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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2024

Hätte es nicht gebraucht

The Legacy – Endlich erwachsen
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Bei „The Legacy“ von Elle Kennedy handelt es sich um den fünften Band der Off-Campus-Reihe. In diesem letzten Band werden die vier vorherigen Bände nochmal aufgegriffen und in einem Kurzgeschichtenstil ...

Bei „The Legacy“ von Elle Kennedy handelt es sich um den fünften Band der Off-Campus-Reihe. In diesem letzten Band werden die vier vorherigen Bände nochmal aufgegriffen und in einem Kurzgeschichtenstil werden wir nochmal in die Geschichten der vorher behandelten Charaktere mitgenommen und erfahren, was sich nach dem jeweiligen Band abgespielt hat bzw. was sich in der Gegenwart ereignet.

Ich fand die Idee an sich toll, weil ich bei manchen Bänden doch Schwierigkeiten hatte, die Charaktere loszulassen, weil ich sie so gern begleitet habe. Leider wurden meine Erwartungen nicht getroffen. Ich hatte das Gefühl, dass es den letzten Teil gar nicht gebraucht hätte, da er so sehr an der Oberfläche kratzte, dass der Funke nicht wirklich überspringen wollte.

Im Grunde waren die vier Kurzgeschichten hier einfach zu ähnlich. Die Charaktere gehen den Klischeeweg einer länger bestehenden Liebe in dem Alter, was wenig Überraschungen bereit hielt. Sie alle gingen einen ähnlichen Gang, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Und auch wenn das wahrscheinlich tatsächlich sehr authentisch ist, so war es mir doch zu eintönig und hatte zu wenig Tiefgang.

Nichtsdestotrotz mag ich den Schreibstil von Elle Kennedy einfach sehr. Sie schafft es, eine Leichtigkeit in ihre Geschichten zu bringen, die einfach mitreißend ist. Auch wenn der Inhalt nicht meinen Wünschen entsprach, so konnte sie mich dennoch bei der Stange halten. Sie beschreibt die Höhen und Tiefen von Beziehungen, spickt diese mit einer Prise Humor, ganz viel Liebe und noch mehr Leidenschaft.

„The Legacy“ ist ein netter Abschluss der Reihe, den es nicht zwingend gebraucht hätte und deren Inhalt auch einfach an die 4 vorherigen Bände jeweils als Epilog hätte angehängt werden können. So haben wir die einzelnen Protagonisten nochmal erlebt, aber dennoch bin ich der Meinung, dass man auf den fünften Band gut und gerne verzichten kann.

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Solide Geschichte

Solange sie tanzen
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Ada Friedberg ist eine unerschrockenere, ältere Frau, die sich von nichts und niemandem aus der Bahn werfen lässt – auch nicht, als ihr geliebter Mann Hans plötzlich verstirbt. Sie vermisst ihn zwar tagtäglich, ...

Ada Friedberg ist eine unerschrockenere, ältere Frau, die sich von nichts und niemandem aus der Bahn werfen lässt – auch nicht, als ihr geliebter Mann Hans plötzlich verstirbt. Sie vermisst ihn zwar tagtäglich, lässt sich aber nicht unterkriegen, denn schließlich muss sie sich um ihren Boxer Hemingway kümmern, der auch nicht mehr der Jüngste ist. Durch ihn hat Ada eine gewisse Routine im Alltag entwickelt, die sie nicht nur gern macht, sondern ihr auch Halt gibt. Denn Ada wird immer vergesslicher und bringt Tag für Tag mehr und mehr Dinge durcheinander.

Der Schreibstil hat mir wirklich sehr gut gefallen. Die Atmosphäre war greifbar, die Liebe zwischen den Charakteren spürbar und die Atmosphäre einfach sehr warm und wohlig. Ebenso gefallen haben mir die Zeitsprünge, die sich mit der Gegenwart von Ada und auch mit ihrer Vergangenheit befassen, in der wir mehr über sie, ihr Kennenlernen und das gemeinsame Leben mit Hans erfahren.

Adas Charakter war einfach toll. Ich mochte ihre anfängliche Selbstständigkeit, ihre Sturheit und ihre Stärke. Ich hab sie als eine sehr authentische Person erlebt, die auch problemlos meine Nachbarin hätte sein können. Und auch wenn mir ihre geliebte Sturheit so manches Mal ein paar Schwierigkeiten bereitete, fand ich es irgendwie nachvollziehbar.
Ich mochte die Beziehung, die die Autorin zwischen Hans und Ada aufbaute und erzählte. Ebenso hat mir gefallen, dass Ada ihren Kindern berichtete. Ich hab lang drüber nachgedacht, ob ich meine Eltern eigentlich kenne bzw. mir wurde bewusst, dass ich sie nur in ihrer Elternrolle kenne, aber über das davor nur Bruchstücke weiß.

Die Geschichte war sehr berührend und anschaulich geschrieben. Der Demenzfaktor hat mir manches Mal einen Kloß im Hals beschert, aber trotz einiger Längen fand ich das Buch alles in allem sehr solide.

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Der Funke sprang nicht über

Teatime im Jane-Austen-Club
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In Karen Joy Fowlers „Der Jane Austen Club“ geht es um einen Buchclub, in dem alle Romane von Jane Austen vorgestellt und diskutiert werden. Doch in den Treffen geht es nicht nur um Jane Austen, sondern ...

In Karen Joy Fowlers „Der Jane Austen Club“ geht es um einen Buchclub, in dem alle Romane von Jane Austen vorgestellt und diskutiert werden. Doch in den Treffen geht es nicht nur um Jane Austen, sondern vielmehr um die eigenen Wünsche, Sehnsüchte und Erfahrungen der Teilnehmenden. Es werden Ehen getestet, Annäherungen vollführt, zarte Bande geknüpft und Tragödien gemeinsam gemeistert. Und auch für die Liebe findet sich natürlich ein wenig Raum.

Eigentlich hätte das Buch komplett meins sein müssen. Ich liebe Buchclubs genauso sehr wie Jane Austen und hatte mich total gefreut, ein paar Gedanken und Aspekte zu den einzelnen Geschichten zu erfahren. Auch wenn ich nicht mehr alle Plots und Ereignisse im Kopf hatte, wurde meinem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen, sodass ich den Diskussionsrunden gut folgen konnte.

Leider wurd ich mit dem Schreibstil nicht wirklich warm. Er kam mir zu artifiziell und dadurch gewollt vor, dass ich mich teilweise gar nicht richtig auf die Handlung konzentrieren konnte, sondern an einzelnen Formulierungen hängenblieb. Auch die Atmosphäre, die ich eigentlich bei einem Buchclub über die Austen-Bücher erwartet hätte, kam bie mir leider gar nicht an.
An sich fand ich es eine tolle Idee, nicht nur die Bücher in einzelne Kapitel zu packen, sondern auch die Charaktere. Aber gefühlt gab es so viele Informationen zu den einzelnen Charakteren, dass es mir alles sehr gehetzt vorkam und ich am Ende dann doch keine tieferen Einblicke bekommen habe und die Charaktere somit blass geblieben sind. Es hätte dem Buch wahrscheinlich gut getan, sich auf eine oder zwei Figuren zu beschränken, in diese aber tiefer einzutauchen, sodass man Sympathien aufbauen und Bande knüpfen hätte können.

Ein Buch, das so viel Potenzial hatte, mich aber dennoch leider nicht wirklich erreichen konnte. Sehr schade. Nichtsdestotrotz hat mir der Anhang mit den Verweisen zu den Originalwerken und so weiter sehr gefallen.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Nicht meins

Little Sister - Kannst du ihr vergeben?
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Sechzehn Jahre ist es her, seitdem sich die beiden Schwestern Jess und Emily das letzte Mal gesehen haben. Nach einem tragischen Ereignis verließ Jess das Elternhaus fluchtartig und brach den Kontakt zu ...

Sechzehn Jahre ist es her, seitdem sich die beiden Schwestern Jess und Emily das letzte Mal gesehen haben. Nach einem tragischen Ereignis verließ Jess das Elternhaus fluchtartig und brach den Kontakt zu ihrer Familie ab. Als ihre Mutter stribt, sieht sie ihre Schwester auf der Beeridgung das erste Mal wieder und sie nähern sich erneut an. Die Vergangenheit scheinen die beiden Schwestern hinter sich geladden zu haben. Emily lädt Jess ein, in ihrem Haus zu wohnen. Als jedoch Emilys kleine Tochter Daisy verschwindet, während Jess eigentlich auf sie hätte aufpassen sollen, wird das Tor zur Vergangenheit geöffnet.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den beiden Perspektiven der Schwestern erzählt, sodass man beide Seiten und beide Charaktere näher kennenlernt. Auch wenn wir Einblicke in die beiden bekommen haben, so blieben sie für mich immer auf Distanz. Ich hab mich zu keiner von beiden so wirklich hingezogen gefühlt bzw. konnte Sympathien aufbauen, weswegen es mir wirklich schwerfiel, die Geschichte zu lesen.

Auch das Thema an sich war einfach nicht meins. Das Baby verschwindet und es geht eigentlich nur darum, herauszufinden, was passiert ist und wo sich das Baby aufhalten könnte. Zwischendurch werden ein paar Geheimnisse aus der Vergangenheit gelüftet, die mehr oder weniger schockierend gewesen sind. Auch alte Bekannte aus dieser Zeit tauchen stellenweise auf.

Mich konnte die Geschichte leider nicht wirklich packen. Die Thematik war schon nicht meins, zwischendurch passiert einfach sehr wenig, weswegen die Spannung nicht wirklich aufrechterhalten werden konnte. Ein Wendepunkt hat mich kurz in seinen Bann ziehen können, um dann aber mit einer konstruiert wirkenden Handlung direkt wieder abzuflachen.

Schade, aber die Geschichte scheint einfach nicht meins gewesen zu sein.

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Veröffentlicht am 03.06.2024

Solide

Die Lüge
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Adam, ein Pfarrer, seine Frau Ulrika, eine Anwältin, und ihre Tochter Stella scheinen eine typische Familie zu sein. Doch nach Stellas 19. Geburtstag wird ein Mann ermordet aufgefunden, und Stella wird ...

Adam, ein Pfarrer, seine Frau Ulrika, eine Anwältin, und ihre Tochter Stella scheinen eine typische Familie zu sein. Doch nach Stellas 19. Geburtstag wird ein Mann ermordet aufgefunden, und Stella wird des Mordes verdächtigt. Es ist unklar, wie Stella den viel älteren und zwielichtigen Geschäftsmann gekannt haben könnte oder welche Gründe sie gehabt hätte, ihn zu töten. Adam und Ulrika müssen sich nun fragen, wie gut sie ihre eigene Tochter wirklich kennen und wie weit sie bereit sind zu gehen, um sie zu schützen.

Ich fand den Schreibstil sehr angenehm, weswegen ich auch direkt gut in die Geschichte reingekommen bin.
Das Buch ist in drei Abschnitte unterteilt. Im ersten Teil begleiten wir den Vater Adam, der seine Sicht der Geschehnisse schildert bzw. uns an den Tagen teilhaben lässt. Hier wird schnell klar, dass Adam sehr kontrollierend seiner Tochter gegenüber ist, sie übermäßig stark in Schutz nehmen möchte, in dem er ihr Grenzen aufzeigt und sie behandelt, als sei sie noch sein kleines Mädchen.

Im zweiten Abschnitt begleiten wir Stella selbst, die die meisten Einblicke in die Story gibt. Sie ist eine sehr unkontrollierte und trotzige Person, die ihre Impulse nicht immer unter Kontrolle zu haben scheint.

Im letzten Abschnitt begleiten wir Stellas Mutter Ulrika, die Rechtsanwältin ist und mit Stellas Verteidiger Michael Blumberg stark verbunden ist. Hier wird der eigentliche Strafprozess ein wenig aufgedröselt. Ulrika ist ein sehr distanzierter und berechenbarer Charakter, die erst nach ihrer Affäre zu merken scheint, was sie an ihrer Familie hat.

Auch wenn die Bindung der drei nicht unbedingt durch alltägliche Liebe bemerkbar ist, wird einem schnell klar, dass die Eltern alles für Stella tun würden.

Nachdem die Geschichte erstmal in Fahrt gekommen ist, ist sie auch relativ spannend. Jedoch braucht es eine ganze Ecke, bis man so richtig im Sog gefangen und interessiert ist. Es hat immer wieder Durststrecken gehabt, jedoch war es ein solider Roman mit Spannungselementen.

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