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Veröffentlicht am 10.11.2023

Suche nach der Schwester

Die dunkle Spur
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Klappentext: Martha's Vineyard im Sommer - traumhafte Sandstrände, Luxusvillen mit Meerblick, ein Hafen mit eleganten Segeljachten. Die junge Engländerin Claire ist fast ein wenig neidisch, als ihre Schwester ...

Klappentext: Martha's Vineyard im Sommer - traumhafte Sandstrände, Luxusvillen mit Meerblick, ein Hafen mit eleganten Segeljachten. Die junge Engländerin Claire ist fast ein wenig neidisch, als ihre Schwester Holly einen Ferienjob auf der Insel der Reichen und Schönen ergattert. Doch dann hört Claire plötzlich nichts mehr von ihr. Alarmiert reist sie nach Martha`s Vineyard, um ihre Schwester zu suchen. Aber Holly ist spurlos verschwunden. Als Claire erfährt, dass auf der Insel vor fünf Jahren eine junge Frau unter rätselhaften Umständen ums Leben kam, befürchtet sie das Schlimmste. Verzweifelt beginnt sie, die letzten Tage vor Hollys Verschwinden zu rekonstruieren - und kommt dabei einer elitären Gesellschaft auf die Spur, hinter deren glänzender Fassade dunkle Abgründe lauern ...

Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Claire erzählt, die sich auf der Suche nach ihrer Schwester Holly befindet. Eingesträut sind immer wieder Rückblicke, die Hollys letzte Tage vor ihrem Verschwinden widerspiegeln und so einen guten Einblick in Hollys Charakter geben und das Puzzle nach und nach aufdecken.

Die Charaktere haben mir wirklich sehr gut gefallen. Ich mochte Claire, die ein wenig eigensinnig gewesen ist und so sehr für ihre Schwester kämpft, dass sie sich selbst auf die Suche nach ihr macht. Holly, die ganz anders ist, als Claire zunächst dachte und sie beschrieben hat. Da merkt man doch mal wieder, dass man seine Liebsten vielleicht doch nicht so sehr kennt, wie man anfangs angenommen hatte. Dennoch fand ich schön, dass sie sich nach Hollys Verschwinden irgendwie näherzukommen schienen, obwohl nur eine der Schwestern anwesend gewesen ist.
Auch die beiden Brüder fand ich wirklich stark. Obwohl sie in Klischees abrutschen, konnte man doch hin und wieder einen Blick hinter die Fassade werfen und bekam nicht immer nur Bestätigung für all die Schubladen, in die man sie steckte.

Alles in allem war es eine solide Geschichte. Der Spannungsbogen hätte in meinen Augen viel stärker gespannt sein können. Hin und wieder dümpelte die Suche ein wenig vor sich hin und hätte von einigen Spannungselementen profitieren können. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich mit dem Buch nicht so ganz warm werden konnte, weil ich direkt davor 2 Bücher mit ähnlichem Motiv gelesen habe.

Nichtsdestotrotz war es eine angenehme Geschichte, die mir ein paar gute Lesestunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Sehr zäh

Die Puppe
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Der Geist der psychiatrischen Klinik Beechway in Bristol scheint erneut sein Unwesen zu treiben, denn Klinikbewohnerin Zelda Lornton wird tot aufgefunden. Doch AJ, angestellter Pfleger, ist sich sicher, ...

Der Geist der psychiatrischen Klinik Beechway in Bristol scheint erneut sein Unwesen zu treiben, denn Klinikbewohnerin Zelda Lornton wird tot aufgefunden. Doch AJ, angestellter Pfleger, ist sich sicher, dass kein Geist hinter all dem steckt, sondern ein weiterer Bewohner nahmens Isaac Handel, der mit vielen inneren Dämonen zu kämpfen hat. Obwohl Isaac psychisch schwer krank ist, wird er kurz darauf unerwartet entlassen. Und das, obwohl er einst seine Eltern auf bestialische Weise ermordete und übel zurichtete. Kaum ist Isaac entlassen, ist er unauffindbar. Nutzt er die Deckung, um erneut zuzuschlagen?

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Mal übernehmen die Klinikbewohner, einzelne Ermittler:innen, die Klinikleiterin, doch meistens nimmt der:die Leser:in die Perspektive von AJ ein. Ebenso gibt es Zeitsprünge, um die Hintergründe von einigen Charakteren besser verstehen zu können und das große Ganze im Blick zu haben.

Bis auf AJ bleiben alle übrigen Charaktere relativ blass, was vollkommen fein ist, da ich sie nur als Wegbegleiter:innen in der Geschichte gesehen habe. AJ hingegen ist einigermaßen rund erzählt und handelt in meinen Augen die meiste Zeit sehr nachvollziehbar und authentisch. Gern hätte ich über den einen oder anderen Charakter mehr erfahren. Zum Beispiel fand ich Isaac unfassbar faszinierend, da seine Passagen oft Einblicke in die Psyche eines labilen Menschen bzw. Psychiatriebewohner gaben.

An sich zog sich die Geschichte leider unfassbar in die Länge und ich war häufiger am Überlegen, das Buch abzubrechen. Die vielen Handlungsstränge, die zwar am Ende verwoben wurden, mich jedoch anfangs relativ ablenkten und der Geschichte nicht wirklich guttaten. Zwischendrin zog die Spannung dann wieder ein wenig an, weswegen ich mich dann doch bis zum Ende durchzwang. Ab dem letzten Drittel lohnt sich die Geschichte in meinen Augen dann schon mehr, aber es war wirklich ein Kampf, sich durch die ersten zwei Drittel zu motivieren.

Ein Buch mit einer eigentlich guten Geschichte, aber leider haperte es relativ stark an der Umsetzung.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Typischer Sager-Spannungsroman

Hope's End
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Alten- und Krankenpflegerin Kit hat nach langer Zeit endlich wieder einen Auftrag bekommen. Passend zu ihrer momentanen Lage, landet sie in Hope's End. Denn nach einem Vorfall ist das Kits letzte Chance, ...

Alten- und Krankenpflegerin Kit hat nach langer Zeit endlich wieder einen Auftrag bekommen. Passend zu ihrer momentanen Lage, landet sie in Hope's End. Denn nach einem Vorfall ist das Kits letzte Chance, um sich zu beweisen. Doch direkt bei Kits Eintreffen wird ihr klar: Hier stimmt etwas nicht. Sie wird das Gefühl einer dunklen Bedrohung nicht los. Liegt das nur an den drei Morden, die ihre neue Klientin in eben diesem Haus begangen haben soll oder ist da noch etwas anderes, das Kits Nackenhaare aufrechtstehen lässt?

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einmal aus Kits, die sich die meiste Zeit in der Gegenwart befindet und einmal aus Sicht von Leonora, der alten Frau, die diese pflegt. So bildet sich nach und nach ein Gesamtbild, dessen Puzzlestücke jedes für sich schon einzelne Schocker sind.

Wie ich es von den meisten Sager Romanen gewöhnt bin, ist der Spannungsbogen nicht bis zum Bersten gespannt. Die Geschichten laufen oft etwas langsam an, dümpeln ein wenig herum und nehmen es gegen Ende so richtig an Fahrt auf. Ich genieße aber die stetige Bedrohung, die zwischen jeder einzelnen Zeile zu spüren ist. Allein das langsam zerfallende Herrenhaus gibt schon viel her, aber auch die Charaktere sind alle auf ihre ganz eigene Art und Weise mal mehr und mal weniger unheimlich.
Ich konnte von Anfang an nicht sagen, wem ich traue und was hinter all der ganzen Geschichte steckt, da ich bei allen ein ungutes Gefühl hatte und man ständig auf der Hut sein musste.

Eine ganz besondere Note kam für mich durch das Aufeinandertreffen von Kit und Leonora zustande. Beides Frauen, die sich zu unrecht beschuldigt fühlen, von der Gemeinschaft jedoch vorverurteilt wurden. Jede geht auf ihre ganz eigene Weise mit der eigenen Situation um, doch im Grunde genommen sitzen sie im gleichen Boot.

Das Ende hab ich so nicht kommen sehen. Ich hatte schon sowas in der Art im Kopf, aber durch die Erklärungen des Autors war dennoch die eine oder andere Überraschung versteckt.

Punktabzug gibt es für mich, weil es gegen Ende doch ein wenig zu artifiziell für meinen Geschmack gewesen ist. Das Rad wurde nicht neu erfunden, aber die plötzliche Geschwindigkeit, in der die Zusammenhänge aufgedeckt wurden, war mir doch ein wenig too much.

Alles in allem aber wieder ein sehr angenehmes Lesevergnügen :)

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Spannung kam zu kurz

Wenn die Hoffnung stirbt
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Gwen Proctors Leben ist immer noch die absolute Hölle. Auch wenn ihr Ex-Mann, ein Serienkiller, der Frauen im gemeinsamen Haus festgehalten, gefoltert und getötet hat, inzwischen tot ist. Die Öffentlichkeit ...

Gwen Proctors Leben ist immer noch die absolute Hölle. Auch wenn ihr Ex-Mann, ein Serienkiller, der Frauen im gemeinsamen Haus festgehalten, gefoltert und getötet hat, inzwischen tot ist. Die Öffentlichkeit hält sie nach dem Auftauchen eines Videos für die Komplizin ihres Ex-Mannes, obwohl das FBI längst bewiesen hat, dass es sich um eine Fälschung handelte. Wo immer sie mit ihren Kindern Lanny und Connor auftaucht, wird sie gejagt und bekommt eine Menge Hass entgegen gebracht.
Als sie eines Tages einen Anruf von einer verzweifelten fremden Frau aus Wolfhunter bekommt, möchte sie helfen. Kurz darauf ist die Frau tot, aber ihre Tochter meldet sich erneut bei Gwen, kurz bevor diese verhaftet wird. Gwen kann nun nicht länger an sich halten und möchte die Wahrheit herausfinden und der Tochter helfen. Doch manchmal wäre es besser, sich nicht einzumischen ...

Auch in diesem Teil wird die Geschichte wieder aus mehreren Perspektiven erzählt. Hauptsächlich aus der von Gwen und Sam. Ich bin mir unsicher, ob es bei den Vorgängern genauso gewesen ist, aber die Kapitel sind unendlich lang, was meinen natürlichen „ach, ein Kapitel kann ich noch lesen“-Drang komplett unterbrochen hat. Es fühlte sich relativ mühseelig an, sich durch die langen Kapitel zu quälen, aber das ist sicherlich ein persönliches Empfinden.
Der Schreibstil war wie gewohnt angenehm und flüssig und plätscherte nur so vor sich hin.
Dieses Mal hab ich ungewohnt lang gebraucht, obwohl die Geschichte eigentlich gut losgeht. Irgendwie kam ich nicht richtig rein und befürchtete schon, dass die Geschichte um Gwen und ihre kleine Familie auserzählt ist. Genauso langsam ging auch das Tempo los. Es brauchte ewig, bis die Geschichte an Fahrt aufnehmen konnte und wenn ich ehrlich bin, wurde es nie wirklich spannend.
Ich hab mir aufgrund der Vorgängerbände einfach mehr erhofft. Ich hatte in diesem Teil das Gefühl, als wären sie alle ein wenig abgeklärter. Natürlich macht das in Hinblick auf ihre Vorgeschichte Sinn, aber ich fühlte nicht mehr den Nervenkitzel um das Überleben der Familie und legte das Buch häufiger weg, als ich es gewohnt bin.

Eine nette Geschichte mit durchaus spannenden Elementen, aber mir fehlte einfach der Thrill.

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Veröffentlicht am 14.09.2023

Nett, aber kein Wow-Effekt

Regenglanz
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Alissa ist Kunststudentin und nebenher Tätowiererin. Als eines Tages Simon in das Studio kommt, in dem Alissa arbeitet, raubt er ihr sofort den Atem. Auch er fühlt sich direkt von ihr angezogen. Doch aufgrund ...

Alissa ist Kunststudentin und nebenher Tätowiererin. Als eines Tages Simon in das Studio kommt, in dem Alissa arbeitet, raubt er ihr sofort den Atem. Auch er fühlt sich direkt von ihr angezogen. Doch aufgrund eines Missverständnisses fällt die erste Begegnung nicht allzu gut aus. Dennoch ist die Anziehungskraft größer und die beiden lernen sich näher kennen. Doch keiner ahnt, wo dieses Kennenlernen noch hinführt und welche Steine ihnen beiden in den Weg gelegt werden.

Die Geschichte wird sowohl aus Alissas als auch aus Simons Sicht erzählt. Eine wirklich schöne Methode, um in die Köpfe beider Charaktere reinzuschauen und Einblicke in ihre Gefühlswelt zu erhalten. Nicht nur das Format, sondern auch der Schreibstil war wirklich angenehm. Teilweise ein wenig ausschweifend, blumig, klischeebehaftet, aber dennoch flüssig und schlichtweg angenehm zu lesen.

Die Charaktere haben mir im Großen und Ganzen echt gut gefallen. Sie waren rund, authentisch und sympathisch, sodass ich gerne an ihrer Seite gewesen bin. Wahrscheinlich hätte sich zwar jede:r Tätowierer:in nur den Kopf halten können, weil ich als Laie schon bei manchen Aussagen meine Tätowiererin hab die imaginären Augen rollen sehen, dennoch war es alles in allem vollkommen fein.
Nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebencharaktere hatten alle einen stimmigen Auftritt. Vor allem Simons Familie hat es mir angetan gehabt. Natürlich war es ein Idealbild, das viel zu schön war, als dass es jemals hätte wahr sein können, dennoch mochte ich die Illusion, die sie transportierte.
Ein wenig traurig war ich darüber, keine weiteren Einblicke in Alissas Vater zu haben, der relativ viel Raum einnahm, jedoch nicht weiter aufgeklärt wurde.
Ebenso gestört hat mich, dass gefühlt jeder Charakter ein überdimensional großes & dramatisches Päckchen zu tragen hatte. Super viele Zufälle verbanden die einzelnen Menschen dann noch untereinander, sodass es für mich einen Touch too much gewesen ist.

Dennoch hatte ich aber eine wirklich gute Zeit, hab Spaß an der Geschichte gehabt und mich natürlich über das bereits zu Beginn vorhersehbare Happy End gefreut :)

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