Aganetha Smart ist über hundert und erinnert sich an ihr Leben. Ihre Kindheit auf einer Farm in Kanada mit vielen Geschwistern von denen jeder auch seine ganz eigene Geschichte hat. Ihre Junged in Toronto als Läuferin und Olympiateilnehmerin und ihr Leben als Reporterin.
Wie es für einen Menschen in dem Alter wohl üblich ist sind die Erinnerungen nicht chronologisch, sondern blitzen immer mal wieder auf, werden von bestimmten Dingen heraufbeschworen. Das macht das Lesen anstrengend. Hinzu kommt, dass auch die Kapitel nicht mit Jahreszahlen überschrieben sind, die einem helfen könnten sich zu Recht zu finden. Auch der Schreibstil lässt sich nicht einfach so flüssig herunterlesen. Er ist gut, aber er bedarf der Konzentration und es ist hilfreich, wenn man längere Teile am Stück lesen kann.
Aganetha selbst ist eine faszinierende Frau mit vielen Facetten. Ein ganz toller Charakter deren Lebensweg man gerne verfolgt. In vielen ihren Gedankengänge konnte ich mich durchaus wieder finden. Auch die Familienmitglieder und Freunde die sie im Laufe ihres Lebens trifft sind detailliert und liebevoll herausgearbeitet.
Was mich jedoch gestört hat, ist die konstante Traurigkeit die diesem Buch anhängt. Zum einen, weil ich grundsätzlich lieber positivere Bücher lesen und zum anderen, da für mich dieses Buch zu einer völlig falschen Zeit in meinem Leben kam. Damit komme ich zum eigentlichen Kritikpunkt, dem Klappentext. Erwartet hatte ich eine Geschichte über eine Olympiapionierin mit einer interessanten Familiengeschichte. Doch der Sport und die Teilnahme an Olympia nehmen nur einen sehr kleinen Teil der Geschichte ein, da hatte ich mir einfach viel mehr erwartet.
Da dieses Buch für mich zur falschen Zeit kam, fällt mir eine Bewertung schwer. Es ist eine interessante Geschichte bevölkert mit tollen Charakteren. Aber sie ist unendlich traurig, anstrengend zu lesen und etwas ganz anderes als ich nach dem Klappentext erwartet hab. Mein Tipp lest rein, bevor ihr das Buch kauft.