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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.06.2019

All das zu verlieren

All das zu verlieren
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Adele hat das perfekte Leben: eine tolle Arbeit als Journalisten, einen liebenden Ehemann, einen kleinen Sohn und viel Geld. Doch der Schein trügt: Adele ist unglücklich, rastlos und ihr Leben erfüllt ...

Adele hat das perfekte Leben: eine tolle Arbeit als Journalisten, einen liebenden Ehemann, einen kleinen Sohn und viel Geld. Doch der Schein trügt: Adele ist unglücklich, rastlos und ihr Leben erfüllt sie nicht. Daher ist sie immer auf der Suche nach etwas, das ihre Wünsche und Bedürfnisse befriedigt. Sie trifft sich mit anderen Männern und beginnt mit mehreren eine Affäre, zudem ist sie auch dem Alkohol nicht abgeneigt. Obwohl sie weiß, dass sie durch ihr Verhalten ihre Familie aufs Spiel setzt, ist sie nicht in der Lage etwas zu ändern.

Leila Slimani beschreibt sehr oberflächlich das Leben einer rastlosen Seele ohne dabei in die Tiefe zu gehen. Ich bin daher leider sehr enttäuscht von dem Buch, da ich mir viel mehr erhofft habe. Ich hätte mir eine tiefgründigere Behandlung von Adeles Verhalten gewünscht, aber stattdessen wurde ihr Handeln oftmals nur sehr oberflächlich und beschreibend dargestellt. Weder der Auslöser noch die Folgen für Adeles Gefühlswelt wurden beschrieben. Es finden sich immer wieder Rückblicke in Adeles Vergangenheit, die allerdings auch nicht ihr Handeln erklären. Zudem waren mir viele der Szenen zu belanglos für die restliche Handlung, wohingegen andere, meiner Meinung nach interessante Passagen nur sehr kurz, oberflächlich beschrieben und sofort wieder gewechselt wurden.

Die einzelnen Protagonisten bleiben eher blass und unsympathisch. Gerade Adele schient ein psychisches Problem zu haben, das sie strikt leugnet. Sie und ihr Ehemann Richard befinden sich scheinbar in einer Co-Abhängigkeit, welche es beiden unmöglich macht etwas zu ändern. Die Resignation ist beim Lesen schwer auszuhalten und hat mich persönlich etwas heruntergezogen.

FAZIT:
Für mich persönlich war „All das zu verlieren“ ziemlich enttäuschend, da mir das Buch zu oberflächlich war. Mir fehlten der Tiefgang und eine Erklärung für Adeles Verhalten. Da mich auch die Protagonisten nicht wirklich überzeugen konnten, vergebe ich 2 Sterne!

Veröffentlicht am 23.06.2019

Der Würger von Triest

Der Würger von Triest
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In der wunderschönen Stadt Triest finden in kurzer Zeit mehrere Morde statt. Die Bürger werden in Angst und Schrecken versetzt und es ist die Aufgabe von Commissario Vossi und seinem Team den Mörder zu ...

In der wunderschönen Stadt Triest finden in kurzer Zeit mehrere Morde statt. Die Bürger werden in Angst und Schrecken versetzt und es ist die Aufgabe von Commissario Vossi und seinem Team den Mörder zu stellen. Die Ermittlungen gestalten sich äußerst Schwierig und zudem stehen die Ermittler unter großem Zeitdruck, schließlich wollen sie weitere Morde verhindern. Doch sie finden weder Hinweise auf den Täter noch auf sein Motiv oder eine Verbindung zwischen den Opfern. Bald stellen sich die Ermittler die Frage, ob die Fälle überhaupt von ein und demselben Täter verübt wurden. Letztendlich gibt Vossis Frau einen Hinweis, der für die Ermittlungen wichtig erscheint.

Werner Stanzls Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Ich konnte sofort in die Handlung einsteigen und dieser problemlos bis zum Ende folgen. Der Autor kann schnell Spannung aufbauen und diese durchgehend aufrecht erhalten, aber trotzdem wird sie nie nervenzerreißend. Im Buch finden scih einige unerwartete Wendungen, welche mich komplett überraschen und begeistern konnten. Vor allem die Auflösung konnte mich begeistern. Mit dieser Auflösung hätte ich nicht gerechnet, aber trotzdem war sie komplett überzeugend und schlüssig.

Die einzelnen Protagonsiten sind authentisch und als Leser kann man sich schnell ein Bild machen und Sympathie oder Antipathie entwickeln. Vor allem Comissario Vossi konnte mich einmal mehr mit seiner sympathischen und liebenswerten Art überzeugen. Aber auch die anderen Charaktere wirkten gut ausgearbeitet und dadurch äußerst glaubwürdig.

„Der Würger von Triest“ ist bereits der zweite Fall für den sympathischen Commissario Vossi. Ich kenne den Vorgängerband, welcher mich restlos begeistern konnte und finde, dass der aktuelle Fall diesem in nichts nachsteht. Für das Verständnis ist es allerdings nicht notwendig den ersten Teil zu kennen. Beide Bücher sind in sich abgeschlossen und können daher eigenständig gelesen werden. Ich hoffe auf weitere Fälle für Vossi!

FAZIT:

„Der Würger von Triest“ ist ein lesenswerter Kriminalroman, der mich fesseln und gut unterhalten konnte. Trotz mit rätseln wurde ich von der Auflösung komplett überrascht und vor allem der sympathische Vossi konnte mich einmal mehr überzeugen. Daher vergebe ich 5 Sterne!

Veröffentlicht am 23.06.2019

Die junge Frau und die Nacht

Die junge Frau und die Nacht
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Thomas ist ein erfolgreicher Schriftsteller, der seiner Heimat nach einem tragischen Vorfall den Rücken gekehrt hat. Aufgrund des Drängens seines besten Freundes Maxime reist er für ein Jubiläumstreffen ...

Thomas ist ein erfolgreicher Schriftsteller, der seiner Heimat nach einem tragischen Vorfall den Rücken gekehrt hat. Aufgrund des Drängens seines besten Freundes Maxime reist er für ein Jubiläumstreffen seiner Schule zurück in die französische Heimat. Sofort wird er von schmerzhaften Erinnerungen heimgesucht, denn seine damalige Liebe Vinca ist vor fünfundzwanzig Jahren spurlos verschwunden und Thomas hat damals ein schlimmes Verbrechen begangen. Jetzt droht ihn seine Vergangenheit einzuholen, denn es scheint, als wäre ihm jemand auf die Schliche gekommen und droht mit Rache. Thomas und Maxime beginnen zu Vincas Verschwinden zu recherchieren und geraten dabei in ein großes Netz aus Lügen und Intrigen.

Guillaume Musso überzeugt mit einem stilistisch sehr ansprechenden Schreibstil, der sowohl hohe Spannung als auch ansprechende Landschaftsbeschreibungen bietet. Der Autor schafft es bereits im Prolog Spannung aufzubauen und diese durchgehend zu halten. Mithilfe vieler unerwarteter Wendungen kann die Spannung immer wieder erhöht werden. Besonders gut gefällt mir, dass sich Kapitel rund um Thomas, die Geschehnisse in der Vergangenheit und damals beteiligte Protagonisten abwechseln. Dies steigert einerseits die Spannung und andererseits kann der Leser dadurch alle Motive und den Tathergang besser verstehen. Mein einziger Kritikpunkt sind die zahlreichen Epiloge. Diese haben sich meiner Meinung nach etwas in die Länge gezogen und ich persönlich hätte diese nicht gebraucht. Dadurch ist leider meine Freude über die vorherige Handlung und die überraschende Auflösung etwas abgeflaut.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und sehr facettenreich. Im Laufe der Handlung erfährt der Leser immer mehr über die Vergangenheit und Geheimnisse der Charaktere und kann dadurch deren Handeln und Motive besser verstehen. Dennoch haben mich einige Offenbarungen wirklich überrascht und schockiert. Aufgrund eigener Probleme, Ängste und Sorgen wirkten die Protagonisten sehr menschlich. Dadurch haben mich die Charaktere komplett in ihren Bann gezogen und ich musste ständig weiterlesen um zu erfahren, was mit Vinca geschehen ist.

FAZIT:
„Die junge Frau und die Nacht“ ist mein erstes Buch von Guillaume Musso und ich verstehe, dass so viele Leser von diesen begeistert sind. Mich konnten sowohl der Schreibstil als auch die authentischen Protagonisten restlos überzeugen. Da mir persönlich die Epiloge etwas zu viel des Guten und langatmig waren, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 23.06.2019

111 Orte in Nordfrankreich

111 Orte in Nordfrankreich, die man gesehen haben muss
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Nordfrankreich ist immer einen Urlaub wert. Die Gegend besticht durch wunderschöne Landschaften, architektonische Meisterwerke, idyllische Dörfer und unglaublich gutes Essen. In den meisten Reiseführern ...

Nordfrankreich ist immer einen Urlaub wert. Die Gegend besticht durch wunderschöne Landschaften, architektonische Meisterwerke, idyllische Dörfer und unglaublich gutes Essen. In den meisten Reiseführern findet man ein und dieselben Sehenswürdigkeiten und Tipps. Voller Erwartungen fährt man hin um dann enttäuscht festzustellen, dass diese Sehenswürdigkeiten von Touristen total überlaufen sind und man nichts von dem „typischen“ Flair der Gegend mitbekommt. Der Autor Georg Renöckl, der gerne und viel Zeit in Nordfrankreich verbringt, zeigt in seinem Buch „111 Orte in Nordfrankreich die man gesehen haben muss“ dem Leser viele Geheimtipps rund um die dortige Gegend. Diese reichen von landschaftlichen Geheimtipps über architektonische Bauten bis hin zu Werkstätten von Einheimischen (wie z.B. einem Marionettenschnitzer) und Restaurants.
Ausnahmslos alle dieser Sehenswürdigkeiten sind auf einer Seite ausführlich beschrieben. Hierbei finden sich Infos zur Geschichte und historische Fakten, zur Erreichbarkeit und dazu, was diese Sehenswürdigkeit so besonders macht. Zusätzlich findet sich neben jeder Beschreibung ein Foto, welches dem Leser einen Vorgeschmack auf die Sehenswürdigkeit gibt. Georg Renöckls Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten sind unglaublich begeistert und liebevoll verfasst. Beim Lesen merkt man sofort, dass er jeden Tipp sorgfältig ausgewählt hat und komplett hinter dieser Empfehlung steckt. Diese Begeisterung hat mich beim Lesen komplett angesteckt und ich würde am liebsten sofort meine Tasche packen und nach Nordfrankreich reisen! Besonders gut gefällt mir zudem, dass sich am Ende des Buches eine Karte befindet, auf welcher die Tipps eingezeichnet sind. Dadurch hatte ich sofort einen super Überblick, wo sich die Tipps befinden und welche ich miteinander verbinden kann.
Im Buch „111 Orte in Nordfrankreich die man gesehen haben muss“ sind sowohl bekannte Sehenswürdigkeiten als auch viele Geheimtipps beschrieben, die man in keinem normalen Reiseführer finden kann. Beim Lesen hatte ich oft das Gefühl, dass ein Einheimischer auf Geheimtipps verweist, die kein Tourist sonst zu sehen bekommt. Daher werde ich dieses Bcuh gerne mit in meinen kommenden Urlaub nehmen und die eine oder andere Sehenswürdigkeit besuchen.
FAZIT:
„111 Orte in Nordfrankreich die man gesehen haben muss“ ist für alle zu empfehlen, die zusätzlich zu den typischen Touristenattraktionen auch Geheimtipps und das dortige Flair jenseits der Touristenströme kennenlernen wollen. Die Sehenswürdigkeiten sind gut gemischt und meiner Meinung nach ist für jeden Geschmack der ein oder andere Ausflugstipp im Buch. Ich bin total begeistert und vergebe daher 5 Sterne!

Veröffentlicht am 20.06.2019

All die unbewohnten Zimmer

All die unbewohnten Zimmer
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Vier sehr unterschiedliche Menschen, mit verschiedenen Berufen, Abstammungen und Werdegängen, versuchen mit ihren ganz eigenen Methoden mehrere Mordfälle aufzuklären. Die Ermittlungen gestalten sich allerdings ...

Vier sehr unterschiedliche Menschen, mit verschiedenen Berufen, Abstammungen und Werdegängen, versuchen mit ihren ganz eigenen Methoden mehrere Mordfälle aufzuklären. Die Ermittlungen gestalten sich allerdings äußerst schwer, da ihnen immer wieder von den unterschiedlichsten Seiten Steine in den Weg gelegt werden.

Friedrich Anis Schreibstil ist anspruchsvoll, stilistisch sehr gelungen und mit einer Prise Humor. Trotzdem lässt sich das Buch gut lesen, da der Lesefluss durchgehend gehalten werden kann. Mich persönlich konnten vor allem die humorvollen Szenen komplett überzeugen, da sie mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben. Aber auch jene hochaktuellen Themen, die im Buch aufgegriffen werden und den Leser zum Nachdenken anregen, fand ich wirklich gelungen. Besonders gut gefällt mir, dass „all die unbewohnten Zimmer“ ein anspruchsvoller Kriminalroman ist, der sich nicht so schnell nebenher lesen lässt und die volle Aufmerksamkeit durch den Leser braucht. Hin und wieder habe ich mich nicht so auf die Handlung konzentriert und fand sie dann so verwirrend, dass ich nochmal den vorherigen Teil lesen musste. Da ich normalerweise wenig anspruchsvolle Literatur, sondern vorrangig Unterhaltungsliteratur lese, fand ich diese Abwechslung wirklich gelungen. Auch die Verbindung mit dem Kriminalfall fand ich äußerst gelungen und gut gemacht.

Mein einziger Kritikpunkt an dem Buch sind leider die Protagonisten. Niemand konnte mich komplett überzeugen, obwohl der Autor sehr bemüht war jedem von ihnen seine Eigenheiten zu verpassen. Durch ihre Ängste wirken die Protagonisten zwar authentisch, aber dennoch wurde mir leider niemand wirklich sympathisch, was zur Folge hatte, dass mich die Handlung nicht komplett begeistern konnte.

FAZIT:
„All die unbewohnten Zimmer“ ist kein typischer Kriminalroman, in welchem ein Fall gelöst wird und der Leser gut unterhalten wird. Dieses Buch geht tiefer und regt den Leser zum Nachdenken an. Besonders der Schreibstil und die kritische Behandlung von aktuellen Themen konnten mich überzeugen. Daher vergebe ich 4 Sterne!