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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2020

Das Netz

Das Netz
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Sonja kämpft um das Sorgerecht für ihren Sohn. Um hier bessere Chancen zu haben, versucht sie mehr Geld zu verdienen. In ihrer Verzweiflung lässt sich auf einen Job als Drogenkurierin ein. Dennoch ist ...

Sonja kämpft um das Sorgerecht für ihren Sohn. Um hier bessere Chancen zu haben, versucht sie mehr Geld zu verdienen. In ihrer Verzweiflung lässt sich auf einen Job als Drogenkurierin ein. Dennoch ist sie stets bemüht, dass weder ihr Sohn noch ihre Partnerin Agla davon erfahren und in Gefahr geraten. Sonja ahnt nicht, wie tief sie bereits in da Netz aus Lügen und Intrigen und in kriminelle Machenschaften eingetaucht ist. Zudem wird der Zollbeamte Bragi auf Sonja aufmerksam und er wittert noch einen großen Coup vor seiner anstehenden Pensionierung.

Lilja Sigurdardattirs Krimi ist eine geschickte Konstruktion rund um Lügen und kriminelle Machenschaften. Die Handlung wird aus mehreren Perspektiven erzählt (Sonja, Bagri, Thomas und Agla) was die Spannung sehr schnell sehr hoch erscheinen lässt und diese zunehmend steigert, bis sie beinahe nervenzerreißend wird. Erst nach und nach wird die Verbindung der drei Protagonisten ersichtlich und die Handlungsstränge verwoben. Besonders gelungen fand ich zudem die Einblicke in die Bankenkrise Islands, ohne dass darunter die Spannung leidet. Zudem wird sehr geschickt mit den Geheimnissen, Lügen und Ängsten der einzelnen Protagonisten gespielt, welche dem Leser immer wieder Einblicke in die menschlichen Abgründe einzelner Charaktere ermöglicht. Einzig die zahlreichen detaillierten Beschreibungen des Schmuggels waren mir persönlich stellenweise etwas zu langatmig, aber ansonsten hat mich dieser Krimi gut unterhalten.

FAZIT:
„Das Netz“ ermöglicht dem Leser Einblicke in die menschlichen Abgründe einzelner Charaktere. Zudem wird der Sog von Lügen sehr geschickt dargestellt. Im Großen und Ganzen ist das Buch sehr spannend, weshalb ich 4 Sterne vergebe!

Veröffentlicht am 25.05.2020

Das Buch der gelöschten Wörter

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Hope Turner führt ein ganz normales Leben ohne große Aufregungen. Daher liebt sie es in die fremden Welten in Büchern einzutauschen. Eines Tages verirrt sie sich in eine mysteriöse Buchhandlung und von ...

Hope Turner führt ein ganz normales Leben ohne große Aufregungen. Daher liebt sie es in die fremden Welten in Büchern einzutauschen. Eines Tages verirrt sie sich in eine mysteriöse Buchhandlung und von da an geschehen mehrere eigenartige Dinge. Letztendlich erfährt Hope, dass der Buchladen ein Portal in die Welt der Bücher ist und sie reist von da an immer wieder in die fantastischen Welten. Sie trifft auf viele Romanfiguren, sowohl bekannte als auch weniger bekannte und muss bald feststellen, dass diese Welt in großer Gefahr ist. Kann Hope sie retten?

Mary E. Garners Schreibstil ist flüssig und unglaublich detailliert. Dadurch kann der Leser komplett in die Handlung eintauchen und wird sofort in den Bann der Bücherwelt gezogen. Gerade das erste Drittel des Buches hat mich komplett begeistert und in den Bann der Handlung gezogen. Hier konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Leider lässt diese Begeisterung im restlichen Buch etwas nach, da die Handlung dann nur noch dahinplätschert, ohne dass großartig etwas passiert. Hier hätte ich mir gewünscht, dass nicht so ausführlich auf Nebensächliches eingegangen wird und die Handlung etwas an Fahrt aufnimmt. Dennoch haben mir auch in diesem Teil die vielen kleinen Details gut gefallen, auch wenn es sich stellenweise etwas gezogen hat.

Die einzelnen Protagonisten sind Großteils authentisch und haben oftmals sehr liebenswerte Seiten. Gerade Hope und Gwen konnten mich überzeugen. Rufus schroffe Art hingegen erschien mir stellenweise etwas zu gewollt und dadurch nicht wirklich glaubwürdig.

FAZIT:
„Das Buch der gelöschten Wörter- der erste Federstrich“ ist ein solider Auftakt in eine vielversprechende und vor allem fantastische Buchreihe. Gerade das erste Drittel ist wirklich gelungen und hier kann die Autorin ihre ganze Stärke ausspielen. Da die Handlung ab dem ersten Drittel nur noch dahinplätschert und stellenweise sogar etwas langatmig ist, vergebe ich 3 Sterne!

Veröffentlicht am 20.05.2020

Dunkles Lavandou

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
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Der beschauliche Touristenmagnet Le Lavandou bereitet sich auf die neue Saison vor, als eine Frau von einer Brücke direkt vor einen LKW fällt. Bei der Obduktion fällt auf, dass die Tote bereits Stunden ...

Der beschauliche Touristenmagnet Le Lavandou bereitet sich auf die neue Saison vor, als eine Frau von einer Brücke direkt vor einen LKW fällt. Bei der Obduktion fällt auf, dass die Tote bereits Stunden vor dem Sturz nicht mehr gelebt hat. Zudem werden am Tatort eine Grabkerze sowie eine tote Kröte gefunden, aber auch bei der Leiche gibt es einige komische Merkmale, welche auf eine rituelle Tötung hindeuten. Leon und seine Partnerin Isabelle ermitteln auf Hochtouren und sie finden einige Parallelen zu anderen Fällen. Als dann auch noch die Tochter eines Ministers verschwindet, befürchtet die Polizei das Schlimmste.

Remy Eyssens Schreibstil ist flüssig, bildgewaltig und fesselnd. Im Buch werden Spannung und Lokalkolorit sowie bildliche Landschaftsbeschreibungen äußerst gelungen kombiniert, wodurch dieser Kriminalroman sehr kurzweilig wirkt und sich binnen weniger Tagen beenden lässt. Der Autor kann zwar schnell Spannung aufbauen, allerdings ist diese nicht sonderlich hoch, aber dies tut der Lesefreude keinen Abbruch, da der Krimi vor allem aufgrund der liebenswerten Protagonisten und des Lokalkolorits zu unterhalten weiß. Die Handlung ist fesselnd und besonders die Einblicke in Leons Privatleben konnten mich überzeugen.

Die einzelnen Protagnisten sind authentisch und gerade Leon kann einmal mehr begeistern. Remy Eyssens Charaktere wirken nicht sonderlich facettenreich und es gibt keine großen Überraschungen, aber gerade die Hauptprotagonisten muss man aufgrund ihrer liebenswerten Art ins Herz schließen. In diesem Band haben mir besonders gut jene Kapitel gefallen, welche aus Sicht der Opfer verfasst waren, da sie eine neue Perspektive in das Buch gebracht und dadurch die Spannung gehalten haben.

„Dunkles Lavandou“ ist bereits der sechste Fall für den unglaublich sympathischen Gerichtsmediziner Leon Ritter. Ich bin ein großer Fan der Buchreihe und kenne alle bisherigen Bände, aber für das Verständnis ist es nicht zwingend notwendig die vorherigen Bücher zu kennen. Wichtiges Vorwissen wird geschickt in die Handlung eingebaut, so dass auch neue Leser problemlos in den aktuellen Fall einsteigen können.

FAZIT:
„Dunkles Lavandou“ ist ein solider Krimi, dessen Spannung nicht sonderlich hoch ist: Aber aufgrund der liebenswerten Charaktere und des Lokalkolorits bin ich dennoch komplett begeistert und hoffe auf weitere Fälle für Leon. Aufgrund der guten Unterhaltung vergebe ich 5 Sterne!

Veröffentlicht am 20.05.2020

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest (Die Henkerstochter-Saga 8)
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Ende der 1670er Jahren beginnt sich die Pest in Bayern auszubreiten und fordert immer mehr Todesopfer. Auch dem Scharfrichter Kuisl begegnet ein pestkranker Mann. Dieser erzählt Unzusammenhängendes und ...

Ende der 1670er Jahren beginnt sich die Pest in Bayern auszubreiten und fordert immer mehr Todesopfer. Auch dem Scharfrichter Kuisl begegnet ein pestkranker Mann. Dieser erzählt Unzusammenhängendes und Wirrklingendes und gleich darauf bricht er tot zusammen. Kuisl lassen die Worte des Toten nicht in Ruhe und daher reist er gemeinsam mit seiner Tochter Magdalena nach Kaufbeuren um dem Rätsel auf die Spur zu gehen. Dort gibt es viele Tote und es stellt sich die Frage, ob sie der Pest zum Opfer gefallen sind oder ab jemand anderes hinter den vielen Todesfällen steckt.

Oliver Pötzsch historischer Roman überzeugt einmal mehr durch die gelungene Mischung aus Spannung, gut recherchierten historischen Fakten, einer authentischen Atmosphäre, facettenreichen Protagonisten und bildgewaltigen Beschreibungen. Dadurch erschient dieses Buch sehr kurzweilig und lässt sich flüssig lesen. Mich konnte die Handlung bereits im Prolog in ihren Bann ziehen und hat mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Dies liegt nicht nur an dem großen Kopfkino, welches die bildlichen Beschreibungen ermöglichen, sondern auch an der Spannung, welche konstant hoch gehalten wird.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und facettenreich. Besonders gut gefällt mir, dass liebgewonnene Charakter aus den Vorgängerbänden erneut Platz finden, aber ausgerechnet Magdalena kam mir im Mittelteil leider etwas zu kurz. Neben den Protagonisten überzeugen aber auch die atmosphärischen Beschreibungen, welche dem Leser ein komplettes Eintauchen in die Handlung ermöglichen.

FAZIT:
„Die Henkerstochter und der Fluch der Pest“ ist der mittlerweile achte Teil rund um Die Henkersfamilie Kuisl. Der erste Band der Reihe gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern und ist einer der besten historischen Romane, die ich je gelesen habe. Alle Nachfolgerbände sind ebenfalls gelungen und absolut lesenswert, allerdings kommen sie nicht mehr ganz an den ersten Teil heran. Daher vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 19.05.2020

City of girls

City of Girls
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Vivian, die Tochter aus gutem Hause, zieht in den 1940er Jahren nach New York zu ihrer Tante. Untertags arbeitet sie als Kostümbildnerin im Theater ihrer Tante, doch nachts genießt die junge Frau das schillernde ...

Vivian, die Tochter aus gutem Hause, zieht in den 1940er Jahren nach New York zu ihrer Tante. Untertags arbeitet sie als Kostümbildnerin im Theater ihrer Tante, doch nachts genießt die junge Frau das schillernde Großstadtleben und alles was dazu gehört. Vivian stürzt sich in zahlreiche Affären und gibt ihrem Wunsch nach Freiheit nach. Doch dabei geht sie eines Tages zu weit und sie riskiert damit ihren guten Ruf und letztendlich landet sie wieder in der Provinz bei ihrer Familie. Erst später kommt Vivian wieder nach New York und arbeitet als Brautkleidschneiderin. Während sie hier die Wünsche glücklicher Bräute erfüllt, möchte sie sich selbst an keinen Mann binden und Vivian genießt ihre sexuelle Freiheit.

Elizabeth Gilberts schafft es gerade die ernsten Themen, wie der Verlust einer geliebten Person, sehr einfühlsam darzustellen. Dennoch finden sich auch ein gewisser Charme und Witz in ihrem Schreibstil, welche die Handlung immer wieder auflockern. Dadurch liest sich das Buch sehr flüssig und regt zum Nachdenken an, ohne dabei zu schwer zu sein. Die Autorin lässt ihre Leser in die faszinierende Welt New Yorks in den 40er Jahren eintauchen und schafft dabei immer wieder Kopfkino. Besonders gut hat mir gefallen, dass neben der Romanhandlung auch der Wandel New Yorks und historische Geschehnisse, wie der Börsencrash, Platz finden. Die Atmosphäre der Großstadt und das kulturelle Leben in den 40er Jahren sowie die Kriegszeit werden äußerst authentisch beschrieben und lassen daher die Handlung besonders glaubwürdig erscheinen. Zudem konnte mich gerade die Hauptprotagonistin Vivian überzeugen, da sie einerseits eine starke Persönlichkeit ist, aber andererseits eine verletzliche Seite hat und erst lernen muss mit Verlust und Neuanfang umzugehen. So begeistert ich auch bin, konnte mich die Handlung leider nicht ganz so sehr erreichen und begeistern, wie dies bei „Eat, pray, love“ der Fall war.

Fazit:
„City of girls“ ist ein lesenswerter Roman, welcher allerdings nicht ganz an „Eat, pray, love“ herankommt. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen, da mich vor allem die Mischung aus Charme und Humor begeistern konnten. Ich vergebe 4 Sterne!