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Veröffentlicht am 05.02.2018

ein sehr gelungener Serienauftakt, der nicht nur eine intelligente und starke Protagonistin, eine zarte Liebesgeschichte und eine fesselnde Handlung zu bieten hat, sondern dazu noch mit neuen Ideen überzeugen kann

Cocoon - Die Lichtfängerin
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Cocoon – Die Lichtfängerin ist ein sehr gelungenes Debut und ein toller Reihenauftakt, der mit neuartigen Ideen überzeugen kann, den Leser zum Nachdenken anregt und ihm dadurch noch lange im Gedächtnis ...

Cocoon – Die Lichtfängerin ist ein sehr gelungenes Debut und ein toller Reihenauftakt, der mit neuartigen Ideen überzeugen kann, den Leser zum Nachdenken anregt und ihm dadurch noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Die Welt, die Gennifer Albin mit Arras kreiert hat, ist wahrlich einzigartig und wird dem Titel, wie man später herausfindet, wirklich gerecht. Alles und jeder steht unter der Kontrolle der Gilde, die mit Hilfe der Webjungfern, die über die Fähigkeit verfügen das Gewebe des Lebens zu flechten und so Raum und Zeit zu verändern, Geschehensabläufe, Familienstrukturen und sogar das Gedächtnis der Leute beliebig beeinflussen können.
Die Gilde besteht jedoch nur aus Männern, denn den Frauen wurden klare Rollen zugewiesen. Verfügen sie über die Fähigkeiten zum Weben, werden sie, ob sie wollen oder nicht, als Webjungfern einberufen, wenn nicht, bekommen sie einen Ehemann und haben die Pflicht sich voll und ganz um ihn zu kümmern. Entkommen kann man seinem Schicksal nicht, denn wer versucht zu fliehen wird getötet, wobei es nur selten dazu kommt, weil die Gilde so genannte Abweichler meist schon früh entdeckt und entweder beseitigt oder sie zu vollkommen neuen Personen macht.

Das erfährt auch die Hauptfigur Adelice Lewys am eigenen Leib. Obwohl ihre Eltern sie darauf trainiert haben bei der entscheidenden Prüfung zu versagen, wird ihr außergewöhnliches Talent durch einen kleinen Patzer ihrerseits von der Gilde erkannt und verdammt sie zu einem Leben als Webjungfer. Sie wollte ihren Eltern zuliebe zwar versagen, hielt sie im Grunde aber für paranoid und verstand anfangs nicht, warum ihre Eltern ihre Einberufung unbedingt verhindern wollten, immerhin hat man als Webjungfer zahlreiche Privilegien, die man als Ehefrau nie erhalten wird. Das ändert sich jedoch schnell als ihr Leben im Konvent und ihre Ausbildung dort beginnen. Im Gegensatz zu vielen anderen Mädchen, die sich von dem Luxus und den Vorrechten nur zu bereitwillig blenden lassen, blickt Adelice hinter die Fassade und stellt, zum Leidwesen ihrer Ausbilderin Maela, unangenehme Fragen. Sie ist sehr intelligent und merkt schnell, dass man sie nur manipulieren und für die Zwecke der Gilde ausnutzen will. Sie soll tun was man ihr sagt und Anweisungen gefälligst nicht hinterfragen. Stattdessen beweist sie viel Stärke und weigert sich etwas zu tun, was sie für falsch oder unnötig hält, ungeachtet der Konsequenzen. Das ist vielleicht nicht immer die beste Entscheidung, sowohl für Adelice selbst als auch für ihre Mitmenschen, aber immerhin bleibt sie sich dadurch selbst treu, was sie zu einer sehr sympathischen Protagonistin macht.

Neben Adelice gibt es aber noch ein paar andere Figuren, denen es ebenfalls gelingt das Herz des Lesers für sich zu gewinnen. Das trifft vor allem auf Jost zu, der ihr im Verborgenen beisteht und sie beschützt. Als die Beiden nach und nach heimlich mehr Zeit miteinander verbringen, entwickeln sie Gefühle füreinander, was man sehr gut nachvollziehen kann. Jeder von ihnen hat bereits schwere Schicksalsschläge erlitten, doch zusammen haben sie die Chance wieder glücklich zu werden und sich der Tyrannei der Gilde zu widersetzen.

Auch Enora, die Mentorin von Adelice, sowie Maelas Assistent Erik, sind Lichtblicke in ihrem sonst eher trostlosen Gefängnis, was allein schon Grund genug ist sie zu mögen.
Während man Maela im Gegensatz dazu nur Hass entgegen bringen kann für das, was sie Adelice antut um ihre Macht zu demonstrieren, steht man Cormac etwas zwiegespalten gegenüber. Er ist definitiv nicht liebenswert oder charmant, wirklich verabscheuen kann man ihn die meiste Zeit über allerdings auch nicht, da er anscheinend tatsächlich glaubt zum Wohle der Menschen in Arras zu handeln. Das entschuldigt natürlich nicht, was er am Ende mit Adelice vorhat und die Alternative, die er ihr anbietet, ist ebenfalls nicht hinnehmbar.
Loricel bleibt hingegen ziemlich undurchsichtig und es fällt einem schwer zu verstehen, warum sie trotz ihres überlegenen Wissens und ihrer Möglichkeiten für die Gilde arbeitet.

Durch das geradezu phantastische Element des Webens von Raum und Zeit, hält man das Buch lange Zeit für ein Werk aus dem Genre Fantasy. In Wahrheit handelt es sich allerdings, wie man erst später herausfindet, tatsächlich um eine Dystopie. Insbesondere dieser Zusammenhang, der sich erst im Verlauf der Geschichte offenbart, ist der Autorin besonders geglückt. Er wirft etliche neue Fragen auf und ebnet überhaupt erst den Weg für das Ende des Buches sowie die darauf folgende Fortsetzung.

Der Schreibstil von Gennifer Albin lässt sich sehr angenehm lesen, doch obwohl man eigentlich nicht über zu wenige Beschreibungen klagen kann, fällt es einem manchmal ziemlich schwer sich bestimmte Szenen oder Geschehnisse bildlich vorzustellen. An einigen Stellen sorgt das etwas für Verwirrung, sodass es einem schwer fällt der Handlung zu folgen.

Im Gegenzug mangelt es der Geschichte dafür nicht an Spannung und schon der Prolog zieht den Leser in seinen Bann, denn man möchte unbedingt erfahren, was es damit auf sich hat. Die einzelnen Kapitel enden häufig mit kleinen Cliffhangern, die dafür sorgen, dass man das Buch immer weiter lesen möchte, obwohl das gar nicht nötig wäre, weil man ohnehin schon begierig auf der Suche nach Antworten ist. Zum Ende hin nimmt die Spannung dann sogar noch einmal zu und mündet schließlich in einem unerwarteten Showdown. Zum Glück gönnt Gennifer Albin ihren Lesern aber eine kurze Verschnaufpause und schickt ihre Figuren zwar in eine ungewisse Zukunft, lässt sie jedoch nicht in akuter Gefahr schwebend zurück.


FAZIT

Cocoon – Die Lichtfängerin ist ein sehr gelungener Serienauftakt, der nicht nur eine intelligente und starke Protagonistin, eine zarte Liebesgeschichte und eine fesselnde Handlung zu bieten hat, sondern dazu noch mit neuen Ideen überzeugen kann. Den zweiten Band wird man sich nach dem spannenden Ende daher auf keinen Fall entgehen lassen.

Veröffentlicht am 05.02.2018

ein toller Debutroman, der mit einer fesselnden Handlung und sympathischen Charakteren überzeugen kann

Angelfire - Meine Seele gehört dir -
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Angelfire – Meine Seele gehört dir ist ein gelungenes Debut, das Fans des Genres auf keinen Fall enttäuschen wird. Mit dem Kampf zwischen Gut und Böse, Engeln und Dämonen, Gott und dem Teufel, erfindet ...

Angelfire – Meine Seele gehört dir ist ein gelungenes Debut, das Fans des Genres auf keinen Fall enttäuschen wird. Mit dem Kampf zwischen Gut und Böse, Engeln und Dämonen, Gott und dem Teufel, erfindet die Autorin Courtney Allison Moulton das Rad zwar nicht neu, schafft es aber durch die interessante Umsetzung sowie einige neue Elemente trotzdem gut zu unterhalten.
Ellie ist eine sehr sympathische Heldin, mit der man sich von Beginn an gut identifizieren kann, vor allem weil sie eben nicht immer nur an ihre Pflicht denkt, sondern sich manchmal auch einfach wie ein typisches Mädchen verhält. Man kann sehr gut nachvollziehen, dass es ihr zunächst schwer fällt ihre wahre Identität zu akzeptieren und dass sie ihr altes Leben trotz ihrer neuen Aufgabe nicht völlig hinter sich lassen kann oder will. Leider muss sie aber sowohl ihre Familie als auch ihre Freunde andauernd belügen um nachts zusammen mit Will gegen Reaper zu kämpfen, weil sie sich außer ihm niemandem anvertrauen kann, was ihr verständlicherweise äußerst schwer fällt. Neben ihrer Angst um ihre Seele und ihren Pflichten als Preliatin hat Ellie daher auch mit ganz alltäglichen Problemen zu kämpfen.

Da sie selbst keine bzw. kaum noch Erinnerungen an ihre vergangenen Leben als Preliatin hat, kann man gemeinsam mit ihr nach Antworten auf die vielen Fragen suchen und versuchen die diversen Geheimnisse zu lüften. Dabei stellt Ellie nicht nur viele Fragen, sondern hinterfragt auch die Informationen, die sie vorrangig von Will bekommt, und zweifelt manchmal an ihnen bzw. an ihrer Einseitigkeit. Sie tut nicht einfach blind, was man von ihr verlangt, was sie nicht nur umso liebenswerter, sondern auch sehr authentisch macht, schließlich ist das, was Will ihr alles enthüllt, ziemlich unglaublich. Außerdem kann gut verstehen, dass sie nicht nur Angst vor den Reapern, sondern teilweise sogar vor ihrer eigenen Macht hat und sich insbesondere davor fürchtet die Kontrolle darüber zu verlieren.

Will ist im Gegensatz zu Ellie ziemlich geheimnisvoll und manchmal nur schwer zu durchschauen, aber trotzdem nicht vollkommen unnahbar und mit der Zeit schließt ihn mehr und mehr ins Herz. Vor allem seine scheinbar bedingungslose Treue als ihr Beschützer und sein starkes Pflichtbewusstsein, wobei er es damit ab und zu ein wenig übertreibt, machen ihn zu etwas ganz Besonderem. Wills wahre Natur kommt zwar überraschend, ist daher jedoch nicht allzu schockierend und es fällt einem nicht schwer diese Wahrheit zu akzeptieren und Will so zu nehmen, wie er ist. Dafür hat man ihn trotz der vielen Dinge, die er Ellie über sich verschwiegen hat, schon viel zu lieb gewonnen.

Genau wie Ellie, noch bevor sie sich wieder an Will erinnern kann, von Anfang an eine tiefe Verbundenheit zu ihm spürt, merkt man auch als Leser sofort wie nah die Beiden sich stehen und wie viel Will für Ellie empfindet. Er vermag es vielleicht nicht gut mit Worten auszudrücken, seine Gesten verraten ihn jedoch immer. Es gibt somit auch ein paar romantische Szenen in Angelfire – Meine Seele gehört dir, eine große Liebesgeschichte sollte man allerdings nicht erwarten. Die Beziehung zwischen Will und Ellie spielt sich nämlich größtenteils eher im Hintergrund ab und beginnt zudem leider erst sehr spät.

Die Handlung ist zwar nicht durchgängig spannend, dafür aber stets fesselnd, weil man die ganze Zeit über mit den Figuren, allen voran natürlich Ellie und Will, mitfiebert. Trotzdem mangelt es natürlich nicht gänzlich an Nervenkitzel und zwischendurch, vor allem in den diversen gefährlichen Kampfszenen, die jedoch zum Glück nicht zu blutig oder detailiert beschrieben sind, kommt immer wieder auch mal Spannung auf. Ellie und ihr Wesen als Preliatin gibt des Weiteren genügend Rätsel auf, die es zu lösen gilt und die im ersten Band sogar schon zu einem großen Teil beantwortet werden. Die Flut an Informationen, deren Zusammenhänge sich einem allerdings noch nicht vollständig erschließen, steigert außerdem die Neugier des Lesers und weckt den Wunsch die Fortsetzung, die in dieser Hinsicht dann hoffentlich etwas mehr Licht ins Dunkel bringt, möglichst schnell ebenfalls zu lesen.

Lediglich die vielen verschiedenen Wesen und die damit zusammenhängenden Begrifflichkeiten sorgen manchmal für ein wenig Verwirrung: Reaper – engelhafte, dämonische, wolfsartige, bärenartige, fledermausartige, menschenähnliche bzw. Vir -, Nephilim, Enshi, Erzengel, Preliatin, Engelsfeuer, Henoch, Limbus, Grigori, etc. Ab und zu fällt es einem dadurch schwer den Überblick zu behalten. Grundsätzlich ist es aber positiv, dass die Reaper sich voneinander unterscheiden und es unter ihnen nicht nur wilde Bestien gibt, sondern auch intelligente Wesen, die unheilvolle Pläne schmieden. Das macht nämlich vor allem Bastian zu einem interessanten Gegenspieler, der auch im zweiten Band hoffentlich wieder auftaucht. Man möchte erfahren, was er tatsächlich plant und ob es ihm gelingen wird das in die Tat umzusetzen, wobei man über seine Motive bisher nur spekulieren kann.

Der erste Teil ist in sich relativ abgeschlossen, mehrere Handlungsstränge sind jedoch noch offen geblieben, sodass eine Fortsetzung auf jeden Fall notwendig ist. Das vorläufige Ende ist Courtney Allison Moulton ganz gut gelungen, in Bezug auf einen bestimmten Aspekt ist es aber auch ziemlich traurig und sorgt damit sogar für ein paar Tränchen. Man kann also nur hoffen, dass sich das Blatt im zweiten Band, den man sich nicht entgehen lassen wird, wieder zum Guten wendet.


FAZIT

Angelfire – Meine Seele gehört dir ist ein toller Debutroman, der mit einer fesselnden Handlung und sympathischen Charakteren überzeugen kann. Die wenigen kleineren Schwächen verzeiht man Courtney Allison Moulton daher gern und die Fortsetzung wird garantiert ebenfalls gelesen werden.

Veröffentlicht am 05.02.2018

eine tolle Fortsetzung, die ihre Leser von Anfang bis Ende fesselt und so dafür sorgt, dass man sich den nächsten Band auf keinen Fall entgehen lassen wird

Soul Screamers 3: Halte meine Seele
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Halte meine Seele ist eine sehr gelungene und unterhaltsame Fortsetzung, die mühelos mit ihren beiden Vorgängern mithalten kann, wodurch Rachel Vincent eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass es durchaus ...

Halte meine Seele ist eine sehr gelungene und unterhaltsame Fortsetzung, die mühelos mit ihren beiden Vorgängern mithalten kann, wodurch Rachel Vincent eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass es durchaus möglich ist das Niveau innerhalb einer Serie zu halten und die Mittelteile nicht zwangsläufig schwächer sein müssen. Es macht auch nichts, wenn man die vorangegangenen Ereignisse nicht mehr ganz so gut im Gedächtnis hat, weil die Autorin zu Beginn immer wieder wichtige Informationen und kleine Zusammenfassungen der bedeutendsten Geschehnisse einstreut, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen oder diejenigen zu langweilen, die Rette meine Seele gerade erst gelesen haben.
Kaylee ist nach wie vor eine äußerst sympathische Protagonistin/Erzählerin, die man immer wieder gern auf ihrem Weg durch diverse brenzlige Situationen begleitet und mit der man sich gut identifizieren kann, gerade weil sie auch Fehler hat und eben nicht perfekt ist. So bemerkt sie z.B. nichts von den Schwierigkeiten, in denen Nash steckt, was man ihr jedoch nicht wirklich zum Vorwurf machen kann, da man selbst ebenfalls nichts geahnt hat.

Nash muss im Verlauf der Handlung dagegen leider etwas an Sympathie einbüßen. Er verhält sich, sogar Kaylee gegenüber, manchmal tatsächlich wie ein Arsch und sorgt damit, bis man schließlich den Grund dafür erfährt, vor allem für Verwirrung. Danach ist man einfach nur noch schwer von ihm enttäuscht und kann nicht besonders viel Verständnis für ihn aufbringen. Genau wie Kaylee hat man es nicht durchschaut, bis es letztlich zur Enthüllung kommt, und seine verschiedenen, vorwerfbaren Taten kann man ihm, ob er nun er selbst war oder nicht, nur schwer verzeihen.

Nashs Geheimnisse und deren Konsequenzen stellen ihre Beziehung auf eine harte Bewährungsprobe und am Ende des Buches weiß man nicht, ob sie noch eine Zukunft haben wird oder nicht. Diese Probleme machen ihre Beziehung aber auch glaubwürdiger, weil nun einmal niemand vollkommen ist und es immer Hindernisse zu bewältigen gibt. Wenn sie es aber schaffen diese Hürde zu nehmen, was man nur hoffen kann, schweißt es sie dafür bestimmt noch enger zusammen.

Neben Kaylee und Nash tauchen natürlich auch die diversen Nebencharaktere wieder auf, von denen man einige bereits sehr ins Herz geschlossen hat, andere allerdings eher verabscheut. Sophie ist, sehr zum Leidwesen ihrer Cousine, immer noch ein totales Miststück, das jede Gelegenheit nutzt um Kaylee zu demütigen. Hoffentlich erfährt sie irgendwann in den späteren Bänden einmal, was Kaylee alles für sie getan hat, wie oft sie ihr das Leben gerettet hat, und bereut dann ihr niederträchtiges Verhalten ihr gegenüber.
Sozusagen als kleine Wiedergutmachung lernt man dafür Todd noch ein wenig besser kennen, der trotz seiner Begabung für furchtbar unpassendes Timing – wobei er das zumindest manchmal bestimmt mit Absicht macht – unheimlich charmant ist. Es ist rührend wie sehr er sich um Kaylee sorgt, und deshalb sogar seinen Bruder schlägt, sowie wahrlich Herz zerreißend wie sehr er Addy liebt und was er alles bereit ist für sie zu tun, damit sie für einen kurzen Moment den grausamen Dingen, die Avari ihr antut nur um sie zu quälen, entkommen kann. Wobei er seine Liebe zu ihr dennoch nicht über alles andere stellt, insbesondere wenn seine Familie mit im Spiel ist.

Die Handlung des dritten Bandes wird von der ersten bis zur letzten Seite zunehmend spannender, vor allem weil sich bestimmte Hintergründe erst nach und nach offenbaren. Die Sorge um das Leben einiger Mitschüler, die süchtig nach dem äußerst gefährlichen Frost sind, führt nämlich zu Avari selbst, der immer noch hinter Kaylee her ist, und ist damit noch das geringste ihrer Probleme. Denn natürlich verfolgt der Hellion wieder einen finsteren Plan, den Kaylee und ihre Freunde unbedingt verhindern müssen. Nash ist dabei zudem keine große Hilfe, sondern sabotiert Kaylee sogar noch um seine eigene Involviertheit zu verschleiern anstatt sie zu beschützen, was schließlich sowohl ihn als auch Kaylees Familie in große Gefahr bringt. Zu allem Überfluss hat Kaylee außerdem noch mit neuen Banshee-Problemen zu kämpfen und ist völlig übermüdet, weil sie sich nicht mehr traut zu schlafen seit sie nachts ohne ihren Willen in die Unterwelt gewechselt und in einem Klingenweizenfeld aufgewacht ist. Doch glücklicherweise bekommt Kaylee unerwartete Hilfe aus der Unterwelt, wenn auch, natürlich, nicht ohne Gegenleistung. Alec, Avaris Assistent, möchte nämlich endlich in die Menschenwelt zurückkehren, benötigt dafür allerdings fremde Hilfe. Er scheint eine sehr interessante Figur zu sein, weshalb man ihn gern im nächsten Band wiedersehen würde, den man eigentlich gar nicht früh genug lesen kann. Und das sogar ganz ohne lästigen Cliffhanger.


FAZIT

Mit Halte meine Seele hat Rachel Vincent erneut eine tolle Fortsetzung geschrieben, die ihre Leser von Anfang bis Ende fesselt und so dafür sorgt, dass man sich den nächsten Band auf keinen Fall entgehen lassen wird, denn zum Glück handelt es sich hier einmal nicht um eine Trilogie, sodass man sich noch lange nicht von Kaylee, Nash, Todd und den anderen liebgewonnenen Figuren verabschieden muss.

Veröffentlicht am 05.02.2018

eine tolle, humorvolle Fortsetzung, die die Fans der Reihe genauso begeistern wird wie schon der Vorgänger

Das Mädchen mit dem Flammenherz
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Das Mädchen mit dem Flammenherz ist eine fantastische Fortsetzung, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht, sondern mindestens genauso zu begeistern vermag wie schon Das Mädchen mit dem Stahlkorsett. Fans ...

Das Mädchen mit dem Flammenherz ist eine fantastische Fortsetzung, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht, sondern mindestens genauso zu begeistern vermag wie schon Das Mädchen mit dem Stahlkorsett. Fans von Steampunk kommen wieder voll auf ihre Kosten und Kady Cross zeigt, dass ein Mittelteil nicht immer schwächeln muss.
Nicht alle, aber zumindest ein paar wichtige, wissenswerte Informationen aus dem ersten Band werden am Anfang des Buches noch einmal genannt, sodass einem der ansonsten etwas schwierige Einstieg ein wenig erleichtert wird. Es schadet jedoch auch nicht, wenn man die Geschehnisse noch im Hinterkopf hat, da es ein wenig dauert bis sich die Erinnerungslücken langsam wieder füllen.

Im zweiten Teil wird der Schauplatz von London nach New York verlagert, wodurch man nun erfährt, wie es Ende des 19. Jahrhunderts im Big Apple aussah und zuging, was unheimlich interessant ist. Dabei darf man aber natürlich nicht alles auf die Goldwaage legen und für bare Münze nehmen, denn wie es dem Genre entspricht vermischt die Autorin wahre Begebenheiten mit eigenen Ideen und eigentlich viel zu fortschrittlicher Technologie.

Die Geschichte ist wieder sehr fesselnd, wird allerdings nicht mehr direkt in verschiedene Handlungsstränge aufgeteilt, da Finleys Persönlichkeiten inzwischen miteinander verschmolzen sind, sondern dreht sich größtenteils um Jasper. Griffin, Sam, Emily und Finley, die von seiner Unschuld überzeugt sind, folgten ihm über den Atlantik um ihm zu helfen. Wer tatsächlich hinter Jaspers Entführung steckt und wo er sich befindet, finden sie relativ schnell heraus. Richtig schwierig wird es jedoch erst danach, denn um ihn zu befreien, müssen sie die Verbrecherbande von Reno Dalton infiltrieren, wobei sie sich zunächst nicht einmal wirklich sicher sind, ob Jasper überhaupt gegen seinen Willen festgehalten wird.
Dies ist der Fall und er wäre langst geflohen, wenn Dalton ihm nicht damit gedroht hätte die Menschen zu verletzten bzw. sogar zu töten, die er liebt. Obwohl er sehr gerührt ist, dass seine englischen Freunde ihm nachgereist sind, fühlt er sich nicht wohl dabei, weil er auch sie nicht in Gefahr bringen möchte. Nur leider lässt ihm Dalton keine Wahl, was die Frage aufwirft, warum das Gerät, das Jasper heimlich versteckt hatte, so wichtig für ihn ist. Wozu ist es gut und was hat er schreckliches damit vor?

Obwohl Kady Cross auf einen Ich-Erzähler verzichtet, kann man sich stets gut in die unterschiedlichen Charaktere hineinversetzen und die verschiedenen Blickwinkel ermöglichen es z.B. das Geschehen um Jasper schon zu verfolgen als die Truppe noch nicht zu ihm gestoßen ist. Dadurch weiß man auch von Anfang an, dass er nicht freiwillig bei Dalton bleibt und Finleys wahre Identität nie verraten würde.

Durch die Perspektiven von Griffin und Finley lernt man die Beiden nicht nur noch besser kennen, sondern erfährt so einiges über ihre Gefühle für den jeweils anderen. Im Grunde sind Beide ineinander verliebt, können es zu Beginn aber nicht einmal sich selbst, geschweige denn dem Gegenüber, eingestehen, sodass man nicht wirklich von einer Liebesgeschichte sprechen kann. Es ist trotzdem schön zu beobachten, wie eifersüchtig Griffin auf Jack Dandy ist, der in diesem Teil leider nur ein paar Mal erwähnt wird, jedoch nicht selbst in Erscheinung tritt, wie sie sich manchmal gegenseitig auf die Palme bringen können oder wie Finley ohne Rücksicht auf die Konsequenzen alles stehen und liegen lässt um bei Griffin zu sein, nachdem dieser schwer verletzt wurde.
Jeder von ihnen lernt außerdem viel über sich selbst und dass sie einander vertrauen müssen. Griffin erfährt mehr über seine Fähigkeiten in Bezug auf den Äther, Finley mehr über die dunkle Seite ihrer Persönlichkeit. Sie liebt Gefahr sowie Nervenkitzel und ist Gewalt in einigen Situationen nicht gerade abgeneigt, deshalb ist sie aber noch lange nicht so rücksichtslos und kaltblütig wie Dalton. Finley würde niemals einen unschuldigen Menschen einfach so ermorden nur um irgendetwas zu bekommen, das sie unbedingt haben will. Sie möchte auch auf keinen Fall im Gefängnis landen, was ihr allerdings erst in Handschellen so richtig bewusst wird.

Für ein wenig Romantik sorgen hingegen Sam und Emily, die ihre Gefühle füreinander nur selten mit Worten, dafür hingegen mit, teilweise sehr intim wirkenden, Gesten ausdrücken und manchmal einfach zu beneiden sind.

Da er im Mittelpunkt steht, lernt man Jasper natürlich ebenfalls besser kennen, wodurch man ihn nur noch mehr ins Herz schließt. Wenn es ihn im schlimmsten Fall nur das eigene Leben gekostet hätte, wäre Jasper sofort geflohen anstatt Dalton die Maschine zu beschaffen, doch er würde nie das Leben seiner Familie oder das von Mei aufs Spiel setzen, die der Anführer benutzt um Jasper zu erpressen. Leider wird er ausgerechnet von einer der Personen, die er um jeden Preis zu schützen versucht hat, schließlich verraten und es tut einem in der Seele weh zu sehen, wie diese Tat sein Herz bricht, auch wenn man es kommen sah.

Auf den letzten, noch einmal um einiges spannender werdenden Seiten, wird der Handlungsstrang um Jasper aufgelöst, sodass dieser Band nicht mit einem Cliffhanger endet. Den Abschluss der Reihe wird man sich trotzdem auf keinen Fall entgehen lassen, denn im Verlauf der Handlung wurde bereits angedeutet, dass eine weitere Gefahr im Verborgenen lauert, die es scheinbar auf Griffin abgesehen hat. Diesem Problem werden er und seine Freunde sich dann aber wieder in London stellen – hoffentlich nicht nur zu viert.


FAZIT

Mit Das Mädchen mit dem Flammenherz hat Kady Cross eine tolle, humorvolle Fortsetzung geschrieben, die die Fans der Reihe genauso begeistern wird wie schon der Vorgänger. Vor allem die tiefe Freundschaft zwischen den sympathischen Hauptfiguren, der faszinierende Schauplatz, der ansprechende Schreibstil sowie die spannende Handlung machen das Buch zu einem wahren Vergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Diese Elemente sorgen auch dafür, dass man möglichst bald erfahren möchte, wie die Geschichte endet und man kann daher nur inständig hoffen, dass der Abschluss der Trilogie in nicht allzu ferner Zukunft ebenfalls auf Deutsch erscheint.

Veröffentlicht am 05.02.2018

der verpiept noch mal absolut geniale Abschluss einer Trilogie, die ihre Leser mit Spannung, viel Humor, noch mehr Romantik und unheimlich sympathischen Figuren immer wieder begeistert hat

Lebe lieber übersinnlich – Tears 'n' Kisses
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Tears’n’Kisses ist eine großartige Fortsetzung zu seinen beiden Vorgängern und der fantastische Abschluss einer Reihe, die einem, nicht zuletzt natürlich auch wegen der außergewöhnlichen Protagonistin, ...

Tears’n’Kisses ist eine großartige Fortsetzung zu seinen beiden Vorgängern und der fantastische Abschluss einer Reihe, die einem, nicht zuletzt natürlich auch wegen der außergewöhnlichen Protagonistin, noch lange im Gedächtnis bleiben wird.
Wenn man die ersten beiden Teile schon vor einer ganzen Weile gelesen und daher ein paar Erinnerungslücken hat, fällt einem der Einstieg vielleicht ein wenig schwer, weil man gewisse Andeutungen nicht mehr zuordnen kann. Dabei muss man eigentlich nur ein bisschen Geduld haben, denn irgendwann wird alles noch einmal erwähnt.
Nichtsdestotrotz ist die Handlung von Anfang an unheimlich fesselnd und Kiersten White gelingt es den Leser sofort wieder in ihren Bann zu ziehen, weshalb man sich nur sehr schwer von der Geschichte loseisen kann.

Im Finale stehen vor allem die unzähligen Paranormalen, von denen man immer wieder neue Arten kennen lernt, im Mittelpunkt. Man erfährt, woher sie ursprünglich stammen und wie sie in unsere Welt gelangt sind. Viele von ihnen möchten nun endlich dorthin zurückkehren, doch dafür benötigen sie die Hilfe von Evie als Leeres Wesen und die Zeit drängt, denn der Moment, ab dem sich das Tor nie wieder öffnen lässt, rückt immer näher.

Dass Evie gar nicht weiß, wie sie dieses Tor öffnen soll und ob sie das überhaupt tun will, da es viel Kraft erfordert und sie ihre eigene Seele kosten könnte, ist dabei allerdings nicht das einzige Problem. Damit alle Paranormalen dieses Mal eine Wahl haben und selbst entscheiden können, ob sie die Erde verlassen wollen oder nicht, müssen nämlich erst einmal die vielen Gefangenen der IBKP befreit werden. Diese arbeitet unter der Kontrolle einer neuen Leiterin jedoch mit dem Dunklen Hof zusammen und will unbedingt verhindern, dass die Paranormalen unsere Welt verlassen um ihre Macht nicht zu verlieren, weshalb Evie nicht nur selbst vor der IBKP fliehen, sondern auch noch Raquel aus deren Fängen befreien muss.

Während alle anderen Paranormalen sich zusammen geschlossen haben, arbeitet der Hof der Unseelie, insbesondere die Dunkle Königin, gegen sie und verfolgt eigene Ziele. Sie wollen zwar auch in ihre Welt zurückkehren, allerdings am liebsten ohne die restlichen Paranormalen und in Begleitung ihrer entführten Menschen, wobei ihnen gar nicht klar ist, wie wenig Zeit ihnen tatsächlich nur noch bleibt. Der Kampf mit der Dunklen Königin fordert sogar einige, äußerst traurige Verluste und macht zudem mehrere Rettungsaktionen erforderlich, die sowohl nervenaufreibend sind als auch viel Zeit kosten. Generell tauchen einfach immer wieder neue Probleme auf, die es vor dem Öffnen des Tores zu lösen gilt, was natürlich für Spannung sorgt, da die Zeit so immer knapper wird.

Daneben spielt aber auch die Liebesgeschichte zwischen Evie und Lend sowie die Entwicklung, die Evie im Verlauf der ganzen Serie macht, weiterhin eine große Rolle. Evie ist nach wie vor eine unbeschreiblich liebenswerte und einzigartige Heldin, die man einfach immer wieder gern auf ihrem Weg begleitet. Ihr Sarkasmus sowie ihre diversen Sprüche sind einfach herrlich und bringen einen ständig zum schmunzeln. Obwohl sie immer wieder von vermeintlichen Freunden enttäuscht oder verletzt wurde, hat sie ihr Vertrauen nicht verloren und ist zudem erstaunlich gut im Vergeben, sodass sie sowohl Jack als auch Reth und sogar Vivian eine zweite Chance gibt.

Man kann sehr gut nachvollziehen, dass sie große Angst vor der bevorstehenden Aufgabe hat und sich lieber aus allem heraushalten und ein normales Leben führen würde. Sie hat es satt, dass alle versuchen sie zu manipulieren oder erwarten, dass Evie einfach macht, was sie wollen, weil sie ja schließlich nur dafür geschaffen wurde. Sie will ihre eigenen Entscheidungen treffen. Lend bestärkt sie darin, macht ihr jedoch auch klar, dass sie dafür nicht zwangsläufig das Gegenteil von dem tun muss, was alle anderen wollen, sondern sich auch selbst dazu entschließen kann den Paranormalen zu helfen, wenn es ihrer Ansicht nach das Richtige ist.

Lend ist sowieso ein Charakter wie man ihn gar nicht besser hätte erfinden können. Es ist für jeden sichtbar, wie viel er für Evie empfindet, was nicht zuletzt auch sein unglaubliches Geburtstagsgeschenk für sie beweist. Durch ihn bzw. seine Beziehung zu Evie wird Tears’n’Kisses zu einem Buch, das romantisch und voller Liebe ist ohne dabei kitschig zu sein.

Sowohl Lend als auch Evie müssen Entscheidungen treffen, die ihr Leben für immer beeinflussen werden, im Grunde muss sich jeder von ihnen für oder gegen die Ewigkeit entscheiden. Evie muss entscheiden, ob sie erstens das Tor überhaupt öffnen will und zweitens, ob sie dann mit allen anderen hindurch geht. Will sie zu dem werden, was ihre Bestimmung ist oder lieber auf der Erde so bleiben wie sie jetzt ist? Lend muss somit auch nicht nur zwischen Evie und seiner Mutter wählen, sondern zwischen einem glücklichen, aber kurzen Leben mit Evie plus ewiger Einsamkeit nachdem sie gestorben ist oder einem ewigen Leben ohne Evie, aber dafür mit fast allen anderen Paranormalen in der Welt, aus der sie stammen und in die auch er gehört.

Als Leser ahnt man von Beginn an, wofür Lend sich entscheiden wird, doch Evie selbst begreift erst wie sehr Lend sie die ganze Zeit über geliebt hat als ihr klar wird, dass sie diejenige ist die mit ihrem Tod Lend verlassen wird und nicht er sie. Glücklicherweise gelingt es der Autorin aber schließlich dieses Ewigkeits-Problem zwischen den Beiden auf eine sehr, sehr schöne Art zu lösen.

Abgesehen von Evie und Lend gibt es natürlich auch ein Wiedersehen mit vielen anderen Figuren. Trotz der vielen schlimmen Dinge, die Reth, Jack und Vivian getan haben, kann man keinen von ihnen richtig hassen, zumal sie teilweise so bemüht sind ihre Fehler wieder gutzumachen.
Reth ist von den Dreien wohl der Charakter, den man meistens am wenigsten wirklich verstehen kann. Man möchte zwar nicht, dass er stirbt, aber besonders gut leiden kann man ihn definitiv auch nicht. Er hilft Evie zwar bei ihren Rettungsaktionen, sorgt aber gleichzeitig für neue Probleme, die Evie unglücklich machen, weil sie sich seiner Meinung nach sonst nicht auf das Wesentliche konzentriert. In gewisser Weise liebt er Evie, aber eben nicht wie sie tatsächlich ist, sondern vielmehr wie sie seiner Vorstellung nach sein wird, sobald sie ihr Schicksal erfüllt hat.

Das Ende selbst ist Kiersten White ebenfalls unglaublich gut gelungen, besser hätte sie es gar nicht schreiben können. Alle offenen Fragen werden zufrieden stellend beantwortet, so erhält z.B. die Frage, woher Evie als Leeres Wesen schließlich ihre eigene Seele hatte, eine wirklich tolle Antwort. Die vielen traurigen Abschiede rühren einen sogar zu Tränen, sodass man das Buch zwar mit einem lachenden, aber eben auch mit einem weinenden Auge beendet.


FAZIT

Tears’n’Kisses ist der verpiept noch mal absolut geniale Abschluss einer Trilogie, die ihre Leser mit Spannung, viel Humor, noch mehr Romantik und unheimlich sympathischen Figuren immer wieder begeistert hat. Fans des Genres, die Evie und Lend nicht kennen, haben wirklich etwas verpasst und sollten das schleunigst ändern!