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Veröffentlicht am 21.04.2018

Tiefer denn die Hölle

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Martin Bauer arbeitet als Polizeiseelsorger und wird zu einem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk gerufen. In dem Bergwerk wurde eine mit Honig übergossene Leiche gefunden. Als der Polizist und Kollege ...

Martin Bauer arbeitet als Polizeiseelsorger und wird zu einem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk gerufen. In dem Bergwerk wurde eine mit Honig übergossene Leiche gefunden. Als der Polizist und Kollege von Martin, Rüdiger Vaals, die Leiche sieht erleidet er einen Herzinfarkt. Schnellerhärtet sich der Verdacht, dass Rüdiger den Toten kannte. Doch was hatten die beiden Männer miteinander zu tun?

Das Autorenduo Peter Gallert und Jörg Reiter haben einen meiner Meinung nach etwas gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Ich konnte der Handlung zwar sofort folgen, brauchte aber circa bis zur Hälfte des Buches, bis ich mich mit dem Schreibstil anfreunden konnte. Die Autoren können sehr schnell Spannung aufbauen und diese auch durch geschickte Wendungen problemlos bis zum Ende aufrecht erhalten. Längen und unnötige Wiederholungen werden gänzlich vermieden.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und vielschichtig. Trotzdem konnte ich mit Martin Bauer anfangs eher weniger anfangen. Im Laufe des Buches wurde er mir allerdings immer sympathischer und ich konnte sein Verhalten auch immer besser verstehen und nachvollziehen. Besonders gelungen finde ich die Einblicke in das Leben einzelner Protagonisten. Dies macht die Handlung besonders authentisch ohne dabei den Fall und die Ermittlungen in den Hintergrund zu rücken.

„Tiefer denn die Hölle“ ist bereits der zweite Teil rund um den Polizeiseelsorger Martin Bauer. Ich kenne den Vorgänger bisher noch nicht. Trotzdem hatte ich keinerlei Probleme in die Handlung einzusteigen und konnte ihr problemlos bis zum Ende folgen. Ich wurde zudem auch schnell mit den einzelnen Protagonisten vertraut.

FAZIT:
„Tiefer denn die Hölle“ ist ein gelungener Kriminalroman, der vor allem durch eine fesselnde Ermittlung und einen spannenden Todesfall überzeugen kann. Da ich anfangs Schwierigkeiten mit dem meiner Meinung nach eher gewöhnungsbedürftigen Schreibstil hatte vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 21.04.2018

EssMedizin

Ess-Medizin für dich
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Gesunde und bewusste Ernährung kann so manche heilende Kraft entfalten und unterschiedliche Krankheiten vorbeugen oder gar vermeiden. Viele ÄrztInnen verschreiben bei verschiedensten Beschwerden zu schnell ...

Gesunde und bewusste Ernährung kann so manche heilende Kraft entfalten und unterschiedliche Krankheiten vorbeugen oder gar vermeiden. Viele ÄrztInnen verschreiben bei verschiedensten Beschwerden zu schnell Medikamente. Diese beugen zwar den aktuellen Beschwerden vor, ändern aber in der Regel die Gesundheit nicht nachhaltig. Aus diesem Grund plädieren die beiden Autoren auf ein Umdenken: Viele Beschwerden können auf natürliche Art und Weise gelindert werden. Durch eine gesunde, bewusste und ausgewogene Ernährung können Beschwerden nicht nur gelindert sondern auch langfristig positiv beeinflusst werden.

Die Autoren sind das Ehepaar Überall. Sie stellen ihr großes Fachwissen aus unterschiedlichen Bereichen zur Verfügung und versuchen im Buch verschiedenste Überthemen zu verbinden. Prof. Dr. Florian Überall arbeitet unter anderem seit vielen Jahren in der Krebsstoffforschung und Ernährungslehre. Zudem ist er Mitglied des Beirats für traditionelle asiatische Medizin. Seine Frau Dr. Andrea Überall ist unter anderem Psychologin und Ernährungsberaterin. Gemeinsam arbeiten sie im Informationszentrum für tibetische Medizin. Als Leser merkt man sofort, dass die beiden Autoren ein enormes und sehr breitgefächertes und fundiertes Fachwissen haben. Alles was sie im Buch schreiben scheint Hand und Fuß zu haben und sie können ihre Aussagen mit Beispielen untermauern. Trotzdem hatte ich immer wieder den Eindruck, dass sie im Buch Werbung für sich selbst, ihre Ansichten und ihre Angebote/ Produkte machen.

Der Schreibstil ist einfach und gut verständlich. Allerdings wirkte mir die Thematik häufig zu trocken und ich musste mich durch den Großteil des Buches durchkämpfen. Ich habe mich schon mehrfach mit der Thematik beschäftigt. Ich bin mir daher nicht sicher, ob ein kompletter Laie auch sofort folgen und alles verstehen kann. Leider hatte ich immer wieder den Eindruck, dass mir die Autoren ihre persönlichen Ansichten aufdrücken möchten und es finden sich im Buch sehr viele Hinweise auf ihre Produkte. Dies hinterlässt bei mir einen eher fahlen Nachgeschmack. Bei dem Preis hätte ich einfach nicht mit so viel Eigenwerbung gerechnet.

Ich hatte mir erhofft, dass ich mithilfe des Buches Werkzeuge und umsetzbare Tipps erhalte, wie ich meine Ernährung umstellen kann und bei dieser gezielten Umstellung auch Begleitung erhalte. Dies ist allerdings in der von mir erhofften Form nicht der Fall. Aber vielleicht hatte ich auch einfach zu hohe Erwartungen an das Buch. Es gibt zwar eine Unterteilung in verschiedene Typen, diese war für mich persönlich allerdings nicht wirklich hilfreich.

Besonders gelungen finde ich, dass im Buch „EssMedizin“ nicht nur Fachwissen vermittelt sondern auch auf tibetische Heilkunde eingegangen wird. Zudem zeigt das Buch sehr deutlich die gesundheitlichen Gefahren von zu häufigen Medikamenteneinnahmen auf. Auch das Kapitel zur Darmgesundheit ist wirklich gelungen und nachvollziehbar geschrieben. Dieses Kapitel konnte mich komplett überzeugen

FAZIT:
„EssMedizin“ ist eine interessante Mischung aus Fachwissen rund um das Thema Ernährung, Magen-Darm Trakt und tibetische Heilkunde. Ich habe nach dem Lesen zwar ein Grundwissen, aber für eine konkrete und langfristige Ernährungsumstellung ist das Buch leider nicht ausreichend. Zudem störte mich die meiner Meinung nach zu häufige Eigenwerbung im Buch. Da ich mich überwinden musste weiterzulesen und das Buch als sehr trocken empfand kann ich leider nur 2 Sterne vergeben!

Veröffentlicht am 20.04.2018

Nach dem Winter

Nach dem Winter
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Claudio lebt seit dem Verlust seiner ersten großen Liebe in New York und arbeitet dort als Lektor. Cecilia ist Studentin, lebt in Paris und hat großes Interesse an Friedhöfen. Beide sind in Beziehungen ...

Claudio lebt seit dem Verlust seiner ersten großen Liebe in New York und arbeitet dort als Lektor. Cecilia ist Studentin, lebt in Paris und hat großes Interesse an Friedhöfen. Beide sind in Beziehungen als sie sich kennen lernen. Dennoch verlieben sie sich ineinander und halten trotz der großen Distanz regelmäßig Kontakt. Doch als Cecilia nach New York reist um Claudio zu besuchen entwickelt sich die Beziehung der beiden anders als erwartet.

Guadalupe Nettels Schreibstil ist nüchtern und flüssig, wodurch das Buch zumindest teilweise sehr kurzweilig erscheint. Einige Kapitel sind wirklich gelungen und ich hatte richtig Freude beim Lesen. Andere hingegen haben mich eher gelangweilt und sich in die Länge gezogen. Vor allem der komplette erste Teil des Buches war für mich persönlich ziemlich langatmig. Im Laufe des Buches nahm die Geschichte an Fahrt auf und wurde zum Schluss deutlich besser und lesenswert. Schade, dass dies nicht von Anfang an so ist. Trotz der Ich- Perspektiven konnte die Autorin aus meiner Sicht keine Emotionen oder Gefühle authentisch transportieren. Dies liegt allerdings vermutlich an ihrem nüchternen Schreibstil.

Besonders gelungen finde ich, dass sich immer Kapitel rund um Claudio und Cecilia abwechseln. Dadurch können Wiederholungen vermieden werden und als Leser erfährt man zum Leben beider Protagonisten mehr. Dies macht die Handlung authentisch. Anfangs laufen die beiden Handlungsstränge neben einander, aber die Autorin kann diese geschickt verbinden.

Die einzelnen Protagonisten sind alle sehr eigen. Cecilias Charakter fand ich von Anfang an sehr interessant und ich musste mit ihr häufig mitleiden. Schön dargestellt fand ich die Entwicklung, die Cecilia im Laufe des Buches durchmacht. Mit Haydee konnte ich zu Beginn nichts anfangen, allerdings wurde sie mir im Laufe des Buches immer sympathischer. Für Claudio und seine Art hingegen empfand ich das gesamte Buch über Antipathie. Diese wurde in einzelnen Szenen sogar immer mehr verstärkt, wodurch ich von Claudios Charakter schnell genervt war.

„Nach dem Winter“ war mein erstes Buch von Guadalupe Nettel. Die Grundidee der beiden Protagonisten, die sich nach Liebe und Nähe sehnen aber dennoch Probleme haben diese zuzulassen, finde ich wirklich gut. Allerding ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht komplett gelungen, aber das Buch weist viele gute Ansätze auf.

FAZIT:
„Nach dem Winter“ konnte mich persönlich emotional nicht erreichen. Zudem war ich von Claudios unsympathischen Charakter zunehmend genervt. Die Idee hinter der Geschichte ist wirklich gut, aber die Umsetzung war leider nicht das, was ich mir erhofft habe. Daher vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 19.04.2018

Koma

Koma
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Ein Mädchen wird tot in einem Waldstück aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass sie vergewaltigt wurde. Einige Jahre später wird exakt an derselben Stelle ein ermordeter Polizist mit entstelltem ...

Ein Mädchen wird tot in einem Waldstück aufgefunden. Schnell stellt sich heraus, dass sie vergewaltigt wurde. Einige Jahre später wird exakt an derselben Stelle ein ermordeter Polizist mit entstelltem Gesicht gefunden. Trotz Sonderkommission und Ermittlungen auf Hochdruck hat die Polizei keine heiße Spur. Zudem passieren weitere Morde.
In einem Krankenhaus liegt ein Komapatient, der rund um die Uhr Polizeischutz erhält. Der Patient hat einen Feind, der überall ist.

Jo Nesbo ist es mit seinem mitreißenden Schreibstil und einer gut durchdachten und logischen Handlung gelungen erneut einen wirklich lesenswerten Thriller zu verfassen. Die Spannung wird mit der ersten Seite aufgebaut, steigert sich immer wieder und kann durch geschickte und unerwartete Wendungen bis zum Ende aufrecht erhalten bleiben. Jo Nesbo konnte mich erneut von Anfangan in seinen Bann ziehen, mitreißen und fesseln. Der Autor kann unnötige Längen und Wiederholungen komplett vermeiden


Die Protagonisten sind sehr authentisch und vielschichtig beschrieben. Dadurch kann sich der Leser schnell ein Bild machen und Sympathie oder Antipathie empfinden. Vor allem der Hauptprotagonist Harry Hole konnte mich erneut überzeugen. Jo Nesbo schafft es einerseits seinen Charakteren Leben einzuhauchen und andererseits die Gefühle und Ängste an den Leser zu transportieren, wodurch die Handlung unglaublich authentisch wird. Die gesamte Handlung oder Auflösung des Falls wirken in keinster Weise konstruiert oder unglaubwürdig.

„Koma“ ist bereits der zehnte von bisher elf Bänden rund um den etwas anderen Ermittler Harry Hole. Ich kenne alle Bände und war von ausnahmslos jedem fasziniert und begeistert, aber „Koma“ ist meiner Meinung nach der beste Teil! Jo Nesbo konnte mich wie immer komplett überzeugen, weshalb ich auf weitere Fälle hoffe!

FAZIT:
„Koma“ konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite mitreißen. Jo Nesbo hat es geschafft ein Lesehighlight zu schreiben. Ich kann diesen Thriller jedem empfehlen, der zum Teil eher brutale Szenen gut verkraften kann. Besonders gut gefällt mir, dass die Handlung so unvorhersehbar ist und der Autor dadurch seine Leser auf die Folter spannen kann. Ich vergebe 5 Sterne!

Veröffentlicht am 17.04.2018

Revolution im Herzen

Revolution im Herzen
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Helena, auch genannt Lenchen, Demuth arbeitet als Dienstmädchen für die Familie Marx. Sie freundet sich schnell mit der Ehefrau Jenny an und wird kurz darauf auch eine enge Vertraute des Philosophen Karl ...

Helena, auch genannt Lenchen, Demuth arbeitet als Dienstmädchen für die Familie Marx. Sie freundet sich schnell mit der Ehefrau Jenny an und wird kurz darauf auch eine enge Vertraute des Philosophen Karl Marx. Sie ist begeistert und fasziniert von seinen Studien, die sie auch auf ihr eigenes Leben ummünzen kann. Eines Tages verliebt sich Lenchen in Karl Marx und erwartet ein Kind. Doch dadurch gefährdet sie sowohl die Freundschaft zu Jenny als auch das Werk von Karl Marx.

Claudia und Nadja Beinert ist es gelungen einen wirklich fesselnden Roman zu verfassen, der vor allem mit großen und authentischen Gefühlen überzeugen und begeistern kann. Den Schwestern ist es mit ihrem flüssigen Schreibstil gelungen einen wirklich lesenswerten Roman zu verfassen. Die Handlung ist gut durchdacht und sehr logisch. Als Leser kann man sofort in die Handlung einsteigen und dieser ohne Probleme bis zum Ende folgen. Mich konnte das Buch bereits mit der ersten Seite fesseln und mitreißen. Diese Begeisterung hat mich bis zum letzten Satz nicht losgelassen. Dadurch erschien das Buch sehr kurzweilig und lies sich schnell lesen.

Die einzelnen Kapitel sind logisch aufgebaut, wodurch unnötige Längen und Wiederholungen vermieden werden können. Der Leser wird gleich zu Beginn von der Handlung in seinen Bann gezogen. Besonders gelungen finde ich die Verknüpfung der sehr interessanten und gut recherchierten historischen Fakten und den authentischen und liebenswerten Protagonisten.

Die Charaktere sind sehr authentisch und vielschichtig. Als Leser kann man sich schnell ein Bild machen und Sympathie oder Antipathie entwickeln. Vor allem die Hauptprotagonistin Lenchen wuchs mir sofort ans Herz, was zur Folge hatte, dass ich mit ihr mitfiebern und ach immer wieder mitleiden musste. Besonders gut gefällt mir, dass die Autorinnen viele historische Fakten geschickt in die Handlung einfließen lassen. Dadurch wirkt diese besonders authentisch und konnte mich ergreifen.

„Revolution im Herzen“ wirkt geschichtlich sehr gut und aufwendig recherchiert. Als Leser merkt man sofort, dass alle historischen Fakten Hand und Fuß haben. Geschichtliches Vorwissen ist für das Verständnis des Buches nicht erforderlich. Auch ohne ein solches kann man als Leser sofot in die Handlung einsteigen und ihr ohne Probleme bis zum Ende folgen.

FAZIT:
„Revolution im Herzen“ konnte mich komplett mitreißen und begeistern. Die Autorinnen haben nicht nur eine fesselnde Geschichte mit gut recherchierten historischen Fakten verfasst, sie können auch große Gefühle transportieren. Aus diesem Grund vergebe ich 5 Sterne und eine Leseempfehlung!