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Steffi1904

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2017

Anders, aber schön

Die Musik der Stille
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Die Musik der Stille ist kein gewöhnlicher Roman, er erzählt den Ablauf von 5 Tagen in Auris Leben, der besonderen Freundin von Kvothe aus den Königsmörderchroniken.

Auri ist ein sehr besonderer Mensch ...

Die Musik der Stille ist kein gewöhnlicher Roman, er erzählt den Ablauf von 5 Tagen in Auris Leben, der besonderen Freundin von Kvothe aus den Königsmörderchroniken.

Auri ist ein sehr besonderer Mensch und genauso ungewöhnlich wie sie selbst ist auch ihr Tagesablauf. Das Buch ist nur geeignet, wenn man wenigsten den ersten Band der Königsmörderchronik kennt, denn ohne Auri zu kennen ist man wohl etwas verwirrt.
Da Auri zu niemandem vertrauen hat, ist sie die ganzen 5 Tage allein, allein im Unterding. Und die Dinge und Räume sind zu ihren Gefährten geworden. Sie hat sich ihre eigene Welt geschaffen und eine Beziehung zu diesen Dingen aufgebaut. Man kann sich wahnsinnig gut in sie hineinversetzen, ihr liebenswürdiges Wesen aber auch ihre Traurigkeit.

Ich fand das Hörbuch sehr bewegend, mir hat es gut gefallen, aber es ist bestimmt nicht für jedermann. Wenn ihr die Königsmörderchronik mochtet, probiert es einfach aus.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Tolle Welt, tolles Buch!

Die Seiten der Welt
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Nachdem spektakulären Kampf des Widerstandes im ersten Band, haben sich die übrig gebliebenen in der Residenz von Furias Familie versteckt. Doch dem Widerstand fehlt eine gemeinsame Linie, sie vertrauen ...

Nachdem spektakulären Kampf des Widerstandes im ersten Band, haben sich die übrig gebliebenen in der Residenz von Furias Familie versteckt. Doch dem Widerstand fehlt eine gemeinsame Linie, sie vertrauen sich nicht und jeder verfolgt seine eigenen Ideen. Dabei geraten sie alle in große Gefahr.

Der erste Band hat mich begeistert. Die Welt, die Kai Meyer hier geschaffen hat, hat mich verzaubert. Und auch in diesem zweiten Band setzt sich meine Begeisterung fort. Wieder hat er seine Welt mit vielen kleinen liebevollen Buchdetails befüllt, die mich als Büchernarr davon träumen lassen.

Auch die Figuren überzeugen mich, sie bleiben sich ihrer Linie treu und der Autor verbiegt sie nicht um eine Standardgeschichte zu schreiben. Man erwartet eine eingeschworene Gemeinschaft, Kinder/Jugendliche die durch dick und dünn gehen und über sich hinauswachsen. Man bekommt aber die Geschichte einzelner Persönlichkeiten, die Fehler haben, die mit ihren Entscheidungen hadern, die sich nicht blind vertrauen und die vor allem Kinder bleiben. Diese Abweichung von der Norm, macht für mich neben der tollen Welt den Reiz dieser Geschichte aus. Man wird immer wieder von den Handlungen überrascht und möchte manches Mal eingreifen und trotzdem fiebert man mit jedem Einzelnen mit.

Dabei entwickelt sich auch die Geschichte in einem guten Tempo weiter, man erfährt immer mehr über die Welt und ihre Probleme. Und auch hier weicht der Autor von einer Standardgeschichte ab, in der es zumeist einen Bösewicht gibt, den man besiegen muss. Es gibt Probleme und nicht die eine richtige Lösung, es ist kompliziert und regt zum Nachdenken an.

Ich bin begeistert von der Reihe und freue mich schon jetzt auf den dritten Band.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Potenzial der Geschichte leider nicht ausgeschöpft

Der Zug der Waisen
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New York 1929, bei einem Wohnungsbrand verliert Vivian Daly ihre Eltern und Geschwister. Mit anderen Waisen wird sie in einen Zug gesetzt und durchs Land geschickt. Auf dem Land soll sie eine neue Familie ...

New York 1929, bei einem Wohnungsbrand verliert Vivian Daly ihre Eltern und Geschwister. Mit anderen Waisen wird sie in einen Zug gesetzt und durchs Land geschickt. Auf dem Land soll sie eine neue Familie finde, doch die meisten dieser Familien suchen nur eine günstige Arbeitskraft oder ein Baby, dass sie als ihres aufziehen können. So durchläuft sie verschiedene Stationen auf der Suche nach Anerkennung und Liebe. Erst als sie alt ist und die Hilfe eines jungen Mädchens annehmen muss bricht sie ihr Schweigen und spricht über diese Erlebnisse, denn sie lebt auch in einer Pflegefamilie und sucht Liebe.

Das Buch bietet einen interessanten Einblick in einen Teil der amerikanischen Geschichte, von der ich persönlich noch nie gehört hatte. Die geschilderten Verhältnisse sind sehr bedrückend und man möchte die Kinder am Liebsten alle in den Arm nehmen. Auch der aktuelle Blick auf die Situation von Kindern in staatlicher Obhut ist nicht gerade positiv und lässt einen sehr nachdenklich zurück. Trotz alldem konnte mich die Geschichte nicht richtig überzeugen. Schon der Aufbau war schwierig. Lange bevor die beiden Frauen wirklich miteinander sprechen, werden immer wieder Ausschnitte aus 1929 erzählt. Da fehlte mir einfach ein wenig die Stringenz. Auch die Beziehung der beiden Frauen zu einander bleibt leider sehr vage, hier hätte ich mir deutlich mehr tiefe gewünscht. Überhaupt bleiben die Figuren oberflächlich und dadurch ihre Handlungsweisen zum Teil unverständlich.

Die Autorin hat sich einem sehr interessanten Thema gewidmet, doch durch Schwächen im Aufbau und der Charakterentwicklung konnte es mich leider nicht überzeugen.

Die Sprecherinnen sind mir nicht sonderlich im Gedächtnis geblieben, also genau die richtigen Stimmen für ein solches Buch, dass vor allem durch die Geschichte überzeugen sollte.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Runder Abschluss, aber nicht so gut wie der erste Teil

Zeitenzauber - Das verborgene Tor
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Anna und Sebastiano reisen wieder durch die Zeit. Nachdem mich der zweite Teil der Zeitenzauberserie gar nicht überzeugen konnte, habe ich lange gezögert den dritten Teil zu hören. Doch ich wollte wissen ...

Anna und Sebastiano reisen wieder durch die Zeit. Nachdem mich der zweite Teil der Zeitenzauberserie gar nicht überzeugen konnte, habe ich lange gezögert den dritten Teil zu hören. Doch ich wollte wissen wie die Trilogie endet. Das dritte und letzte Abenteuer führt die beiden nach London ins Jahr 1813. Als reicher Lord mit seiner ledigen Schwester sollen die beiden ein Unglück verhindern, doch haben sie noch weniger Informationen als sonst. Als die Zeittore sich aufzulösen beginnen, müssen sie nicht nur den Lauf der Zeit retten, sondern auch alles dafür tun, dass sie nicht in dieser fremden Zeit festsitzen.

Die Geschichte beginnt rasant und spannend. Schnell ist man wieder in die Welt abgetaucht, die Eva Völler mit ihrer Zeitenzaubertrilogie geschaffen hat. In diesem dritten Teil hat die Autorin zunächst den Fokus wieder auf die Handlung gerichtet, obwohl die Protagonisten lange im Dunkeln tappen, entwickelt sich stets etwas, das den Hörgenuss kurzweilig macht. Anfang des dritten Drittels rutsch sie dann jedoch wieder etwas in die kitschige Schiene ab, was mir schon den zweiten Teil verdorben hat. Insgesamt bleibt sie aber näher an der Geschichte, und die Liebesgeschichte der Protagonisten spielt nur eine Nebenrolle.


Die Sprecherin macht ihre Sache gut, nach ein paar Hörbüchern von ihr konnte ich mich an die Stimme gewöhnen und sie passt auch einfach zu dieser Art Lektüre.

Deutlich besser als der zweite Teil, kommt dieser dritte Teil dennoch nicht an den ersten heran, der mich wirklich gut unterhalten hat. Auch die Geschichte in sich kommt zu einem runden angenehmen Abschluss. Für mich insgesamt eine runde Sache.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Fesselnder Roman über die Bismarckzeit

Der Jahrhundertsturm (Jahrhundertsturm-Serie 1)
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1840: Deutschland im Umbruch. Eine Generation zwischen Tradition und Technik. Mittendrin Alvin von Briest, zweitgeborener Sohn eines preußischen Junkers, der seinen Platz im Leben sucht. Sein bester Freund ...

1840: Deutschland im Umbruch. Eine Generation zwischen Tradition und Technik. Mittendrin Alvin von Briest, zweitgeborener Sohn eines preußischen Junkers, der seinen Platz im Leben sucht. Sein bester Freund Paul Baermann, der begeistert ist von der Eisenbahn und den Möglichkeiten die sie bringt. Und Louise, eine junge Französin, die die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe stellt.

Der wunderbare Schreibstil von Richard Dübell nimmt einen sofort gefangen. Schnell ist man in die Geschichte eingetaucht und vergisst die Welt um sich herum. Die einzelnen Charaktere hat man bald lieb gewonnen und lacht und leidet mit ihnen. Im Laufe der Geschichte entwickeln sie sich weiter, haben Ecken und Kanten und verlieren doch nichts von ihrem Charme. Dabei bewegen sie sich durch verschiedene Gesellschaftsschichten und der Leser erhält einen umfangreichen Blick in die Verhältnisse der Bismarckzeit.

Auch Bismarck selbst hat immer wieder Auftritte, sodass man außerdem Einblicke in seine Politik bekommt. Für mich heute sind es recht absurde Idee über die Vorherrschaft der herrschenden Klasse und auch die Gründe Krieg zu führen lassen mich nur den Kopf schütteln. Trotz dieser Einblicke liegt das Hauptaugenmerk weniger auf den politischen Entwicklungen der Zeit, als auf den technischen, was eine erfrischende Abwechslung im Bereich der historischen Romane ist. Dabei war es für mich besonders interessant einen Überblick über die verschiedenen Errungenschaften der Zeit zu erhalten. Dabei webt er geschickt die Frage ein, ob man technischen Fortschritt unterstützen darf, wenn man genau weiß, dass Politiker und Generäle diese für den Krieg nutzen und damit mehr Tod und Leid verursachen.

Mich hat das Buch überzeugt und viele vergnügliche Stunden bereitet, auch wenn ich an ein paar Stellen dachte, hier hätte man sich etwas kürzer halten können. Wer sich für historische Geschichten interessiert, die auch ein paar Informationen bereit halten, wird hierbei viel Freude haben.