Zombie
HerzgrabElena Gerink, 32, Privatdetektivin in Wien, soll den verschwundenen Vater der 21jährigen italienischen Kunststudentin Monica suchen. Der berühmte Maler Salvatore Del Vecchio verschwand vor einem Jahr, ...
Elena Gerink, 32, Privatdetektivin in Wien, soll den verschwundenen Vater der 21jährigen italienischen Kunststudentin Monica suchen. Der berühmte Maler Salvatore Del Vecchio verschwand vor einem Jahr, kurz nach dem tödlichen Reitunfall von Monicas Mutter Isabella. In einem Abschiedsbrief kündigte er ein vermutlich letztes Gemälde an – das steht jetzt zugunsten von Monica in einem Wiener Auktionshaus zur Versteigerung.
Gleichzeitig bekommt Peter Gerink, 36, beim Bundeskriminalamt den Auftrag, die verschwundene österreichische Staatsbürgerin Teresa Del Vecchio, gebürtige Italienerin, zu suchen. Ja richtig – gleiche Namen: Elena und Peter sind Eheleute, Teresa ist Monicas Tante und Salvatores Schwester. Die Tante verschwand vom Familiensitz in der Toskana, als sie dort zu einer Trauerfeier für ihre beiden Brüder zu Besuch war. Etwas viele Todesfälle in einer Familie?
Was anfängt, als sei man in einer Folge von „Der Pate“ gelandet, entwickelt sich zwischen Österreich und der Toskana zu einer gefährlichen Jagd zwischen besessenen Künstlern und Kunstsammlern, Liebe, Eifersucht und Hass.
Ich liebe Andreas Grubers Maarten S. Sneijder/Sabine Nemez – Reihe und wurde auch hier nicht von seinem Schreibstil und seinen Personenzeichnungen enttäuscht. Der Einzelband ist jedoch etwas „zahmer“ – Gräueltaten finden abgeschwächter statt, dem „gewetzten Messer“ darf der Leser nur einmal live bei der Tat beiwohnen. Die Taten sind dennoch sehr grausam und reichlich gestört mit einem gewissen Ekel-Faktor und eher nichts für sensible Gemüter, gerade beim Kopfkino, sobald man den Umfang der Tat begreift.
Wie immer in letzter Zeit finde ich jedoch nicht alles ganz rund: ich versuche jetzt nicht zu spoilern:
- Teresa passt als Opfer für mich nicht wirklich zum Motiv für die Tat – sie war zum Tatzeitpunkt ein Außenseiter
- Überhaupt nicht nachvollziehbar fand ich, warum Isabella nicht gegangen war – das Buch ist von 2013, der mögliche Auslöser liegt 20 Jahr davor. Das ist kein Jahr, in dem eine Frau in Europa hätte gezögert haben müssen, gerade bei der finanziellen Sicherheit.
- Wo in aller Welt dürfen Privatpersonen (Elena) so in Ermittlungen einbezogen werden, geben Karrieristen (Lisa) so freigiebig in einem nachvollziehbaren Umfeld (ihre Schwester) Tipps?
- Die Helfershelfer bei der Tat finde ich nicht plausibel – da scheint ein Sadist ganz gerne sein eigenes Süppchen zu kochen mit seinem Skalpell und macht eher, was er gerade will
- Und dann gibt es die Situation, dass es beinahe zu einem echten Fehlgriff beim Opfer gekommen wäre (im Keller des Kellers), als eine Frau dort landete, deren Wohl für die Tat mit auslösend war – die hätte also dort nie gelandet sein dürfen, dann wäre nämlich die Auflösung des Falles eher sinnlos gewesen!
Und die sehr verknüpften einzelnen Handlungsstränge, da waren mir die Sprünge nach zu kurzer Zeit. Das ist aber Geschmackssache. Dass es immer noch eine Wendung gab, gefiel mir hingegen.
Uff. Leider nicht einmal mehr 4 Sterne, nur 3. Ich hasse es einfach, bis nach Mitternacht zu lesen und dann vom Showdown her sofort zu wissen „aber was wäre jetzt gewesen, wenn im Keller unter dem Keller“…
Hier steht noch der noch ungelesene „Rachewinter“.