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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.06.2019

Starker Beginn, dann hats aber nachgelassen...

Niemand soll uns trennen
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Meinung:
Mystik und Geheimnisse ziehen mich oft total an. So war es auch hier, der geheimnisvolle Klappentext in Verbindung mit dem ansprechenden Cover haben mich sofort gepackt.

Auch der Einstieg ins ...

Meinung:
Mystik und Geheimnisse ziehen mich oft total an. So war es auch hier, der geheimnisvolle Klappentext in Verbindung mit dem ansprechenden Cover haben mich sofort gepackt.

Auch der Einstieg ins Buch ist gut gelungen. Nach einem recht düsteren und spannenden Prolog, lernen wir die ehrgeizige Clara kennen, die sich gerne an einer besonderen Kunsthochschule bewerben würde und der dafür aber noch das richtige Foto fehlt.

Soweit sind ihre Beweggründe ganz gut nachvollziehbar und auch glaubhaft. Da sie dafür brennt, das perfekte Foto zu bekommen, kann man verstehen, dass ihre Ungeduld überwiegt und sie den Sicherheitsaspekt außen vor lässt und sich alleine auf den Weg zu dem geheimnisvollen Herrenhaus macht.
Anfangs ist die Stimmung auch wirklich perfekt. Man ist angespannt und fiebert mit.

Doch schon kurz nachdem sie beim Haus ankommt und auf die Zwillinge trifft wird diese klare Linie leider immer verschwommener. Die Zwillinge sind schwer greifbar, anfangs ist dies auch ganz gut so, um die Mystik hoch zu halten, aber leider klärt sich das Bild auch mit der Zeit nicht gut genug. Man bekommt zwar die wichtigsten Antworten, aber ein klares und rundum stimmiges Bild zu den Umständen entsteht leider trotzdem nicht, da viele Aspekte einfach ungeklärt bleiben oder nur viel zu kurz angeschnitten werden.

Außerdem werden die einzelnen Handlungen immer widersprüchlicher, nicht nur die von Clara, deren Entwicklung ich leider wirklich enttäuschend dargestellt fand, sondern auch die der Zwillinge. Bei ihnen konnte ich definitiv besser mitgehen und fand die Beweggründe im prinzipiell schon ganz glaubhaft, aber der letzte Funke ist doch nicht vollständig übergesprungen. Dazu hat mir einfach noch das gewisse Etwas gefehlt.

Vor allem, da auch die Stimmung nicht durchgängig aufrechterhalten werden kann und das Ende zwar die wichtigsten Antworten liefert, aber auch noch einige Fragen offen lässt.

Lesen konnte man die Geschichte ganz gut. Das Buch ist ziemlich groß geschrieben, der Schreibstil ist eher unauffällig, aber durchaus flüssig, weshalb die Seiten schnell dahinfliegen, auch wenn die Spannung nicht mehr auf dem hohen Anfangsniveau gehalten werden kann.

Fazit:
Eine Mystikgeschichte, die stark und gut beginnt, dann aber deutlich nachlässt. Die Spannung kann nicht immer auf hohem Niveau gehalten werden, die Handlungen werden immer widersprüchlicher und auch wenn das Ende abgeschlossen ist, werden einige Aspekte zu wenig beleuchtet. Dabei hat sich die Geschichte trotzdem gut und schnell lesen lassen und es gab auch noch ein paar kleinere Aha-Effekte, weshalb ich noch knappe 3 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 22.06.2019

Trotz Kritikpunkten lesenswert, besonders und unterhaltsam

Prophezeiungen für Jedermann
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Meinung:
„Prophezeiungen für Jedermann“ ist definitiv ein sehr interessanter Fantasyroman mit spannender Grundthematik und einer anderen Entwicklung, als ich mir das gedacht hatte. Somit im Großteil auf ...

Meinung:
„Prophezeiungen für Jedermann“ ist definitiv ein sehr interessanter Fantasyroman mit spannender Grundthematik und einer anderen Entwicklung, als ich mir das gedacht hatte. Somit im Großteil auf jeden Fall nicht vorhersehbar und mit neuen Ideen gespickt.

Nur die Gewichtung der einzelnen Teile fand ich nicht immer ganz rund. Der eher ruhige Beginn hat mir gut gefallen, man hat genügend Zeit Protagonist Zach und seine Welt kennenzulernen. Dabei ist sie auf dem ersten Blick und in vielen Punkten unserer recht ähnlich, in anderen aber wieder überhaupt nicht.

Der größte Unterschied ist natürlich, dass es Magie gibt und diese unterdrückt wird. Aber die Leben sind auch sehr durchstrukturiert und durchgeplant, sogar die Schrittlänge der Menschen ist gleich. Unser Protagonist versucht sein Leben auch so zu leben, wie es von ihm erwartet wird, aber so wirklich passt er da nicht hinein. Denn, er hat eine nicht normale Phobie vor Insekten, außerdem ist er eher ängstlich und tollpatschig und er sorgt sich auch schnell um andere.

Deshalb ist es klar, dass sein Leben durch die Prophezeiung gehörig durcheinandergeworfen wird. Aber wie gesagt, viel mehr und auf andere Weise, als erwartet.

Auf seiner Suche geht es eher weniger um Abenteuer, als um Zachs persönliche Weiterentwicklung. Diesem Aspekt wird viel Zeit gewidmet und diese Entwicklung ist auch wirklich gut gelungen. Nur war es für mich manchmal ein bisschen zu davon. Auch von der eher negativen Grundstimmung, den persönlichen Rückschlägen und skurrilen Begegnungen, die Zach erleben muss.

Dabei lässt sich seine Entwicklung gut und ohne Durststrecken begleiten und die Seiten fliegen auch nur so dahin. Aber vor allem vor dem Aspekt, dass handfeste Action erst die letzten 50 Seiten aufkommt und sich dann plötzlich alles überschlägt und man kaum noch hinterherkommt, hätte ich mir gewünscht, dass man sich dann fürs Ende etwas mehr Zeit genommen hätte.

So ist der Abschluss zwar durchaus zufriedenstellend, da es am Ende auch noch ein paar Erklärungen zu früheren und aktuellen Entwicklungen gibt, aber es bleiben doch auch noch ein paar Fragen offen, auf die ich gerne noch die eine oder andere Antwort gehabt hätte.

Fazit:
„Prophezeiungen für Jedermann“ ist ein interessanter und lesenswerter Einzelband mit neuen Ideen und unerwarteten Entwicklungen. Mir persönlich war es etwas zu viel Fokus auf die persönliche Weiterentwicklung des Protagonisten, wobei es auch heftige Rückschläge und etwas zu skurrile Begegnungen gab. Aber, auch wenn ich finde, dass es am Ende etwas zu schnell ging und ich gerne noch ein paar Antworten mehr gehabt hätte, bin ich in der Gesamtbetrachtung doch zufrieden damit und habe diese besondere Geschichte gern gelesen. Deshalb vergebe ich auch trotz der vorhandenen Kritikpunkte noch 4 Sterne und eine Leseempfehlung.