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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.08.2023

Subtile Bedrohung

Wenn sie wüsste
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Ein Neuanfang ist genau das, was Millie gerade braucht. Die Stelle als Haushaltshilfe für die elegante Nina kommt ihr da wie gerufen. Doch kaum ist Millie in das teure Haus eingezogen, zeigt Nina eine ...

Ein Neuanfang ist genau das, was Millie gerade braucht. Die Stelle als Haushaltshilfe für die elegante Nina kommt ihr da wie gerufen. Doch kaum ist Millie in das teure Haus eingezogen, zeigt Nina eine zunächst verborgene Seite: Sie verwüstet das Haus, unterstellt Millie Dinge, die sie nicht getan hat und widerspricht sich ständig. Ein absoluter Horror, wenn man Millie fragt. Ebenso Ninas Tochter behandelt Millie ohne jeglichen Respekt. Nur Ninas Mann Andrew, ein äußerst attraktiver Mann, ist freundlich zu Millie und bringt ihr Respekt entgegen. Von ihm muss sie sich aber aufgrund von Ninas Eifersucht so gut es geht fernhalten. Wieso wurde Millie angestellt, wenn sie jetzt nur noch schikaniert wird? Lauert dort etwa ein dunkles Geheimnis?

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und hab es in einem Rutsch weggelesen. Ich mochte den Schreibstil, der durchweg bedrohlich war und mir von Seite zu Seite ein immer beklemmenderes Gefühl gab. Ich mochte die wachsende Bedrohung, die sich nach und nach an die Oberfläche gedrängt hat und mich mit Millie mitfühlen ließ. Man ahnt bereits auf der ersten Seite, dass irgendwas gleich zum Vorschein kommt und ist nonstop angespannt.

Millie hatte es mir sowieso echt angetan. Ich konnte direkt eine Bindung zu ihr aufbauen, bewältigte mit ihr ihren Alltag und ging mit ihr gemeinsam durch die Hölle, die ihr neues Umfeld ihr kreierte. Sie war für mich durchweg authentisch, weswegen ich ihr gerne über die Schulter sah.

Ich ahnte relativ schnell, in welche Richtung es denn gehen könnte, um mich komplett zu täuschen, auf eine neue Bahn einzuschießen und damit recht zu haben. Das Rad wurde nicht neu erfunden, dennoch hatte ich wirklich Spaß an dem Twist und an der Atmosphäre der ganzen Geschichte.

Ein atmosphärischer Thriller, der zwar nicht durch Action, jedoch durch subtile Bedrohung besticht.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Keinerlei Soggefahr

Die Verborgenen
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Familie Hoffmann scheint das Paradebeispiel einer perfekten Familie zu sein. Sie haben eine wunderbare Tochter, ein traumhaft schönes Haus, das in einer perfekten Idylle steht – kann das Leben noch schöner ...

Familie Hoffmann scheint das Paradebeispiel einer perfekten Familie zu sein. Sie haben eine wunderbare Tochter, ein traumhaft schönes Haus, das in einer perfekten Idylle steht – kann das Leben noch schöner sein? Doch der Schein trügt, wie so oft. Die Ehe der beiden hat Risse, ihre Tochter ist verschlossener als angenommen und sie sind nicht allein. Ein ungebetener und bislang unerkannter Gast hat sich in ihr Haus eingenistet, bedient sich an ihrem Essen, stöbert durch die Schränke und Schubladen und steht neben ihren Betten, wenn sie ruhig schlafen. Als jedoch langsam Gegenstände verschwinden und Franziska Spuren im Keller entdeckt, die auf einen Eindringling hinweisen, wächst das Misstrauen und nach und nach werden Zweifel gesät.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, die zum größten Teil aus der Ich-Perspektive erzählen. An sich ein tolles Stilmittel, um den Charakteren näher zu kommen, ihre Gedanken aus erster Hand zu erfahren und ihre Emotionen zu spüren. Dennoch blieben die Charaktere sehr blass für mich und konnten keinerlei Sympathie in mir wecken. Ich kann mich gar nicht entscheiden, wen ich am wenigsten leiden konnte, was schon der erste Minuspunkt für mich gewesen ist. Ich brauche eine gewisse Bezugsperson, die mir Lust darauf macht, die Geschichte zu verfolgen, was hier einfach nicht der Fall gewesen ist.

Der aufkommende Spannungsbogen, der anfangs immer weiter gespannt wurde, erschlaffte erstaunlich schnell wieder und wurde auch nicht mehr angezogen. Ich bin mir unsicher, warum „Die Verborgenen“ als Thriller deklariert wurde. In meinen Augen handelt es sich um einen Roman oder meinetwegen ein Familiendrama, das sehr wenige Spannungselemente enhält.

Es ist bereits mein zweites Buch des Autors und leider konnte mich auch diese nicht packen. Mir fehlt der Sog, der mich einnimmt, nicht mehr loslässt und voll und ganz in die Geschichte zieht. Schade.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Langatmig und ausbleibende Spannung

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Lollo und ihr Mann feiern eine feuchtfröhliche Silvesterparty mit Lollos alten Schulfreundinnen Nina und Malena und deren Ehemännern. Obwohl sie sich schon längst auseinander gelebt und kaum mehr Gemeinsamkeiten ...

Lollo und ihr Mann feiern eine feuchtfröhliche Silvesterparty mit Lollos alten Schulfreundinnen Nina und Malena und deren Ehemännern. Obwohl sie sich schon längst auseinander gelebt und kaum mehr Gemeinsamkeiten haben, ist es Tradition, den Jahresanfang alle zusammen zu verbringen. Auch Lollos Tochter Jennifer und Ninas Tochter Smilla feiern eine wilde Party. Und zwar im Haus von Nina und Fredrik. Doch kurz vor Mitternacht verschwindet Jennifer aufgrund eines Streits von der Party und taucht auch nicht wieder auf. Als die Eltern am nächsten Tag erwachen, schlägt ihnen die Realität hart ins Gesicht. Pure Panik folgt, dunkle Geheimnisse kommen ans Licht. Wie gut kennen sich die Freunde? Und was ist wirklich passiert?

Die Geschichte wird aus den verschiedenen Blickwinkeln der Freunde erzählt. Mal aus der Sicht von Nina, Fredrik und Lollo. Zudem wurde die Geschichte durch Rückblenden aus der Vergangenheit komplettiert, die nach und nach Dinge aus Jennifers Vergangenheit ans Licht brachten.

Einzelne Charaktere lernen die Leser:innen zwar nach und nach kennen, jedoch kratzte für mich alles nur an der Oberfläche. Sie blieben für mich allesamt flach und farblos, was es mir schwer machte, mit einem von ihnen eine Beziehung aufzubauen, geschweige denn mitzufiebern oder Partei zu ergreifen. Daher erlebte ich die Geschichte relativ emotionslos und konnte mich auf keine Seite schlagen.

Ich hatte eine düstere Geschichte erwartet und bekam ein Familiendrama mit einigen Spannungselementen. Die Geschichte zog sich an etlichen Stellen stark in die Länge und gerade, als es spannend wurde, war es auch schon wieder vorbei. Der Showdown & das letzte Drittel hatten so viel Potenzial, wurden jedoch relativ seicht und schnell abgehandelt.

Eine langatmige Geschichte, der es an sympathischen Charakteren und Spannung fehlte. Leider nichts für mich.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Nicht ist, wie es scheint

Die Schatten über uns
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Beim Renovieren ihres frisch erworbenen Hauses entdeckt Mia eine mysteriöse Botschaft: »Ich werde sie vom Dachboden retten«. Zusammen mit ihrem Mann Finn erkunden sie den Dachboden, wo sie auf alte Lederkoffer ...

Beim Renovieren ihres frisch erworbenen Hauses entdeckt Mia eine mysteriöse Botschaft: »Ich werde sie vom Dachboden retten«. Zusammen mit ihrem Mann Finn erkunden sie den Dachboden, wo sie auf alte Lederkoffer stoßen, die eine schockierende Entdeckung offenbaren, welche das Leben ihrer Familie für immer verändern wird.
Trotz der beängstigenden Enthüllungen kann Mia den Fund nicht einfach hinter sich lassen, selbst als sie mit Finn zu dessen Eltern flieht, um dem Grauen zu entkommen, dass sich ihnen auf dem Dachboden präsentierte. Gegen Finns Wunsch begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit über das Haus und was einst dort geschah. Doch bald muss sie erkennen, dass manche Dinge besser im Verborgenen bleiben sollten, denn die Vergangenheit birgt düstere Geheimnisse.

„Die Schatten über uns“ erzählt eine vielschichtige Geschichte aus verschiedenen Perspektiven in der Gegenwart, Vergangenheit und durch Zeitungsartikel. Diese erzählerische Vielfalt ermöglichte einen allumfassenden Überblick über die Vergangenheit und Gegenwart.

Die Geschichte selbst war wirklich spannend, atmosphärisch dicht und bedrückend. Ständig wurde man aufs Neue überrascht, denn jede Vermutung über den:die Täter:in und den Ablauf der Geschehnisse wurde widerlegt. Die Spannung wurde dadurch enorm hochgehalten, obwohl es in der Handlung nicht immer offensichtliche Anlässe dafür gab. Dennoch spürte man die Bedrohung durchgehend, wodurch das Buch kaum aus der Hand zu legen war.

Die fesselnde Geschichte hat mich von Anfang bis Ende gepackt und ließ mich auch nach dem Beenden des Buches nicht los. Die Atmosphäre und die Geheimnisse haben mich noch eine Weile beschäftigt. Die Geschichte hat mir wirklich Spaß gemacht, da ich bis zum Dunkeln tappte und ich mich immer wieder neu in den Verdächtigen irrte.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Starker Tobak

Schlaft, Kinder, schlaft (Ewert Grens ermittelt 2)
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Zwei vierjährige Mädchen verschwinden am selben Tag. Jahre später werden sie für tot erklärt und die Ermittlungen damit endgültig eingestellt, sodass ihre Familien die beiden Särge zu Grabe tragen können ...

Zwei vierjährige Mädchen verschwinden am selben Tag. Jahre später werden sie für tot erklärt und die Ermittlungen damit endgültig eingestellt, sodass ihre Familien die beiden Särge zu Grabe tragen können – doch sie sind leer, denn die beiden Mädchen wurden leider nie gefunden.
Kriminalkommissar Ewert Grens fühlt sich verantwortlich und rollt die längst zu den Akten gelegten Fälle erneut auf. Er macht sich auf die Suche nach den verschwundenen Mädchen und sieht sich mit seinen Kolleg:innen vor den dunkelsten Pforten wieder: dem Darknet. Bald wird ihnen bewusst, dass der Fall alles andere als leicht wird.

Die Charaktere haben mir unwahrscheinlich gut gefallen. Sie sind für mein Empfinden sehr authentisch und anfassbar, handeln nachvollziehbar und tragen alle ihr eigenes Päckchen, das sie in sich noch runder wirken lässt. Es war kein kompletter Sympathieträger für mich dabei, bei dem ich mich wohl gefühlt hätte, aber sie sind so stark erzählt, dass es faszinierend ist, ihnen über die Schulter zu schauen.

Das Buch ist durchgehend spannend und bedrohlich, gepaart mit einer bedrückenden Atmosphäre, die mich nachhaltig noch sehr stark eingenommen hat. Auch wenn es mit seinen knapp 500 Seiten sehr umfangreich ist, hatte ich nie das Gefühl von unnötigen Längen, die das Buch unberechtigter Weise in die Länge zogen. Vielmehr kamen ständig neue Aspekte hinzu, die sich super in die Handlung einwebten.
Vor allem der Twist am Ende hat mich wirklich überrascht. Auch wenn er sich schon leise ankündigte, hat er mich eiskalt erwischt. Vor allem die Auflösung hat sich für mich in sich schlüssig angefühlt und passte, um das Gesamtbild abzurunden.

„Schlaft, Kinder, schlaft“ ist ein thematisch schweres und sehr lautes Buch, das in seiner harten, aber ungeschönt auf den Punkt gebrachten Thematik überzeugt.

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