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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2021

Wow!

Verity
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Lowen Ashleigh ist eine nicht sonderlich bekannte Autorin, die noch nicht ganz ihren Weg gefunden zu haben scheint. Eines Tages erhält sie ein Angebot, das sie auf gar keinen Fall ablehnen kann: Sie wurde ...

Lowen Ashleigh ist eine nicht sonderlich bekannte Autorin, die noch nicht ganz ihren Weg gefunden zu haben scheint. Eines Tages erhält sie ein Angebot, das sie auf gar keinen Fall ablehnen kann: Sie wurde auserwählt, die bekannte Psychothriller-Reihe von Bestsellerautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Seit einem Autounfall ist und mehreren Schicksalsschlägen ist diese nicht mehr ansprechbar und daher nicht mehr in der Lage, die Reihe fortzusetzen.
Angefixt von der hohen Summe, die sie dafür erhalten würde, akzeptiert Lowen das Angebot. Ein maßgeblicher Anreiz scheint auch Veritys Ehemann Jeremy zu sein, zu dem sie sich von Anfang an hingezogen fühlt. Während Lowen in den Notizen von Verity nach etwaigen Handlungssträngen für die Fortsetzung der Reihe sucht, fällt ihr deren Tagebuch in die Hand, das Schreckliches offenbart.

Von der ersten bis zur letzten Seite hat es Colleen Hoover geschafft, mich in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, da zwischen jeder einzelnen Zeile die bedrohliche Atmosphäre zum Greifen nahe war.

Die Spannung flachte meines Erachtens kein einziges Mal ab, sondern zwang mich, immer weiter und weiter zu lesen.

Die Dialoge und Gedankengänge waren für mich nachvollziehbar und absolut authentisch.

Auch die Charaktere haben mich sofort jeder auf seine eigene Art und Weise berührt und waren so real gezeichnet, dass ich mit jedem einzelnen mitfühlen konnte.

Der Twist am Ende hat mir den Rest gegeben, da ich damit niemals gerechnet hätte.

Alles in allem ein sehr atmosphärischer und extrem düsterer Roman, der mich noch immer beschäftigt.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Maktub – it is written

Say yes - Perfekter wird‘s nicht
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Annie steht schon vor der Kirche, als sie die Nachricht erfährt: Ihr Verlobter kommt nicht. Gefangen in einem Strudel von Trauer und Verletzung, beschließt Annie, ihr Leben wieder einigermaßen in den Griff ...

Annie steht schon vor der Kirche, als sie die Nachricht erfährt: Ihr Verlobter kommt nicht. Gefangen in einem Strudel von Trauer und Verletzung, beschließt Annie, ihr Leben wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen und meldet sich im Fitnessstudio an. Dort trifft sie einen alten Bekannten, der sie in die Vergangenheit und in neue Abenteuer entführt.

Die Charaktere waren für mich so lebendig, dass ich am Ende des Buches wirklich traurig war, sie nicht wiederzusehen.
Annie hat sofort an meine Empathie appelliert und war so sympathisch, dass es mir nicht schwer fiel, mich an ihre Seite zu stellen und die Charakterentwicklung hinzulegen, die sie durchlaufen ist.
Gefühlt hatte jeder Charakter seinen Sinn und Zweck und trug genau so viel zur Geschichte bei, wie es nötig gewesen ist.

Der Schreibstil hat mir unwahrscheinlich gut gefallen. Er liest sich locker, leicht und trägt einen durch die Geschichte, sodass man sich voll und ganz auf die Geschehnisse konzentrieren kann. Und davon gibt es viele.
Das Buch ist eine ständige Achterbahnfahrt aus Höhen und Tiefen, genau wie das Leben selbst.
Es gab nur eine Szene bei der ich das Gefühl hatte, sie sei too much und fühlte sich dadurch ein wenig konstruiert an, um das perfekte Happy End zu erzielen. Davon lass ich mich aber nicht beirren, denn für mich war es ein authentisches Buch, das ich gerne gelesen hab und das mir viele schöne Lesestunden beschert hat :)

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Pageturner!

Die Wahrheit über ihn
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Drei Frauen. Ein Mann. Ein furchtbares Geheimnis.
Nessie ist bis über beide Ohren in Richard verliebt. Er liest ihr jeden Wunsch von den Lippen ab, ist ein echter Gentleman und vereint alles, was Nessie ...

Drei Frauen. Ein Mann. Ein furchtbares Geheimnis.
Nessie ist bis über beide Ohren in Richard verliebt. Er liest ihr jeden Wunsch von den Lippen ab, ist ein echter Gentleman und vereint alles, was Nessie in ihrem Leben je gesucht hat.
Vanessa hat sich vor wenigen Monaten von Richard scheiden lassen. Aktiv nimmt er keinen Platz mehr in ihrem Leben ein, jedoch lassen sie ihre Gedanken an ihn nicht los. Und die Entscheidung: Sie muss verhindern, dass er seine Verlobte heiratet.
Und dann ist da noch Emma.

Die Geschichte wird aus den verschiedenen Blickwinkeln der Frauen geschrieben, wobei Nessie den Hauptteil einnimmt und Emma erst gegen Ende Einblicke in ihre Gedankenwelt gibt.

Man wird nach und nach an die einzelnen Charaktere rangeführt und baut sehr schnell Beziehungen, Sympathien und Antipathien zu ihnen auf. Von Seite zu Seite werden immer neue Puzzleteile aufgedeckt, die nach und nach ein Bild formen, das man so nicht erwartet hätte.

Ich hab den Schreibstil wirklich sehr genossen. Auch wenn gefühlt kaum etwas passierte, waren die Emotionen der Frauen so gut beschrieben, dass ich mich in jede von sie hineinversetzten und mit ihnen mitfühlen konnte.

Die Geschichte hält einige Pageturner bereit, die mich immer wieder von den Füßen rissen, weil ich sie so nicht erwartet hätte.

In den Leserstimmen auf dem Klappentext steht mehrfach, dass es sich um einen Thriller handelt, was ich jedoch nicht nachvollziehen kann. Ja, man spürt die Bedrohung zwischen den einzelnen Zeilen, jedoch ist für einen Thriller zu wenig Spannung da. Auf dem Cover wird die Geschichte als Roman bezeichnet, was es in meinen Augen besser trifft.

Ein solider und mitreißender Roman, der mich vollends in seinen Bann gezogen hat.

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Veröffentlicht am 31.07.2021

Mittelalterliche Folthermethoden

Angstrichter (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 4)
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Sie werden brutal gefoltert und auf bestialische Art und Weise hingerichtet. Doch sie müssen für ihre Taten büßen.

Der Leser wird sofort mitten ins Geschehen geworfen und findet sich mitten in einer Folterszene ...

Sie werden brutal gefoltert und auf bestialische Art und Weise hingerichtet. Doch sie müssen für ihre Taten büßen.

Der Leser wird sofort mitten ins Geschehen geworfen und findet sich mitten in einer Folterszene wieder, in der ein Scharfrichter sein Opfer mithilfe längst veraltete Foltermethoden zu Tode quält. Ein Mord kommt selten allein und werden über die Geschichte hinweg immer neue Foltermethoden aus dem Mittelalter vorgestellt. Besonders spannend fand ich, dass nicht nur die Methoden, sondern auch das vorangegangene Vergehen erklärt und die Zusammenhänge offengelegt werden. Ich hab selten so viel Geschichtswissen in einem Thriller in mich aufgesaugt und – vielleicht mag das makaber klingen – genossen. Auch wenn es brutal und nichts für schwache Nerven ist, fand ich die verwendeten Methoden faszinierend.

Altbekannte Charaktere wieder zu treffen, fühlt sich immer ein wenig nach nach Hause kommen an. Die Protagonisten Jan und Rabea sind authentisch und sympathisch beschrieben, sodass es dem Leser leicht gemacht wird, Empathie zu empfinden und eine Verbindung zu ihnen aufzubauen.
Auch die Nebencharaktere hatten alle ihre Daseinsberechtigung und trugen jeder für sich einen entscheidenden Teil zur Geschichte bei.

Der Schreibstil von Lars Schütz gefällt mir einfach unheimlich gut. Er kommt ohne ausschmückende Füllworte aus, sodass man sich voll und ganz auf das Geschriebene konzentrieren kann. Er ist direkt, ungeschönt und gerade deswegen sehr authentisch.

Ein besonderes Schmankerl war, dass die Handlung zum großen Teil in der mir bekannten Stadt Nürnberg spielt. Es war nochmal ein ganz anderes Leseerlebnis, die Schauplätze aus meinem Alltag zu kennen. Wahrscheinlich lief mir genau deswegen nochmal ein Extraschauer über den Rücken, weil sich so Fiktion und Realität auf geschickte Weise verschmolzen.

Ich hatte eine wirklich gute Zeit mit dem Thriller und werde die Augen nach neuen Fällen offen halten.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Greifbare Trauer

So wie du mich kennst
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Karlas Welt wurd aus den Fugen gerissen. Ihre Schwester und beste Freundin Marie ist durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Von der einen auf die andere Sekunde scheinen alltägliche Dinge nicht ...

Karlas Welt wurd aus den Fugen gerissen. Ihre Schwester und beste Freundin Marie ist durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Von der einen auf die andere Sekunde scheinen alltägliche Dinge nicht nur nichtig, sondern auch unüberwindbar zu sein. Denn was bleibt Karla, wenn Marie nicht mehr bei ihr ist?
Schweren Herzens begibt sie sich auf den Weg nach New York, um Maries Wohnung aufzulösen. Was zunächst einfach klingt, nimmt viel mehr Kraft in Anspruch als gedacht. Und dann stößt Karla auch noch auf einen Ordner, dessen Bilder sie nicht mehr aus ihrem Kopf verbannen kann.

Die Geschichte wird hauptsächlich aus Karlas Sicht erzählt – eine Mischung aus Gegenwart und Erinnerungen. Hin und wieder mischen sich ein paar Kapitel aus dem Blickwinkel von Marie aus der Vergangenheit hinzu, was nicht nur Karla eine unfassbare Tiefe gibt, sondern auch Maria anfassbarer macht, obwohl sie nicht mehr da ist.

Karlas Charakter ist so rund und authentisch, dass ich sie mir bildlich vorstellen, ihre Handlungen und Gedanken nachvollziehen und ihre Emotionen fast schon spüren konnte. Man merkt auf jeder einzelnen Seite, wie sehr sie unter dem Verlust leidet, ihre Schwester vermisst und sich zunächst kein normales Leben mehr vorstellen kann.
Am spannendsten fand ich ihre Entwicklung. Auch auf den folgenden Seiten wird der Verlust nicht leichter, dennoch lernt sie, von Tag zu Tag besser damit umzugehen, Rückschläge geschehen zu lassen und zu begreifen, dass die Welt sich weiter dreht – auch ohne Marie.

Auch die Randcharaktere haben mir sehr gut gefallen. Lynn, die Marie ebenso sehr nah gestanden hat. Cole, der für Karla erst ein Fremder, später aber die treibende Kraft ist. Max, der aus der Ferne unterstützt und eine Art Heimathafen symbolisiert. Die Eltern, die immer greifbarer werden und am Ende nochmal für Vergangenheitsaufklärung sorgen. Jeder Charakter verfolgt eine bestimmte Rolle, sodass keiner von ihnen unnötig oder konstruiert wirkt.

Der Schreibstil ist so unglaublich feinfühlig, dass ich die Trauer durch jede Seite hinweg spüren kann. Jede Emotion in mich aufsaugen und sie am eigenen Leib empfinden kann.
Für mich wurde die Balance zwischen der Haupthandlung und Details, die es nicht zwingend notwendig braucht, aber dennoch erlebbarer machen, perfekt eingehalten.

Ein Buch, das für mich alles hatte. Ich wollte gar nicht, dass es endet, aber auch nach der letzten Seite beschäftigt es mich schon seit mehreren Tagen.
Auf jeden Fall mein Lesehighlight 2021!

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