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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2023

Enttäuschend

The Fourth Monkey - Das Mädchen im Eis
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Die Leiche einer vor 3 Wochen als vermisst gemeldeten jungen Frau wird in einem eingefrorenen See gewunden. Das Komische ist nur: Der See ist bereits seit Monaten zugefroren. Sofort stürzen sich die Medien ...

Die Leiche einer vor 3 Wochen als vermisst gemeldeten jungen Frau wird in einem eingefrorenen See gewunden. Das Komische ist nur: Der See ist bereits seit Monaten zugefroren. Sofort stürzen sich die Medien auf den Four Monkey Killer Anson Bishop, aber der ermittelnde Detective Sam Porter ist sich unsicher. Während Porter versucht, dem Täter auf die Schliche zu kommen, verschwindet ein Mädchen nach dem anderen. Die Uhr tickt.

Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Einerseits wird sie aus den Blickwinkeln der verschiedenen Ermittler erzählt und andererseits aus Sicht der Opfer und des Täters. Die Passagen, in denen es Einblicke in die Leben der Opfer und des Täters gab, haben mir am besten gefallen. Sie waren spannend geschrieben, aber beschränkten sich leider im Verhältnis nur auf wenige Seiten, sodass die Geschwindigkeit immer wieder verloren ging.

Die Charaktere an sich haben mir wie im ersten Band sehr gut gefallen. Ich mag Porter, seine Kollegen, die Opfer und finde auch die Tätersicht jedes Mal unglaublich spannend. Aber leider konnten die sympathischen oder faszinierenden Charaktere die fehlende Spannung nicht wett machen.

Der zweite Teil der Four Monkey Killer Reihe konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Ich war absoluter Fan vom ersten Teil, aber hier zogen sich die 700 Seiten stark in die Länge und konnten nicht wirklich fesseln. Viel Geplänkel, im Dunkeln tappen und unnötige Ausführungen, die der Story den Wind aus den Segeln nahmen.

Ich hatte oftmals das Gefühl, einer seichten Story zu folgen, die einfach nur Seiten füllen sollte, anstatt zu unterhalten. Ich wartete ständig auf den Spannungsbogen, der anzieht, jedoch letztendlich nur labbrig zurückblieb.
Als das Ende dann noch offen blieb, hat mich der zweite Band komplett verloren und enttäuscht zurückgelassen. Ich hab auf einen Showdown hingefiebert und gehofft, dass der meine Meinung nochmal rumreissen kann, wurd aber leider stark enttäuscht.

Dennoch werde ich den dritten Band lesen, darauf hoffen, dass die offenen Fragen geklärt werden und die Enttäuschung aus diesem Band nicht überschwappt.

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Veröffentlicht am 08.02.2023

Seichter als erwartet

Das Sanatorium
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Die gerade beurlaubte Detective Inspectorin Elin Warner reist gemeinsam mit ihrem Verlobten Will in die Schweiz, um die Verlobung ihres Bruders in einem abgelegenen Luxushotel zu feiern. Die Location könnte ...

Die gerade beurlaubte Detective Inspectorin Elin Warner reist gemeinsam mit ihrem Verlobten Will in die Schweiz, um die Verlobung ihres Bruders in einem abgelegenen Luxushotel zu feiern. Die Location könnte nicht ungewöhnlicher sein, denn das jetzige Luxushotel war eins ein Sanatorium. Als Laure, die Verlobte von Isaac, plötzlich verschwindet, scheint alles aus den Fugen zu geraten, denn kurz darauf wird die erste Leiche gefunden. Aufgrund eines Schneesturms und einer Lawine ist es der örtlichen Polizei unmöglich, die Ermittlungen vor Ort aufzunehmen. Elin ist daher auf sich allein gestellt und beginnt, zu ermitteln.

Ich bin sehr gut in die Geschichte reingekommen und hatte richtig Lust auf die Handlung, da der Klappentext und auch das erste Kapitel sehr vielversprechend waren.

Doch bald wird klar, dass die Protagonistin mit ihren ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat und zeitweise dadurch sehr anstrengend wird. Sie ist zwar sehr detailreich gezeichnet und wirkt dadurch relativ authentisch, aber es fiel mir schwer, eine Bindung zu ihr aufzubauen. Auf der einen Seite ist sie unglaublich instabil und voller Ängste, auf der anderen Seite stürzt sie sich aber allein in die Ermittlungen, lehnt jegliche Hilfe ab und scheint unbesiegbar zu sein. Das erzeugte für mich ein dermaßen großes Delta, dass es mir schon den Wind aus den Segeln nahm.

Das Setting an sich und die einzelnen Spannungsmomente waren toll erzählt, keine Frage. Aber der Aufkleber auf dem Buch, der „Hänsehaut pur“ versprach, bewahrheitete sich für mich leider nicht. Stattdessen rann die Geschichte so vor sich hin, war gezeichnet durch unsere unbesiegbare Protagonistin und auch das Ende konnte mich nicht wirklich überzeugen, sondern gab mir einen relativ enttäuschenden Dämpfer.

Der Schreibstil hingegen hat mir sehr gut gefallen. Er erzeugt Bilder, plätschert vor sich hin und den Leser:innen wird somit ermöglicht, sich voll und ganz auf die Geschichte einzulassen.

Ich bin zwiegespalten, was das Buch betrifft. Das Setting und der Anfang waren so vielversprechend, aber hier wurde Potenzial verschenkt, dass so offensichtlich an die Tür klopfte, dass es mich wundert, nicht genutzt worden zu sein. Schade.

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Veröffentlicht am 31.01.2023

Klischees an jeder Ecke

Westwell - Heavy & Light
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Zweieinhalb Jahre nach dem Tod ihrer Schwester Valerie, kehrt Helena Weston nach New York zurück. Auf der Verlobungsfeier der Schwester kamen diese und ihr Verlobter Adam ums Leben. Schuld an allem, sei ...

Zweieinhalb Jahre nach dem Tod ihrer Schwester Valerie, kehrt Helena Weston nach New York zurück. Auf der Verlobungsfeier der Schwester kamen diese und ihr Verlobter Adam ums Leben. Schuld an allem, sei Valerie. Seitdem lässt Adams Familie keine Gelegenheit aus, die Öffentlichkeit wissen zu lassen, dass Valerie die Alleinverantwortliche für ihren Verlust ist. Nur Helena glaubt nicht daran, dass ihre Schwester an allem Schuld ist und ermittelt auf eigene Faust, um den Namen der Familie wieder reinzuwaschen. Auf der Suche nach der Wahrheit begegnet sie Adams Bruder Jessiah. Was zunächst in Antipathie beginnt, kann sich nicht lange halten ...

Die Geschichte wird aus den Blickwinkeln der beiden Protagonisten Helena und Jessiah erzählt. Beginnen ihre Handlungsstränge zunächst getrennt, werden sie relativ schnell immer näher zusammengeführt, um letztendlich auf einer Erzählebene zu enden.
Die beiden Charaktere sind rund erzählt, so authentisch, wie man in der Upper Class eben sein kann.
Auch wenn es vorhersehbar und stark klischeebehaftet ist, fand ich es ganz nett, wie sich die Gefühle der beiden aufgebaut und sie einen Weg zueinander gefunden haben. Es ging schneller als angenommen, jedoch war es für mich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht sonderlich konstruiert, sondern nachvollziehbar.

Der restliche Verlauf war in meinen Augen aber leider stark konstruiert. Man merkte, wie es auf Biegen und Brechen eine neue Inszenierung von Romeo und Julia sein musste, die nicht viel Neues einbrachte, sondern lediglich an die heutige Zeit angepasst wurde.
Und genau so handelten auch die Familien der beiden Protagonisten. Man wusste sofort, in welche Richtung es gehen würde, wer welche Rolle einnahm, bevor man die Nebendarsteller kennenlernte und wohin sie die Geschichte pushen würden. Da blieb wenig Platz für Überraschung, die mir definitiv fehlte.

Ebenso war ich enttäuscht von der Logik einzelner Handlungsstränge. Es ist ja nett, dass Helena nach zweieinhalb Jahren auf einmal aus dem Nichts auftaucht, die Ermittlungen aufnimmt und innerhalb weniger Tage mehr herausgefunden hat als die Polizei. I see, die Polizei ermittelt nicht in jedem Fall bis zum Äußersten und es gibt sicherlich auch viel Gemauschel, meinetwegen ne Menge Geld, die fließt, aber sind wir mal ehrlich, in der Upper Class würden sie niemals innerhalb von gefühlt 2 Sekunden die Ermittlungen an den Nagel hängen, sodass unsere Heldin Helena die Einzige ist, die alles vorantreibt.

Nichtsdestotrotz mocht ich den Schreibstil der Autorin richtig gern. Er war flüssig, zeichnete Bilder und mit mehr inhaltlichem Twist, weniger Vorhersehbarkeiten und Klischees kann ich mir vorstellen, dass ich das Buch sogar genossen hätte.

Ich glaub, Bücher, die vor Klischees triefen und keines auslassen, sind einfach nicht wirklich was für mich. Ich bin mir sicher, dass es genug Leser:innen gibt, die hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen und eine Neuinterpretation von Gossip Girl erleben, aber für mich war's leider einfach zu flach.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Düster und bedrohlich

Der finstere Pfad
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Die 19-jährige Maisie steht kurz davor, einen gemeinsamen Wandertrip mit ihrer besten Freundin nach Kanada anzutreten. Doch in letzter Sekunde wird sie von ihrer Freundin im Stich gelassen. Sie beschließt, ...

Die 19-jährige Maisie steht kurz davor, einen gemeinsamen Wandertrip mit ihrer besten Freundin nach Kanada anzutreten. Doch in letzter Sekunde wird sie von ihrer Freundin im Stich gelassen. Sie beschließt, sich allein auf den Weg zu machen und lernt bald neue Leute kennen, denen sie sich anschließen kann. Doch der Trip endet anders als geplant, denn sie muss mitansehen, wie ihre neue Wanderbekannschaft Seraphine ermordet wird.
20 Jahre später werden sterbliche Überreste gefunden und die längst verdrängten Erinnerungen kommen ans Tageslicht.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitachsen erzählt. In der Gegenwart begleiten wir Laura, die von den sterblichen Überresten im Radio gehört hat und die Angst hat, dass die damaligen Ereignisse nun aufgedeckt werden, sie ihre Familie verlieren und ihr sicheres Nest verlassen muss. Die zweite Zeitachse befasst sich mit Maisie im Jahr 1999, die gerade ihre Reise antritt.

Die Charaktere haben mir alle Spaß gemacht. Auch wenn einige von ihnen blass bleiben, werden andere nach und nach immer deutlicher und runder. In meinen Augen waren sie alle sehr authentisch und es fühlte sich fast so an, als wäre ich mit ihnen auf dem Wandertrip. Die Dynamiken, die Sympathien, die Reibereien – es war wirklich spannend, ihnen zur Seite zu stehen und ihre wahren Charaktere aufzudecken und die dunklen Seiten ans Licht zu bringen.

Abwechslung erfährt die Geschichte nicht nur durch zahlreiche Wendungen und Dinge, die langsam ans Licht befördert werden, sondern auch durch Zeitungsartikel und Postcasts.

Auch wenn ich mir hin und wieder weniger detaillierte Informationen gewünscht hätte und die Geschichte für mich in sich nicht ganz schlüssig war, war sie durchweg finster und spannend. Der Showdown hätte für meinen Geschmack etwas mehr ausgekostet werden können, da auf einmal alles Knall auf Fall passierte, worauf man seitenlang hingearbeitet hatte.

Die Auflösung war für mich überraschend, sodass ich sagen kann, ich bin Blackhurst voll und ganz auf den Leim gegangen.

Ein verwirrendes Versteckspiel, das voller Bedrohung und Düsterkeit steckt.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Verschenktes Potenzial

The First Lie
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Paul und Alice scheinen das perfekte Paar mit einer Bilderbuchehe zu sein. Bis Paul eines Tages nach Hause kommt und Alice blutüberströmt neben einer Leiche eines Unbekannten vorfindet. Sie behauptet, ...

Paul und Alice scheinen das perfekte Paar mit einer Bilderbuchehe zu sein. Bis Paul eines Tages nach Hause kommt und Alice blutüberströmt neben einer Leiche eines Unbekannten vorfindet. Sie behauptet, von einem Einbrecher überrascht worden zu sein und diesen in Notwehr getötet zu haben. Paul, der gerade dabei ist, der jünste Richter aller Zeiten zu werden, hat Angst, seine Karriere in Gefahr zu bringen. Daher beschließt er, die Leiche loszuwerden.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Alice und Pauls Sicht erzählt. Zwischendurch werden auch ein paar Kapitel aus der Sicht der Ermittlungen eingestreut, welche sich auf verschiedenen Zeitebenen abspielen – der Vergangenheit und der Gegenwart.

Die Charaktere waren für mich allesamt blass. Die Ermittler waren sowieso im Hintergrund und steuerten nur eine Reihe von Namen bei, die mir bis zum Schluss nichts sagten und in denen ich keinerlei Wiedererkennungswert fand.
Doch ebenso sind die beiden Protagonisten sehr flach. Ich konnte keinerlei Beziehungen zu ihnen aufbauen, da sowohl ihre Charaktere an sich relativ unsympathisch sind noch die Beziehung zueinander wirklich Sinn ergibt. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Charaktere die Geschichte gebremst haben. Eine rasante Erzählweise blieb aus, da man sich nonstop der depressiven Stimmung und der unlogischen Handlungen der beiden konfrontiert sieht.
Auch Nebencharaktere wie die Sekretärin handelten komplett nicht nachvollziehbar und fügten ihren Teil zur konstruierten und wenig glaubhaften Story bei.

Auch sonst konnte die Geschichte für mich nicht wirklich mit Spannung glänzen. Stattdessen zogen sich irrelevante Erzählungen und Details stark in die Länge, anstatt in die Tiefe zu gehen und Bedrohung aufzubauen oder Spannung zu erzeugen.

Ich hab mir vom Klappentext und der Genreeinteilung weitaus mehr versprochen. Ich war auf eine rasante Geschichte eingestellt, die mich verschiedene Wahrheiten infrage stellen lassen würde. Bekommen habe ich ein nicht ganz schlüssiges Drama, das depressiver nicht sein könnte.

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