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Veröffentlicht am 25.01.2018

Für Fans von Kerstin Giers Edelstein-Trilogie ist dieses Werk natürlich ein absolutes Muss, doch auch alle anderen sollten sich den Auftakt ihrer neuen Serie auf jeden Fall genauer ansehen.

Silber - Das erste Buch der Träume
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Mit Silber – Das erste Buch der Träume ist Kerstin Gier ein brillanter Auftakt zu ihrer zweiten Jugendbuchserie, die vielleicht sogar noch besser werden könnte als ihre Edelsteintrilogie, gelungen, der ...

Mit Silber – Das erste Buch der Träume ist Kerstin Gier ein brillanter Auftakt zu ihrer zweiten Jugendbuchserie, die vielleicht sogar noch besser werden könnte als ihre Edelsteintrilogie, gelungen, der sich im Gegensatz zu Rubinrot nicht wie eine bloße Einleitung liest, sondern ein in sich rundes Werk mit eigenem Höhepunkt und Abschluss darstellt. Außerdem spielt diese Reihe erneut in London, das insbesondere wegen seiner Vielseitigkeit wie immer ein fantastischer Schauplatz ist.
Liv Silber ist eine äußerst sympathische Protagonistin, wobei man vor allem ihren bissigen Sarkasmus besonders zu schätzen weiß. Man kann sich von Anfang an sehr gut mit ihr identifizieren und ihren Unmut über die „Planänderung“ ihrer Mutter nur zu gut nachvollziehen. Ihre Abenteuerlust, ihr Wunsch Geheimnisse aufzudecken und ihre detektivische Neugier sind beinahe ansteckend und ab einem gewissen Punkt möchte man genauso sehr wie sie herausfinden, womit man es hier zu tun hat.

Doch nicht nur Liv kann den Leser für sich gewinnen, Mia und Lottie schließt man ebenfalls schnell ins Herz. Auf Grund der vielen, nicht nur äußerlichen Ähnlichkeiten ist es offensichtlich, dass Mia und Livvy Schwestern sind, zumal sogar die kleine Mia es schon faustdick hinter den Ohren hat. Lottie ist im Grunde nur ein Kindermädchen und somit nicht mit ihnen verwandt, gehört aber trotzdem richtig zu Familie und man spürt deutlich, dass sie die Mädchen abgöttisch liebt.

Das trifft natürlich genauso auf ihre Mutter zu, auch wenn ihre Erziehungsmethoden und Ansichten ziemlich eigenwillig sind. Mit der „Planänderung“ namens Ernest Spencer hat sie ihre Töchter ganz schön überrumpelt und die Familienzusammenführung ist garantiert nicht ganz uneigennützig, doch man kann ihr nicht verübeln, dass sie ihr neu gewonnenes, für jeden sichtbares Glück mit ihnen teilen und es in vollen Zügen genießen will.
Nach den ersten Anlaufschwierigkeiten entsteht so eine lustige Patchworkfamilie, die eigentlich verhältnismäßig gut zusammen passt. Grayson wird einem nach einer kurzen Aufwärmphase immer sympathischer und er mausert sich zu einem wirklich liebenswerten Stiefbruder, der zudem die nervigen Vorhaben und Verhaltensweisen seiner Zwillingsschwester Florence ausgleicht.

Neben den Mitgliedern dieser neuen Großfamilie, die vielleicht sogar ein passendes Gegenstück für die bezaubernde Lottie zu bieten hat, spielen jedoch noch ein paar weitere Charaktere eine entscheidende Rolle, allen voran die anderen Jungs aus Graysons Clique: Arthur, Jasper und Henry. Sie sind alle sehr verschieden, man lernt sie aber nicht alle gleich gut kennen, geschweige denn lieben. Jasper scheint eher oberflächlich und viel zu selbst verliebt zu sein, sodass man sich nicht sonderlich für ihn interessiert. Arthur bleibt dagegen leider eher blass und undurchsichtig, sein merkwürdiges und vor allem leicht gegensätzliches Verhalten macht ihn recht undurchsichtig.
Dafür lässt Henry die Herzen der Leserinnen – und das von Liv – höher schlagen. Er ist anfangs zwar ebenfalls relativ schwer zu durchschauen, ihn lernt man im Verlauf der Handlung allerdings wesentlich besser kennen als die anderen und man kann sehr gut verstehen, dass Liv sich in ihn verliebt. Obwohl sie bislang dachte gegen Jungs bzw. die Liebe immun zu sein, kann sie dem liebenswürdigen Henry nicht lange widerstehen, was dem Buch eine wirklich süße Lovestory verleiht.

Silber – Das erste Buch der Träume besteht jedoch aus verschiedenen Elementen und bietet dem Leser neben einer Lovestory und einer Familiengeschichte auch eine gehörige Portion Fantasy. Die Idee mit den Träumen, insbesondere die individuellen, interessanten Traumtüren sowie die Tatsache, dass Liv und die vier Jungs diese Träume unter gewissen Voraussetzungen gemeinsam erleben und sich hinterher noch daran erinnern können, ist einzigartig und zieht einen sofort in ihren Bann. In den Traumwelten gibt es unheimlich viel zu entdecken, denn der Phantasie sind dort keinerlei Grenzen gesetzt.

Das Geheimnis, das sich hinter dieser besonderen Art des Träumens verbirgt und das es dementsprechend zu lüften gilt, sorgt zudem für reichlich Spannung. Als Realistin und Sherlock Holmes Fan glaubt Liv nicht an Übernatürliches und ist daher auf der Suche nach einer logischen, wissenschaftlichen Erklärung für das alles. Je mehr unheimliche Dinge passieren, desto schwieriger ist diese Überzeugung allerdings aufrecht zu erhalten.

Was nun tatsächlich für die ganzen Mysterien verantwortlich ist sowie einige andere Fragen, einschließlich der nach der wahren Identität von Secrecy, lässt Kerstin Gier, zumindest am Ende des ersten Bandes, noch offen, was schon einmal viel Potenzial für den zweiten Teil bietet. Im Gegenzug erhält man Antworten auf ein paar andere Fragen und es gelingt ihr einen am Ende noch mit Wendungen zu überraschen, mit denen man so nie gerechnet hätte.

Insgesamt ist der Trilogieauftakt in sich eher abgeschlossen, hat also immerhin keinen Cliffhanger. Eine Fortsetzung ist trotzdem definitiv notwendig und man wird diese im nächsten Sommer, vorausgesetzt, dass der Termin eingehalten wird, schon freudig erwarten!

Fans von Kerstin Giers Humor kommen in dieser Serie außerdem wieder voll auf ihre Kosten, denn sie bringt ihre Leser schon auf den ersten Seiten scheinbar mühelos zum Lachen und von da an immer wieder, ob nun wegen sehr spezieller Namen, den sarkastischen Bemerkungen der Heldin, Wortwitz oder peinlicher Situationskomik. Lediglich die vielen Fremdwörter waren bisweilen etwas irritierend und störten ein wenig den Lesefluss, weil sie so gar nicht zu Livs Art und ihrem sonstigen Erzählstil passten.

Positiv hervorzuheben ist hingegen die optische Aufmachung. Selbst ohne den Schutzumschlag sieht das Buch fantastisch aus, vielleicht sogar noch besser als mit, viele Seiten sind mit Ornamenten verziert und die verschiedenen Beiträge des Tittle-Tattle Blogs sind ebenfalls unverkennbar gestaltet. Damit hat man also ein echtes Schmuckstück im Regal.


FAZIT

Für Fans von Kerstin Giers Edelstein-Trilogie ist dieses Werk natürlich ein absolutes Muss, doch auch alle anderen sollten sich den Auftakt ihrer neuen Serie auf jeden Fall genauer ansehen, wenn sie nichts gegen eine süße Liebesgeschichte gemischt mit den Problemen einer Patchworkfamilie und einzigartigen fantastischen Elementen, die wortwörtlich zum Träumen einladen, einzuwenden haben. Silber – Das erste Buch der Träume ist definitiv ein Gute-Laune-Buch und sorgt deshalb für lustige, aber auch spannende Lesestunden, die in jedem Fall Lust auf mehr machen!

Veröffentlicht am 25.01.2018

eine einzigartige und fesselnde Liebesgeschichte, die sich unglaublich echt anfühlt und einem vermutlich gerade deshalb so sehr ans Herz geht

Weil ich Layken liebe
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Weil ich Layken liebe ist ein großartiger Roman, mit dem Colleen Hoover nicht nur New Adult Fans zu begeistern vermag, sondern die Herzen all jener höher schlagen lässt, die sich gerne in einer romantischen ...

Weil ich Layken liebe ist ein großartiger Roman, mit dem Colleen Hoover nicht nur New Adult Fans zu begeistern vermag, sondern die Herzen all jener höher schlagen lässt, die sich gerne in einer romantischen und vor allem glaubwürdigen Liebesgeschichte verlieren und sich gemeinsam mit den Charakteren verlieben wollen.
Diese, allen voran natürlich Layken und Will, sind es nämlich, die dieses Buch zu etwas ganz Besonderem machen, an das man sich noch lange erinnern wird und die zudem der Grund dafür sind, dass man diese Geschichte nach der letzten Zeile garantiert nicht zum letzten Mal zugeschlagen hat.

Will und Layken sind zwei erstaunlich authentische und vielseitige Figuren, mit denen man sofort mitfiebert und bei denen man das Gefühl hat, sie besonders intensiv kennen lernen zu dürfen. Man weiß, wofür ihr Herz schlägt, kennt ihre Stärken und Schwächen, ihre Träume, ihre Prioritäten. Nur die wenigsten Romane können so liebevoll und detailliert ausgearbeiteten Protagonisten vorweisen.
Jeder von ihnen hat auf Grund der Schicksalsschläge, die sie bisher erleiden mussten, trotz ihres recht jungen Alters schon eine gewisse Last zu tragen, doch gerade das ist es, was sie auch miteinander verbindet. Sie können verstehen, wie der andere sich fühlt und sich somit gegenseitig Halt geben. Obwohl sie sich scheinbar vom ersten Moment an zueinander hingezogen fühlen, wirkt ihre Liebesgeschichte niemals unrealistisch oder übereilt. Zum Einen, weil sie es selbst ein wenig merkwürdig finden und sich nicht richtig erklären können, warum sie sich nach so kurzer Zeit schon so nahe sind. Zum Anderen, weil man absolut nachvollziehen kann, weshalb sie sich ineinander verliebt haben und deutlich merkt, wie viel sie für den jeweils anderen empfinden. Man fühlt das Knistern zwischen ihnen und neben den verschiedenen Kussszenen kommen die schönsten Liebesszenen, nämlich die, in denen sie einfach füreinander da sind, sogar vollkommen ohne Erotik aus.

Umso härter trifft es einen dann als die Beiden plötzlich erkennen müssen, dass sie nicht zusammen sein dürfen. Man leidet mit ihnen und als Leser bekommt man, genau wie Layken, eine regelrechte Wut auf das Leben, das ihnen ihr Glück offenbar nicht gönnt, obwohl es ihnen doch bereits so übel mitgespielt hat. Will kann man es nicht vorwerfen, dass er seinen kleinen Bruder Caulder an die erste Stelle setzt, im Gegenteil, es macht ihn eher noch sympathischer, was die ganze Situation für Layken allerdings nur umso schwerer macht. Sie darf ihn nicht lieben, kann ihn jedoch auch nicht hassen, weil ihr Bruder Kel für sie ebenfalls am wichtigsten wäre. Nur ignorieren kann sie ihn ebenso nicht, denn er wohnt gegenüber, Caulder und Kel sind inzwischen unzertrennlich und sogar in der Schule müssen sie sich jeden Tag sehen. Doch Layken ist nicht die einzige, die leidet, weshalb man selbst dann nicht lange sauer auf Will sein kann, wenn er sich ziemlich widersprüchlich verhält oder einen seiner schwachen Momente hat. Für ihn ist das Ganze nämlich keineswegs leichter.

Als wäre diese ausweglose Lage nicht bereits schlimm genug, erwartet Layken und Kel schon das nächste Unglück, das vor allem Lake den Boden unter den Füßen wegzieht. So viel Leid hat diese Familie nicht verdient und von da an ist es häufig unmöglich die Tränen zurückzuhalten, denn viele Szenen sind äußerst emotional und berühren einen dadurch sehr. Wobei man nicht immer nur weint, wenn etwas traurig ist, sondern manchmal einfach, weil man so gerührt ist.

Mindestens genauso ergreifend sind die vielen Gedichte, die man im Verlauf der Geschichte zu lesen bekommt, egal ob nun direkt beim Slam im Club N9NE oder von den Figuren selbst. Es sind Gedichte, die tiefe Gefühle verschiedenster Art ausdrücken, sowohl negative als auch positive, die eine ganz eigene Geschichte erzählen und so viel über die Charaktere verraten.

Dabei sind Layken und Will übrigens nicht die einzigen Figuren, die einem nachhaltig im Gedächtnis bleiben werden, zumal man es ihnen verdankt, dass das Buch einen nicht nur zum Weinen, sondern ebenso zum Lachen bringt. Abgesehen von Laykens liebenswerter Mutter sowie den beiden kleinen Brüdern, schließt man insbesondere Lakes selbst ernannte neue beste Freundin Eddie sehr ins Herz. Obwohl sie bisher ebenfalls kein leichtes Leben hatte, strahlt sie unglaublich viel Lebensfreude aus. Ihre Fröhlichkeit ist geradezu ansteckend und man kann sich wirklich glücklich schätzen, wenn man einen solchen Menschen in seinem Leben hat. Insbesondere da sie trotz ihrer frohen Natur durchaus auch ernst sein kann und sich rührend um ihre Freunde kümmert, wenn sie sich um sie sorgt.

Das bewegende Ende, das man natürlich viel zu schnell erreicht hat, weil man das Buch nicht aus den Händen legen kann, sorgt zwar mal wieder für Tränen, aber immerhin zumindest überwiegend für solche der Freude. Es ist herzerwärmend und rundum zufriedenstellend, sodass Weil ich Layken liebe nicht unbedingt eine Fortsetzung gebraucht hätte und durchaus als Einzelband gelesen werden kann. Den zweiten Band wird man sich trotzdem auf keinen Fall entgehen lassen, da man es kaum erwarten kann Will und Layken wiederzusehen!


FAZIT

Weil ich Layken liebe ist eine einzigartige und fesselnde Liebesgeschichte, die sich unglaublich echt anfühlt und einem vermutlich gerade deshalb so sehr ans Herz geht. Sie handelt sowohl von Trauer und Leid, als auch von Freude und Glück. Sie zeigt, dass das Leben einem manchmal in die Quere kommt, man dann jedoch nicht einfach aufgeben darf, sondern umso härter kämpfen muss um seine Wünsche zu verwirklichen. Sie lehrt einen, dass Kopf und Herz stets im Gleichgewicht sein müssen, weil man zwar beides beachten, aber eben nicht nur auf das eine oder andere hören darf. Und dass die Liebe immer einen Weg findet.
Die Fortsetzung wird man daher trotz des gelungenen Abschlusses sofort nach dem Erscheinen verschlingen. Bis dahin wird man die anderen Werke von Colleen Hoover garantiert genauer unter die Lupe nehmen, denn eine offenkundig so talentierte Autorin wie sie, hat bestimmt noch mehr tolle Geschichten zu bieten!

Veröffentlicht am 25.01.2018

kein herausragender, aber immerhin ein recht solider Auftakt zu einer Serie, die noch viel Potenzial für die folgenden Bände bietet

Herzblut - Gegen alle Regeln
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Herzblut – Gegen alle Regeln ist ein Auftakt, dessen Potenzial von Melissa Darnell zwar insgesamt noch nicht völlig ausgeschöpft wird, der es aber dennoch schafft das Interesse des Lesers zu wecken und ...

Herzblut – Gegen alle Regeln ist ein Auftakt, dessen Potenzial von Melissa Darnell zwar insgesamt noch nicht völlig ausgeschöpft wird, der es aber dennoch schafft das Interesse des Lesers zu wecken und eine vielversprechende Fortsetzung in Aussicht stellt.
Die Welt, die die Autorin kreiert hat, bzw. die paranormalen Elemente, die sie der realen Stadt Jacksonville, Texas, hinzugefügt hat, halten viele Überraschungen bereit und es gibt einiges zu entdecken. Obwohl angedeutet wird, dass es in Wirklichkeit etliche verschiedene Arten von übernatürlichen Wesen neben den Menschen gibt, beschränkt sie sich auf zwei davon: Vampire, wobei es sich hier nicht um „normale“ Vampire handelt, sondern um welche mit einer bestimmten Abstammung, und den Clann, deren Nachfahren magische Fähigkeiten besitzen. Da das Clann-Blut für Vampire besonders unwiderstehlich ist und die Mitglieder des Clanns Feuer entfachen können, was wiederum den Vampiren äußerst gefährlich werden kann, sind diese beiden Gruppen Todfeinde und haben vor nicht allzu langer Zeit sogar noch richtig Krieg gegeneinander geführt. Dementsprechend halten sie sich möglichst weit voneinander fern und Beziehungen zwischen ihnen sind, eigentlich, verboten.

Savannah, die eine sehr sympathische Hauptfigur ist, fällt es verständlicherweise zunächst schwer das zu glauben, nachdem man ihr ihre wahre Natur so viele Jahre verschwiegen hat. Da die ersten Veränderungen aber bereits deutlich sichtbar sind, kann sie die neuen Erkenntnisse nicht einfach ignorieren und muss sich schließlich der Wahrheit stellen. Was natürlich nicht einfach für sie ist, weil es sie in gewisser Weise noch absonderlicher macht und sie sich davor schon nie zugehörig gefühlt hat.

Durch die Ich-Perspektive kann man sehr gut nachvollziehen, was Savannah durchmacht und wie sie sich bei diesem Wandel fühlt. Sie hat große Angst davor zu etwas zu werden, das sie nicht sein will, und im Grunde niemanden, an den sie sich wenden kann. Die positiven Veränderungen darf sie niemandem zeigen, um keinen Verdacht zu erregen, die negativen versteckt sie aus Furcht. Ständig muss sie auf ihr Verhalten, ihre Bewegungen und sogar ihren Blick achten und dass sie es einmal vergisst führt gleich dazu, dass sie sich letztlich sogar von ihrem Freund Greg trennen muss. Immerhin halten ihre Freundinnen, allen voran ihre liebenswerte beste Freundin Anne, zu ihr, obwohl auch ihnen die merkwürdigen Veränderungen an Savannah nicht entgehen. Sie kann ihnen zwar ebenfalls nicht die Wahrheit sagen, fühlt sich dank ihnen jedoch wenigstens nicht völlig allein gelassen.

Tristan weiß nicht, was mit Savannah geschieht bzw. vermutet zuerst andere Ursachen und versucht ihr ein wenig zu helfen, bringt sie beide damit aber in eine noch schwierigere Lage. Da die Handlung abwechselnd aus seiner Sicht und der von Savannah geschildert wird, wodurch man sich in beide Charaktere sehr gut hineinversetzen kann, weiß man, dass er kein falsches Spiel mit ihr treibt, sondern wirklich viel für sie empfindet, was ihn sehr sympathisch macht. Er will sich den Regeln des Clanns nicht länger unterordnen und sich von seiner früheren besten Freundin, die ihm nie gleichgültig wurde, fern halten, nur weil seine Eltern oder die Ältesten es von ihm verlangen. Er ahnt allerdings auch nicht, in welche Gefahr er sich in der Nähe von Savannah begibt, insbesondere weil es ihr ja bis zum Schluss nicht einmal selbst bewusst ist.

Da sie als Kinder so gut befreundet waren und einander selbst nach der aufgezwungenen Trennung nie vergessen konnten, ist ihre Liebe zueinander glaubwürdig und im Gegensatz zu Savannah hat man keine Zweifel an der Aufrichtigkeit von Tristans Gefühlen, denn er ist immun gegen ihren Blick und man kann ihre tiefe Verbundenheit spüren. Nur leider sind sie gezwungen ihre Familien zu belügen um zusammen zu sein, was vor allem Savannah zunehmend schwerer fällt, und dass Tristan sie offen verteidigt führt zu etlichen Auseinandersetzungen mit seinem besten Freund Dylan, der völlig machtbesessen ist und dadurch mehr und mehr zu einem Rivalen wird.

Die gemeinsamen Szenen von Tristan und Savannah sind süß, aber abgesehen von dem Hin und Her zwischen den beiden und Savannahs innerem Kampf mit sich selbst passiert in der Mitte des Buches nicht viel, wodurch die Handlung etwas schleppend wird. Nach der beinahe überwältigen Informationsflut zu Beginn muss man daher bis zum Ende warte, ehe wieder richtig Spannung aufkommt. Dafür geizt Melissa Darnell dann nicht damit und ab einem gewissen Zeitpunkt kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil man nun unbedingt wissen will, wie die Geschichte (vorläufig) endet. Auf Grund des eher unspektakulären Mittelteils hatte man mit solchen Wendungen nämlich nicht mehr gerechnet und ist überraschenderweise auf einmal völlig gefesselt.

Das Ende selbst lässt einen etwas zwiegespalten zurück. Die größte Gefahr ist gebannt – man muss sich also nicht vor einem Cliffhanger fürchten – und für den Augenblick scheint alles gut zu sein. Man weiß allerdings bereits, dass dieser Moment schon bald vorüber sein wird und man freut sich definitiv nicht auf das, was danach kommen wird. Die Fortsetzung wird man sich nach diesem Schluss trotzdem nicht entgehen lassen, denn man möchte natürlich wissen, wie es weiter geht und hofft, dass sich doch noch alles irgendwie zum Guten wenden wird.

Der Schreibstil von Melissa Darnell lässt sich angenehm und flüssig lesen. Ein wenig schade ist es nur, dass die Perspektiven von Savannah und Tristan sich oftmals nicht besonders deutlich voneinander unterscheiden und man daher manchmal gar nicht wüsste, aus wessen Blickwinkel eine Szene gerade geschildert wird, wenn es nicht an der Überschrift oder den Personalpronomen deutlich würde. Etwas irritierend und befremdlich ist zudem die Verwendung einer weiblichen Form des Wortes „Vampir“, also die Bezeichnung eines weiblichen Vampirs als „Vampirin“, was aber vermutlich nur an der Übersetzung liegt.


FAZIT

Herzblut – Gegen alle Regeln ist kein herausragender, aber immerhin ein recht solider Auftakt zu einer Serie, die noch viel Potenzial für die folgenden Bände bietet. Tristan und Savannah sind zwei sympathische Helden, deren Liebesgeschichte überzeugend ist und deren Schicksal einen durchaus interessiert. Trotz kleinerer Schwächen – das bezieht sich vor allem die mangelnde Spannung in der Mitte des Buches, die durch die aufregenden Ereignisse am Ende jedoch wieder wett gemacht wird – greift man daher früher oder später bestimmt auch zur Fortsetzung um zu erfahren, wie die Geschichte der beiden weitergeht.

Veröffentlicht am 25.01.2018

eine Kurzgeschichte, die man sich getrost schenken kann

Porträt einer Spore
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Wer Porträt einer Spore mit der Erwartung liest nun endlich mehr über die Sporenkriege zu erfahren, wird hinterher maßlos enttäuscht sein, denn genau davon handelt diese Kurzgeschichte leider nicht, obwohl ...

Wer Porträt einer Spore mit der Erwartung liest nun endlich mehr über die Sporenkriege zu erfahren, wird hinterher maßlos enttäuscht sein, denn genau davon handelt diese Kurzgeschichte leider nicht, obwohl genau das einen als Leser der Serie besonders interessiert hätte.
An sich wäre das ja noch nichts schlimmes, aber dass diese Geschichte zur Hälfte von einer einzelnen, bakteriellen Spore handelt und darüber hinaus noch aus deren Sicht erzählt wird, lässt einen manchmal nur ratlos den Kopf schütteln. Möglicherweise lässt sich ja darüber streiten, doch wenn man auf diesem Gebiet kein Experte ist – und vielleicht sogar selbst dann – fällt es einem äußerst schwer zu glauben, dass eine Spore denken kann oder gar Gefühle hat oder, was das Ganze völlig ad absurdum führt, Gespräche mit ihrer Nachbar-Spore führt. Demzufolge kann man sich nicht wirklich in sie hinein versetzen und es interessiert einen auch nicht so richtig, wie es der kleinen Spore gerade geht. Immerhin handelt es sich dabei um eine zur Kriegsführung entwickelte biologische Waffe, die dazu bestimmt ist Menschen zu töten. Mitgefühl kommt da also nicht gerade auf.

Das Einzige, was diese Kurzgeschichte nicht zu einem kompletten Reinfall macht, sind die Szenen aus der Sicht von Barbara Woodland, der Mutter von Callie und Tyler. Da sie am Anfang von Starters bereits verstorben ist und man so nie die Gelegenheit bekommen hat, sie näher kennen zu lernen, ist es schön nun etwas mehr über sie zu erfahren. Man sieht, wie sehr sie ihre Kinder liebt und wie schwer es für sie ist mit der ganzen Situation umzugehen. Sie hat schreckliche Angst vor dem was kommt und würde ihre Kinder gern bestmöglich auf den Fall vorbereiten, dass sie vielleicht bald auf sich allein gestellt sind, will sie aber gleichzeitig vor dieser Angst beschützen und freut sich, dass sie im Gegensatz zu ihr noch in der Lage sind an etwas anderes als den Krieg und den bevorstehenden Sporenangriff zu denken. Deshalb kann sie ihrer Tochter auch nicht den Wunsch abschlagen eine Runde Minigolf zu spielen als sie zufällig an einer Anlage vorbei kommen, obwohl man sich lieber nicht länger als unbedingt nötig im Freien aufhalten sollte. Zumal sie sich nicht nur vor Sporen, sondern ebenso vor anderen Menschen in Acht nehmen müssen, weil man in diesen schweren Zeiten niemandem mehr trauen kann und diese Erfahrung müssen die Beiden innerhalb von nur wenigen Stunden gleich mehrfach machen.

Obwohl man weiß, dass es vergebens sein wird, hofft man, dass Barbara überlebt, doch das wird, wie man am Ende der Geschichte schmerzlich miterleben muss, natürlich nicht eintreten, denn ihr Mann hatte sich stur geweigert ihnen auf dem Schwarzmarkt den Impfstoff zu besorgen und so ist sie leider völlig schutzlos als die Spore schließlich – voller Stolz! – ihre Aufgabe erfüllt.


FAZIT

Porträt einer Spore ist eine Kurzgeschichte, die man sich getrost schenken kann, wenn man noch eine Alternative zur Hand hat, weil man lediglich Callies Mutter ein wenig kennen lernt, aber im Grunde rein gar nichts über die Sporenkriege erfährt, obwohl genau das interessant gewesen wäre.
Wer die Dilogie noch nicht gelesen hat, sollte lieber die Finger davon lassen, um keinen falschen Eindruck der Serie zu bekommen, die, im Gegensatz zu dieser Geschichte, nämlich wirklich lesenswert ist!

Veröffentlicht am 25.01.2018

ein fantastischer Roman, der viel tiefgründiger ist als das bunte Cover zunächst vermuten lässt

Einfach. Liebe.
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Mit Einfach.Liebe. hat Tammara Webber einen bewegenden Roman geschrieben, der zwar durchaus eine Liebesgeschichte beinhaltet, aber so viel mehr ist als das und dessen Handlung viel tiefgründiger ist als ...

Mit Einfach.Liebe. hat Tammara Webber einen bewegenden Roman geschrieben, der zwar durchaus eine Liebesgeschichte beinhaltet, aber so viel mehr ist als das und dessen Handlung viel tiefgründiger ist als man es auf den ersten Blick vielleicht vermutet. Der Fokus liegt auf der Beziehung zwischen Lucas und Jacqueline, doch was man weder dem fröhlichen Cover ansieht noch dem Klappentext entnehmen kann, ist, dass auch Vergewaltigung ein zentrales und vor allem wiederkehrendes Thema des Buches ist.
Im Verlauf der Geschichte kommt es zu mehreren sexuellen Übergriffen verschiedenen Ausmaßes und Ausgangs, was hier nicht unrealistisch wirkt, allerdings auf jeden Fall unerwartet kommt. Man fühlt sich vielleicht sogar ein wenig überrumpelt, wenn man eigentlich nur eine seichte Lovestory erwartet hat, zumal einen die Problematik unter Umständen ziemlich mitnimmt. Nicht jeder möchte, dazu noch ohne Vorwarnung, so intensiv mit dieser Thematik konfrontiert werden und die Szenen, insbesondere die Gefühle, die die Opfer dabei durchleiden, durch die Augen der selbst betroffenen Protagonistin derartig miterleben. Wobei Jacqueline eine vollendete Vergewaltigung dank fremder Hilfe schließlich erspart bleibt, während andere leider nicht so viel Glück hatten.

Das macht das Buch jedoch keineswegs schlecht, ganz im Gegenteil, denn grundsätzlich handelt es sich dabei um ein Verbrechen, über das viel häufiger aufgeklärt werden sollte. Es scheint Tammara Webber ein persönliches Anliegen zu sein, diese Aufgabe zu übernehmen und es gelingt ihr wesentliche Irrtümer richtig zu stellen ohne den Leser dabei zu belehren. Laut Statistik sind die Täter in den meisten Fällen keine unbekannten Fremden, sondern Leute, die man bereits kennt und in Einfach.Liebe. stammt der Täter ebenfalls aus dem sozialen Umfeld der Opfer, weshalb man ihm so etwas nie zugetraut hätte. Es geht dabei ja auch gar nicht um Sex, den bekäme er von genug Frauen freiwillig, sondern um die Macht, die er offenbar empfindet, wenn er sie auf diese Weise erniedrigt.

Die Autorin verdeutlicht, dass man solche Übergriffe nicht verschweigen darf und stattdessen stets anzeigen sollte, zum Einen für sich selbst und zum Anderen um andere davor zu bewahren dem gleichen Täter zum Opfer zu fallen. Viel wichtiger ist allerdings, dass sie klarstellt, dass es für den Unterschied zwischen einer Vergewaltigung und Sex einzig und allein auf gegenseitiges Einvernehmen ankommt. Es spielt keinerlei Rolle, ob das Opfer noch Jungfrau war, schon einmal mit dem Täter geschlafen hat oder gar mit ihm zusammen ist. Immer wenn das Opfer „nein“ sagt, der Täter den Sex aber dennoch mit Gewalt erzwingt, handelt es sich schlicht und ergreifend um eine Vergewaltigung. Die Begleitumstände sind vollkommen irrelevant. Man sollte zwar niemandem absichtlich falsche Hoffnungen machen, doch selbst wenn eine Frau freiwillig zu einem Mann aufs Zimmer geht, gibt sie ihm damit noch lange nicht die Erlaubnis sich gegebenenfalls gewaltsam zu nehmen, was er will, wenn sie es sich anders überlegt, und ihr vorheriges, möglicherweise unüberlegtes Verhalten ist ebenso ganz sicher keine Entschuldigung für eine solche Tat.

Da die Geschichte aus der Perspektive von Jacqueline erzählt wird, erfährt man genau, wie man sich als Opfer danach fühlt und welchen Schaden so eine schreckliche Erfahrung anrichten kann. Anfangs will sie nicht einmal die Polizei verständigen, weil sie sich irrsinnigerweise viel mehr Sorgen um die Auswirkungen auf ihre Beliebtheit macht, was wahrscheinlich auf den Schock zurückzuführen ist, und will einfach nur alles vergessen. Sie fühlt sich gedemütigt und verwundbar, ist stets auf der Hut und hat lange Zeit Angst vor bestimmten Orten und Situationen. Wirklich sicher fühlt sie sich nur bei Lucas. Erst der Selbstverteidigungskurs, zu dem ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Erin sie anmeldet, gibt ihr neues Selbstvertrauen sowie die Fähigkeiten, sich beim nächsten Mal zur Wehr setzen zu können. Die Unterstützung ihrer Freunde gibt ihr schließlich zudem die Kraft den Fehler der Nichtanzeige zu berichtigen als sie erkennt, dass ihr Angreifer es nicht ausschließlich auf sie abgesehen hat, sondern andere ebenso in Gefahr sind.

Im Vordergrund steht aber natürlich, wie schon gesagt, die Hauptfigur Jacqueline – nicht Jackie! – sowie ihre Beziehung zu Lucas. Im Gegensatz zu ihm hatte sie, wenngleich ihre Eltern nicht unbedingt den besten Job gemacht haben, keine traumatische Kindheit. Sie ist sehr behütet aufgewachsen und war nie in irgendwelchen Schwierigkeiten. Der einzige Fehler, den sie je gemach hat, war ihrem High School Freund Kennedy aufs College zu folgen statt ihren eigenen Weg zu gehen, während dieser stets zuerst an seine eigenen Ziele gedacht hat. Eine Weile nach der Trennung beginnt sie allerdings einige Dinge klarer zu sehen und lernt dadurch, dass man seine eigenen Wünsche und Pläne nicht völlig für den Partner aufgeben darf. Trotzdem bereut sie ihre Entscheidung nicht, denn sonst wäre sie Lucas womöglich niemals begegnet.

Wie fantastisch Lucas ist, zeigt sich schon an seiner Reaktion auf die sexuellen Übergriffe. Im Unterschied zu Kennedy, der versucht seine Ex von ihrer Aussagen bei der Polizei abzuhalten, weil er lieber alles inoffiziell und intern regeln würde, damit seine Studentenverbindung bloß nicht schlecht dasteht, obwohl das Gefängnis ja wohl eine wesentlich angemessenere Strafe ist als lediglich der Ausschluss aus der Verbindung, steht Lucas voll und ganz hinter ihr. Er ist nicht perfekt, sondern macht ebenfalls mal Fehler und ist ziemlich verschlossen in Bezug auf seine Vergangenheit. Er verschweigt Jacqueline außerdem nicht ganz unwichtige Umstände, die man als Leser sogar schon vor ihr ahnt, aber dennoch hat man nie das Gefühl, dass er mit ihr spielen würde. Er empfindet sehr viel für sie und respektiert sie, was vor allem in den intimen Szenen zum Ausdruck kommt. Er erkundigt sich nach ihren Grenzen und akzeptiert diese ohne ihr deshalb Schuldgefühle oder ein schlechtes Gewissen einzureden. Er lässt sie auch nicht völlig links liegen, wenn sie ab einem bestimmten Punkt nicht mehr weitergehen will, wie Kennedy es wohl immer getan hat. Stattdessen bleibt er einfach geduldig innerhalb dieser gesetzten Schranken und küsst oder berührt sie so weiter ohne mehr zu fordern.

Da Tammara Webber ihren Figuren die Zeit gibt um langsam immer tiefere Gefühle füreinander zu entwickeln, wirkt ihr Liebe zueinander sehr glaubwürdig und man kann sehr gut verstehen, warum sie sich so zu dem jeweils anderen hingezogen fühlen. Sie ergänzen sich und erfahren beide zusammen, was es heißt jemanden zu lieben, der diese Liebe auch erwidert. Er hilft ihr dabei sich selbst noch besser verteidigen zu können, während sie versucht ihm dabei zu helfen sich jemandem zu öffnen und sich seiner Vergangenheit zu stellen um sie endlich verarbeiten zu können.

Die verschiedenen romantischen Momente sind der Autorin sehr gut gelungen und enthalten genau das richtige Maß an Erotik für ein New Adult Buch. Lediglich zum Ende hin gibt es eine Kussszene, die sie dann doch ein wenig zu detailliert und ausschweifend beschrieben hat.


FAZIT

Einfach.Liebe. ist ein fantastischer Roman, der viel tiefgründiger ist als das bunte Cover zunächst vermuten lässt. Tammara Webber hat mit Jacqueline und Lucas nicht nur sympathische, sondern auch sehr echte Charaktere erschaffen, deren Gefühle füreinander man sehr gut nachvollziehen kann. Es gelingt ihr eine wundervolle Liebesgeschichte zu erzählen und gleichzeitig über ein wichtiges Thema aufzuklären, ohne dabei unrealistisch zu wirken, wodurch einem das Buch noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Fans des Genres sollten sich das Buch daher auf keinen Fall entgehen lassen!