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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.09.2023

Wirklich, wirklich gut

Der Näher
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Martin Abel ist Fallanalytiker des Landeskriminalsamts in Stuttgart. Als in der Nähe von Köln zwei schwangere Frauen verschwinden, übernimmt er den Fall und landet im kleinen, beschaulichen Gummersbach. ...

Martin Abel ist Fallanalytiker des Landeskriminalsamts in Stuttgart. Als in der Nähe von Köln zwei schwangere Frauen verschwinden, übernimmt er den Fall und landet im kleinen, beschaulichen Gummersbach. Kurze Zeit später werden zwei Leichen in einem unterirdischen Hohlraum gefunden: eine Mutter mit ihrem Neugeborenen. Das Ungewöhnliche: Die Frau verschwand bereits vor Jahren.
Als kurz darauf eine der beiden vermissten Frauen wieder auftaucht, gibt es erste Hinweise auf den skrupellosen Täter. Martin Abelsieht sich einer Bestie gegenüber. Ob er sie schnappen wird?

Der Schreibstil hat mir unwahrscheinlich gut gefallen, weil er eine Atmosphäre erzeugen konnte, die mir das Blut in den Adern gefrieren und mich an menschlichen Abgründen teilhaben ließ.

Es war das erste Buch, das ich von Rainer Löffler gelesen habe, obwohl der Herr tatsächlich aus dem Nachbarort meiner Heimatstadt kommt. Eins ist mir jedoch sofort bewusst geworden: Es wird nicht das letzte Buch sein, das ich von ihm gelesen habe. Ich hab selten so eine packende Geschichte in Händen gehalten, die mich nachts wach gehalten hat. Der Spannungsbogen war wirklich durchweg auf einem guten Level gespannt, sodass es mir an nichts fehlte. Die zahlreichen Wendungen, die ich oft so nicht habe kommen sehen, trugen ebenfalls ihren Teil dazu bei.

Anfangs hatte ich zwar meine Schwierigkeiten mit dem Protagonisten Martin, aber von Seite zu Seite wurde er mir immer sympathischer. Auch die Nebencharaktere waren gut platziert und vor allem dosiert.

Ein Thriller, das genau die nötige Brutalität hatte, ohne konstruiert zu wirken. Nichts für schwache Nerven, aber genau das, was ich in dem Moment gebraucht habe.
Hin und wieder war es mir ein wenig zu übertrieben, aber alles in allem eine wirklich gelungene Geschichte mit überraschenden Wendungen und einem für mich unvorhergesehenen Ende.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Grandioses Leseerlebnis

Das Summen unter der Haut
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Hamburg im Jahr 1977: Julle ist vierzehn Jahre alt und steht kurz vor den Sommerferien, als ein neuer Mitschüler namens Axel in seine Klasse kommt. Sofort entwickelt Julle starke Gefühle für Axel, doch ...

Hamburg im Jahr 1977: Julle ist vierzehn Jahre alt und steht kurz vor den Sommerferien, als ein neuer Mitschüler namens Axel in seine Klasse kommt. Sofort entwickelt Julle starke Gefühle für Axel, doch sein Geheimnis, dass er schwul ist, behält er für sich, bis auf vielleicht seine Schwester und seine Mutter, die oft solche Dinge zu spüren scheinen. Julle zählt die Stunden, die er mit Axel verbringt, und die beiden werden enge Freunde. Gemeinsam erleben sie Sommerabenteuer, wie Ausflüge ins Freibad, das Füttern von Axels Kaninchen und das Entdecken einer geheimnisvollen, teilweise abgebrannten Hütte im Wald.

Während sie sich dem Geheimnis dieser Hütte annähern, verschwindet Axel plötzlich auf mysteriöse Weise. Julle ahnt, dass dieser Sommer ihr Leben für immer verändern wird und nichts mehr so sein wird wie zuvor.

„Das Summen unter der Haut“ ist ein emotionsgeladener Coming-of-Age-Roman, der mich auf eine Reise in die Vergangenheit einer von mir nie erlebten Zeit entführte und direkt in die Pupertät zurückkatapultierte.

Stephan Loohse hat es geschafft, mich in eine Zeit zu entführen, die ich selbst nicht miterlebt habe, aber die aufgrund der detaillierten und emotionalen Beschreibungen zu meiner Vergangenheit wurde. Ich konnte das Gelesene mit all meinen Sinnen erleben und hatte sogar den Chlorgeruch des Freibads in meiner Nase. Wirklich toll.
Ebenso fand ich es unfassbar grandios, wie spürbar die innere Zerissenheit von Julle war. Der schmale Grat zwischen dem kindlichen Dasein, das langsam erwachsene Züge annimmt, wurde sehr authentisch und feinfühlig beschrieben. Ich hab mich direkt in meine Kindheit zurückversetzt gefühlt und konnte mich so sehr in Julle hineinversetzen, dass es sich anfühlte, als wären seine Probleme, Abenteuer und Gefühle die meinen.

Ein ruhiger, aber emotional sehr aufgeladener Feel-good-Roman, der mich komplett für sich einnehmen konnte.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Nett für zwischendurch

It happened one Summer
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Piper Bellinger ist eine Berühmtheit im Hollywood-Showbiz. Doch als sie wegen einer wilden Party und vielleicht sogar einem kleinen Abenteuer im Hotel-Pool ins Gefängnis muss, ist ihr Stiefvater am Ende ...

Piper Bellinger ist eine Berühmtheit im Hollywood-Showbiz. Doch als sie wegen einer wilden Party und vielleicht sogar einem kleinen Abenteuer im Hotel-Pool ins Gefängnis muss, ist ihr Stiefvater am Ende seiner Geduld. Er stoppt die Geldquelle und schickt sie stattdessen in das verschlafene Küstenstädtchen Westport, wo ihr leiblicher Vater aufgewachsen ist. Ihre Aufgabe: sich um die heruntergekommene Familienbar kümmern.

Kaum in Westport angekommen, gerät sie mit Brendan, einem mürrischen, muskelbepackten Fischer, aneinander. Er zweifelt daran, dass sie hier überleben kann. Doch Piper hat genug davon, dass man sie ständig für ein naives Blondchen hält. Selbst als sie bei ihrem ersten Versuch zu kochen fast die Bar abfackelt, gibt sie nicht auf. Sie ist fest entschlossen, allen zu beweisen, dass sie es draufhat. Besonders diesem äußerst attraktiven Fischer ...

Die Geschichte von Piper Bellinger in „It happened one summer“ war wirklich nett und bot einige unterhaltsame Momente. Der Schreibstil war angenehm, sodass man die Geschichte gut in einem Rutsch lesen und Spaß dabei haben konnte.

Auch die Charaktere, insbesondere der alte Mann vor dem Museum, sind durchweg liebenswürdig und sorgen für herzerwärmende Augenblicke. Doch leider fehlt der Handlung die dringend benötigte Originalität.

Pipers Abenteuer in dem kleinen Küstenstädtchen Westport sind oft vorhersehbar und folgen einem ziemlich ausgetretenen Pfad. Die Geschichte leidet unter einem Überschuss an Drama. Es scheint, als würde ständig etwas Neues geschehen, das Piper in ein immer besseres Licht rückt. Dies kann mit der Zeit ein wenig übertrieben wirken und nimmt der Geschichte die Glaubwürdigkeit. Ich bin immer ein wenig skeptisch, wenn die Protagonistin eigentlich eine Heilige, nur im falschen Setting gefangen ist. Wo war ihr Charakter als sie noch das It-Girl war?

Insgesamt ist es sicherlich eine nette Geschichte für zwischendurch, besonders wenn man auf charmante Charaktere steht. Aber wer nach einer originellen Handlung sucht, könnte hier enttäuscht werden. Mit seinen drei Sternen bietet das Buch eine solide, wenn auch nicht herausragende Leseerfahrung.

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Nette Geschichte, aber kein Highlight

The Unhoneymooners – Sie können sich nicht ausstehen und fliegen gemeinsam in die Flitterwochen
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Aufgrund einer Lebensmittelvergiftung können Olives Zwillingsschwester und ihr frisch verheirateter Ehemann ihre nicht verschiebbare Hochzeitsreise nach Hawaii nicht antreten. Kurz entschlossen werfen ...

Aufgrund einer Lebensmittelvergiftung können Olives Zwillingsschwester und ihr frisch verheirateter Ehemann ihre nicht verschiebbare Hochzeitsreise nach Hawaii nicht antreten. Kurz entschlossen werfen sie Olive in den Ring, die Flitterwochen ihrer Schwester zu genießen – zusammen mit dem verhassten Trauzeugen ihres Schwagers. Ob das gut geht?

Ich hatte Spaß an Olive, die tollpatschig, humorvoll und einfach sympathisch ist, weswegen ich sie direkt ins Herz geschlossen hab. Auch die Nebencharaktere haben alle einen speziellen Platz bekommen und waren allesamt liebenswürdig. Auch wenn ein paar von ihnen zu übertrieben, und verhältnismäßig undurchsichtig bzw. oberflächlich gewesen sind, mochte ich ihre Auftritte doch im Gesamten ganz gern.

Ein paar Dinge waren für mich einfach zu übertrieben und konstruiert. Gerade die Glückssträhne von Ami hätte nicht ganz so aufgeblasen sein müssen. Genauso der Fakt, dass Olive und Eden zusammen in den Urlaub fliegen, obwohl sie sich doch so sehr hassen, war nicht gerade authentisch für mich. Gepaart mit der Story um den Bräutigam … ach, ich weiß nicht.

Leider find ich solche Geschichten immer so unglaublich vorhersehbar, dass es mir ein wenig die Lust nimmt. Ich erwarte keine ausgefuchste Geschichte, aber dennoch würde mir eine besondere Herangehensweise, die man nicht so schon 6384 Mal gelesen hat, mal total gefallen.
Nichtsdestotrotz fährt auch das schon erfundene Rad und ist daher keine schlechte Geschichte und ich hab sie dennoch wirklich gern gelesen.

Eine nette Geschichte für zwischendrin, die mit liebevollen Charakteren, humorvollen Begebenheiten und einem klischeehaften Storyflow daher kommt. Wer eine seichte Lektüre ohne besonderen Tiefgang sucht, ist hier auf jeden Fall gut bedient und wird ein paar nette Stunden verbringen können :)

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Roman mit Spannungselementen

Holiday – Sieben Tage. Drei Familien. Ein tödliches Geheimnis.
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Eigentlich sollte es der perfekte Urlaub für die drei befreundeten Familien werden: eine gemeinsame Woche im sonnigen Frankreich. Doch Kate ist nur eines wichtig: Sie möchte herausfinden, mit wem ihr Mann ...

Eigentlich sollte es der perfekte Urlaub für die drei befreundeten Familien werden: eine gemeinsame Woche im sonnigen Frankreich. Doch Kate ist nur eines wichtig: Sie möchte herausfinden, mit wem ihr Mann eine Affäre hat. Die Beweise sprechen für eine ihrer Freundinnen, doch welche von ihnen ist es? Die anscheinend unglücklich verheiratete Rowan, Jennifer, deren Mann alles andere als perfekt ist oder Izzy, die einzige Junggesellin? Kate kommt der Wahrheit immer näher und erkennt viel zu spät, dass jede:r von ihnen sein geheimes Päckchen zu tragen scheint.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven und auf zwei verschiedenen Zeitachsen erzählt: der Vergangenheit und der Gegenwart. Hauptblickwinkel liegt jedoch bei unserer Protagonistin Kate, in deren Abschnitten auch am persönlichsten erzählt wird. Alle anderen Kapitel geben weitaus weniger Einblicke in die Charaktere, sodass sie allesamt geheimnisvoll und sehr blass bleiben.
Allgemein war Kate die Einzige, zu der ich eine Beziehung aufbauen konnte. Alle anderen entglitten mir und gaben nur das Nötigste preis, sodass sie bis zum Ende verdächtig geblieben sind.

Das Label „Thriller“ wurde hier leider zu Unrecht vergeben. Es handelt sich in meinen Augen um einen Roman, der hin und wieder spannende Elemente auspackt. Man spürt zwar, dass irgendwo Gefahr lauert, aber offensichtlich oder allgegenwärtig ist keine Bedrohung zu spüren. Jede:r der Charaktere hat ein Geheimnis, das zwar mal mehr und mal weniger brisant ist, jedoch reicht keines aus, um Spannung oder gar Bedrohung aufkommen zu lassen.

Der Schreibstil war sehr angenehm und die Geschichte las sich sehr flüssig, sodass ich sie fast in einem Rutsch las. Jedoch sind die Spannungselemente rar gesäht, wodurch ich es als seichte Unterhaltung abtun würde.

Ein Roman mit Spannungselementen, der durch seinen angenehmen Schreibstil besticht, aber alles andere als ein Thriller ist.

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