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Veröffentlicht am 25.01.2018

eine grandiose Fortsetzung, die den Trilogieauftakt noch einmal übertrifft und auf ein packendes Finale zusteuert

Legend - Schwelender Sturm
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Legend – Schwelender Sturm ist eine Fortsetzung, die nicht nur mit ihrem Vorgänger mithalten kann, sondern diesen sogar noch mühelos übertrifft und somit definitiv nicht zu den häufig schwächelnden Mittelteilen ...

Legend – Schwelender Sturm ist eine Fortsetzung, die nicht nur mit ihrem Vorgänger mithalten kann, sondern diesen sogar noch mühelos übertrifft und somit definitiv nicht zu den häufig schwächelnden Mittelteilen von Trilogien gehört. Marie Lu schafft es scheinbar kinderleicht den Leser von der ersten bis zur letzten Zeile an die Geschichte zu fesseln und sie so zu einem unvergesslichen Leseerlebnis zu machen.
Während der erste Teil, Legend – Fallender Himmel, noch relativ langsam begann, nimmt der zweite Teil schon auf den ersten Seiten schnell an Fahrt auf und die Autorin lässt die Handlung nur selten zur Ruhe kommen, sodass das Tempo konstant bleibt. Immer wieder sind Day und June auf der Flucht – sei es nun vor der Republik, den Patrioten oder den Kolonien – helfen dabei geheime Pläne auszuführen oder suchen nach einem Weg um genau diese wieder zu vereiteln. Langeweile kommt daher garantiert nicht auf und man ist schneller am Ende des Buches angelangt als es einem lieb ist, weil das bedeutet, dass man nun fast ein ganzes Jahr auf das Finale der Reihe warten muss. Und das fällt alles andere als leicht, denn Marie Lu konfrontiert ihre Leser auf den letzten Seiten noch mit einer schockierenden Enthüllung mit ungeahnten Konsequenzen.

Neben den vielen spannenden Stellen, die einem mehr als einmal den Atem rauben und den Herzschlag beschleunigen, gelingt es Marie Lu, vor allem durch die komplizierte Beziehung zwischen Day und June, tiefe Emotionen zu zeigen und auch beim Leser aufkommen zu lassen. Es gibt romantische Augenblicke, bei denen man die Schmetterlinge im Bauch beinahe schon selbst spüren kann; Worte, die so verletzend sind, dass sie einem das Herz brechen; Verräter, die einen wütend machen; unzählige schreckliche Erkenntnisse, die einem die Sprache verschlagen; eine tödliche Wahrheit, die einen verzweifeln lässt und ergreifende Momente, die einen zu Tränen rühren.

Der zweite Band wird ebenfalls wieder abwechselnd aus den Perspektiven von Day und June geschildert, was gleich mehrere Vorteile mit sich bringt. Zum Einen erfährt man so stets aus erster Hand, was jeweils bei ihnen vor sich geht, was gerade in den Zeiträumen notwendig ist, in denen die Beiden aus verschiedenen Gründen voneinander getrennt sind. Zum Anderen gibt es einem die Möglichkeit die beiden Protagonisten noch besser kennen zu lernen.

Days Gefühle für June sorgen sowohl in seinem Inneren als auch in seinem äußeren Umfeld für diverse Schwierigkeiten. Er mag sie, liebt sie wahrscheinlich sogar, was allerdings seine Beziehung zu Tess gefährdet, die er zwar ebenfalls liebt, doch mehr wie eine kleine Schwester als wie eine Geliebte. Vor anderen verteidigt er June, während er selbst ihr zum Teil ebenso die Schuld am Tod seiner Mutter sowie seines Bruders gibt oder zumindest nicht abstreiten kann, dass sie mit dafür verantwortlich ist. Obwohl er June bisher vertraut hat, kann er nicht verhindern, dass die Zweifel der Patrioten an ihrer Loyalität auch auf ihn übergreifen und er beginnt sie sowie ihre Taten in Frage zu stellen. Viel zu oft reduziert er seinen Wert auf den Inhalt seiner leeren Hosentaschen und glaubt daher nicht gut genug für June zu sein oder sich nicht mit anderen potenziellen Konkurrenten messen zu können.

Dabei entgeht ihm völlig, welche Wirkung er tatsächlich auf June hat, die ausgerechnet in seiner Nähe offenbar nie die richtigen Worte findet um sich ihm verständlich zu machen. So sehr sie sich nie um Geld sorgen musste, so unwohl fühlt sie sich inzwischen, wenn sie von Luxus umgeben ist, weil sie nun weiß, wie schlecht es anderen Leuten geht, die es besser verdient hätten. Für Day hat sie alles aufgegeben und ihr altes Leben hinter sich gelassen, was allerdings natürlich nicht spurlos an ihr vorüber gegangen ist. Ihre ganze Welt ist zusammen gebrochen und nachdem sie all ihrer früheren Illusionen beraubt wurde, weiß sie nun manchmal nicht, welchen Weg sie einschlagen soll, auf wessen Seite sie wirklich steht. Sie möchte Day unbedingt helfen seinen kleinen Bruder Eden zu finden, trotzdem steht sie nicht vollkommen hinter den Zielen der Patrioten. Sie ist nicht mit dem Unrecht einverstanden, was die Republik ihrer Familie und so vielen anderen zugefügt hat, will die Republik aber dennoch nicht untergehen sehen, sondern vielmehr zum positiven verändern.

Während Day sich von seinen Gefühlen leiten lässt, seiner Wut auf die Republik, insbesondere ihrer Regierung, mehr und mehr freien Lauf lässt und sein verzweifelter Wunsch Eden zu finden ihn seine einstigen Moralvorstellungen teilweise vergessen lässt, versucht June für sie beide einen klaren Kopf zu bewahren und sich auf ihre Intuition zu verlassen. Day zuliebe willigt sie ein den Patrioten zu helfen, vertraut ihnen jedoch nicht blindlings, sondern hinterfragt, wenigstens insgeheim, ihre Pläne und Motive. Sie lässt sich nicht einfach für ihre Zwecke benutzen und stellt sich von Anfang an darauf ein Gegenmaßnahmen zu ergreifen, wenn sie es für erforderlich hält. Und das ist auch in Days Interesse, der leider erst zum Ende hin schließlich erkennt, dass er June bedingungslos vertrauen kann und sie als Team am besten funktionieren.

Doch man erfährt nicht nur mehr über Day und June, sondern ebenso über ein paar der Nebenfiguren, insbesondere Thomas, Kaede, Tess und Anden. Die Handlungen von Thomas und sein nach wie vor blinder Gehorsam bleiben so wenig nachvollziehbar wie bisher, auch wenn man ihn selbst nun besser verstehen kann. Tess verliert auf Grund ihres mangelnden Vertrauens und den daraus resultierenden Entscheidungen leider ziemlich an Sympathie. Kaede und Anden gewinnen dafür umso mehr Zuneigung für sich und man lernt sie sehr zu schätzen. Vor allem Anden sorgt für positive Überraschungen, denn er ist seinem Vater überhaupt nicht ähnlich. Die Bürger der Republik scheinen ihm tatsächlich am Herzen zu liegen und obwohl ihm so viele Steine in den Weg gelegt werden, ist er entschlossen die Zustände zu verbessern. Es tut einem daher richtig leid, dass seine Gefühle für eine gewisse Person nicht erwidert werden.

Außerdem bekommt man nun mehr Informationen über die Geschichte der Republik und wie und warum aus den Vereinigten Staaten, wie wir sie kennen, zwei separate Staaten wurden, die einander den Krieg erklärten. Ferner erhält man einen kurzen, aber aufschlussreichen Einblick in die Kolonien, die natürlich nicht das Paradies sind, das manche Republikbewohner sich erträumt haben.


FAZIT

Legend – Schwelender Sturm ist eine grandiose Fortsetzung, die den Trilogieauftakt noch einmal übertrifft und auf ein packendes Finale zusteuert, das man sich unter gar keinen Umständen entgehen lassen wird. Marie Lu gelingt es schon auf den ersten Seiten den Leser in ihnen Bann zu ziehen und fesselt ihn dann bis zur letzten Zeile.
Day und June sind nicht nur ein fantastisches Team, sondern auch ein tolles Paar, und nach diesem zweiten Band wünscht man sich nichts mehr als dass die Autorin ihren Figuren am Schluss des letzten Bandes das glückliche Ende gönnt, das sich die Beiden inzwischen mehr als verdient haben!

Veröffentlicht am 25.01.2018

ein großartiger Auftakt zu einer dystopischen Trilogie, die positiv aus der Masse heraussticht und deshalb sehr empfehlenswert ist

Artikel 5
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Artikel 5 ist eine außergewöhnliche Dystopie, die diese Bezeichnung wirklich verdient hat, denn nur selten findet man in (Jugend-)Büchern eine Gesellschaft, deren negative Entwicklung einen so aufregen ...

Artikel 5 ist eine außergewöhnliche Dystopie, die diese Bezeichnung wirklich verdient hat, denn nur selten findet man in (Jugend-)Büchern eine Gesellschaft, deren negative Entwicklung einen so aufregen und dauerhaft beschäftigen wird wie diese. Insbesondere emanzipierte Frauen, die es innerhalb des Romans durchaus noch gibt, können diese erneute, keineswegs nachvollziehbare Diskriminierung des weiblichen Geschlechts, die immer wieder für Fassungslosigkeit sorgt, nur schwer über sich ergehen lassen. Das gilt jedoch ebenso für die vielen anderen, völlig überzogenen Moralvorstellungen, die in der Welt, die Kristen Simmons erschaffen hat, gewaltsam durchgesetzt werden. Die meisten Gesetze – wobei dieser Ausdruck kaum zutreffend ist – entbehren jedweder Logik und die Strafen sind absolut unverhältnismäßig, zumal sie Menschen zum Teil für etwas bestrafen, das bereits vor etlichen Jahren geschehen ist und zu diesem Zeitpunkt noch legal war, weil es von nun an verboten ist.
Die Protagonistin Ember ist zwar von Anfang an alles andere als begeistert von den Moralstatuten, bemüht sich aber sehr darum nicht gegen sie zu verstoßen oder aus anderen Gründen aufzufallen und rebelliert, wenn überhaupt, ausschließlich innerlich. Um sie vor den Konsequenzen zu bewahren, hält sie auch ihre Mutter stets dazu an sich zurückzuhalten und ihre Abneigung gegenüber der Moralmiliz nicht öffentlich zu zeigen. Ember gehört demnach nicht zu den Heldinnen, die ihre Gesellschaft zunächst noch für perfekt halten und denen erst viel später klar wird, dass dem nicht so ist, was sie sehr sympathisch macht. Trotzdem ist sie zu Beginn noch relativ naiv, denn obwohl sie weiß, dass Menschen, denen ein Verstoß vorgeworfen wird, häufig spurlos verschwinden, glaubt sie in gewisser Weise noch an die Redlichkeit der Soldaten sowie der Regierung.

Erst als sie selbst und ihre Mutter zu Opfern des Systems werden und sie am eigenen Leib erfährt, was mit, teilweise sogar unschuldigen, Menschen passiert und wie man sie behandelt, erkennt sie ihre Ahnungslosigkeit. Nur leider ist die Wirklichkeit noch viel schlimmer als sie sich je hätte vorstellen können und das Ausmaß an physischer sowie psychischer Gewalt ist erschreckend, sowohl für sie als auch für den Leser.
Durch die vielen schrecklichen Erfahrungen, die Ember im Verlauf der Handlung macht, lernt sie sich selbst allerdings besser kennen und merkt, wie sehr diese jemanden prägen können. Sie sieht ein, dass sie manchmal zu vorschnell über eine gewisse Person geurteilt hat, was seine drastischen Taten betrifft, und selbst in der gleichen Situation tatsächlich genauso handeln würde, wenn ihr eigenes Leben oder das der Menschen, die sie liebt, in Gefahr ist.

Im Gegensatz zu Em ist Chase eine Figur, die man anfangs nicht im Geringsten ausstehen kann, vielleicht sogar verabscheut, und deren Verhalten man überhaupt nicht nachvollziehen kann. Wobei man hier zwischen dem kühlen Soldaten, den man in der Gegenwart kennen lernt, und dem liebenswerten Jungen von nebenan aus Embers Erinnerungen, differenzieren muss. Für letzteren kann man nämlich durchaus Zuneigung empfinden, nur lässt er sich schwer mit seinem neuen Ich in Einklang bringen.

Während Ember ihm auf Grund ihrer früheren tiefen Gefühle für ihn einfach nicht hassen kann und ihm daher mit der Zeit vergibt, obgleich seine widersprüchlichen Taten sie immer wieder verwirren, muss er sich das Vertrauen sowie die Sympathie des Lesers hart erarbeiten, was alles andere als schnell geht. Es ist ein langer und steiniger Weg, doch als man schließlich erfährt, was er bei der Moralmiliz durchlitten hat und somit den Grund für seine auffallenden charakterlichen Veränderungen, kann man nicht länger nachtragend sein. Was man ihm angetan hat, ist noch schlimmer und traumatischer als das, was Ember erlebt hat, und so etwas hinterlässt nun einmal seine Spuren. Im Grunde ist es bewundernswert, dass er diesen Wahnsinn überlebt hat ohne innerlich vollkommen leer zu sein oder jegliches Mitgefühl zu verlieren.

Entgegen seiner eigenen Behauptungen hilft er Ember nicht bloß aus einem Pflichtgefühl heraus, sondern weil er ebenfalls sehr viel für sie empfindet, nur dass er sich im Hinblick auf ihre Beziehung wegen seiner niederschmetternden Schuldgefühle und seines Selbsthasses oftmals selbst im Weg steht.
Durch ihre gemeinsame, weit zurückreichende Vergangenheit, in die man kurze Einblicke in Form von Erinnerungen erhält, sind ihre Gefühle füreinander äußerst glaubwürdig, sodass man versteht, warum sie sich lieben. Dennoch drängt sich die Liebesgeschichte nie in den Vordergrund, da sich Kristen Simmons auf wenige, dafür umso intensivere gefühlvolle Momente beschränkt, sodass Leser, die auf Romantik gern verzichten, sich nicht zu sehr daran stören dürften.

Selbstverständlich gibt es darüber hinaus noch ein paar Nebenfiguren, diese spielen im ersten Teil der Serie aber eine eher untergeordnete Rolle und werden in der Regel nicht näher beleuchtet, was einen allerdings nicht kümmert. Viele werden nur erwähnt und sind insgesamt nicht weiter von Bedeutung, andere sind dagegen etwas reizvoller und könnten in der Fortsetzung an Relevanz gewinnen, falls Ember und Chase von der Flucht zum Angriff übergehen.

Die beiden Hauptfiguren allein sind schon so interessant, dass man ihre Geschichte gebannt verfolgt, doch die Geschehnisse um sie herum sorgen ebenfalls für reichlich Spannung. Die meiste Zeit über sind Ember und Chase auf der Flucht, bei der sie mehr als einmal herbe Rückschläge hinnehmen müssen, die sie wieder weiter von ihrem Ziel entfernen. Dabei müssen sie sich nicht nur vor den Soldaten der Moralmiliz, sondern ebenso vor anderen Bürgern, in Acht nehmen. Die Armut der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung führt zwangsläufig zu Kriminalität, Skrupellosigkeit und Gewaltbereitschaft, sodass man niemandem mehr trauen darf.

Am Ende überrascht oder vielmehr entsetzt Kristen Simmons noch mit einer äußerst traurigen Wendung, die sogar ein paar Tränen verursacht, ehe sie das Geschehen noch einmal ordentlich vorantreibt. Dafür entschädigt sie ihre Leser mit einem runden Abschluss des ersten Bandes, der einen zumindest vorübergehend zur Ruhe kommen lässt und für den man ihr sehr dankbar ist. Nichtsdestotrotz will man auf den zweiten Teil natürlich auf keinen Fall verzichten.


FAZIT

Artikel 5 ist ein großartiger Auftakt zu einer dystopischen Trilogie, die positiv aus der Masse heraussticht und deshalb sehr empfehlenswert ist. Kristen Simmons gelingt es die unterschiedlichsten Gefühle in einem auszulösen, von Ungläubigkeit und Fassungslosigkeit über Trauer bis hin zu Freude und Erleichterung. Sie raubt einem den Atem, zerrt an den Nerven, kann einen jedoch auch zu Tränen rühren und zum Lächeln bringen.
Ember und Chase sind zwei von Grund auf verschiedene, aber einzigartige Charaktere, deren Schicksal einen berührt und die man gern auf ihrem beschwerlichen Weg begleitet. Es wird daher trotz des abgeschlossenen Endes nicht allzu viel Zeit vergehen bis man sich die Fortsetzung schnappt!

Veröffentlicht am 25.01.2018

eine berührende Geschichte über das Leben und die Liebe, die einen mal zum Lachen und mal zum Weinen bringt

Das Geheimnis von Ella und Micha
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Das Geheimnis von Ella und Micha ist eine wundervolle, zeitgenössische Liebesgeschichte, die vor allem deshalb so gelungen ist, weil sie eben nicht nur von der Liebe handelt, sondern auch vom Leben an ...

Das Geheimnis von Ella und Micha ist eine wundervolle, zeitgenössische Liebesgeschichte, die vor allem deshalb so gelungen ist, weil sie eben nicht nur von der Liebe handelt, sondern auch vom Leben an sich und damit eine sehr realistische ist.
Jessica Sorensen schickt den Leser zusammen mit ihren beiden Protagonisten Ella und Micha, aus deren Perspektiven die Handlung abwechselnd geschildert wird, sodass man sich in beide Figuren gut hineinversetzen kann, auf eine fesselnde Reise durch die Widrigkeiten des Lebens. Jeder von ihnen ist in komplizierten sowie ziemlich ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen und hat schon einige schlimme Schicksalsschläge erlebt, die sie teilweise noch bis in die Gegenwart verfolgen. Dafür konnten sie sich aber wenigstens immer aufeinander verlassen und haben sich so gegenseitig Halt gegeben.

Ella hat jedoch große Angst davor sich jemandem wirklich zu öffnen und als ihre jahrelange tiefe Freundschaft zu Micha beginnt sich zu verändern, intimer zu werden, ergreift sie die Flucht. Allerdings flieht sie nicht nur vor ihren Gefühlen für Micha, sondern auch vor sich selbst. Sie will alles hinter sich lassen und die Vergangenheit am liebsten vergessen, weil sie sich die Schuld am Tod ihrer Mutter gibt und mit diesen Schuldgefühlen nicht mehr umgehen kann. Sie fängt ein neues Leben an, bricht den Kontakt zu ihrem früheren Leben fast völlig ab, und wird dabei zu jemandem, der sie einfach nicht ist.

Erst als sie durch den Mangel an Geld und Alternativen gezwungen ist in den Semesterferien nach Hause zurückzukehren, wird ihr bewusst, dass Flucht keine Lösung ist und ihr langer und harter Weg der Selbsterkenntnis beginnt. Sie erkennt, dass man sich zwar verändern kann, sich dabei aber nicht selbst verlieren und seinen wahren Charakter unterdrücken sollte; dass sie einige Menschen mit ihrem plötzlichen, unbedachten und abschiedlosen Abgang sehr verletzt hat; dass Gefühle nicht verschwinden, indem man sie ignoriert; dass man sich seinen Ängsten stellen muss um sie zu überwinden, und, was am wichtigsten ist, dass man sich selbst vergeben sollte, wenn man einen Fehler gemacht hat. Niemand ist perfekt oder kann alles kontrollieren und gerade weil man die Vergangenheit nicht ändern kann, darf man sie nicht über die Zukunft bestimmen lassen. Außerdem findet heraus, dass Nähe etwas sehr schönes sein kann, wenn man sie zulässt und es manchmal durchaus hilfreich sein kann, wenn man jemanden zum Reden hat.

Dass Ella nun endlich die Vergangenheit überwinden kann, hat sie vor allem Micha zu verdanken. Er hat acht Monate lang versucht sie zu finden und setzt nun, da sie zurückgekehrt ist, alles daran seine frühere beste Freundin zurückzubekommen. Er weiß genau, welche Knöpfe er drücken muss um das Feuer in ihr, das er so vermisst hat, wieder zu entfachen. Er kennt Ella teilweise besser als sie sich selbst und sieht ihr an, dass ihr neues Ich nur eine Fassade ist, eine Mauer, mit der sie sich schützen will, dass sie aber trotzdem unglücklich ist. Er liest in ihren Augen wie in einem Buch und will sie unbedingt lächeln sehen. Er gibt Ella nicht auf, obwohl sie ihn wieder und wieder von sich stößt und dafür kann man ihn einfach nur lieben. Seine Beharrlichkeit ist bewundernswert und man merkt jeder seiner Handlungen an, dass er das alles nur tut, weil er Ella so sehr liebt.

Jessica Sorensen zeigt dem Leser also, warum Ella und Micha einander lieben und was sie am jeweils anderen besonders anziehend finden, wodurch ihre Liebe sehr glaubwürdig ist. Sie haben diese tiefen Gefühle über Jahre hinweg füreinander entwickelt und es hat lange gedauert, bis sie es sich selbst und schließlich dem anderen gegenüber zugeben konnten.

Da Ella Micha mit der Zeit näher an sich heran lässt, gibt es auch ein paar wenige, dafür aber sehr ansprechende, erotische Szenen. Dabei verzichtet die Autorin auf nervigen Dirty Talk und beleuchtet stattdessen Ellas nachvollziehbare Ängste genauer. Sie zeigt, dass Intimität Vertrauen erfordert und die Erfahrung viel intensiver ist, wenn der andere einem etwas bedeutet.

Das Buch dreht sich hauptsächlich um Ella und Micha, trotzdem gibt es neben ihnen noch ein paar Nebenfiguren, von denen man insbesondere ihre jeweils besten Freunde Ethan und Lila sehr ins Herz schließt. Während Ethan schon von Kindesbeinen an mit Micha und Ella befreundet ist, hat Lila Ella erst auf dem College und somit zunächst einmal nur deren neues Ich kennen gelernt. Entgegen der Befürchtungen ihrer Mitbewohnerin, hat Lila die wahre Ella allerdings mindestens genauso gern, wenn nicht sogar noch mehr und erweist sich letztlich als echte Freundin.
Außerdem scheinen Ethan und Lila Gefallen aneinander gefunden zu haben, auch wenn sie das abstreiten, was zeigt, dass Gegensätze sich eben doch manchmal anziehen. Vielleicht schaffen die Beiden es ja dann im nächsten Band offiziell ein Paar zu werden.

Obwohl es sich um den ersten Band einer Tetralogie handelt, kann man Das Geheimnis von Ella und Micha durchaus als Einzelband lesen, denn das Ende ist in sich abgeschlossen und lässt erst einmal keine Wünsche offen. Ella und Micha haben einen Weg gefunden, sich der Vergangenheit zu stellen und ihre jeweils eigenen Träume für die Zukunft mit ihrer gegenwärtigen Beziehung in Einklang zu bringen.


FAZIT

Das Geheimnis von Ella und Micha ist eine berührende Geschichte über das Leben und die Liebe, die einen mal zum Lachen und mal zum Weinen bringt. Die einem zeigt, dass die Liebe sowohl schön als auch Angst einflößend sein kann. Dass ein Fehler das ganze Leben verändern kann, sie zu machen aber trotzdem dazu gehört, weil man eben nicht alles kontrollieren kann.
Ella und Micha sind zwei unheimlich sympathische Figuren, denen man gern dabei zusieht, wie sie schließlich zueinander finden und gemeinsam ihre Probleme überwinden. Das Ende verlangt eigentlich nicht zwingend nach einer Fortsetzung, dennoch wird man nicht zögern diese zu lesen, vor allem damit man sich noch nicht endgültig von diesem tollen Paar verabschieden muss.

Veröffentlicht am 25.01.2018

n sehr gelungener Abschluss der Liebesgeschichte zwischen dem feuerspeienden Draki Jacinda und dem Jägerssohn Will

Firelight – Leuchtendes Herz
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Firelight – Leuchtendes Herz ist der würdige Abschluss einer Trilogie, die das Herz von Romantic Fantasy Fans höher schlagen ließ, was den endgültigen Abschied umso schwerer macht, weil man ihn während ...

Firelight – Leuchtendes Herz ist der würdige Abschluss einer Trilogie, die das Herz von Romantic Fantasy Fans höher schlagen ließ, was den endgültigen Abschied umso schwerer macht, weil man ihn während des Lesens gern noch etwas hinausgezögert hätte. Man beendet das Buch deshalb sowohl mit einem lachenden als auch mit einem weinenden Auge, da Sophie Jordan den Leser mit diesem packenden Finale zwar durchaus zufrieden stellt, man aber dennoch ein wenig traurig darüber ist, dass diese tolle Reihe damit nun zu Ende ist.
Der letzte Band schließt beinahe nahtlos an seinen Vorgänger an, sodass man sofort wieder mitten im Geschehen ist und weiß, wie der zweite Teil endete, selbst wenn man ihn nicht erst vor Kurzem gelesen hat. Es dreht sich, zumindest zu Beginn, weiterhin alles um die Rettung von Miram aus den Klauen der Enkros, wodurch die Handlung von Anfang an spannend ist, schließlich ist bisher noch kein Draki nach einer solchen Gefangennahme jemals wieder aufgetaucht. Außerdem hofft Jacinda dort endlich zu erfahren, was damals mit ihrem Vater geschehen und ob er vielleicht noch am Leben ist.

Da Jacindas riskanter Plan vorsieht, dass sie Miram ausfindig macht indem sie selbst vorgibt gefangen worden zu sein, erlebt man hautnah, was die Enkros mit den Drakis anstellen, wie sie sie behandeln und welches Leid diese dabei empfinden. Natürlich konnte man sich schon denken, dass sie mit ihnen experimentieren und sie sezieren um sie zu erforschen, trotzdem ist man schockiert von der gnadenlosen Kaltherzigkeit einiger Forscher und Wächter. Dass sie in diesen faszinierenden Wesen nur Tiere sehen, ist, zumal sie es nicht besser wissen, ja noch verständlich, immerhin hüten die Drakis dieses Geheimnis mit allen Mitteln, doch dass sie sie sogar misshandeln, ist keineswegs mehr nachvollziehbar und einfach barbarisch.

Man lernt zwar ein paar neue interessante Drakis kennen, von denen der eine oder andere im späteren Verlauf eine größere Rolle spielt, erfährt aber nur sehr wenig über die Enkros selbst, ihre Motive oder ihre Verbreitung, sodass diverse Fragen offen bleiben. Wie viele solche Einrichtungen gibt es wohl? Wie haben sie von der Existenz der Drakis erfahren? Kennen manche von ihnen ihr Geheimnis?
Außerdem wird die spektakuläre Flucht die Enkros garantiert nicht allzu lange von ihren Machenschaften abhalten, sodass die Drakis weder vor ihnen noch vor den Jägern fortwährend sicher sind. Dieser Umstand ist jedoch auch ziemlich realistisch, denn solange es Menschen gibt, die von den Drakis wissen, wird es unter ihnen leider immer solche geben, die Jagd auf sie machen.

Dieser Handlungsabschnitt umfasst allerdings nur etwa ein Drittel des Buches. Im Mittelpunkt steht nach wie vor die Liebe zwischen Jacinda und Will sowie die Auswirkungen, die diese auf Jacindas Leben hat. Sie ist hin und her gerissen und zwar in vielerlei Hinsicht: zwischen ihrer menschlichen Hälfte und ihrem inneren Draki, zwischen dem Pflichtgefühl gegenüber dem Rudel und ihrer Sehnsucht nach Freiheit, zwischen dem Wunsch zu helfen und dem sich von ihrem alten Leben zu lösen, und ein wenig ebenso zwischen Will und Cassian.

Obwohl sie Cassian durch die Zwangsheirat wesentlich näher gekommen ist und dadurch nun ein tieferes Verständnis für ihn sowie eine engere Bindung zu ihm hat, hat sie sich für Will entschieden und will ein neues Leben mit ihm beginnen. Diese Entscheidung in die Tat umzusetzen, fällt ihr jedoch, verständlicherweise, zunehmend schwerer und es scheint immer wieder einen neuen Grund zu geben, der ihr Zusammensein verhindert bzw. hinauszögert, was ihre Beziehung auf eine harte Probe stellt. Zuerst ist es Miram und danach sorgt eine schockierende Enthüllung nach der nächsten dafür, dass sie noch nicht bereit ist zu gehen.

Des Weiteren ist das Rudel nun einmal trotz aller Differenzen, wobei sie diese ja hauptsächlich mit dem Oberhaupt Severin hatte, ihre Familie, für die sie sich verantwortlich fühlt. Sie kann sich nicht von ihnen abwenden, solange sie sich in Gefahr befinden. Hinzu kommt, dass ein Leben mit Will inzwischen eine Trennung von einer anderen Person nach sich zieht, die nie ein Teil des Plans war.

Will ist trotz allem fast die ganze Zeit über an ihrer Seite und war bislang äußerst geduldig, doch selbst ihm kommen langsam Zweifel. Nicht an ihren Gefühlen, er weiß, dass Jacinda ihn liebt, aber er stellt sich mit der Zeit eine entscheidende Frage: Wird Jacinda sich jemals wirklich vom Rudel lösen können? Diese Unsicherheit kann man ihm auch nicht vorwerfen, denn jene Frage kann sie ja selbst erst zum Schluss beantworten.

Im Gegensatz zu der Problematik mit den Enkros lässt die Auflösung in Bezug auf die Konflikte mit dem Rudel sowie Jacindas innere Zerrissenheit kaum noch Wünsche offen. Es wird endlich gravierende Änderungen im Rudel geben, durch die man nun hoffnungsvoll in die Zukunft schauen kann. Eine Person, der man eher den Tod wünscht, kommt zwar mit dem Leben davon und Jacinda muss erkennen, das nicht immer die Gerechtigkeit siegt, was ein wenig ernüchternd, dafür allerdings sehr authentisch ist. Abgesehen von ein paar wenigen Verlusten – manche mehr, manche weniger schmerzhaft – bekommt aber ansonsten jeder das, was er verdient, was einen insbesondere für Tamra freut, oder kann sich nun zumindest auf die Suche danach begeben.

Auf Grund der romantischen Liebesgeschichte sowie der insgesamt äußerst fesselnden sowie temporeichen Handlung, die auch im späteren Verlauf nicht an Spannung verliert, weil sich die Ereignisse stets beinahe überschlagen, verzeiht man Sophie Jordan die kleinen Aufklärungsdefizite im Hinblick auf die Enkros daher gern.


FAZIT

Firelight – Leuchtendes Herz ist vielleicht kein perfekter, aber doch immerhin ein sehr gelungener Abschluss der Liebesgeschichte zwischen dem feuerspeienden Draki Jacinda und dem Jägerssohn Will. Sophie Jordan hat mit den Drakis nicht nur faszinierende, einzigartige Kreaturen erschaffen und mit der gesamten Reihe ihr erzählerisches Talent bewiesen, sie zeigt dem Leser darüber hinaus, dass Liebe die Macht hat alle Widrigkeiten zu überwinden und es sich lohnt dafür zu kämpfen.
Das nächste Werk dieser begabten Autorin wird man sich nach dieser fantastischen Reihe somit definitiv genauer ansehen!

Veröffentlicht am 25.01.2018

Für Fans von Kerstin Giers Edelstein-Trilogie ist dieses Werk natürlich ein absolutes Muss, doch auch alle anderen sollten sich den Auftakt ihrer neuen Serie auf jeden Fall genauer ansehen.

Silber - Das erste Buch der Träume
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Mit Silber – Das erste Buch der Träume ist Kerstin Gier ein brillanter Auftakt zu ihrer zweiten Jugendbuchserie, die vielleicht sogar noch besser werden könnte als ihre Edelsteintrilogie, gelungen, der ...

Mit Silber – Das erste Buch der Träume ist Kerstin Gier ein brillanter Auftakt zu ihrer zweiten Jugendbuchserie, die vielleicht sogar noch besser werden könnte als ihre Edelsteintrilogie, gelungen, der sich im Gegensatz zu Rubinrot nicht wie eine bloße Einleitung liest, sondern ein in sich rundes Werk mit eigenem Höhepunkt und Abschluss darstellt. Außerdem spielt diese Reihe erneut in London, das insbesondere wegen seiner Vielseitigkeit wie immer ein fantastischer Schauplatz ist.
Liv Silber ist eine äußerst sympathische Protagonistin, wobei man vor allem ihren bissigen Sarkasmus besonders zu schätzen weiß. Man kann sich von Anfang an sehr gut mit ihr identifizieren und ihren Unmut über die „Planänderung“ ihrer Mutter nur zu gut nachvollziehen. Ihre Abenteuerlust, ihr Wunsch Geheimnisse aufzudecken und ihre detektivische Neugier sind beinahe ansteckend und ab einem gewissen Punkt möchte man genauso sehr wie sie herausfinden, womit man es hier zu tun hat.

Doch nicht nur Liv kann den Leser für sich gewinnen, Mia und Lottie schließt man ebenfalls schnell ins Herz. Auf Grund der vielen, nicht nur äußerlichen Ähnlichkeiten ist es offensichtlich, dass Mia und Livvy Schwestern sind, zumal sogar die kleine Mia es schon faustdick hinter den Ohren hat. Lottie ist im Grunde nur ein Kindermädchen und somit nicht mit ihnen verwandt, gehört aber trotzdem richtig zu Familie und man spürt deutlich, dass sie die Mädchen abgöttisch liebt.

Das trifft natürlich genauso auf ihre Mutter zu, auch wenn ihre Erziehungsmethoden und Ansichten ziemlich eigenwillig sind. Mit der „Planänderung“ namens Ernest Spencer hat sie ihre Töchter ganz schön überrumpelt und die Familienzusammenführung ist garantiert nicht ganz uneigennützig, doch man kann ihr nicht verübeln, dass sie ihr neu gewonnenes, für jeden sichtbares Glück mit ihnen teilen und es in vollen Zügen genießen will.
Nach den ersten Anlaufschwierigkeiten entsteht so eine lustige Patchworkfamilie, die eigentlich verhältnismäßig gut zusammen passt. Grayson wird einem nach einer kurzen Aufwärmphase immer sympathischer und er mausert sich zu einem wirklich liebenswerten Stiefbruder, der zudem die nervigen Vorhaben und Verhaltensweisen seiner Zwillingsschwester Florence ausgleicht.

Neben den Mitgliedern dieser neuen Großfamilie, die vielleicht sogar ein passendes Gegenstück für die bezaubernde Lottie zu bieten hat, spielen jedoch noch ein paar weitere Charaktere eine entscheidende Rolle, allen voran die anderen Jungs aus Graysons Clique: Arthur, Jasper und Henry. Sie sind alle sehr verschieden, man lernt sie aber nicht alle gleich gut kennen, geschweige denn lieben. Jasper scheint eher oberflächlich und viel zu selbst verliebt zu sein, sodass man sich nicht sonderlich für ihn interessiert. Arthur bleibt dagegen leider eher blass und undurchsichtig, sein merkwürdiges und vor allem leicht gegensätzliches Verhalten macht ihn recht undurchsichtig.
Dafür lässt Henry die Herzen der Leserinnen – und das von Liv – höher schlagen. Er ist anfangs zwar ebenfalls relativ schwer zu durchschauen, ihn lernt man im Verlauf der Handlung allerdings wesentlich besser kennen als die anderen und man kann sehr gut verstehen, dass Liv sich in ihn verliebt. Obwohl sie bislang dachte gegen Jungs bzw. die Liebe immun zu sein, kann sie dem liebenswürdigen Henry nicht lange widerstehen, was dem Buch eine wirklich süße Lovestory verleiht.

Silber – Das erste Buch der Träume besteht jedoch aus verschiedenen Elementen und bietet dem Leser neben einer Lovestory und einer Familiengeschichte auch eine gehörige Portion Fantasy. Die Idee mit den Träumen, insbesondere die individuellen, interessanten Traumtüren sowie die Tatsache, dass Liv und die vier Jungs diese Träume unter gewissen Voraussetzungen gemeinsam erleben und sich hinterher noch daran erinnern können, ist einzigartig und zieht einen sofort in ihren Bann. In den Traumwelten gibt es unheimlich viel zu entdecken, denn der Phantasie sind dort keinerlei Grenzen gesetzt.

Das Geheimnis, das sich hinter dieser besonderen Art des Träumens verbirgt und das es dementsprechend zu lüften gilt, sorgt zudem für reichlich Spannung. Als Realistin und Sherlock Holmes Fan glaubt Liv nicht an Übernatürliches und ist daher auf der Suche nach einer logischen, wissenschaftlichen Erklärung für das alles. Je mehr unheimliche Dinge passieren, desto schwieriger ist diese Überzeugung allerdings aufrecht zu erhalten.

Was nun tatsächlich für die ganzen Mysterien verantwortlich ist sowie einige andere Fragen, einschließlich der nach der wahren Identität von Secrecy, lässt Kerstin Gier, zumindest am Ende des ersten Bandes, noch offen, was schon einmal viel Potenzial für den zweiten Teil bietet. Im Gegenzug erhält man Antworten auf ein paar andere Fragen und es gelingt ihr einen am Ende noch mit Wendungen zu überraschen, mit denen man so nie gerechnet hätte.

Insgesamt ist der Trilogieauftakt in sich eher abgeschlossen, hat also immerhin keinen Cliffhanger. Eine Fortsetzung ist trotzdem definitiv notwendig und man wird diese im nächsten Sommer, vorausgesetzt, dass der Termin eingehalten wird, schon freudig erwarten!

Fans von Kerstin Giers Humor kommen in dieser Serie außerdem wieder voll auf ihre Kosten, denn sie bringt ihre Leser schon auf den ersten Seiten scheinbar mühelos zum Lachen und von da an immer wieder, ob nun wegen sehr spezieller Namen, den sarkastischen Bemerkungen der Heldin, Wortwitz oder peinlicher Situationskomik. Lediglich die vielen Fremdwörter waren bisweilen etwas irritierend und störten ein wenig den Lesefluss, weil sie so gar nicht zu Livs Art und ihrem sonstigen Erzählstil passten.

Positiv hervorzuheben ist hingegen die optische Aufmachung. Selbst ohne den Schutzumschlag sieht das Buch fantastisch aus, vielleicht sogar noch besser als mit, viele Seiten sind mit Ornamenten verziert und die verschiedenen Beiträge des Tittle-Tattle Blogs sind ebenfalls unverkennbar gestaltet. Damit hat man also ein echtes Schmuckstück im Regal.


FAZIT

Für Fans von Kerstin Giers Edelstein-Trilogie ist dieses Werk natürlich ein absolutes Muss, doch auch alle anderen sollten sich den Auftakt ihrer neuen Serie auf jeden Fall genauer ansehen, wenn sie nichts gegen eine süße Liebesgeschichte gemischt mit den Problemen einer Patchworkfamilie und einzigartigen fantastischen Elementen, die wortwörtlich zum Träumen einladen, einzuwenden haben. Silber – Das erste Buch der Träume ist definitiv ein Gute-Laune-Buch und sorgt deshalb für lustige, aber auch spannende Lesestunden, die in jedem Fall Lust auf mehr machen!