Blickwinkel
Die Frauen von der Purpurküste – Claires Schicksal (Die Purpurküsten-Reihe 3)Der Roman ,,,Die Frauen von der Purpurküste-Claires Schicksal" von Silke Ziegler ,erschien im März im Ullstein Verlag.
Das Cover zeigt Collioure im Hintergrund, m Vordergrund ist das Haus von Emmas Tante ...
Der Roman ,,,Die Frauen von der Purpurküste-Claires Schicksal" von Silke Ziegler ,erschien im März im Ullstein Verlag.
Das Cover zeigt Collioure im Hintergrund, m Vordergrund ist das Haus von Emmas Tante mit dem Geschäft in der Paterre. Getrennt werden sie durch das mittelmeer. Über allem ist der Titel in Lila.
Emma hat sich vor sieben Jahren mit ihrem Vater und ihrem Freund überworfen. Nach einem Heftigen Streit bricht sie alle Zelte in ihrer Heimat Collioure ab und flüchtet regelrecht zu ihrer Tante nach Deutschland. Dort angekommen lernt sie die Sprache, erlernt ihren Traumjob Tierpflegerin, schafft sich einen Pudel an und baut sich einen netten Bekanntenkreis auf. sie glaubt das sie alles hat was sie zum Leben braucht. Doch dann zwingt sie ein schwerer Schlaganfall ihres Vaters sich mit dem Gedanken auseinander zu setzten nach Collioure zurück zu kehren.
Emma ist jung und selbstständig, Stur ,geradlienig und konsequent. Zumndestens beschreibt ihre Familie sie so.
Auf mich wirkt sie an manchen Stellen flatterhaft und naiv und bisweilen auch anstrengend und nervig. Gerade in der Frage wer denn nun in ihrer Familie der ,,böse" ist kann ich ihre Sicht schon mal nicht nachvollziehen.Aber das bricht nicht ihre Sympathie. Sie ist sonst sehr authentisch und ich kann mich nicht davon freisprechen das ich in solch Situationen nicht genau so gehandelt hätte. Ihre Tante zeigt ihr einen Ausweg aus ihrem emotionalen Chaos und den Rettungsanker hat sie ergriffen.
Léon ist ein typischer Anwalt mit Gewissen und Pudel . Er hadert mit seinem einstigen Traumjob und seinen Mandanten. Man kann gespannt sein wo ihn die Reise noch hinführt. Alles in allem ist er mir ein bisschen zu glatt. Er macht immer das richtige in allen Lebenslagen, kriecht zu Kreuze wenns sein muss, sieht sehr gut aus , ist sportlich und so weiter.Diese Liste ließe sich endlos fortführen. Da vermisse ich ein kleines bisschen den Badboy.
Auch die Familie von Emma lernt man gut kennen. Die Autorin gibt einem immer das Gefühl das wirklich alle Charaktere ihr am Herzen liegen und sie sie alle gleich behandelt, Das finde ich sehr schön und spiegelt sich auch wieder. Alle anderen Charaktere sind alte Bekannte auf die man sich freuen kann. Die zusammengehörigkeit von den Leuten aus Collioure ist mal wieder unumstritten und gerade in der Momentane Zeit wärmt es einem die Seele.
Besonders angetan bin ich in diesem Band von der Verknüpfung der beiden Zeitebenen. Das ist der Autorin meiner Meinung nach in diesm Band am allerbesten gelungen. Die Grenzen verschwimmen mehr ineinander und wirken nicht so hart. Es kommt mir stimmiger und verbunden vor.
Mit viel emphatie und Gefühl beschreibt sie das Leben der Mutter von Claire.
Es ist mal wieder so als ob man alles vor sich sieht egal ob der schrecken der Vergangenheit, oder die Farben, die Kulisse der Gegenwart.
Im vergleich zu den Vorherigen Bänden kam das backen ,in diesem Fall Macarons, ein bisschen zu kurz, hier wirkt es mehr wie einngeschoben. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht als ,,es sind kleine Diven und nach welcher Farbe ihr denn heute ist.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und aufgrund des bildhaften und stimmigen Schreibstils der Autorin kann man es flott durchlesen. Obwohl die Geschichten wahrlich nichts neus sind, teils sogar vorhersehbar konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Denn immer an den richtigen Stellen wartete die Geschichte dann doch wieder mit Wendung auf , die ich so nicht erwartet hätte.
Besonders gut finde ich das am Schluss nichts mehr offen bleibt. Mit der Auflösung der Identität hat jeder den man in Collioure kennen lernen durfte seinen Platz im Großen Ganzen bekommen.
Was die Schrecken der Vergangenheit angeht bin ich mit der Autorin nicht ganz konform. Man darf es nicht vergessen , nein....Aber der erhobene Zeigefinger muss jetzt langsam auch mal ruhen. Es war schrecklich ,furchtbar und Mennschen unwürdig aber es lässt sich nicht mehr ändern und ich denke die Zeit der Buße muss auch mal vorbei sein.
Sobald etwas fanatisch wird ist es einfach nicht mehr gut. So ohne eine Debatte vom Zaun brechen zu wollen ist das der letzte Satz dazu!!!!!!
Das Buch kann unabhängig von den anderen beiden Bänden gelesen werden und ist somit für jeden etwas der dem hier und jetzt mal entkommen möchte.
Eine klare Kaufempfehlung von mir.