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Veröffentlicht am 11.03.2021

"Reden hilft meist." (Ben)

Winter of Love: Elli & Ben
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Die "Winter of love"-Reihe ist ein gemeinsames Advents-Projekt von vier Autorinnen, die jeweils für einen Teil der Reihe verantwortlich zeichnen - für jeden Adventssonntag ein Buch. In Band 4 erzählt uns ...

Die "Winter of love"-Reihe ist ein gemeinsames Advents-Projekt von vier Autorinnen, die jeweils für einen Teil der Reihe verantwortlich zeichnen - für jeden Adventssonntag ein Buch. In Band 4 erzählt uns Autorin Katharina Wolf die Geschichte von Elli und Ben.

Der Roman spielt zur Weihnachtszeit im österreichischen Winterskiort St. Aurel, wo die vier Protagonistinnen der Reihe (Lina, Julia, Annabell und Elli) aufgewachsen sind. Elli wohnt inzwischen in Berlin und ist eigentlich total glücklich mit ihrem Ben - wäre da nur nicht die Tatsache, dass sie ihm vor lauter Scham ihre Vergangenheit als Landei verschwiegen hätte. Während Ellis Weihnachtsurlaub in ihrer Heimat taucht plötzlich Ben auf - und damit ist das Chaos vorprogrammiert...

Katharina Wolf hatte meines Erachtens mit ihrer Geschichte das schwierigste Los der vier Autorinnen. Während bei den anderen die Handlung wenigstens durch den Zauber der jungen, frischen Liebe aufgepeppt wurde, ist die Geschichte von Elli und Ben eine einzige Aneinanderreihung von Nichtkommunikation und Missverständnissen. Und das langweilt mich an New Adult-Büchern immer ziemlich. Klar, die Mädels sind Anfang 20 und damit noch recht jung - aber wir müssen sie doch trotzdem nicht alle über einen Kamm scheren und als kommunikationsunfähig abstempeln.

Elli und Ben sind an sich ein ganz bezauberndes Pärchen, das viele gleiche Interessen hat und offensichtlich prima zusammen passt. Ich mag auch Ellis unangepasste Art, der sie durch ihre farbenfrohe Haarpracht Ausdruck verleiht.

Ein großes Manko an den ersten drei Bänden war, dass die Interaktion zwischen den Freundinnen quasi nichtexistent war. Das war in diesem Teil der Reihe etwas besser - wahrscheinlich weil die Autorin im letzten Teil der Reihe nicht mehr Gefahr lief, zu spoilern. Dennoch hätte man diesem Freundinnen-Aspekt generell noch ein bisschen mehr Raum einräumen können, denn das ist ja neben den Liebesgeschichten der eigentliche Aufhänger der Reihe.

Mein Fazit: Ich bin im Ganzen etwas enttäuscht von der Reihe - die Idee fand ich super, aber man hätte sie sicherlich besser umsetzen können. So hatte man als Leser leider oft das Gefühl, dass die Hälfte der Szenen nicht fertig geschrieben wurde. Die Geschichte von Elli und Ben war mir zu viel Drama um nichts - wie Ben so schön sagte an einer Stelle: "Reden hilft meist." Insofern kann ich leider nur 2,5 von 5 Sternen vergeben. Ein Buch, das man nicht unbedingt gelesen haben. muss.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Schöne Romanze mit Macken

Winter of Love: Julia & Reed
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Die "Winter of love"-Reihe ist ein gemeinsames Advents-Projekt von vier Autorinnen, die jeweils für einen Teil der Reihe verantwortlich zeichnen - für jeden Adventssonntag ein Buch. In Band 2 erzählt uns ...

Die "Winter of love"-Reihe ist ein gemeinsames Advents-Projekt von vier Autorinnen, die jeweils für einen Teil der Reihe verantwortlich zeichnen - für jeden Adventssonntag ein Buch. In Band 2 erzählt uns Autorin Anja Tatlisu die Geschichte von Julia und Reed.

Der Roman spielt zur Weihnachtszeit im österreichischen Winterskiort St. Aurel, wo die vier Protagonistinnen der Reihe (Lina, Julia, Annabell und Elli) aufgewachsen sind. Julia studiert inzwischen eigentlich in Amerika, ist aber für die Feiertage nach Hause gereist. Und muss dort überraschend feststellen, dass ihr amerikanischer Freund Dallas zusammen mit ihrem Schwarm Reed ebenfalls zu einem Trip nach St. Aurel aufgebrochen ist...

Ich fand die Geschichte an sich total bezaubernd. Das weihnachtliche Setting in St. Aurel hat mir auch im ersten Teil bereits sehr gut gefallen. Auch Julia hat mir imponiert, sie ist ein sehr romantisches Mädchen, das in Ausnahmesituationen gerne mal ins Fettnäpfchen tritt. Was für sie natürlich doof ist, aber für den Leser umso witziger. Reed wiederum ist mir bis zum Ende ein totales Rätsel geblieben, weil ich seine impulsiven Handlungen nicht nachvollziehen konnte.

Hier sind wir auch schon bei dem Hauptproblem, das ich mit dem Buch hatte: Es wurde für meine Begriffe in den falschen Momenten an Dialogen gespart. Mir ist bewusst, dass das Buch von der Autorin absichtlich recht kurz gehalten wurde, allerdings fürchte ich, dass an den falschen Szenen gekürzt wurde. Manche Szenen wirkten, als wären sie nicht zu Ende geschrieben worden. Im Nachhinein wäre es schön gewesen, die erste Hälfte ein bisschen einzukürzen, damit am Ende genug Luft für erklärende und gefühlserzeugende Gespräche geblieben wäre.

Wie auch bereits im ersten Teil, muss ich auch hier monieren, dass die Interaktion mit den Freundinnen viel zu kurz geraten ist. Die Mädels halten sich das erste Mal seit Ewigkeiten im gleichen Ort auf - ich kann nicht glauben, dass sie es innerhalb einer Woche dann nicht einmal schaffen, sich zu treffen, auch wenn das Leben gerade noch so stressig ist...

Und ein letzter Negativpunkt: Ich bin des Englischen sehr wohl mächtig, war aber ein bisschen abgeturnt von diesem ständigen Englisch-Deutsch-hin-und-her-Gehüpfe. Über lange Strecken spricht Reed perfekt Deutsch, und plötzlich bringt er die einfachsten Wörter nur noch auf Englisch raus. Komisch. Das hat leider meinen Lesefluss gestört.

Mein Fazit: Trotz aller Kritik fand ich die Geschichte wie gesagt sehr schön angelegt. Eine süße Winterromanze mit einigen Macken. 3,5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Die passende Lektüre für einen gemütlichen Kaminabend

Winter of Love: Lina & Phil
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Die "Winter of love"-Reihe ist ein gemeinsames Advents-Projekt von vier Autorinnen, die jeweils für einen Teil der Reihe verantwortlich zeichnen - für jeden Adventssonntag ein Buch. In Band 1 erzählt uns ...

Die "Winter of love"-Reihe ist ein gemeinsames Advents-Projekt von vier Autorinnen, die jeweils für einen Teil der Reihe verantwortlich zeichnen - für jeden Adventssonntag ein Buch. In Band 1 erzählt uns Autorin Ina Taus die Geschichte von Lina und Phil.

Der Roman spielt zur Weihnachtszeit im österreichischen Winterskiort St. Aurel, wo die vier Protagonistinnen der Reihe (Lina, Julia, Annabell und Elli) aufgewachsen sind. Und auch Phil - der Protagonist aus Teil 1 - kommt ursprünglich aus St. Aurel, wo er nun mit seiner Familie Weihnachten feiert und bei dieser Gelegenheit seine Jugendfreundin Lina wieder trifft.

Das Positive zuerst: Phil fand ich total sympathisch, ein richtiges Schnuckelchen mit großem Herzen. Man hat gemerkt, dass ihm Lina sehr am Herzen liegt und dass es ihm bei den ständigen Wettkämpfen mit ihr eher um die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme ging als tatsächlich um den Sieg. Lina dagegen war mir die meiste Zeit zu kindisch, zu nachtragend und zu zickig. Trotzdem fand ich es schön, wie die beiden sich näher gekommen sind und wie sie sich als Paar entwickelt haben.

Den Erzählstil fand ich größtenteils angenehm. Die Geschichte ist nicht besonders lang und liest sich schön an einem Abend runter. Schön wäre gewesen, wenn es ein bisschen mehr Interaktion mit den Freundinnen gegeben hätte (denn so wäre es bestimmt im echten Leben auch gewesen, wenn sich vier beste Freundinnen einmal im Jahr wieder treffen). Aber ich denke, dass das mit den anderen drei Teilen der Reihe zu tun hat - es sollte wohl nicht gespoilert werden.

Mein Fazit: Es war kein Feuerwerk der Gefühle und ich musste hier und da über Lina die Augen verdrehen. Trotzdem hatte das Buch seine guten Momente und seine schönen Seiten und ich vergebe solide 3,5 von 5 Sternen. Für einen anspruchslosen Kaminabend habt ihr hier die richtige New Adult-Lektüre.

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Ein überraschendes Highlight!

By Your Side
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"By your side" von Beth Anne Miller lag schon lange auf meinem SUB - irgendwie waren immer andere Bücher da, die - vermeintlich - interessanter waren. Umso schöner, dass sich dieser New Adult Roman, der ...

"By your side" von Beth Anne Miller lag schon lange auf meinem SUB - irgendwie waren immer andere Bücher da, die - vermeintlich - interessanter waren. Umso schöner, dass sich dieser New Adult Roman, der auf der Isle of Skye spielt, beim Lesen als überraschendes Highlight entpuppte!

Das Setting hat mich vom ersten Moment an gepackt - Amelia lernt den Bergführer Rory kennen, als sie eine 80 Meilen lange Wanderung über die Isle of Skye unternimmt. Die Autorin hat es mit ihren Landschaftsbeschreibungen geschafft, mir beim Lesen ein Gefühl der Freiheit, der Weite und der Naturvebundenheit zu vermitteln. Von Anfang an herrschte eine tolle Atmosphäre, man spürte förmlich die Erhabenheit der Natur und beneidete Amelia um diese beeindruckende Erfahrung.

Aber auch mit der Lovestory konnte Beth Anne Miller bei mir punkten. Amelia empfand ich als sehr liebenswerten Menschen, eine äußerst loyale Freundin, die im Laufe des Buches auch eine starke Entwicklung durchmacht. Ebenso Rory - eher von der düsteren Sorte, kämpft er täglich mit seinen eigenen Dämonen, ein Mensch, der nicht leicht Vertrauen fast. Umso bemerkenswerter, dass er sich bereits nach den wenigen Tagen auf Amelia einlassen kann.Von der ersten Auseinandersetzung an konnte man die Funken sprühen sehen - es war einfach schön, wie die beiden sich nach und nach geöffnet und sich gegenseitig geholfen haben, nach schweren Schicksalsschlägen wieder ins Leben zurück zu finden.
Endgültig für sich eingenommen hat mich die Autorin aber mit dem Ende des Buches. Es wäre ein leichtes gewesen, den Roman anders enden zu lassen - aber das hätte ihm auch einiges an Qualität genommen. Ich bin froh, dass Beth Anne Miller sich die Zeit genommen hat, die Geschichte auf glaubwürdige und unkitschige Art zu Ende zu erzählen.

Einen Kritikpunkt habe ich trotz all des Lobes: Ein paar Stellen waren für meinen Geschmack ein bisschen zu glatt, zu unrealistisch. Aber das ist hier Jammern auf hohem Niveau - lasst euch auf diese schöne Geschichte ein und genießt eine literarische Wanderung über die Isle of Skye!

Mein Fazit: Dieses Buch lege ich euch gerne ans Herz. Ich bewerte mit 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Tolles Thema, leider nicht so toll umgesetzt

Working Late
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„Working late“ von Helene Holmström war der erste in Schweden angesiedelte Roman, den ich außerhalb des Krimi-Genres je gelesen habe. Anhand des Klappentextes und der Leseprobe erwartete ich eine Office ...

„Working late“ von Helene Holmström war der erste in Schweden angesiedelte Roman, den ich außerhalb des Krimi-Genres je gelesen habe. Anhand des Klappentextes und der Leseprobe erwartete ich eine Office Romance gepaart mit dieser ganz speziellen, legeren und „hyggeligen“ Skandinavien-Atmosphäre – und da ich grundsätzlich gerne neue Roman-Richtungen ausprobiere, dachte ich mir: Warum nicht auch mal was Schwedisches?

Gleich in den ersten Kapiteln sind mir zwei Dinge klar geworden:
1. Die Autorin hat früher als Anwältin gearbeitet. Die Kanzlei-Szenen sind insofern recht präzise und offensichtlich mit sehr viel Hintergrundwissen geschrieben worden. Mir als Jura-Laien fiel das Lesen mancher Passagen aufgrund der vielen Fachausdrücke manchmal etwas schwer, aber ich bin nach einer Weile ganz gut reingekommen.
2. Das Buch ist durchwegs in der dritten Person geschrieben. Ich bin nicht sicher, ob das der Grund ist, warum ich mit den Charakteren nicht warm geworden bin, aber es war für mich recht gewöhnungsbedürftig. Der Lesefluss an sich war allerdings ganz angenehm.

Die Charaktere fand ich anfangs ganz nett, aber leider konnte ich im gesamten Buch keinen Draht zu ihnen aufbauen. Charlotta muss als Anwältin in einer großen Kanzlei ihren Mann stehen, ist ansonsten aber eine eher kontaktscheue Person. An der ein oder anderen Stelle kam sie ein bisschen kindisch rüber und ich fand ihr Handeln oft recht inkonsequent. Ignacio wiederum hatte etwas von einem Gutmenschen, ein bisschen zu gutgläubig, manchmal auch impulsiv. Er hat im Laufe des Buches eine tolle Entwicklung durchgemacht – aber auch er konnte mich nicht überzeugen. Als Paar hatten die beiden ihre guten Szenen, aber von großen Gefühlen und Funkenflug war leider nichts zu sehen – selbst Szenen, die normalerweise ein Riesenpotential für einen Taschentuchmoment gehabt hätten, verflogen ungenutzt und leidenschaftslos.

Beim Thema Charakter gewinnen in diesem Roman die Nebendarsteller. Charlottas bester Freund Carl-Adam und sein Verlobter (später Ehemann) Jack haben für ein paar schöne und auch lustige Szenen gesorgt.

Wenn man die Liebesgeschichte mal außenvor lässt und sich auf den Handlungsstrang mit dem Gerichtsverfahren konzentriert, hat man zumindest einen halbwegs spannenden, gut durchdachten und wohl recherchierten Fall, der sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch zieht. Die ein oder andere überraschende Wendung sorgt dafür, dass der Ausgang tatsächlich bis zum Ende unklar erscheint und der Leser eben diesen Faden nicht verliert.

Habe ich denn nun wenigstens mein hyggeliges Schweden-Feeling geliefert bekommen? Ja, zumindest ansatzweise. Vor allem die Szenen, die außerhalb von Stockholm spielten, fühlten sich heimelig und schön an. Die Szenen in der Kanzlei hätten logischerweise in jedem anderen Land genauso gut funktioniert…

Mein Fazit: Ich bin leider nicht ganz glücklich mit diesem Roman. Die missglückte Liebesgeschichte nimmt einfach einen zu großen Teil ein, um sie unberücksichtigt zu lassen. Die Lese-Atmosphäre empfand ich größtenteils als kühl und distanziert – das reicht leider nur für 2,5 von 5 Sternen.

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