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Veröffentlicht am 24.01.2018

der rundum gelungene Abschluss einer insgesamt richtig tollen Trilogie, bei der es sich wirklich lohnt ihr nach dem etwas schwächeren ersten Band noch eine zweite Chance zu geben

Herzblut - Wenn die Nacht stirbt
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Herzblut – Wenn die Nacht stirbt ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die die Trilogie um Tristan und Savannah zu einem wunderbaren Abschluss bringt. Melissa Darnell hat es geschafft an das hohe Niveau ...

Herzblut – Wenn die Nacht stirbt ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die die Trilogie um Tristan und Savannah zu einem wunderbaren Abschluss bringt. Melissa Darnell hat es geschafft an das hohe Niveau des Vorgängers anzuknüpfen, sodass man ihr den etwas schwächeren Auftakt in Bezug auf die wesentlich besseren Folgebände rückblickend mehr als gern verzeiht.
Im Mittelpunkt steht unter anderem natürlich wieder die romantische Beziehung zwischen Tristan und Savannah, die nun gleich mehrfach auf eine harte Probe gestellt wird. Die Freude darüber, dass Tristan nun ein Vampir ist, wodurch er und Savannah nun endlich zusammen sein und sich küssen können ohne dass die Gefahr besteht ihn dadurch zu töten, geht zunächst mit der monatelangen Angst einher, dass Tristan vielleicht nie wieder ganz der Mann wird, in den Savannah sich verliebt hat, und sie ihn trotz der rettenden Verwandlung für immer verloren hat. Er ist verwirrt, aufgewühlt, weiß nicht, wer er wirklich ist und ohne seine Erinnerungen wird er vor allem von seinem Blutdurst geleitet. Dieser Tristan, der in dieser Verfassung nicht einmal nachvollziehen kann, warum Savannah ihn davon abhalten will einen Menschen, der ihm als Nahrung dient, zu töten, ist einem völlig fremd und man hofft ebenso wie Savannah, dass dies kein Dauerzustand sein wird.

Doch selbst nachdem Tristan seine Erinnerungen zurückerlangt hat, können sie nicht einfach bloß ihre neugewonnene Zweisamkeit genießen, sondern werden sofort nach Jacksonville zurückbeordert. Der Rat will von den Beiden über alle Schritte des Clanns, die für die Vampire potenziell gefährlich werden könnten, informiert werden, weil nur sie in der Lage sind die Gedanken der Nachfahren zu lesen, während der Clann sich von Tristans Fortschritten überzeugen und sehen will, ob er sich inzwischen wieder unter Kontrolle hat. Tristan ist damit zwar einverstanden und versucht sich nichts anmerken zu lassen, aber man spürt, dass ihn der sofortige Ausschluss aus dem Clann durch seine eigene Mutter unmittelbar nach seiner Verwandlung sehr verletzt hat und ihn die Frage quält, ob sie ihn trotzdem noch liebt und diese Entscheidung mittlerweile bereut. Als Leser fragt man sich zudem, warum Emily nicht ebenfalls aus dem Clann ausgestoßen wurde, obwohl sie von einem Vampir schwanger ist, was bei Savannahs Mutter damals ein ausreichendes Vergehen war. Früher oder später bekommt man die Antwort, man muss nur Geduld haben.

Als Tristan und Savannah nach einem weiteren schweren Verlust für ihn sowie seine Schwester zusammen mit Mr. Colbert Hals über Kopf aus der Stadt fliehen und für eine Weile untertauchen müssen, beginnt schließlich eine noch schwerere Zeit für ihre Beziehung. Tristan kann darauf hin lange Zeit ausschließlich an Rache denken und droht dadurch sogar Savannah zu verlieren. Sie weiß, dass er nicht klar denken kann und ein kaltblütiger Mord, egal wie verständlich seine Rachegelüste auch sein mögen und wie sehr das Objekt seines Zorns den Tod verdient haben mag, ihn für immer verändern würde, sofern er die Tat denn überlebt. Er würde sich damit auf einen Pfad begeben, auf dem sie ihm nicht folgen kann, wohingegen er vollkommen überzeugt davon ist, dass Savannah falsch liegt und das schon noch einsehen wird. Erst durch eine andauernde und schmerzliche Trennung kommt er allmählich zur Besinnung und erkennt, dass Savannah ihm mehr bedeutet als sein unstillbarer Wunsch nach Vergeltung.

Da die Geschichte erneut aus zwei wechselnden Perspektiven erzählt wird, weiß man stets, wie es in Tristan und Savannah aussieht und kann verstehen, warum es trotz ihrer charmanten lautlosen Unterhaltungen manchmal von Nachteil ist, dass sie nun alle Gedanken des jeweils anderen lesen können, insbesondere wenn sie wütend aufeinander sind oder sich Sorgen machen. So kann man zum Beispiel Tristans Entwicklung als Vampir sowie seinen Sinneswandel hinsichtlich des Rachedurstes sehr schön mitverfolgen und nachvollziehen, weshalb er schließlich seinen Standpunkt ändert.
Obgleich man nicht immer ihrer Meinung ist, sind Savannah und Tristan zwei starke, sympathische Protagonisten, die sich für diejenigen einsetzen, die sie lieben und mit denen man gerne mitfiebert. Sie sind nicht nur ein perfektes Paar, sondern ebenso ein tolles Team, wenn sie an einem Strang ziehen und das gleiche Ziel verfolgen. Man merkt, wie sehr sie einander lieben und kann sich deshalb sicher sein, dass auf einen Streit irgendwann eine Versöhnung folgt.

Die Handlung ist schon von Beginn an sehr mitreißend und bleibt fortwährend spannend. Melissa Darnell gönnt ihren Figuren anhaltend nur kurze Phase der Ruhe, in denen man kurz zu Atem komme kann, ehe sie in einen Hinterhalt geraten, angegriffen werden oder andere unerwartete Wendungen folgen. Allerdings fallen diese bedeutenden Ereignisse nicht etwa alle in nur eine Woche, stattdessen erstreckt sich das gesamte Geschehen über einen Zeitraum von ca. einem Jahr, was das Ganze wesentlich realistischer wirken lässt.
Neben der Spannung bleibt aber auch der Humor nicht ganz auf der Strecke. Es gibt also durchaus ein paar Momente zum Schmunzeln, wie etwa die Gerüchte über Savannahs und Tristans plötzliches Verschwinden und den Grund für ihre lange Abwesenheit.

Wie schon nach dem Ende des zweiten Teils befürchtet ist Mr. Williams das personifizierte Böse, das es nun zu bekämpfen gilt. Wenn nämlich nicht unser Wesen über uns bestimmt, sondern es allein unsere Entscheidungen sind, auf die es ankommt, ist er das wahre Monster. Er ist absolut skrupellos und schreckt in seinem Bestreben nach der Anführung des Clanns vor nichts zurück. Er trägt keinen Funken Mitgefühl oder Liebe in sich, nicht einmal für seinen eigenen Sohn. Seine Gier nach Macht kennt offenbar keine Grenzen und es ist unfassbar, zu welch schrecklichen Taten er dadurch fähig ist. Unglücklicherweise hat er innerhalb des Clanns einige Verbündete, die seine niederträchtigen, hasserfüllten Pläne kennen und aktiv unterstützen, wodurch er letztlich einen neuen Krieg zwischen den Nachfahren und den Vampiren entfacht, der nicht nur in Jacksonville große Schäden verursacht und etliche, mitunter unbeteiligte Opfer fordert.

Wenn sie nicht für den Rest ihres Lebens davon laufen wollen, müssen Tristan und Savannah einen Weg finden Mr. Williams ein für alle Mal das Handwerk zu legen um ihnen allen dauerhaften Frieden zu bringen. Sein Tod ist jedoch keine Lösung, denn Gewalt führt nur zu neuer Gewalt. Vielmehr müssen sie handfeste Beweise gegen ihn finden und den Clann dazu bewegen ihnen zuzuhören, damit sie ihn von seiner Schuld überzeugen können, selbst wenn sie dabei ihr Leben riskieren müssen.

Glücklicherweise hat nicht nur der Feind Verbündete, sodass Tristan und Savannah im finalen Kampf ebenfalls nicht auf sich allein gestellt sind. Abgesehen von ihrer Familie haben sie, auch wenn diese im dritten Teil etwas zu kurz kommen, Freunde, die zu ihnen stehen und ihnen helfen, wie zum Beispiel Ron. Als Hüter ist er zwar eigentlich gezwungen dem Clann zu gehorchen, ungeachtet seiner eigenen Gefühle, lässt sich davon aber nicht das Richtige zu tun. Zusammen gelingt es ihnen für ein fantastisches Ende zu sorgen, das keine Wünsche offen lässt und eine glückliche, friedliche Zukunft in Aussicht stellt, in der sowohl der Clann als auch die Vampire den alten Hass überwinden und einander die Hände reichen.


FAZIT

Herzblut – Wenn die Nacht stirbt ist der rundum gelungene Abschluss einer insgesamt richtig tollen Trilogie, bei der es sich wirklich lohnt ihr nach dem etwas schwächeren ersten Band noch eine zweite Chance zu geben! Denn spätestens ab dem zweiten Teil bekommt man sympathische, facettenreiche Charaktere, ein bisschen Humor, Romantik und eine gehörige Portion Spannung, die die Bücher zu echten Pageturnern machen.
Melissa Darnell hat sich merklich positiv weiterentwickelt und so neben der Begeisterung für Tristan und Savannah gleichzeitig die Neugier auf ihre zukünftigen Werke geweckt.

Veröffentlicht am 24.01.2018

eine sehr gelungene Fortsetzung, mit der Jennifer Rush den Leser genauso in ihren Bann zu ziehen vermag wie schon mit dem Vorgänger

Hide
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Mit Hide hat Jennifer Rush eine tolle Fortsetzung geschrieben, die mindestens genauso spannend ist wie ihr Vorgänger und den Leser durch die gelungene Mischung aus Action, Thrill und Romantik an die Seiten ...

Mit Hide hat Jennifer Rush eine tolle Fortsetzung geschrieben, die mindestens genauso spannend ist wie ihr Vorgänger und den Leser durch die gelungene Mischung aus Action, Thrill und Romantik an die Seiten fesselt. Langweilig wird es also garantiert nie.
Anna, aus deren Perspektive das gesamte Geschehen erneut erzählt wird, ist eine sehr sympathische Protagonistin, die sich inzwischen allein zu wehren weiß und kein so leichtes Ziel mehr abgibt wie vielleicht noch im ersten Band. Sie ist mutig und gibt niemals auf, sorgt sich aber auch um die Jungs und ist ihnen eine gute Freundin. Natürlich hat sie neben diesen Stärken ebenso ein paar Schwächen, die sie menschlich machen. So ist sie manchmal ziemlich naiv und viel zu leichtgläubig, obgleich sie nach all den Lügen der Sektion mittlerweile gelernt haben sollte alles zu hinterfragen, niemandem zu trauen und nichts sofort zu glauben, unabhängig davon, woher die jeweilige Information stammt. Stattdessen ist sie so von dem Wunsch besessen ihre Vergangenheit zu ergründen, dass sie entscheidende Hinweise übersieht und sich von der verständlichen, doch viel zu unbedachten Hoffnung auf eine Familie bereitwillig blenden lässt. Sie schenkt ihr ganzes Vertrauen einer Person, die sie im Grunde gar nicht kennt und die insgeheim völlig andere Ziele verfolgt, was einem sehr leid für sie tut, und erkennt ihren Fehler dadurch erst als es schon fast zu spät ist.

Sam ist ebenfalls ein sehr liebenswerter Charakter, wenn auch bisweilen ein wenig zu gebieterisch. Er sollte nicht so viele Entscheidungen allein treffen, ohne die anderen einzubeziehen, selbst wenn er Anna damit nur schützen will. Er ist ihr gegenüber häufig sehr verschlossen und verbirgt einiges vor ihr, wirft ihr aber vor nicht vollkommen ehrlich zu ihm zu sein. Dennoch sind sie ein tolles Paar und gehören einfach zusammen. Man spürt, dass sie sich lieben, besonders weil sie nicht immer Worte brauchen um dem anderen das zu zeigen. Ihre Beziehung sorgt für ein wenig Romantik neben all dem Nervenkitzel, allerdings müssen Beide noch lernen einander mehr zu vertrauen, da ihnen die Geheimnisse, die sie voreinander haben, letztlich nur schaden.

Auch Cas und Nick sind einzigartige Figuren, die man trotz ihrer so unterschiedlichen Wesen beide gleichermaßen ins Herz schließt. Der charmante Cas lockert mehrfach die Stimmung auf und ist stets für einen Lacher gut, kommt in diesem Band jedoch leider ein wenig zu kurz, obwohl man wirklich gern mehr über in erfahren hätte. Dafür findet man einiges über den oftmals mürrischen Nick und seine Vergangenheit heraus, was ihn schließlich etwas sympathischer macht und wodurch sein sonst eher angespanntes Verhältnis zu Anna ein wenig besser wird.

Darüber hinaus hat neben Annas Ziehvater Arthur, der ihr weiterhin beisteht und den Anna noch immer als ihren Dad betrachtet, sogar Trev ein paar Auftritte und es fällt auf Grund seiner guten Taten zunehmend schwer ihn für seinen früheren Verrat zu hassen. Trotzdem wird man ihm wohl nie wieder richtig vertrauen können. Ferner kann man nicht nachvollziehen, warum Trev überhaupt noch für die Sektion arbeitet, nach allem, was sie ihm angetan bzw. genommen hat.

Die Fortsetzung beginnt relativ ruhig und die wichtigsten Ereignisse aus dem Auftakt der Trilogie werden noch einmal kurz genannt. Daraufhin wird die Spannung aber kontinuierlich gesteigert bis man nicht mehr aufhören kann zu lesen. Die Charaktere finden nach und nach stets nur einzelne Puzzleteile zu ihren Fragen, sodass man gemeinsam mit ihnen spekulieren und verschiedene Mutmaßungen anstellen kann. Insbesondere die Flashbacks von Anna wecken die Neugier des Lesers, weil es sich dabei immer nur um kleine Bruchstücke aus ihrer Erinnerung handelt, die aus dem Zusammenhang gerissen und daher nicht eindeutig sind. Sie müssen also erst noch richtig gedeutet werden und können somit verschiedene Bedeutungen haben.
Sam, Cas und Nick haben ebenfalls solche Flashbacks, nur kann man diese nicht direkt miterleben, und trotz oder vielleicht gerade deshalb wird es immer schwieriger für sie alle zu unterscheiden, was wahr ist und was nicht, da ihre Gedächtnisse so oft manipuliert wurden, dass manche davon falsche Erinnerungen sein könnten. Zudem sind sie weiterhin auf der Flucht vor der Sektion und können deshalb nie wirklich zur Ruhe kommen, sondern müssen sich stets verstecken und dürfen nicht zu lange an einem Ort verweilen. Sie können niemandem vertrauen außer sich selbst und begehen einen großen Fehler als einer von ihnen daran zweifelt.

Im Verlauf der Handlung konfrontiert Jennifer Rush ihre Leser des Weiteren mit vielen interessanten Wendungen. Einige davon konnte man vorhersehen und man hat quasi nur auf eine Bestätigung der Vermutungen gewartet. Andere kamen völlig überraschend und haben einen kurzzeitig sprachlos gemacht. Nicht nur Anna und die drei Jungs kennen sich schon länger als gedacht, es gibt außerdem eine erschütternde und ungeahnte Verbindung zwischen Anna und der Sektion. Überdies sind auch die Erkenntnisse über Annas Familie sowie ihre Vergangenheit noch viel erschreckender als bei den Jungs.

Insgesamt ist es ausgesprochen Angst einflößend, was die Sektion ohne jede Reue anderen Menschen antut. Nahezu alle, die irgendetwas mit dieser Organisation zu tun haben, sind völlig skrupellos und einige kann man einfach nur als krank bezeichnen. Es bleibt also nur zu hoffen, dass Anna, Cas, Sam und Nick spätestens am Ende vom dritten Band endlich in Frieden leben können und die Sektion dann endgültig vernichtet ist.

Auf dieses Finale ist man nun jedenfalls schon sehr gespannt, denn es bleiben noch etliche Fragen offen und man möchte gern noch mehr über die Vergangenheit von Anna, Sam, Nick sowie Cas erfahren, die selbst natürlich ebenfalls ihre noch vorhandenen Erinnerungslücken schließen wollen. Man ist Jennifer Rush allerdings sehr dankbar, dass sie auf einen Cliffhanger verzichtet hat und damit sowohl ihren Figuren als auch dem Leser eine kurze Atempause gönnt und das Warten auf den abschließenden Band somit erträglicher macht.


FAZIT

Hide ist eine sehr gelungene Fortsetzung, mit der Jennifer Rush den Leser genauso in ihren Bann zu ziehen vermag wie schon mit dem Vorgänger. Anna, Sam, Cas und Nick sind vier großartige, liebenswerte Charaktere, die zusammen eine richtige, kleine Familie bilden und deren Schicksal man gespannt verfolgt.
Das Finale wird man sich nach diesem zweiten Band jedenfalls nicht entgehen lassen, in der Hoffnung, dass sie dann endlich das Ende bekommen, das sie verdienen.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Mit Das Meer der Seelen – Nur eine Nacht ist Jodi Meadows ein fantastischer Abschluss für ihre Trilogie gelungen, der am Ende keine Wünsche offen lässt.

Nur eine Nacht
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Das Meer der Seelen – Nur eine Nacht ist von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd und somit ein wahrlich grandioser Abschluss für eine Trilogie, die man nach diesem Atem beraubenden Ende noch lange ...

Das Meer der Seelen – Nur eine Nacht ist von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd und somit ein wahrlich grandioser Abschluss für eine Trilogie, die man nach diesem Atem beraubenden Ende noch lange in Erinnerung behalten wird, insbesondere wegen der außergewöhnlichen und liebenswerten Figuren.
Ana ist eine unfassbar starke Persönlichkeit, die man für ihre einzigartige und unvoreingenommene Sicht auf die Welt sowie ihre Geschöpfe nur bewundern kann. Sie hat sich trotz aller Widrigkeiten nie unterkriegen lassen und hält beharrlich an ihren Prinzipien fest. Sie lässt sich nicht zu etwas verleiten, von dem sie überzeugt ist, dass es falsch wäre, egal wie verlockend das Angebot sein mag. Sie bleibt sich stets treu und gibt niemals auf, damit die Opfer anderer und die damit verbundenen Verluste nicht vergeblich gewesen sind.

Sam ist ein ebenso fantastischer Charakter, den man einfach lieben muss. Er ist ein guter Mensch und hat dementsprechend starke Schuldgefühle als er erfährt, welche Wahl auch er vor fünftausend Jahren freiwillig getroffen hat, weil er keiner Neuseele die Chance nehmen will zu leben. Er kann aber nicht bereuen, dass er dadurch Ana begegnet ist. Er würde sich immer für sie entscheiden, ungeachtet der Konsequenzen, und scheut sich nicht das zuzugeben. Nicht einmal Ana wirft ihm das vor, denn sie würde ebenfalls jedes Mal ihn wählen.

Die Liebesgeschichte von Ana und Sam ist eine der wundervollsten der modernen Literatur. Ihre Beziehung ist nicht perfekt und sie haben wegen Anas Geheimhaltung der Entscheidung aller für die Unsterblichkeit im vollen Bewusstsein der Folgen sowie der vielen Verluste, die sie beide erleiden, auch mal Streit. Es gibt allerdings nie einen Zweifel daran wie sehr sie einander lieben, wozu sie sich inzwischen gegenseitig bekennen können. Es ist schön zu sehen, wie sehr sie sich weiterentwickelt haben und dass ihre Beziehung von viel Vertrauen und Respekt geprägt ist. Man merkt fortwährend, wie gut sie einander kennen, wie tief sie verbunden sind und dass es die ganz persönlichen Eigenarten und kleinen, individuellen Charakterzüge sind, die sie an dem jeweils anderen lieben.

Doch Sam ist nicht der Einzige, der Anna bei ihrem Vorhaben unterstützt, andere Freunde möchten ihr ebenso helfen. Die vielen Strapazen auf der Suche nach mehr Informationen wirken sich zum Teil aber negativ auf ihre Beziehungen aus, was zwar schade, jedoch nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt wie sehr die Nerven bei allen blank liegen. Zudem hält Ana sogar vor ihren Verbündeten bestimmte Dinge, wie z.B. dass sie noch Zugriff auf eine erhebliche Menge von Menehems Gift hat, geheim, weil sie sich vor ihren Reaktionen fürchtet. Obwohl sie Heart verlassen haben um die Neuseelen zu beschützen, lässt sich nun einmal nicht leugnen, dass sie alle vor langer Zeit bereitwillig zugestimmt haben die Neuseelen für ihr ewiges Leben zu opfern. Was also, wenn ihre Angst vor dem Tod noch immer so groß ist, dass sie sich vor die Wahl gestellt erneut für die Reinkarnation entscheiden würden?
Trotzdem hat Ana ihr Vertrauen in die Menschen nicht gänzlich verloren und hasst sie nicht für etwas, das vor mehreren Jahrtausenden geschehen ist und an das sie sich wegen Janans Gedächtnismagie nicht einmal mehr erinnern können. Darüber hinaus will sie daran glauben, dass nicht allen das Schicksal der Neuseelen völlig gleichgültig ist.

Die Handlung knüpft unmittelbar an das Ende des Vorgängers an, ist von Beginn an ausgesprochen spannend und zieht einen sofort wieder in ihren Bann. Anfangs scheint es zunächst so als hätten sie noch etwas Zeit um sich einen Plan auszudenken Janan an dessen Aufstieg zu hindern, aber sie zerrinnt schneller als gedacht. Selbst mit der Hilfe der Sylphen ist es auf Grund der vielen verschiedenen Bedeutungen der Symbole alles andere als leicht die Tempelbücher zu übersetzen. Außerdem stoßen sie außerhalb des Reiches ständig auf gefährliche Kreaturen, vor denen sie fliehen müssen.
Mit der Zeit finden sie etwas mehr über Janan heraus und erhalten eine Antwort auf die Frage, was wirklich vor fünftausend Jahren geschah und was das mit den Phönixen zu tun hat. Ana entwickelt daraufhin einen sehr waghalsigen Plan, der bei ihren Freunden nicht gerade auf Begeisterung stößt. Doch um den Sylphen zu helfen und die Menschen zu retten, die sie liebt, ist ihr kein Risiko zu groß und sie wird absolut nichts unversucht lassen, sodass sie schließlich Bündnisse eingehen, die sie nie für möglich gehalten hätten.

Zum Höhepunkt hin wird die Spannung dann sogar noch einmal gesteigert und der Showdown ist nicht nur besonders packend, sondern zudem ganz anders als erwartet. Als Leser beweint man viele Verluste stark, während Ana gar keine Zeit bleibt um zu trauern, denn obwohl alle bisherigen Pläne gescheitert sind, sucht sie weiterhin nach einem Weg Janan aufzuhalten statt zu resignieren. Sie versucht den Menschen die Augen zu öffnen, ihnen klar zu machen, dass der Tod zum Kreislauf des Lebens dazu gehört und nichts ist, wovor man sich fürchten muss.

Das Ende ist unglaublich emotional und ergreifend, vor lauter Tränen kann man kaum weiterlesen. Ana muss eine äußerst schwierige Entscheidung treffen und tut das einzig Richtige, ohne zu wissen, welche Auswirkungen es auf sie selbst haben wird.

Im Gegensatz zum restlichen Teil des Buches, das aus Anas Perspektive erzählt wird, wodurch man sich stets gut in sie hineinversetzen und ihre Taten nachvollziehen kann, wird das letzte Kapitel, eine Art Epilog, aus der Sicht einer anderen Figur geschildert. Dabei weint man ohne Unterlass und wagt kaum zu hoffen, was man sich am sehnlichsten wünscht. Die letzten Seiten schließen diese tolle Trilogie perfekt ab und zaubern einem so trotz des schmerzlichen Abschiedes von den lieb gewonnenen Charakteren ein glückliches Lächeln ins Gesicht.


FAZIT

Mit Das Meer der Seelen – Nur eine Nacht ist Jodi Meadows ein fantastischer Abschluss für ihre Trilogie gelungen, der am Ende keine Wünsche offen lässt. An die einmalige Liebesgeschichte von Ana und Sam wird man sich daher noch lange erinnern und sie jedem uneingeschränkt empfehlen.
Ob die neue Serie der Autorin mit dieser wunderbaren Reihe mithalten kann, wird sich zeigen. Man ist aber auf jeden Fall schon jetzt gespannt darauf es herauszufinden.

Veröffentlicht am 24.01.2018

der perfekte Abschluss einer großartigen Trilogie, die keine Wünsche offen lässt

Die Vernichteten (Eleria-Trilogie - Band 3)
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Die Vernichteten ist das fulminante Finale einer Atem beraubenden, postapokalyptischen Trilogie, die mühelos mit den besten Serien des Genres mithalten kann und einige davon sogar übertrifft.
Auch der ...

Die Vernichteten ist das fulminante Finale einer Atem beraubenden, postapokalyptischen Trilogie, die mühelos mit den besten Serien des Genres mithalten kann und einige davon sogar übertrifft.
Auch der dritte Band ist von Anfang an sehr packend und man kann es kaum erwarten tiefer in die Geschichte einzutauchen. Trotz der erschütternden Enthüllungen im Vorgänger, die noch einmal zusammenfassend aufgegriffen werden, scheint es bereits zu Beginn so als wären bei Weitem noch nicht alle Wahrheiten ans Licht gekommen. Es werden fortwährend diverse Andeutungen gemacht, die man sich noch nicht erklären kann, und genau wie Ria möchte man natürlich wissen, was es damit auf sich hat. Schließlich würde angeblich ja selbst sie ihre Meinung über Quirins Plan ändern, wenn sie die „ganze Wahrheit“ kennen würde. Allerdings kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass etwas noch schrecklicher sein könnte als das Wissen um Dhalion und was es weiter aufzudecken geben soll.

Natürlich wird man von Ursula Poznanski, die die Auflösung zum Glück nicht unnötig hinauszögert, im späteren Verlauf der Geschichte eines besseren belehrt. Die verschiedenen Charaktere reagieren sehr unterschiedlich auf die absolut erschreckenden Erkenntnisse, wobei man jede der Reaktionen nachvollziehen kann. Viele sind zutiefst bestürzt, manche wollen es einfach nicht wahrhaben, andere machen sie so unsagbar wütend, dass sie unverzüglich zum Gegenschlag ausholen wollen, auch wenn Unschuldige dann darunter leiden müssen. Aber die Mehrheit der Lieblinge ist vollkommen unwissend und hat es nicht verdient für das Verbrechen einiger weniger bestraft zu werden, genauso wenig wie die Clans es verdient haben wegen des hinterlistigen Anschlags eines einzelnen komplett ausgelöscht zu werden.

Darüber hinaus gelingt es der Autorin sogar mit Kleinigkeiten, wie zum Beispiel bestimmten, neu entdeckten Verwandtschaftsverhältnissen, zu überraschen. Außerdem deckt sie ein paar Geheimnisse auf, die seit dem ersten Band auf Aufklärung warten und schon beinahe in Vergessenheit geraten sind.

Ria ist nach wie vor eine tolle Protagonistin, die man sich wirklich zum Vorbild nehmen kann. Sie ist sehr klug, kann andere mit ihren Worten gezielt beeinflussen und hat dennoch ein großes Herz, weshalb sie ihr Können nie missbrauchen würde, was sie besonders liebenswert macht. Sie ist stark, mutig, entschlossen und gleichzeitig zu viel Liebe fähig. Sie hat ihre Vorurteile gegenüber den Prims, basierend auf unzähligen Lügen, schnell überwunden, sucht immer nach der Wahrheit und bildet sich dann ihr eigenes Urteil.

Sandor ist eine ebenso sympathische Figur. Er ist fair und vor allem sehr verantwortungsbewusst. Er beschützt die, die er liebt anstatt sich von seinem Hass leiten zu lassen und versucht seinen Clan zu retten, selbst wenn dort scheinbar kein Platz mehr für ihn ist. Obwohl er grundsätzlich kein Freund der Lieblinge ist und allen Grund hat die Sphären zu verachten, steht er nicht hinter Quirins Plan und will Ria deshalb helfen Aureljo und Dantorian zu retten.

Er und Ria sind ein wundervolles Paar, deren Liebe füreinander man sowohl an ihren Worten als auch an ihren Gesten erkennen kann. Er hat geschworen Ria zu beschützen und sie kann nur dort zu Hause sein, wo Sandor ist. Er liebt sie so sehr, dass er ihr Leben über seinen Posten als Fürst stellt, wofür man ihn einfach lieben muss, wenn man es nicht davor schon getan hat. Sie liebt ihn so sehr, dass sie ihn ermutigt zum Clan zu gehen um ihn zu warnen, obgleich sie nicht daran glaubt, dass er es schafft lebendig zu ihr zurückzukehren.

Doch Ria und Sandor sind nicht die einzigen tollen Charaktere und neben den bereits bekannten lieb gewonnenen Figuren wie Tycho oder Andris, der Ria gegenüber sehr loyal ist und ihr zusätzlich zu den freundschaftlichen Gefühlen auch so etwas wie väterliche Fürsorge entgegen bringt, kommen neue interessante Figuren hinzu, insbesondere aus der westlichen Clan der Schwarzdornen, wie z.B. Maiossa und Aramonn.
Alte Bekannte aus den Sphären tauchen ebenfalls wieder auf, darunter Grauko, der Rias Vertrauen verdient hat und in Bezug auf die schreckliche Wahrheit ebenso ahnungslos war wie sie selbst, und Tudor, den wohl nicht nur Ria ziemlich falsch eingeschätzt hat.

Die westliche Linie der Dornen unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht stark von der östlichen, nicht nur in Hinblick auf die Lebensumstände. Die Menschen sind aufgeschlossener, scheinen mehr auf die Wahrheit zu geben und mehr Vertrauen zu haben. Bei ihrem Aufenthalt dort findet Ria zudem in einem sehr berührenden Moment heraus, wer sie wirklich ist und dass sie noch Familie hat. Genau wie diese sind viele Eltern entsetzt als sie von Quirins Plan erfahren und das Leben ihrer gestohlenen Kinder ist ihnen wichtiger als die Rache an den Sphären. Ihr Bewahrer ist allerdings sehr unzuverlässig und hat daher kein annähernd so sicheres Auftreten wie Quirin.

Letzteren verabscheut man zunehmend, vor allem als man erkennt, dass er bereitwillig Rias und Tychos Tod in Kauf nimmt um sie daran zu hindern seinem Vorhaben in die Quere zu kommen. Des Weiteren hat er offenbar nie in Betracht gezogen, dass Dhalion durch andere Flüchtlinge auch in den Clans, beispielsweise eben in der westlichen Linie, ausbrechen könnte, vielleicht sogar früher als in den Kuppeln. Die älteren Leute hat er jedoch nie immunisiert, weil er diese Gefahr leichtfertig verkannt und das Virus, das viel ansteckender ist als er angenommen hatte, offenbar unterschätzt hat. Seine tödliche Wirkung verzielt es dabei natürlich nicht.

Je näher der Schluss rückt, desto fesselnder wird das Geschehen, sodass man sich nicht mehr davon lösen kann. Ria, Sandor und ihre Freunde geben niemals auf nach einer friedlichen Lösung zu suchen, die nicht wieder Millionen Unschuldige das Leben kostet. Die Figuren setzen alles auf eine Karte und gehen ein großes Risiko ein. Ihr Ziel ist es auf jeden Fall wert, doch man wagt kaum auf einen guten Ausgang zu hoffen.

Das Ende ist großartig und passt perfekt zu Serie. Ursula Poznanski zeigt, was man erreichen kann, wenn man mit anderen zusammen arbeitet und Fähigkeiten vereint statt allein zu kämpfen. Das mag komplizierter oder schwieriger sein, aber wesentlich lohnenswerter. Sie gewährt ferner einen kurzen Blick auf die vielversprechenden, zukünftigen Entwicklungen, beschränkt sich dabei jedoch auf die ersten Schritte in die richtige Richtung. Alles Weitere bleibt offen und bietet somit genug Raum für eigene Spekulationen.


FAZIT

Die Vernichteten ist der perfekte Abschluss einer großartigen Trilogie, die keine Wünsche offen lässt. Ursula Poznanski ist zweifellos eine Meisterin ihres Fachs und es gelingt ihr scheinbar mühelos die ohnehin schon sehr hohen Erwartungen zu erfüllen. Sie versteht es den Leser in ihren Bann zu ziehen, Spannung nicht nur aufzubauen, sondern diese permanent aufrecht zu erhalten, ohne dass es dadurch an gefühlvollen Momenten mangelt, lässt wirklich niemals Langeweile aufkommen und wählt stets den besten Augenblick um erneut völlig unerwartet mit einer schockierenden Enthüllung zu überraschen. Für Fans von dystopischen oder postapokalyptischen Geschichten ist diese Reihe unverzichtbar!

Veröffentlicht am 24.01.2018

eine sehr gute Fortsetzung, nach deren Ende man das Finale ungeduldig herbeisehnt

Unsterblich - Tor der Nacht
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Mit Unsterblich – Tor der Nacht hat Julie Kagawa den Auftakt ihrer düsteren Serie, in der es trotz der trostlosen Atmosphäre aber immer Anlass zur Hoffnung gibt, gekonnt fortgesetzt. Ihre Vampire sind, ...

Mit Unsterblich – Tor der Nacht hat Julie Kagawa den Auftakt ihrer düsteren Serie, in der es trotz der trostlosen Atmosphäre aber immer Anlass zur Hoffnung gibt, gekonnt fortgesetzt. Ihre Vampire sind, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen, größtenteils Monster, denen man als Mensch lieber nicht über den Weg laufen möchte, weil man von ihnen lediglich als Nahrung betrachtet wird. Dennoch existieren in dieser post-apokalyptischen Welt, deren Eckdaten zu Beginn noch einmal kurz umrissen werden, Dinge, für die es sich zu leben und zu kämpfen lohnt.
Auch die Protagonistin Allison setzt sich für diejenigen ein, die ihr etwas bedeuten, ganz gleich ob Mensch oder Vampir und verteidigt erstere zur Not sogar gegenüber ihrer eigenen Art. Sie ist zwar durchaus in der Lage zu töten, es bereitet ihr allerdings keine Freude, sodass sie es nur tut, wenn es nötig ist um zu überleben. Das macht sie zu einer ausgesprochen sympathischen Heldin, deren Schicksal man gebannt verfolgt. Im Gegensatz zu Jackal betrachtet Allie Menschen weiterhin als einzelne Individuen, deren Leben man nicht jederzeit willkürlich beenden darf, und nicht bloß als ihre nächste Mahlzeit. Sie ist also keinesfalls das Monster, für das sie sich selbst so oft hält. Nur sie kann das noch nicht erkennen, weshalb sie einen ständigen inneren Kampf austrägt, den man dank der Ich-Perspektive sehr gut nachvollziehen kann.
Sie ist nach wie vor in Zeke verliebt, drängt ihre Gefühle für ihn jedoch lange zurück, da sie befürchtet, vor allem ihm gegenüber, irgendwann die Kontrolle zu verlieren und deshalb glaubt, dass eine Beziehung zwischen einem Menschen und einem Vampir nicht möglich sei. Letzten Endes wagt sie sich aber zuzugeben, was sie für ihn empfindet und gibt ihrer Liebe eine Chance, zum Glück, Allie und er sind nämlich ein tolles Paar, das trotz der großen Unterschiede perfekt zusammen passt.

Als Zeke völlig unerwartet wieder in Allies Leben tritt, ist man zunächst ein wenig misstrauisch, weil er sich sehr verändert hat. Die anfängliche Skepsis hält allerdings nicht lange an, denn er ist eine ebenso liebenswerte Figur wie sein Vampirmädchen und seine erste Reaktion auf Allisons wahres Wesen im vorherigen Band hat man ihm mittlerweile längst verziehen.
Zeke ist zwar weiterhin kein Freund der Untoten, doch er weiß, dass Allie anders ist und liebt sie unabhängig von ihrer Unsterblichkeit. Er schreckt nicht einmal dann vor ihr zurück, wenn ihre vampirische Seite für einen Moment die Oberhand gewinnt und sein Vertrauen in sie hilft ihr dabei ihre Menschlichkeit und ihr Mitgefühl zu bewahren. Da er nun die Wahrheit über sie kennt, weiß er ganz genau, worauf er sich in einer Beziehung mit ihr einlässt. Er akzeptiert sogar, dass sie sich von Menschen nähren muss, nur er selbst will unter keinen Umständen ein Vampir werden, sodass er ihr das Versprechen abringt ihn niemals zu verwandeln, nicht einmal um sein Leben zu retten.

Aus diesem Grund hatte Kanin Allie damals unsterblich gemacht, wofür man ihm sehr dankbar ist, davon abgesehen fühlt man sich ihm aber nicht wirklich verbunden. Bis auf seine Taten in der Vergangenheit weiß man so gut wie nichts über ihn und außer seinen starken Schuldgefühlen und dem Wunsch seine Fehler wieder gutzumachen hat er keine hervorstechenden Charakterzüge, die ihn irgendwie nahbarer machen.

Jackal löst dagegen verschiedene Empfindungen aus; manchmal hasst man ihn mehr, manchmal weniger. Er ist extrem schwer zu durchschauen, sodass man bei ihm fast nie weiß, woran man eigentlich ist oder ob man ihm vertrauen kann. Während es einen zu Beginn des Buches also noch relativ kalt gelassen hätte, wenn Zeke sich erfolgreich an ihm gerächt hätte, würde man es am Ende vielleicht tatsächlich bedauern. Zumindest würden einem seine bissigen Kommentare fehlen.

Das unverhoffte Widersehen mit Stick löst im Unterschied dazu eine vollkommen eindeutige Reaktion aus: Abscheu. Er ist ein fieser Verräter, der Allie unbedingt demonstrieren will, dass er seiner Ansicht nach nun mächtiger ist als sie und Spaß daran hat sie zu demütigen. Obwohl sie sich ihr halbes Leben lang um ihn kümmerte, hat daher schließlich, verständlicherweise, nicht einmal Allie Mitleid mit ihm als er endlich bekommt, was er verdient.

Eine gerechte Strafe würde man sich auch in Bezug auf den Furcht einflößenden Sarren wünschen, der, so unglaublich es klingt, noch gestörter ist als gedacht und damit umso gefährlicher, weswegen Allie und die anderen ihn um jeden Preis aufhalten müssen.

Die Handlung ist durchweg fesselnd und man fiebert mit Allie mit, sowohl auf der Suche nach Kanin als auch auf der Jagd nach Sarren, bei der ihnen die Zeit davon rinnt. Verluste, Verrat sowie Hinterlist sind dabei ein fester Bestandteil ihrer Welt. Sie müssen schwierige Entscheidungen treffen und sich wiederholt in Gefahr begeben. Man bangt mehr als einmal um das Leben der Charaktere und atmet erleichtert auf, wenn sie eine bedrohliche Situation überstanden haben. Die diversen Kampfszenen sind stets spannend, mitunter jedoch zu detailliert beschrieben oder übertrieben blutig.

Die schlimmsten Ereignisse hat sich Julie Kagawa allerdings bis zum Ende aufgehoben. Als man das Buch bereits für abgeschlossen hält und sich schon über den vorläufigen Ausgang freuen will, sich nur ein wenig über die noch verbliebenen Seiten wundert, überrascht sie nämlich mit einer schrecklichen Wendung, die einem das Herz bricht und schuld daran ist, dass man vor lauter Tränen kaum weiterlesen kann. Vor Wut und Fassungslosigkeit ist man kurz davor das Buch einfach zu schließen und nie wieder anzurühren, weil man den Schmerz beinahe nicht ertragen kann. Doch das wäre ein Fehler, immerhin muss man für Gewissheit nicht auf das Finale warten, da das Blatt sich schon am Ende des Epilogs noch zu wenden scheint. Was bleibt sind schlimme Befürchtungen, die einen aber nicht daran hindern, trotzdem auf das Beste zu hoffen, selbst wenn das vielleicht vergebens ist. Allie hätte ein glückliches Ende nach all dem Leid jedenfalls mehr als verdient.


FAZIT

Unsterblich – Tor der Nacht ist eine sehr gute Fortsetzung, nach deren Ende man das Finale ungeduldig herbeisehnt, weil man herausfinden möchte, ob die schlimmsten Befürchtungen zutreffen oder es Allie und den anderen gelingen wird ihre Welt zum Besseren zu verändern. In jedem Fall darf man gespannt sein, denn Julie Kagawa hat sicher noch die eine oder andere Überraschung auf Lager.