Profilbild von Steffi1904

Steffi1904

Lesejury Profi
offline

Steffi1904 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Steffi1904 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2017

Potenzial der Geschichte leider nicht ausgeschöpft

Der Zug der Waisen
0

New York 1929, bei einem Wohnungsbrand verliert Vivian Daly ihre Eltern und Geschwister. Mit anderen Waisen wird sie in einen Zug gesetzt und durchs Land geschickt. Auf dem Land soll sie eine neue Familie ...

New York 1929, bei einem Wohnungsbrand verliert Vivian Daly ihre Eltern und Geschwister. Mit anderen Waisen wird sie in einen Zug gesetzt und durchs Land geschickt. Auf dem Land soll sie eine neue Familie finde, doch die meisten dieser Familien suchen nur eine günstige Arbeitskraft oder ein Baby, dass sie als ihres aufziehen können. So durchläuft sie verschiedene Stationen auf der Suche nach Anerkennung und Liebe. Erst als sie alt ist und die Hilfe eines jungen Mädchens annehmen muss bricht sie ihr Schweigen und spricht über diese Erlebnisse, denn sie lebt auch in einer Pflegefamilie und sucht Liebe.

Das Buch bietet einen interessanten Einblick in einen Teil der amerikanischen Geschichte, von der ich persönlich noch nie gehört hatte. Die geschilderten Verhältnisse sind sehr bedrückend und man möchte die Kinder am Liebsten alle in den Arm nehmen. Auch der aktuelle Blick auf die Situation von Kindern in staatlicher Obhut ist nicht gerade positiv und lässt einen sehr nachdenklich zurück. Trotz alldem konnte mich die Geschichte nicht richtig überzeugen. Schon der Aufbau war schwierig. Lange bevor die beiden Frauen wirklich miteinander sprechen, werden immer wieder Ausschnitte aus 1929 erzählt. Da fehlte mir einfach ein wenig die Stringenz. Auch die Beziehung der beiden Frauen zu einander bleibt leider sehr vage, hier hätte ich mir deutlich mehr tiefe gewünscht. Überhaupt bleiben die Figuren oberflächlich und dadurch ihre Handlungsweisen zum Teil unverständlich.

Die Autorin hat sich einem sehr interessanten Thema gewidmet, doch durch Schwächen im Aufbau und der Charakterentwicklung konnte es mich leider nicht überzeugen.

Die Sprecherinnen sind mir nicht sonderlich im Gedächtnis geblieben, also genau die richtigen Stimmen für ein solches Buch, dass vor allem durch die Geschichte überzeugen sollte.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Runder Abschluss, aber nicht so gut wie der erste Teil

Zeitenzauber - Das verborgene Tor
0

Anna und Sebastiano reisen wieder durch die Zeit. Nachdem mich der zweite Teil der Zeitenzauberserie gar nicht überzeugen konnte, habe ich lange gezögert den dritten Teil zu hören. Doch ich wollte wissen ...

Anna und Sebastiano reisen wieder durch die Zeit. Nachdem mich der zweite Teil der Zeitenzauberserie gar nicht überzeugen konnte, habe ich lange gezögert den dritten Teil zu hören. Doch ich wollte wissen wie die Trilogie endet. Das dritte und letzte Abenteuer führt die beiden nach London ins Jahr 1813. Als reicher Lord mit seiner ledigen Schwester sollen die beiden ein Unglück verhindern, doch haben sie noch weniger Informationen als sonst. Als die Zeittore sich aufzulösen beginnen, müssen sie nicht nur den Lauf der Zeit retten, sondern auch alles dafür tun, dass sie nicht in dieser fremden Zeit festsitzen.

Die Geschichte beginnt rasant und spannend. Schnell ist man wieder in die Welt abgetaucht, die Eva Völler mit ihrer Zeitenzaubertrilogie geschaffen hat. In diesem dritten Teil hat die Autorin zunächst den Fokus wieder auf die Handlung gerichtet, obwohl die Protagonisten lange im Dunkeln tappen, entwickelt sich stets etwas, das den Hörgenuss kurzweilig macht. Anfang des dritten Drittels rutsch sie dann jedoch wieder etwas in die kitschige Schiene ab, was mir schon den zweiten Teil verdorben hat. Insgesamt bleibt sie aber näher an der Geschichte, und die Liebesgeschichte der Protagonisten spielt nur eine Nebenrolle.


Die Sprecherin macht ihre Sache gut, nach ein paar Hörbüchern von ihr konnte ich mich an die Stimme gewöhnen und sie passt auch einfach zu dieser Art Lektüre.

Deutlich besser als der zweite Teil, kommt dieser dritte Teil dennoch nicht an den ersten heran, der mich wirklich gut unterhalten hat. Auch die Geschichte in sich kommt zu einem runden angenehmen Abschluss. Für mich insgesamt eine runde Sache.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Fesselnder Roman über die Bismarckzeit

Der Jahrhundertsturm (Jahrhundertsturm-Serie 1)
0

1840: Deutschland im Umbruch. Eine Generation zwischen Tradition und Technik. Mittendrin Alvin von Briest, zweitgeborener Sohn eines preußischen Junkers, der seinen Platz im Leben sucht. Sein bester Freund ...

1840: Deutschland im Umbruch. Eine Generation zwischen Tradition und Technik. Mittendrin Alvin von Briest, zweitgeborener Sohn eines preußischen Junkers, der seinen Platz im Leben sucht. Sein bester Freund Paul Baermann, der begeistert ist von der Eisenbahn und den Möglichkeiten die sie bringt. Und Louise, eine junge Französin, die die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe stellt.

Der wunderbare Schreibstil von Richard Dübell nimmt einen sofort gefangen. Schnell ist man in die Geschichte eingetaucht und vergisst die Welt um sich herum. Die einzelnen Charaktere hat man bald lieb gewonnen und lacht und leidet mit ihnen. Im Laufe der Geschichte entwickeln sie sich weiter, haben Ecken und Kanten und verlieren doch nichts von ihrem Charme. Dabei bewegen sie sich durch verschiedene Gesellschaftsschichten und der Leser erhält einen umfangreichen Blick in die Verhältnisse der Bismarckzeit.

Auch Bismarck selbst hat immer wieder Auftritte, sodass man außerdem Einblicke in seine Politik bekommt. Für mich heute sind es recht absurde Idee über die Vorherrschaft der herrschenden Klasse und auch die Gründe Krieg zu führen lassen mich nur den Kopf schütteln. Trotz dieser Einblicke liegt das Hauptaugenmerk weniger auf den politischen Entwicklungen der Zeit, als auf den technischen, was eine erfrischende Abwechslung im Bereich der historischen Romane ist. Dabei war es für mich besonders interessant einen Überblick über die verschiedenen Errungenschaften der Zeit zu erhalten. Dabei webt er geschickt die Frage ein, ob man technischen Fortschritt unterstützen darf, wenn man genau weiß, dass Politiker und Generäle diese für den Krieg nutzen und damit mehr Tod und Leid verursachen.

Mich hat das Buch überzeugt und viele vergnügliche Stunden bereitet, auch wenn ich an ein paar Stellen dachte, hier hätte man sich etwas kürzer halten können. Wer sich für historische Geschichten interessiert, die auch ein paar Informationen bereit halten, wird hierbei viel Freude haben.

Veröffentlicht am 13.01.2017

Gelungener Abschluss einer gelungenen Trilogie

Silber – Das dritte Buch der Träume (DAISY Edition)
0

Die Trilogie der Träume geht zu Ende. Nachdem Liv, Henry und Grayson Mia vor Arthur retten konnte hoffen sie auf eine Atempause, aber diese ist ihnen nicht vergönnt. Plötzlich beginnen Menschen in ihrer ...

Die Trilogie der Träume geht zu Ende. Nachdem Liv, Henry und Grayson Mia vor Arthur retten konnte hoffen sie auf eine Atempause, aber diese ist ihnen nicht vergönnt. Plötzlich beginnen Menschen in ihrer Umgebung seltsame Dinge zu tun und schon bald steht fest, dass sie nun schon im wachen Zustand manipuliert werden. Doch wer steckt hinter dieser neuen Teufelei, Arthur, Annabelle oder gibt es doch diesen Dämon?

Kerstin Gier hat mit diesem letzten Buch der Träume einen gelungenen Abschluss gefunden. Überhaupt kann man sagen, dass alle drei Bände gleich gelungen sind, was bei Serien nicht oft der Fall ist. Sowohl die persönlichen Geschichten der einzelnen Figuren, als auch die Geschichte an sich wird zu einem befriedigenden Abschluss geführt, da stört es auch gar nicht, dass ein paar Fragen offen bleiben, dafür hat man ja auch noch seine eigene Phantasie.

Obwohl mir die Geschichte inhaltlich eigentlich viel zu pubertär ist, hat sie mich in ihren Bann gezogen und ich wollte immer weiter hören. Kerstin Gier hat eine Art, eine Geschichte zu erzählen der man sich einfach nicht entziehen kann. Unterstützt wird das Ganze von der Sprecherin, die eine sehr angenehme Stimme hat und Liv damit eine realistische Stimme verleiht.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Mittelmäßig

Alter schützt vor Scharfsinn nicht
0

Tommy und Tuppence Beresford sind aufs Land gezogen. Beim Entrümpeln des neuen Hauses stößt Tuppence auf eine merkwürdige Botschaft und schon ist ihre Neugier geweckt. Sie beginnt unter den Dorfbewohner ...

Tommy und Tuppence Beresford sind aufs Land gezogen. Beim Entrümpeln des neuen Hauses stößt Tuppence auf eine merkwürdige Botschaft und schon ist ihre Neugier geweckt. Sie beginnt unter den Dorfbewohner Nachforschungen über das Haus und seine früheren Bewohner anzustellen, während Tommy sich bei alten Kollegen umhört und schon sind die zwei mitten in einem alten Spionagefall.

Obwohl ich ein großer Fan von Agatha Christie bin, konnte mich dieses Werk nicht überzeugen. Es mir fehlt ein wenig der typische Charme ihrer Bücher, bei denen man mit den Protagonisten auf eine Reise geht und den Fall löst. Alles bleibt irgendwie im Nebel. Was möglicherweise auch an den Kürzungen liegt, die für das Hörbuch vorgenommen wurden. Dadurch kommt nur wenig Spannung auf.

Zudem missfällt mir die Ausgangslage, mir erscheint es höchst unrealistisch, dass in einem Haus noch so viele Besitztümer frühere Bewohner zu finden sind, obwohl das Haus immer wieder neue Besitzer hatte.
Auch der Sprecher war nicht mein Fall. Er bemüht sich leider ein bisschen zu sehr jeder Figur eine eigene Stimme zu geben, dadurch werden die Stimme der einzelnen Figuren unangenehm und trüben für mich den Hörgenuss.

Überzeugen konnte mich nur das Verhältnis zwischen Tommy und seiner Frau Tuppence, deren Ehe etwas ganz besonders ist, und den Büchern durch ihr Verhältnis eine besondere Würze verleihen.