schon gelesen hat. Also entweder am Anfang und damit leben, dass es evtl. Leute abschreckt, oder man kann es auch gleich sein lassen.

Fazit:

Eine erschreckende Zukunftsversion mit gut platzierten Lichtblicken. Das Worldbuilding ist toll, die Charaktere eingängig und besonders, der Plot an sich unterhaltsam und oft überraschend, wenn auch manchmal etwas abgedreht und an manchen Stellen spannender als an anderen. Der Schreibstil ist flüssig und hat vielseitige Ausprägungen und das Ende ist prinzipiell ok, auch wenn es plötzlich etwas schnell ging und auch noch einige Fragen offen bleiben. Insgesamt hab ich mich meistens aber gut unterhalten gefühlt, weshalb ich noch 4 Sterne vergebe und gespannt bin, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Sternenspannend, wendungsreich und unterhaltsam umgesetzt

Fanatic
0

Meinung:
Die Idee von „Fanatic“ hat mich gleich angesprochen. Wer hat noch nicht davon geträumt in sein Lieblingsbuch oder seine Lieblingsserie hineintauchen, um die so geliebte Welt selbst erkunden zu ...

Meinung:
Die Idee von „Fanatic“ hat mich gleich angesprochen. Wer hat noch nicht davon geträumt in sein Lieblingsbuch oder seine Lieblingsserie hineintauchen, um die so geliebte Welt selbst erkunden zu können? Doch im Fall von Violet, ihrem Bruder und ihren Freudinnen ist die Romantik schnell dahin, denn plötzlich sind sie in ständiger Lebensgefahr, müssen mit Hunger, Anfeindungen und Armut klarkommen und alle Ereignisse am eigenen Leib erfahren.

Dabei ist die Welt des Buches „Galgentanz“ sehr interessant, wenn auch ziemlich grausam aufgebaut. Also ich kann mir vorstellen, dass mich die Dystopie auch gefesselt hätte. Auf der einen Seite die perfekten Gems, auf der anderen Seite die „normalen“ Imps, die unterdrückt und versklavt werden und natürlich eine Rebellion. Zumindest kann ich Violets Überzeugung davon total nachvollziehen und find die einzelnen Komponenten ziemlich spannend. Vor allem der Titel bzw. das, was er umschreibt ist sehr passend.

Im Buch gibt es auch viele Anspielungen auf andere bekannte Bücher und vor allem auch auf andere Dystopien und ihre Protagonisten wie z. B. Katniss aus „Die Tribute von Panem“ und Tris und Four aus „Die Bestimmung“ die ich sehr gerne gelesen und die mich auf öfters zum Schmunzeln gebracht haben.

Doch nicht nur die Idee von „Fanatic“ ist gut, auch der Handlungsverlauf hat mir eigentlich gut gefallen. Im erweiterten Anfangsteil hätte ich mir noch etwas mehr Tempo gewünscht und ab und an waren die Entwicklungen auch etwas vorhersehbar, aber dies hat sich dann in der zweiten Hälfte durchaus wieder geändert, da es dann oft Schlag auf Schlag ging, durchaus auch brutal und ernst wurde und es noch einige überraschende Wendungen gab.

Die Figuren fand ich ziemlich authentisch und gut beschrieben. Vor allem ihre Entwicklungen sind sehr interessant und glaubhaft. So wächst die schüchterne Violet im Verlauf des Buches wirklich über sich hinaus und findet Mut und Stärke. Und ihr Bruder Nate ist sowieso einfach toll!

Dabei fand ich auch die Tatsache ziemlich interessant, dass die Charaktere aus „Galgentanz“ auch ganz eigene und auch den Figuren bisher unbekannte Charakterzüge haben und sich trotzdem auch zum Teil selbstständig und unabhängig von ihrer Buchvorlage entwickeln können.

Der Schreibstil hat mich auch sehr überzeugt und unterhalten. Er ist auf der einen Seite leicht, spritzig und humorvoll, aber auch leidenschaftlich und zum Teil auch düster, hart und brutal. Auf jeden Fall extrem gut lesbar.

Das Ende des Buches ist zufriedenstellend, wenn auch doch etwas offen. Deshalb bin ich auf die Entwicklungen in der Fortsetzung sehr gespannt.

Fazit:
Eine interessante Idee wurde spannend, wendungsreich und unterhaltsam umgesetzt. Ich bin gespannt, wie es in der Fortsetzung weitergehen wird. Für „Fantatic“ gibt’s auf jeden Fall gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Ich bin begeistert!

Scythe – Die Hüter des Todes
0

Meinung:
Nachdem mich der Autor schon mit seiner schonungslosen Umsetzung einer interessanten und doch haarsträubenden Idee in seiner Vollendet-Reihe fasziniert hat, war ich sehr gespannt auf seine neue ...

Meinung:
Nachdem mich der Autor schon mit seiner schonungslosen Umsetzung einer interessanten und doch haarsträubenden Idee in seiner Vollendet-Reihe fasziniert hat, war ich sehr gespannt auf seine neue Reihe.

Dieses Mal klingt der Weltentwurf viel humaner und wirkt auf den ersten Blick perfekt. Dass es natürlich nicht so bleibt, ist klar. Aber, wer wünscht sich nicht, dass Krieg und Krankheit besiegt sind und die Menschen eigentlich ewig leben könnten? Doch, das bereits jetzt vorhandene Problem mit der Überbevölkerung wird dadurch natürlich nicht kleiner. Die Idee, Todesengel dafür einzusetzen die mit Moral und Verstand die Menschen auswählen, die doch ihr Leben aufgeben müssen, fand ich echt faszinierend. Und auch die Möglichkeiten und Probleme die sich aus solch einer Welt ergeben, fand ich sehr gut dargestellt und mit einer tollen, stimmigen Logik aufgebaut und erklärt. Dass man dabei auch selbst ins Grübeln kommt ist unumgänglich.

Doch auch von dem interessanten und komplexen Weltentwurf abgesehen konnte mich dieser Auftaktband der Scythe-Reihe auf ganzer Linie überzeugen. Und das, obwohl ich anfangs von der Vielzahl der genannten Sprecher etwas abgeschreckt war. Denn neben Hauptsprecher Torsten Michaelis werden noch einige andere z. B. Marie-Isabel Walke, Elias Emken, Peter Lontzek und Uve Teschner genannt und das erschien mir doch etwas viel.

Aber die Angst war völlig begründet, denn die Hauptgeschichte wird ausschließlich von Torsten Michaelis erzählt, der seinen Job extrem gut macht. Er schafft eine tolle Atmosphäre und verleiht der Geschichte mit seiner tollen Stimme extrem viel Leben und Nähe. Und das ist viel wert, denn eigentlich empfinde ich Herrn Shustermans Schreibstil als faszinierend, aber gleichzeitig eher als kühl und nüchtern. Aber dem Sprecher gelingt es ohne Probleme diese Kühle auszugleichen und eine starke Verbindung zu den Figuren zu schaffen.

Die anderen Sprecher sind nur dazu da um die unterschiedlichen Tagebucheinträge der verschiedenen Scythe vorzutragen und ihnen damit eine besser greifbare Persönlichkeit zu verleihen. Und das ist auch wirklich gelungen. Diese Tagebucheinträge geben so viele Hintergründe der Welt preis und bilden zusammen mit der Haupthandlung eine perfekte Mischung.

Nicht nur der Weltentwurf, auch der Plot ist sehr spannend und durchdacht aufgebaut. Während man anfangs hauptsächlich die Protagonisten Citra und Rowen und ihre Lebensweise kennenlernt, kommen mit der Zeit immer mehr tiefgründige Personen, interessante Hintergründe und auch erschreckende Abgründe hinzu. Dadurch wird die Spannung immer mehr gesteigert und im zweiten Teil gibt es dann auch sehr viel Action und einige brutale Szenen, die sich in einem fulminanten Finale gipfeln und die mich oft wirklich sprachlos zurückgelassen haben.

Fazit:
Ich bin wirklich begeistert von dieser faszinierend-abschreckenden und extrem gut durchdachten Geschichte. Der Weltentwurf ist sehr komplex und tiefgründig, genau wie die Figuren. Der Plot ist stimmig und spannend und die durchwegs tolle Leistung der Sprecher verstärkt den positiven Gesamteindruck und die gleichzeitig lebendige und doch düstere Atmosphäre im perfekten Maße. Das gibt natürlich die vollen 5 Sterne und eine unbedingte Hör- bzw. Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.10.2019

Ein solider Auftakt mit tollen Beschreibungen, aber auch ein paar Schwächen...

Stravaganza (1). Stadt der Masken
0

Meinung:
Obwohl ich schon einige Bücher mit dem Thema Zeitreisen gelesen habe, finde ich es immer noch spannend und ansprechend. So hat mich neben dem tollen Cover auch die Kurzbeschreibung neugierig gemacht ...

Meinung:
Obwohl ich schon einige Bücher mit dem Thema Zeitreisen gelesen habe, finde ich es immer noch spannend und ansprechend. So hat mich neben dem tollen Cover auch die Kurzbeschreibung neugierig gemacht und ich war sehr gespannt auf das Buch.

Dabei wusste ich anfangs gar nicht, dass es sich hier um die Neuauflage einer bereits 2003 erschienen Geschichte handelt, die anfangs als Trilogie gedacht war und bei der dann noch 3 weitere Teile angehängt, aber nur noch der 4. Teil ins Deutsche übersetzt wurde. Aktuell sind Teil 1 bis 3 der alten Auflage im Set erhältlich und ich bin gespannt, ob bei der Neuauflage alle Teile berücksichtigt werden, oder es bei der ursprünglichen Trilogie bleibt.

Doch nun zur Geschichte selbst. Lucien ist ein kranker Teenager aus unserer Welt und er hat Krebs. Als er so schwach ist, dass er nur noch im Bett liegen kann, landet er durch Zufall in Bellezza. Einer Stadt, die unserem Venedig sehr ähnlich ist, aber doch auch ganz anders und sie ist noch auf dem Stand des 16. Jahrhunderts. Dabei reist Lucien nicht mit seinem ganzen Körper durch die Zeit, sondern während er sich in Bellezza wieder gesund und fit fühlt, liegt sein richtiger Körper in einem Trace ähnlichen Zustand im Bett. Dadurch kommen einige Probleme, aber auch Abenteuer und viele neue Erfahrungen auf ihn zu.

Also wirklich gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Stadt Bellezza. Diese sind sehr lebendig, detailliert und anschaulich. Obwohl ich noch nie in Venedig war, konnte ich mir das schillernde Setting immer gut vorstellen.

Auch die Besonderheiten und Regeln von Bellezza wurden im Verlauf der Geschichte recht gut erklärt. So wird das Land von einer Duchessa regiert und es gibt einige besondere Bräuche und auch Entwicklungen, die ich recht interessant fand.

Mein Problem an der Sache war nur, dass ich die Geschichte nicht selbst gefühlt habe. Ich habe alles nachgelesen, war aber nicht hautnah dabei. Und das hat mehrere Gründe. Zum einen waren die Beschreibungen der Gegebenheiten und Entwicklungen in unserer Welt extrem schlicht und oberflächlich gehalten. Zum anderen wurde die Figur von Lucien zwar schon detailliert beschrieben, aber alle anderen Charaktere sind einfach zu blass und zu einseitig geblieben.

Und einige der Entwicklungen waren doch ziemlich vorhersehbar und zum Teil fand ich einzelne Aspekte der Handlung auch etwas an den Haaren herbeigezogen. Da hätte ich mir manchmal ein paar logischere Erklärungen mehr gewünscht.

Prinzipiell passiert in der Geschichte schon einiges, aber so wirkliche Spannung kam bei mir meistens einfach nicht auf. Dabei lässt sich der Roman ganz gut und flüssig, aber eben ohne größere, wirklich packende Highlights lesen.

Das Ende fand ich jetzt für einen Auftaktband angenehm abgeschlossen, sodass man nicht unbedingt verpflichtet ist die Fortsetzungen zu lesen.

Fazit:
„Stravaganza - Die Stadt der Masken“ ist ein solider Auftakt in eine Zeitreise-Reihe, der vor allem durch die lebendigen und anschaulichen Beschreibungen der geheimnisvollen Stadt Bellezza und ihrer Besonderheiten lebt und unterhält. Der Plot an sich hätte zwar einige Entwicklungen zu bieten, diese sind aber oft etwas vorhersehbar oder leicht unlogisch und wirkliche Spannung baut sich leider auch zu selten auf, was vor allem daran liegt, dass ich die Geschichte nicht selbst gefühlt, sondern sie einfach nachgelesen habe. Da war mir leider die Distanz zu den Figuren und der Geschichte ein bisschen zu groß. Alles in allem vergebe ich stabile 3 Sterne.