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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2022

Spannung?

TEAM HELSINKI
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Paula Pihjala und ihr Team stehen vor einer schwierigen Aufgabe - den Mord an einer dunkelhäutigen Frau aufzulösen. Diese ist in einem mit Meerwasser gefühlten Container qualvoll ertrunken. Bei der Toten ...

Paula Pihjala und ihr Team stehen vor einer schwierigen Aufgabe - den Mord an einer dunkelhäutigen Frau aufzulösen. Diese ist in einem mit Meerwasser gefühlten Container qualvoll ertrunken. Bei der Toten handelt es sich um die Universitätslehrerin Rauha Kalando, die nur wenige Stunden vor ihrem Tod aus Namibia eingeflogen ist. Warum musste die Frau sterben? Welche Geheimnisse verbirgt de Unternehmensfamilie?

Das Buch ist in drei Teilen unterteilt. Im ersten Teil war ich total verwirrt. Irgendwie konnte ich nicht in die Geschichte reinkommen und fand die Charaktere farblos. Der zweite Teil war dann vielversprechend, denn endlich kam etwas Spannung auf. Es war aber jedoch nicht so, dass mich das Buch komplett gepackt hatte. Und dann kam der dritte Teil, der alles zerstört hat. So langatmig war das, dass es fast schon wehgetan hat.

Ich lese schon sehr oft skandinavische Krimis und Thriller und ja, die Namen sind schon außergewöhnlich. Aber man gewöhnt sich daran. Hier fand ich es extrem schwer im Kopf zu behalten, wer wer ist. Es gab einfach zu viele Namen und für mich waren alle Menschen so blass, dass sie sich nicht in meinem Gedächtnis einprägen wollten.

Die Auflösung war leider auch nicht sehr spannend. Das ist eigentlich ein Buch, das man beendet, zumacht und fünf Minuten später sich an keinem Highlight erinnern kann. Unfassbar schade...

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Veröffentlicht am 19.04.2022

Typisches Buch von Ragnar Jonasson

Schneeblind
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Ari bekommt einen Ausbildungsplatz bei der Polizei in einem Fischerdörfchen im Norden Islands. Wenn man denkt, dass hier nichts passiert, irrt man sich. Im Schnee wird eine Frauenleiche gefunden und kurz ...

Ari bekommt einen Ausbildungsplatz bei der Polizei in einem Fischerdörfchen im Norden Islands. Wenn man denkt, dass hier nichts passiert, irrt man sich. Im Schnee wird eine Frauenleiche gefunden und kurz danach stirbt ein Schriftsteller nach einem Sturz im Theater. Für Ari ist die Lösung der Fälle schwierig, denn keiner im Dorf möchte ihm helfen. Und er kann niemandem trauen.

Man muss gar nicht lesen, wer der Autor von diesem Buch ist. Nach ein paar Seiten schon erkennt man Ragnars Stil. Ich mag diese ruhige und etwas bedrückende Atmosphäre. Das Tempo ist eher langsam, aber trotzdem ist das Buch total spannend.

Ich konnte mich in Aris Lage sehr gut versetzen. Ich empfand, dass ein enormer Druck auf ihn ausgeübt wurde. Das deprimierende Wetter, die verwirrende Gefühle, der seltsame Fall und die Einheimischen, die ihn nicht ernst nehmen und sich nicht als kooperativ zeigen - das zieht einen total runter. Er war für mich als Protagonist etwas blass und konnte sich nicht durchsetzen - weder im Beruf noch im privaten Leben. Da das der Auftakt einer neuen Reihe ist, kann es natürlich sein, dass sich Ari mit der Zeit weiterentwickeln wird. Darauf würde ich mich freuen.

Bis zum Ende tappte ich im Dunkeln und wusste nicht, wer der Täter ist. Die Auflösung war schlüssig. Das offene Ende war passend und macht Lust auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 10.04.2022

Misslungene Märchenadaption a la Zombieapokalypse

Die Chroniken von Rotkäppchen - Allein im tiefen, tiefen Wald
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Krise und Pandemie machen es den Menschen schwierig. Ein sehr ansteckendes Virus sorgt für Chaos, viele überleben nicht. Die Lebensmittel werden knapp. Für Red gibt es nur einen sicheren Ort - das Haus ...

Krise und Pandemie machen es den Menschen schwierig. Ein sehr ansteckendes Virus sorgt für Chaos, viele überleben nicht. Die Lebensmittel werden knapp. Für Red gibt es nur einen sicheren Ort - das Haus ihrer Großmutter. Doch der Weg ist lang und voller Gefahren. Die größte Gefahr geht dabei vom Menschen aus.

Die Geschichte ist in DAVOR und DANACH aufgeteilt, wobei beide Zeiten kommen abwechselnd. Die Idee war nicht so schlecht, aber die Umsetzung fand ich schrecklich. Die Pandemie erinnert natürlich sehr stark an die aktuelle Situation. In DAVOR geht es um die Zeit, als Red noch bei ihrer Familie war, während in DANACH sie ganz alleine auf sich gestellt ist.

Ich fand ihre Reise super langweilig. Man hat auch überhaupt kein Zeitgefühl. Wie lange war sie denn mit ihrem Bruder unterwegs? Wie lange war sie alleine unterwegs? Wohnt die Oma am Ende der Welt? Viren, die Menschen zum Explodieren bringen? Wie blöd ist das denn bitte...

Red hat mich als Charakter sehr genervt. Sie ist total widersprüchlich in ihren Taten. Aufgrund ihres fehlenden Beines wird sie anders behandelt. Hier geht es wieder um dieses leidige Thema "Normalität". Ich finde es furchtbar, dass Menschen, dessen Körper sich von dem andere Menschen unterscheiden, als "unnormal" bezeichnet werden. Sie möchte "normal" sein, verhält sich aber selbst total seltsam. Zum Ende sage ich lieber gar nichts...

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Etwas enttäuschend

Schwarzlicht
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Wer kennt diesen Zaubertrick nicht? Eine hübsche Frau wird in eine Kiste gesperrt und die Kiste wird mit Schwertern durchbohrt. Großes Staunen im Publikum, Warten, große Überraschung - die Frau kommt unversehrt ...

Wer kennt diesen Zaubertrick nicht? Eine hübsche Frau wird in eine Kiste gesperrt und die Kiste wird mit Schwertern durchbohrt. Großes Staunen im Publikum, Warten, große Überraschung - die Frau kommt unversehrt raus! Ähm... vielleicht doch nicht. Für eine Frau ist diese Nummer leider etwas misslungen. Um den Fall kümmern sich Stockholmer Kommissarin Mina Dabiri und der Profiler Vincent Walder, der selbst ein Mentalist ist. Eine weitere Leiche taucht auf und die beiden finden heraus, dass hinter dem geheimen Code ein Countdown steckt. Können sie aber das Geheimnis lüften?

Bei "Schwarzlicht" trifft man auf zwei besondere Persönlichkeiten. Mina hat paranoide Angst vor Keimen und hat diesen Desinfektionszwang. Vincent ist Autist und lebt in einer Welt der Zahlen. Es mag sein, dass sie sich auf dem ersten Blick sehr voneinander unterscheiden. Das stimmt aber so nicht ganz. Sie sind sich ähnlicher als man denkt. Beide kommen mit Menschen nicht so gut klar, was für die Lösung eines Mordfalls ein Problem sein könnte. Mit der Zeit lernen sie aber, miteinander zu arbeiten.

Ich konnte mit diesem Buch nicht wirklich warm werden. Eigentlich mag ich die Bücher von Camilla Läckberg gerne, aber in dieser Kombination war das für mich einfach nicht spannend genug. Für den Fall mögen die Hintergründe der Zauberkunst von Bedeutung sein und hier ist natürlich das Wissen eines Mentalisten hilfreich. Für mich hat das aber den Krimifaktor runtergezogen. Irgendwann war es für meinen Geschmack zu detailliert. Dazu kam dieser nervige Reinigungsdrang von Mina, der mir einfach auf den Keks ging. Die 600 Seiten haben sich echt gezogen.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Angenehme leichte Lektüre

Summer of Hearts and Souls
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Beyah hat es nicht einfach. Sie lebt bei ihrer drogensüchtigen Mutter und keiner beneidet sie für ihre Kindheit. Als ihre Mutter stirbt, bleibt Beyah keine anderen Wahl, als zu ihrem Vater und seiner neuen ...

Beyah hat es nicht einfach. Sie lebt bei ihrer drogensüchtigen Mutter und keiner beneidet sie für ihre Kindheit. Als ihre Mutter stirbt, bleibt Beyah keine anderen Wahl, als zu ihrem Vater und seiner neuen Familie auf eine Halbinsel vor der texanischen Küste zu ziehen. Dort lernt sie diesen geheimnisvollen Jungen Samson kennen, der ihren Sommer in einem Abenteuer verwandeln wird.

"Summer of Hearts and Souls" ist ein sehr sympathisches, leichtes Buch für den Sommer. Beyah ist ein starkes Mädchen, das leider so viel Unschönes bei ihrer Mutter erlebt hat. Sie kennt dieses Gefühl nicht, eine tolle Familie zu haben und von dieser geliebt zu werden. Alles hat sie sich selbst erkämpft und es fällt ihr schwer, sich auf andere zu verlassen und denen zu vertrauen.

Unglaublich schön fand ich, dass CoHo keine klischeehafte reiche Familie erschaffen hat. Beyahs Stiefschwester Sara und ihre Mutter sind tolle Menschen, die sie so empfangen haben, als wäre sie schon immer Teil dieser Familie gewesen. Beyahs Vater fand ich auch sehr nett und man hat gemerkt, dass er seine Tochter liebt und sich um sie sorgt. Es hat mir gefallen, dass die beiden aber zuerst lernen mussten, miteinander zu leben. Das machte die Geschichte realistisch und glaubwürdig.

Samson war eine lange Zeit ein großes Rätsel. Das tat aber Beyah gar nicht so schlecht, wie ich empfinde. Sie hat gelernt, Menschen nicht direkt in Schubladen zu stecken, sondern sie zunächst kennenzulernen und dann zu beurteilen. Mit ihm hat sie so viele tollen Momente gehabt und ich habe es ihr vom Herzen gegönnt. Sie war eine ganz normale Teenagerin, die in einer normalen Familie wohnt und im Sommer keine Sorgen hat.

Als Samsons Geheimnis gelüftet wurde, kam etwas mehr Dramatik rein. Wie sich dann Beyah entschieden hat, hat mich sehr positiv überrascht, denn das war sehr erwachsen von ihr. Das Ende war schön und hat mich zum Lächeln gebracht.

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