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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2023

Beklemmend, bedrohlich und düster

Das makellose Mädchen
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Als Wren den anziehenden Mann mit dem melancholischen Lächeln auf die Seite swipped, ist es bereits um sie geschehen. Sie beschließt, Adam in einer Bar zu treffen, um keine Zeit zu verlieren. Alles scheint ...

Als Wren den anziehenden Mann mit dem melancholischen Lächeln auf die Seite swipped, ist es bereits um sie geschehen. Sie beschließt, Adam in einer Bar zu treffen, um keine Zeit zu verlieren. Alles scheint perfekt, bis Adam von einen auf den anderen Tag plötzlich verschwindet. An seiner Stelle steht ein Polizist vor Wrens Tür, der sich mit dem rätselhaften Verschwinden einer Reihe junger Frauen beschäftigt. Sie alle haben sich auf der App verliebt und wurden bald darauf nicht mehr gesehen. Sie alle haben sich mit „Adam“ getroffen. Doch hat er wirklich etwas mit ihrem Verschwinden zu tun oder sind es lediglich unglückliche Zufälle, die aufeinandertreffen? Auf der Suche nach Adam stößt Wren auf den gemeinsamen Nenner zwischen den Vermissten und auf einmal ist sie sich gar nicht mehr so sicher, ob „Adam“ wirklich ihr Traummann ist.

Zugegeben, der Schreibstil von Lisa Unger ist wirklich sehr speziell, aber ich bin einfach jedes Mal gebannt und folge ihren Charakteren gern durch die Geschichten. Anfangs begleiten wir lediglich Wren in ihrem Alltag. Später kommen noch einige weitere Charaktere und Perspektiven dazu, denen wir über die Schulter schauen können. Zeitlich wechseln wir ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Ich empfand Wrens Charakter als sehr komplex und vielschichtig, weswegen ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte, sie sei nicht authentisch. Auch wenn sie eher kühl und unnahbar wirkt, hat mir ihr Charakter wirklich am besten gefallen. Sie ist wie eine Zwiebel, durch deren Schichten man sich nach und nach durcharbeiten kann, um schnell rauszufinden, dass sie eine gebrochene, aber doch starke Persönlichkeit ist. Die Auseinandersetzung der verschiedenen Traumata, deren Auswirkungen und Aufarbeitung haben mir echt gut gefallen.
Adam hingegen war zwar omnipräsent, aber dennoch hat man so wenig über ihn erfahren, dass er einfach nicht greifbar gewesen ist. Hier hätte ich mir ein paar mehr Einblicke gewünscht. Einfach, weil ich ihn so faszinierend fand. Auch wenn die blasse Erscheinung durchaus gut zu seinem Titel als Phantom passt.
Ich kann nicht sagen, dass ich eine Bindung oder Sympathie zu einem der Charaktere aufbauen konnte, aber das fehlte mir auch keineswegs.

Die Stimmung ist durchweg bedrückend, beklemmend und durch die Thematik schnürt es einem manches Mal die Luft zum Atmen ab.

Es ist kein spannungsgeladener Thriller, der von einer actionreichen Szene in die nächste springt, jedoch hab ich es als einen sehr durchdachten Spannungsroman eingestuft, dessen Thematik so beklemmend, düster und bedrückend ist, dass es mir an nichts fehlte.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Familiendrama statt spannendem Thriller

Perfect Girl - Nur du kennst die Wahrheit
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Klappentext:

Raffinierte britische Psycho-Spannung um eine junge Pianistin mit dunkler Vergangenheit.
Niemals darf Zoes Stiefvater erfahren, was vor drei Jahren geschehen ist. Das hat ihre Mutter Maria ...

Klappentext:

Raffinierte britische Psycho-Spannung um eine junge Pianistin mit dunkler Vergangenheit.
Niemals darf Zoes Stiefvater erfahren, was vor drei Jahren geschehen ist. Das hat ihre Mutter Maria der 18-Jährigen wieder und wieder eingetrichtert. Nichts darf die Idylle ihres perfekten neuen Lebens zerstören. Doch als die hochbegabte Pianistin Zoe gemeinsam mit ihrem Stiefbruder ein Konzert gibt, taucht im Publikum ein Mann auf, der Zoe als Mörderin beschimpft. Wenige Stunden später ist ihre Mutter tot. Und es zeigt sich, dass Zoe nicht die einzige ist, die ein dunkles Geheimnis hütet ...

Wo soll ich nur anfangen? Ich hatte echt Lust auf die Geschichte und hab sofort Potenzial für einen spannenden Thriller gewittert. Aber von Spannung ist hier leider weit und breit nichts zu sehen. Die Geschichte ist langatmig, stockend, verwirrend, unschlüssig und vielmehr ein Familiendrama, das nichts mit Spannungselementen oder ähnlichem zu tun hat.

Sie wird aus verschiedenen Perspektiven und unterschiedlichen Zeitebenen erzählt. Eigentlich mag ich diese Erzählweise echt gern, weil sich so nach und nach die einzelnen Puzzleteile zu einem großen Ganzen zusammensetzen, aber hier führte es lediglich zu Verwirrung und stoppte meinen nicht aufkommenden Lesefluss enorm.

2/3 des Buches befassen sich mit Zoes Klavierkonzert, bei dem sie von einem Mann als Mörderin beschimpft wird. Erst nach diesen endlos zu scheinenden 200 Seiten passiert der Mord, der auch schon im Klappentext angekündigt wurde und somit keinerlei Überraschung darstellt.

Auch die Charaktere konnten mich leider allesamt nicht überzeugen, weil mir keiner am Herzen lag oder Sympathie erzeugen konnte.

Ich bin ehrlich: Ich hab ab der Hälfte nicht mehr allzu aufmerksam gelesen, weil ich einfach nur wollte, das es endlich aufhört.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Das Buch im Buch

The Nothing Man
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Eve Black ist Autorin eines Buches über den Nothing Man. Einen Mann, der ihr Leben für immer veränderte, als er ihre komplette Familie auslöschte und nur sie zurückließ. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, ...

Eve Black ist Autorin eines Buches über den Nothing Man. Einen Mann, der ihr Leben für immer veränderte, als er ihre komplette Familie auslöschte und nur sie zurückließ. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, den Mörder ihrer Familie ein für alle mal zu fassen – und das mithilfe ihres Buches.

Die Geschichte wird auf unterschiedliche Weisen erzählt: Einmal durch den Nothing Man selbst, Jim, den wir in seinem Leben begleiten und der die einzige andere Perspektive neben den Ausschnitten aus dem Buch einnimmt. Ich fand's wirklich spannend, eine Geschichte durch die Augen eines Serienkillers zu erleben, der eigentlich schon "außer Dienst" ist. Die Normalität seines Alltags machte es mir zwar oft sehr schwer, diesen Mann mit dem gesuchten und gefürchteten Serienkiller in Einklang zu bringen, andererseits fand ich auch genau den Aspekt so unglaublich faszinierend.

Die Charaktere an sich haben mir gut gefallen. Auch wenn ich zu keinem wirklich eine Bindung aufbauen konnte und viele von ihnen sehr blass blieben, fand ich sie in dem Kontext, der mir gegeben wurde, okay. Eve, die sich auf die Suche nach dem Mörder ihrer Familie gemacht hat und in einem Buch die Geschehnisse verarbeitet. Auch wenn wir nicht viel von Eve direkt erfahren, fand ich sie dennoch stark. Ed, der damals an dem Fall arbeitete und dessen Ziel es ist, den Nothing Man endlich zur Strecke zu bringen. Und natürlich Jim, der den meisten Raum einnahm. Eine traurige Gestalt, bei der so viel noch zu brodeln schien. Ebenso aber auch seine Frau Noreen, die ich mir bildlich vorstellen konnte.

In meinen Augen handelte es sich hierbei nicht um einen Thriller, sondern um einen Roman mit Spannungselementen, da definitiv der "Thrill" zu kurz kam. Mir fehlte die Bedrohung, die Atmosphäre, die Spannung, einfach alles, was einen Thriller ausmacht. Einen Teil davon gab es "im Buch im Buch", aber das konnte die restlichen Passagen nicht wett machen. Nichtsdestotrotz fand ich es einen spannenden Ansatz und mochte die Perspektive wirklich sehr gern.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Wohnungstausch

Time to Love – Tausche altes Leben gegen neue Liebe
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Leena kriecht auf dem Zahnfleisch. Ihr Alltag besteht seit Monaten aus Arbeit, nicht enden wollenden Projekten und einer Menge überstunden. Nach einer Präsentation, die ganz und gar nicht so gelaufen ist, ...

Leena kriecht auf dem Zahnfleisch. Ihr Alltag besteht seit Monaten aus Arbeit, nicht enden wollenden Projekten und einer Menge überstunden. Nach einer Präsentation, die ganz und gar nicht so gelaufen ist, wie sie sollte, wird Leena zu einer Auszeit gezwungen. Zwei Monate Sabbatical. Leena, die sich seit Monaten in Arbeit stürzte, um nicht an ihre verstorbene Schwester denken zu müssen, ist zunächst entsetzt. Doch schnell findet sie Halt bei ihrer Großmutter Eileen in Vorkshire. Eileen ist eine aktive Rentnerin Ende 70, die Lust auf eine neue Liebe hat. Die Auswahl in ihrem kleinen Dorf ist jedoch mehr als begrenzt. Die Lösung: ein Ortswechsel! So beschließen die beiden kurzerhand, ihre Wohnungen zu tauschen. Eileen wird nach London gehen und sich in die Dating-Szene stürzten wohingegen Leena in das ruhige Yorkshire ziehen und zur Ruhe kommen wird. Doch ist das wirklich so eine gute Idee?

Die Geschichte wird abwechselnd aus Leenas und Eileens Sicht geschrieben, was mir total gefallen hat. Gefühlt hörte jedes Kapital mit einer Art Cliffhanger auf, was mich jedes Mal dazu verleitete, weiterlesen zu wollen.
Mir waren aber auch die beiden Protagonistinnen einfach total sympathisch. Auch wenn ich Eileens Aufblühen in London ein kleines bisschen mehr genossen habe, weil ich das Gefühl hatte, sie lebt nochmal richtig auf und zeigt der jüngeren Generation, dass man nicht anonym nebeneinander herleben muss, aber auch Leenas Entschleunigung und dem zarten Band, das sie knüpfte, bin ich gern gefolgt.

Wie bei den meisten romantischen Komödien war mir sehr schnell klar, worauf das alles hinausläuft, dennoch hab ich die Geschichte sehr genossen und sie als kurzweilig empfunden. Und auch ein paar Längen konnten mein Lesevergnügen nicht schmälern.

Eine nette Geschichte mit authentischen und sympathischen Charakteren, die sehr gut für zwischendurch ist.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Nichts ist, wie es scheint

Liebste Tochter – Du lügst so gut wie ich
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Saffys Verhältnis zu ihrer Mutter Lorna war noch nie das Beste. Doch als ihre Großmutter an Alzheimer erkrankt und ins Pflegeheim zieht, vermacht diese ihrer Mutter Lorna ein altes Familienanwesen. Lorna ...

Saffys Verhältnis zu ihrer Mutter Lorna war noch nie das Beste. Doch als ihre Großmutter an Alzheimer erkrankt und ins Pflegeheim zieht, vermacht diese ihrer Mutter Lorna ein altes Familienanwesen. Lorna verzichtet, woraufhin Saffy und ihr Mann in die idyllische Kleinstatt mitten in England ziehen und ein neues Leben beginnen wollen. Doch bei den Renovierungsarbeiten werden zwei Leichen entdeckt. Alle Hinweise deuten auf einen Doppelmord hin, der vor Jahren begangen worden ist. Während die Ermittlungsarbeiten laufen und Journalisten das Haus belagern, nimmt Saffy die Suche nach der Wahrheit selbst in die Hand und stößt auf Geheimnisse und Begebenheiten, die besser im Verborgenen geblieben wären.

Die Geschichte wird in der Gegenwart aus mehreren Perspektiven erzählt, z. B. der von Saffy und Theo, und wechselt sogar die Zeitebene in die Vergangenheit, in der Rose Geständnisse zu machen scheint. Zunächst scheinen die Perspektiven verwirrend und unzusammenhängend, jedoch lichtet sich der Nebel nach und nach und fördert Geheimnisse zutage, die sich langsam in ein großes Ganzes einfügen.

Ich bin total gut in die Geschichte reingekommen, was nicht zuletzt am angenehmen Schreibstil von Claire Douglas liegt. Ich weiß, dass ich bei ihr keine actiongeladenen Thriller zu erwarten habe, jedoch freue ich mich jedes Mal auf gut konstruierte Spannungsromane, die sich durch eine dunkle Atmosphäre und einer allgegenwärtig zu scheinenden Bedrohung auszeichnen. Und auch dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht. Viele Geheimnisse der Vergangenheit, lang existierende Ängste und unvorhersehbare Entwicklungen formen den Plot und lassen die Geschichte erst langsam anlaufen.

Ich hatte keinen Charakter, zu dem ich mich besonders hingezogen fühlte oder der eine tiefe Sympathie in mir wecken konnte, jedoch empfand ich sie so gut wie alle spannend und wollte mehr über die Päckchen wissen, die sie zu tragen hatten.

Die angesprochenen Themen hatten es alle in sich. Fehlende Mutterliebe, sexuelle Gewalt, toxische Beziehungen und Alzheimer waren authentisch und feinfühlig beschrieben und formten eine spannende Geschichte um die beiden Leichenfunde.

Die Aufklärung war für mich relativ bald klar, jedoch mochte ich die Herangehensweise und die Ausführung gern.

Ein langsam an Fahrt aufnehmender Roman mit Spannungselementen, der einen nicht nur einmal in die Vergangenheit kickt und mit viel Verzweiflung konfrontiert.

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