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Veröffentlicht am 25.06.2020

Der Behüter

Der Behüter: Thriller
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Meine Lieblingsermittlerin Laura Kern bekommt endlich einen neuen Fall: Bei den Mülltonnen einer Klinik wird eine tote Frau gefunden, welche kurz zuvor in eben diesem Krankenhaus behandelt wurde. Die Überwachungsvideos ...

Meine Lieblingsermittlerin Laura Kern bekommt endlich einen neuen Fall: Bei den Mülltonnen einer Klinik wird eine tote Frau gefunden, welche kurz zuvor in eben diesem Krankenhaus behandelt wurde. Die Überwachungsvideos zeigen, dass die junge Frau scheinbar freiwillig mit einem Unbekannten mitgegangen ist. Noch während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, verschwindet eine weitere Frau und es gibt nochmals eine Leiche. Die einzige Verbindung zwischen den Opfern ist, dass alle von häuslicher Gewalt durch den Partner betroffen waren. Für Laura und ihr Team beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, schließlich wollen sie das letzte bekannte Entführungsopfer lebend befreien.

Wieder einmal beweist Catherine Shepherd, dass sie zu den originellsten und beeindruckendsten Thrillerautorinnen Deutschlands gehört. Die Autorin schafft es die Spannung von Anfang bis Ende konstant hoch zu halten und dem Leser immer wieder Gänsehaut zu bescheren, was nicht zuletzt an dem bildgewaltigen Schreibstil und dem großen Kopfkino liegt. Als Leser verfolgt man immer neue Spuren und wird hierbei regelmäßig in die Irre geführt, da sich im Thriller zahlreiche unerwartete Wendungen finden. Nach und nach werden die einzelnen Puzzlestücke zusammengeführt und ergeben am Ende eine glaubwürdige Auflösung, mit welcher ich so nicht gerechnet hätte.

Ich bin ein großer Fan der Laura Kern Reihe, da ich die sympathische und authentische Ermittlerin mit ihrer traumatischen Vergangenheit bereits beim ersten Band ins Herz geschlossen habe. Auch im aktuellen Fall überzeugt sie durch ihre liebenswürdige Art. Allerdings ist in diesem Band nicht Laura sondern der Täter der mit Abstand beeindruckendste und interessanteste Charakter. Catherine Shepherd schafft es in den Kapiteln rund um den Täter, diesem eine sehr menschliche Seite zuzuschreiben. Ich musste sogar mit ihm mitfiebern und habe immer wieder Mitleid für den Täter empfunden, schließlich sehnt er sich nur nach Liebe.

„Der Behüter“ ist der mittlerweile fünfte Fall für die Spezialermittlerin Laura Kern. Für das Verständnis ist es nicht notwendig die Vorgängerbände zu kennen, aber dennoch empfehle ich diese, da sie meiner Meinung nach zu den besten Thrillerreihen im deutschsprachigen Raum zählen.

FAZIT:
„Der Behüter“ überzeugt einmal mehr durch großes Kopfkino, nervenzerreißende Spannung und interessante sowie facettenreiche Charaktere. Catherine Shepherd schafft es einmal mehr ihre ganze Stärke auszuspielen und dem Leser somit schlaflose Nächte zu bescheren. Ich vergebe daher 5 Sterne und warte schon jetzt auf Lauras nächsten Fall!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.06.2020

Der Fahrer

Der Fahrer
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In Hamburg fallen immer mehr Frauen einem Serientäter zum Opfer. Alle Frauen waren nachts unterwegs und haben einen neuen Fahrdienst genutzt. Immer öfter taucht im Rahmen der Ermittlungen ein Hashtag auf, ...

In Hamburg fallen immer mehr Frauen einem Serientäter zum Opfer. Alle Frauen waren nachts unterwegs und haben einen neuen Fahrdienst genutzt. Immer öfter taucht im Rahmen der Ermittlungen ein Hashtag auf, der scheinbar direkt an die Ermittler Kerner und Oswald gerichtet ist. Schaffen es die beiden den Täter zu stoppen oder bleiben sie seine Marionetten in einem perfiden Spiel?

AndreasWinkelmann baut bereits im Prolog hohe Spannung auf und zieht daher den Leser sofort in den Bann der Handlung. Ich konnte das Buch aufgrund der Spannung, welche immer weiter gesteigert und daher bald nervenzerreißend ist, kaum noch aus der Hand legen. Zahlreiche unerwartete Wendungen, schockierende Offenbarungen und überraschende Auflösungen machen aus diesem Thriller ein besonderes Leseerlebnis. Zudem überzeugen die Protagonisten. Diese sind äußerst authentisch und gut ausgearbeitet. Gerade die Einblicke in Jens und Rebeccas Privatleben und ihre eignen Probleme, lassen die beiden besonders glaubwürdig und menschlich erscheinen.

„Der Fahrer“ ist der dritte Fall für Jens Kerner und Rebecca Oswald. Auch ohne die beiden Vorgänger können Neueinsteiger diesem Band problemlos bis zum Ende folgen. Ich selbst kenne alle drei Bände und finde, dass der aktuelle Fall das beste Buch von Winkelmann ist. Ich hoffe auf ebenso starke, fesselnde und mitreißende weitere Fälle!

FAZIT:
„Der Fahrer“ ist ein rundum gelungener Thriller, der auf ganzer Linie überzeugt. Ich persönlich finde, dass dies das beste Buch von Andreas Winkelmann ist und fühlte mich super unterhalten und wurde komplett mitgerissen. Daher vergebe ich 5 Sterne!

Veröffentlicht am 04.06.2020

Der Fall Alice im Wunderland

Der Fall Alice im Wunderland
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Lewis Caroll ist bekannt als Schöpfer der fantasievollen Geschichte „Alice im Wunderland“. In Oxford gibt es eine Bruderschaft, welche auf der Suche nach fehlenden Tagebuchseiten des Autors sind. Eine ...

Lewis Caroll ist bekannt als Schöpfer der fantasievollen Geschichte „Alice im Wunderland“. In Oxford gibt es eine Bruderschaft, welche auf der Suche nach fehlenden Tagebuchseiten des Autors sind. Eine Studentin findet einen Zettel, welcher eine neue Sichtweise auf die Biografie des Autors aufwirft. Bevor die den Zettel jemandem zeigt wird die junge Frau angefahren. Seldom und sein Student beginnen zu ermitteln, wer hinter der Tat steckt und welches Geheimnis unbedingt im Verborgenen bleiben soll.

Guillermo Martinez schafft es hohe Spannung mit einem fesselnden Kriminalfall und interessanten Fakten rund um Lewis Caroll gelungen zu verbinden. Die Handlung konnte mich bereits mit der ersten Seite in ihren Bann ziehen und hat mich bis zum Ende gefesselt und nicht mehr losgelassen. Der Autor kann schnell Spannung aufbauen und diese durchgehend hoch halten. Besonders gelungen finde ich, wie immer wieder Seldoms breitgefächertes Wissen in die Handlung einfließt oder Fakten rund um Lewis Caroll eingebaut werden, ohne dass die Spannung darunter leidet. Die Auflösung war aufgrund zahlreicher Verdächtiger überraschend, aber dennoch schlüssig und nachvollziehbar.

Die beiden Hauptprotagonisten Seldom und sein Student sind interessante und facettenreiche Charaktere, welche gerade in ihrer Art zu sprechen perfekt auf die Handlung abgestimmt wurden. Dennoch fand ich, dass Seldom etwas distanziert blieb und ich hätte mir hier ein paar Einblicke in das Privatleben gewünscht. Aber auch die Figur des Studenten hätte meiner Meinung nach etwas mehr Potenzial gehabt. Nichts desto trotz habe ich ihre Ermittlungen gerne und gebannt verfolgt.

FAZIT:
„Der Fall Alice im Wunderland“ verbindet einen spannenden Kriminalfall mit interessanten Charakteren und Informationen rund um den Alice im Wunderland- Schöpfer. Ich war gefesselt und fühlte mich gut unterhalten, dennoch hätte ich mir mehr Einblicke in das Privatleben der beiden Ermittler gewünscht. Daher vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.06.2020

Das Netz

Das Netz
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Sonja kämpft um das Sorgerecht für ihren Sohn. Um hier bessere Chancen zu haben, versucht sie mehr Geld zu verdienen. In ihrer Verzweiflung lässt sich auf einen Job als Drogenkurierin ein. Dennoch ist ...

Sonja kämpft um das Sorgerecht für ihren Sohn. Um hier bessere Chancen zu haben, versucht sie mehr Geld zu verdienen. In ihrer Verzweiflung lässt sich auf einen Job als Drogenkurierin ein. Dennoch ist sie stets bemüht, dass weder ihr Sohn noch ihre Partnerin Agla davon erfahren und in Gefahr geraten. Sonja ahnt nicht, wie tief sie bereits in da Netz aus Lügen und Intrigen und in kriminelle Machenschaften eingetaucht ist. Zudem wird der Zollbeamte Bragi auf Sonja aufmerksam und er wittert noch einen großen Coup vor seiner anstehenden Pensionierung.

Lilja Sigurdardattirs Krimi ist eine geschickte Konstruktion rund um Lügen und kriminelle Machenschaften. Die Handlung wird aus mehreren Perspektiven erzählt (Sonja, Bagri, Thomas und Agla) was die Spannung sehr schnell sehr hoch erscheinen lässt und diese zunehmend steigert, bis sie beinahe nervenzerreißend wird. Erst nach und nach wird die Verbindung der drei Protagonisten ersichtlich und die Handlungsstränge verwoben. Besonders gelungen fand ich zudem die Einblicke in die Bankenkrise Islands, ohne dass darunter die Spannung leidet. Zudem wird sehr geschickt mit den Geheimnissen, Lügen und Ängsten der einzelnen Protagonisten gespielt, welche dem Leser immer wieder Einblicke in die menschlichen Abgründe einzelner Charaktere ermöglicht. Einzig die zahlreichen detaillierten Beschreibungen des Schmuggels waren mir persönlich stellenweise etwas zu langatmig, aber ansonsten hat mich dieser Krimi gut unterhalten.

FAZIT:
„Das Netz“ ermöglicht dem Leser Einblicke in die menschlichen Abgründe einzelner Charaktere. Zudem wird der Sog von Lügen sehr geschickt dargestellt. Im Großen und Ganzen ist das Buch sehr spannend, weshalb ich 4 Sterne vergebe!

Veröffentlicht am 25.05.2020

Das Buch der gelöschten Wörter

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Hope Turner führt ein ganz normales Leben ohne große Aufregungen. Daher liebt sie es in die fremden Welten in Büchern einzutauschen. Eines Tages verirrt sie sich in eine mysteriöse Buchhandlung und von ...

Hope Turner führt ein ganz normales Leben ohne große Aufregungen. Daher liebt sie es in die fremden Welten in Büchern einzutauschen. Eines Tages verirrt sie sich in eine mysteriöse Buchhandlung und von da an geschehen mehrere eigenartige Dinge. Letztendlich erfährt Hope, dass der Buchladen ein Portal in die Welt der Bücher ist und sie reist von da an immer wieder in die fantastischen Welten. Sie trifft auf viele Romanfiguren, sowohl bekannte als auch weniger bekannte und muss bald feststellen, dass diese Welt in großer Gefahr ist. Kann Hope sie retten?

Mary E. Garners Schreibstil ist flüssig und unglaublich detailliert. Dadurch kann der Leser komplett in die Handlung eintauchen und wird sofort in den Bann der Bücherwelt gezogen. Gerade das erste Drittel des Buches hat mich komplett begeistert und in den Bann der Handlung gezogen. Hier konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Leider lässt diese Begeisterung im restlichen Buch etwas nach, da die Handlung dann nur noch dahinplätschert, ohne dass großartig etwas passiert. Hier hätte ich mir gewünscht, dass nicht so ausführlich auf Nebensächliches eingegangen wird und die Handlung etwas an Fahrt aufnimmt. Dennoch haben mir auch in diesem Teil die vielen kleinen Details gut gefallen, auch wenn es sich stellenweise etwas gezogen hat.

Die einzelnen Protagonisten sind Großteils authentisch und haben oftmals sehr liebenswerte Seiten. Gerade Hope und Gwen konnten mich überzeugen. Rufus schroffe Art hingegen erschien mir stellenweise etwas zu gewollt und dadurch nicht wirklich glaubwürdig.

FAZIT:
„Das Buch der gelöschten Wörter- der erste Federstrich“ ist ein solider Auftakt in eine vielversprechende und vor allem fantastische Buchreihe. Gerade das erste Drittel ist wirklich gelungen und hier kann die Autorin ihre ganze Stärke ausspielen. Da die Handlung ab dem ersten Drittel nur noch dahinplätschert und stellenweise sogar etwas langatmig ist, vergebe ich 3 Sterne!