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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2023

Beklemmend und düster

Das Spiegelhaus
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Einen Teil ihrer Kindheit verbrachten die Zwillingsschwestern Cat und El in einem riesigen Anwesen am Rande von Edinburgh. Sie nannten es „das Spiegelhaus“, in dem es allerlei verwinkelte Zimmer, Ecken ...

Einen Teil ihrer Kindheit verbrachten die Zwillingsschwestern Cat und El in einem riesigen Anwesen am Rande von Edinburgh. Sie nannten es „das Spiegelhaus“, in dem es allerlei verwinkelte Zimmer, Ecken und Geheimnisse zu entdecken gibt. Jede Nacht stiegen sie die Treppe hinunter, öffneten eine schwere Tür und betraten einen Raum, der sie in eine andere Welt führte.
20 Jahre später kehrt Cat zurück in das Spiegelhaus, denn ihre Zwillingsschwester El, die nun in dem Haus lebt, ist verschwunden. Cat erfährt nach und nach, dass das Verschwinden vielleicht doch kein Zufall oder Unfall ist ...

Die Geschichte wird größtenteils aus der Sicht von Cat erzählt, die zwischen der Gegenwart und ihren Flashbacks in die Vergangenheit hin und her springt.

Die Geschichte beherbergt allerlei Charaktere, die so viele unterschiedliche Charaktereigenschaften mit sich bringen, dass sie allesamt ihren Beitrag zur Geschichte leisten. Anfangs erscheinen die Figuren sehr blass, doch nach und nach kommen Eigenschaften, Geschehnisse und Referenzen zutage, die manchmal lieber im Geheimen geblieben wären.
Zu Cat konnte ich wenig Bindung aufbauen. Ich beobachtete sie aus der Distanz, konnte aber aufgrund ihrer Einstellung und ihrer Beharrlichkeit, an Dingen festzuhalten, nicht wirklich Sympathie für sie aufbauen. Sie war mir von Anfang an suspekt, dennoch begleitete ich sie merkwürdigerweise gern und deckte nach und nach ihre Vergangenheit mit ihr auf.

Die Stimmung ist durchweg düster und bedrohlich. Man kann ständig das Gefühl, es passiere gleich etwas, das die beklemmende Stimmung bereits ab der ersten Seite ankündigte.
Auch wenn ich mit einigen Längen stark zu kämpfen hatte, lohnt es sich wirklich, dranzubleiben. Das Puzzle wird Stück für Stück zusammengesetzt und auch wenn mir schon sehr früh klar war, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelte, war die Erkenntnis, die bestätigt wurde, wirklich harter Tobak.

Ein Buch, das mich wahrscheinlich noch eine lange Zeit beschäftigen wird.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Berührend

Hör mir zu, auch wenn ich schweige
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Dies ist die Geschichte von dem Ehepaar Maggie und Frank. Eine einfühlsame und bewegende Geschichte einer liebevollen Ehe und der in ihr herrschenden Geheimnisse.
Franks Ehefrau Maggie liegt im Krankenhaus ...

Dies ist die Geschichte von dem Ehepaar Maggie und Frank. Eine einfühlsame und bewegende Geschichte einer liebevollen Ehe und der in ihr herrschenden Geheimnisse.
Franks Ehefrau Maggie liegt im Krankenhaus un befindet sich im Koma. Und es gibt nur einen Weg für Frank, sie zu retten. Doch dazu muss er mit ihr reden – etwas, was er seit sechs Monaten nicht mehr getan hat und ihm sichtlich schwer fällt. Obwohl sie in einem Haus lebten, obwohl sie den Alltag miteinander teilten – obwohl sie sich aus tiefstem Herzen lieben.
Frank erzählt Maggie an ihrem Krankenbett, wie ihre Liebe begann vor vielen Jahrzehnten und was dann alles passierte. Ein großer Anlauf, um eine Schuld zu gestehen. Doch auch von Maggie erfährt er am Ende all die ungesagten Dinge ihres Lebens.

Die Geschichte wird in der ersten Hälfte aus Franks Sicht geschildert, der die komplette Beziehung und das Eheleben mit seiner Frau Maggie Revue passieren lässt und reflektiert.
Die zweite Hälfte wird mithilfe von Briefen bzw. einer Art Tagebucheinträgen von Maggie erzählt, die sich momentan im Koma befindet und nur aus der Vergangenheit zitiert werden auch. Auch sie reflektiert die gemeinsamen Jahre, gesteht sich Schuld an, äußert Wünsche, berichtet von Bedürfnissen.

Es handelt sich um sehr intime, teilweise liebevolle, teilweise sehr schmerzliche Einblicke in eine fremde Ehe, die einem manches Mal einen Kloß im Hals beschert haben. Auch jetzt noch beschäftigen mich Teile der Geschichte, die gleichermaßen berührend wie belastend sind.

Ich hab die Geschichte sehr genossen, war gern an Franks und Maggies Seite und hab die Höhen und Tiefen ihrer gemeinsamen Jahre durchlebt. Und auch wenn die Geschichte an manchen Stellen unfassbar langatmig gewesen ist, so bleibt sie mir dennoch sicherlich eine Weile im Kopf und verpufft nicht direkt wieder.

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Veröffentlicht am 15.01.2023

Langsamer Start

NIGHT – Nacht der Angst
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Charlies Eltern kommen bei einem tragischen Autounfall ums Leben. Ihr gelingt es lediglich zu überleben, indem sie sich in die Welt der Filme rettet. 4 Jahre später studiert Charlie Filmwissenschaften ...

Charlies Eltern kommen bei einem tragischen Autounfall ums Leben. Ihr gelingt es lediglich zu überleben, indem sie sich in die Welt der Filme rettet. 4 Jahre später studiert Charlie Filmwissenschaften und hat es geschafft, ein fast normales Leben zu führen, wären da nicht die dunklen Episoden in ihrem Leben.
Als dann ihre beste Freundin Maddy Opfer des Campus-Killers wird, wird Charlie bewusst, dass sie nicht länger am Campus bleiben und so tun kann, als sei alles in Ordnung. Sie möchte Heim zu ihrer Nana Norma, die ihr bereits nach dem Tod ihrer Eltern so viel Halt und Trost gegeben hat. Anstatt noch ein bisschen zu warten, sodass ihr Freund Robbie sie nach Hause fahren kann, steigt Charlie zu einem Wildfremden ins Auto. Die ersten Red Flags ignoriert sie geflissentlich. Doch irgendwann muss sich Charlie eingestehen, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Josh hat sie angelogen, bereits bevor sie in seinen Wagen eingestiegen ist. Doch warum?

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich anfangs ein wenig enttäuscht gewesen bin. Über Charlie, deren Charakter so unglaublich naiv zu sein schien, die Vorhersehbarkeit der Geschehnisse, die fehlende Spannung, die schleppende Geschichte, die Limitation des Settings, das sich nur auf das Auto beschränkte, aber weit gefehlt. Es hat sich so gelohnt, dran zu bleiben und Riley Sager blind zu vertrauen.
Es dauerte diesmal länger als gewohnt, aber ich wurde nicht enttäuscht. Ich musste nicht auf zahlreiche Wendungen, eine bedrohliche Atmosphäre oder nahbare und authentische Charaktere verzichten. Der eine oder andere Aspekt dauerte bei diesem Buch nur einfach ein wenig länger.

Ich hab die Geschichte an einem Tag inhaliert und es nicht bereut. Auch wenn es nicht der stärkste Thriller von Sager war, so kann ich auch bei diesem Buch eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen und bin schon gespannt, auf das nächste.

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Unterhaltsam für zwischendurch

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Tiffy ist auf der Suche nach einer neuen Wohnung, jedoch ist London nicht gerade das günstigste Pflaster. Also hat Tiffy die Wahl: Die letzte Absteige oder sie nimmt das merkwürdige Angebot an & teilt ...

Tiffy ist auf der Suche nach einer neuen Wohnung, jedoch ist London nicht gerade das günstigste Pflaster. Also hat Tiffy die Wahl: Die letzte Absteige oder sie nimmt das merkwürdige Angebot an & teilt sich mit einem Unbekannten die Wohnung. Sie würde ihm nicht über den Weg laufen, denn sie hätte die Wohnung nachts & er tagsüber. Ein seltsames, jedoch verlockendes Angebot. Und da Tiffy knapp bei Kasse ist, bleibt ihr fast schon keine andere Wahl.

Ich hatte mich auf einen seichten und humorvollen Liebesroman gefreut und auch genau diesen bekommen.

Die Charaktere sind allesamt liebevoll gezeichnet und tragen ihren Teil dazu bei, die Geschichte zu einem perfekten Feel-good-Roman zu machen, den man gut zwischendrin lesen kann.
Sie sind alle sehr authentisch und ich hatte bei keinem das Gefühl, dass er oder sie artifiziell und komplett aus der Luft gegriffen wär. Es gab Sympathien und Antipathien und es machte einfach Spaß, an ihrer Seite die Monate zu durchleben.

Beth O'Leary schreibt wie gewohnt leicht, mit einer Menge Witz und einer ordentlichen Schippe Romantik. Auch wenn die Handlung sehr vorhersehbar war, gab es einige Zwischensequenzen, die die Geschichte aufpeppten & die Leser:innen Umwege gehen ließen, bevor sie am Ziel ankamen.

Alles in allem ein netter Liebesroman für zwischendurch :)

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Veröffentlicht am 23.12.2022

Beklemmend

Der Kreidemann
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Niemals konnte Eddie den Tag des schrecklichen Unfalls vergessen. Damals begegnete der Zwölfjährige dem Kreidemann zum ersten Mal. Und der erzählte Eddie von den Zeichnungen – geheimen Botschaften, die ...

Niemals konnte Eddie den Tag des schrecklichen Unfalls vergessen. Damals begegnete der Zwölfjährige dem Kreidemann zum ersten Mal. Und der erzählte Eddie von den Zeichnungen – geheimen Botschaften, die außer Eddie und seinen Freunden niemand verstand. Erst hat es Spaß gemacht, aber dann führten die Kreidefiguren sie zu der ersten Toten. Dreißig Jahre später erhält Ed einen Brief, der die alten Wunden brutal aufreißt: Die Vergangenheit kehrt zurück, und der Kreidemann geht wieder um – rätselhaft, bedrohlich, unberechenbar.

Die Geschichte wird aus Eddies Sicht erzählt und spielt sich auf zweit Zeitebenen ab Zeitebenen erzählt. 2016, dem Jahr, in dem Eddie bereits Anfang 40 ist und 1986, als er 12-jahre alt ist. So setzten sich die Puzzlestücke nach und nach zu einem großen Ganzen zusammen. Besonders gut hat mir der Wechsel zwischen dem jungen, kindlichen und dem erwachsenen Eddie gefallen. In beiden Charakteren steckt eine Menge Eddie und doch rücken ganz andere Dinge in den Fokus.

Eine gewisse Bedrohung und Beklemmung sind durch jede einzelne Seite hinweg spürbar und schweben ständig über den Leser:innen, dennoch gibt es keine sich aufbauende Handlung, die auf ein großes Finale am Ende hinarbeitet.

Ich hatte eine gute Zeit, während ich die Geschichte las, jedoch hätten ein paar unvorgergesehene Wendungen dem Thriller keinen Abbruch getan. Der Klappentext hat meiner Meinung nach der Geschichte viel vorweg genommen, sodass man bereits wusste, auf was man sich einlässt und auf was sich beschränkt wird.

Die letztendliche Auflösung war für mich zu schwach und daher ein wenig enttäuschend. Es wurden zwar alle offenen Enden aufgenommen und geklärt, dennoch hatte ich auf etwas Spektakuläreres gehofft. Dennoch hat mir die Aufklärung der letzten Frage total gut gefallen, weswegen ich dem Buch 4 Sterne gebe.

Ein solider Thriller, der zwar nicht sonderlich actionreich, aber dennoch beklemmend und bedrohlich ist.

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