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Veröffentlicht am 07.11.2020

eine ganz unterhaltsame Lektüre für Zwischendurch, allerdings eher eine sachliche Schilderung des Hamoulimepp-Festes als eine eigenständige Geschichte

Weihnachten auf der Lindwurmfeste
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Weihnachten auf der Lindwurmfeste ist eine kurzweilige, zamonische Weihnachtslektüre, die schnell gelesen ist und durchaus zu unterhalten vermag, doch nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben wird. Das ...

Weihnachten auf der Lindwurmfeste ist eine kurzweilige, zamonische Weihnachtslektüre, die schnell gelesen ist und durchaus zu unterhalten vermag, doch nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben wird. Das Buch beginnt mit ein paar einleitenden Anmerkungen, unter anderem über Absender und Empfänger eines später folgenden Briefes sowie die Lindwurmfeste, gefolgte von einem Vorwort des „Übersetzers“ Walter Moers.
Den größten Teil des Buches nimmt dann der besagte Brief von Hildegunst von Mythenmetz an Hachmed Ben Kibitzer ein, in dem er sich über die seines Erachtens wenigen positiven und vielen negativen Aspekte der auf der Lindwurmfeste beliebten Feiertage Hamoulimepp auslässt, das einige Parallelen zu dem uns bekannten Weihnachtsfest aufweist. Eine von Hildegunsts liebsten Traditionen würde man dabei als Leser auch gern hierzulande einführen, nämlich den Bücher-Räumaus, da man nur zu gut versteht, warum er diesen Brauch so gern mag.

Der Brief umfasst insgesamt etwa fünfzig Seiten und enthält zahlreiche, interessante Informationen über das sogenannte Hamoulimepp – mehr allerdings nicht. Es handelt sich somit leider eher um einen zusammenfassenden Sachbericht denn um eine eigenständige Geschichte, die einfach nur an Hamoulimepp spielt, wie es bei den meisten Weihnachtsbücher oder -filmen der Fall ist.

Ein Pluspunkt ist dafür die besondere Gestaltung, von der ersten bis zur letzten Seite, die nicht nur durch die farbenfrohen Illustrationen besticht, die wunderschön anzusehen sind und die Beschreibungen von Hildegunst sehr gut veranschaulichen. Etwas umständlich ist es indessen, dass die meisten Zeichnungen nicht direkt in den Brief integriert wurden, sondern erst im Anschluss daran folgen und in dem Brief nur auf sie verwiesen wird. Das führt nämlich zu häufigem, den Lesefluss etwas störenden Hin- und-her-Blättern.

Für Zamonien-Fans ist das Buch auf jeden Fall einen Blick wert, zur Einführung in diese phantastische Welt ist es hingegen weniger geeignet. Wem Lindwürmer, Buchlinge, usw. noch kein Begriff sind, wird mit dem Buch nicht viel anfangen können. Wer die Welt aber schon ein wenig kennt, bekommt Lust auf mehr bzw. eine „richtige“ Geschichte, die im faszinierenden Zamonien spielt.

Abschließend folgt noch eine kurze, achtseitige Leseprobe aus dem Buch Der Bücherdrache, das Ende März 2019 erschienen ist. An sich ist das eine wunderbare Idee, zumal einige tolle Illustrationen beigefügt wurden, doch der Ausschnitt selbst ist in diesem Fall nicht ideal gewählt. Es wurde hier keine Szene vom Anfang des Buches gewählt, sondern eine aus der Mitte, weshalb man nicht so richtig versteht, worum es eigentlich geht. Stattdessen landet man plötzlich in einem sehr langen, nur kurz unterbrochenen Monolog des Bücherdrachen, für den man nicht einmal den Anlass kennt, sodass man die Szene überhaupt nicht einzuordnen vermag. Die Sätze klingen an sich zwar schön, lassen den Leser aber eher verwirrt zurück als neugierig zu machen. Schade.

FAZIT
Weihnachten auf der Lindwurmfeste ist eine ganz unterhaltsame Lektüre für Zwischendurch, allerdings eher eine sachliche Schilderung des Hamoulimepp-Festes als eine eigenständige Geschichte und zudem eher für solche Leser eignet, die mit Zamonien bereits vertraut sind.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

eine schnell gelesene, weihnachtliche Lektüre, die einen sofort verzaubert

Briefe vom Weihnachtsmann
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Briefe vom Weihnachtsmann ist eine wundervolle Weihnachtslektüre für Leser jeden Alters, die aus einer erstaunlichen Sammlung zahlreicher Briefe eines kreativen Familienvaters mit einer wahrlich zauberhaften ...

Briefe vom Weihnachtsmann ist eine wundervolle Weihnachtslektüre für Leser jeden Alters, die aus einer erstaunlichen Sammlung zahlreicher Briefe eines kreativen Familienvaters mit einer wahrlich zauberhaften Idee besteht. Man muss also kein Fan des Autors oder seiner Werke sein, um dieses Buch zu mögen.
J. R. R. Tolkien schrieb zu seinen Lebzeiten all seinen vier Kindern im Namen des Weihnachtsmannes sowie seiner Helfer, insbesondere des Nordpolarbären, wobei dieser – obgleich unabsichtlich – mitunter mehr Chaos und Schaden anrichtete als zu helfen, jährlich Briefe mit fantastischen Geschichten vom Nordpol. Mal waren es kurze Briefe, vor allem anfangs, später umfassten einige gelegentlich mehrere Seiten, je nachdem was sich im Laufe des vergangenen Jahres alles Spannendes am Nordpol zugetragen hatte und es wert war davon zu berichten. Diese postum veröffentlichten Briefe erreichten das Haus der Familie Tolkien über einen Zeitraum von immerhin knapp zwanzig Jahren. Das Ende war vermutlich gekommen als schließlich auch das jüngste Kind zu alt war, um dem Nikolaus zu schreiben und tatsächlich auf eine Antwort von ihm zu warten.

Die bemerkenswerte Kreativität des Autors, der später unter anderem Der Herr der Ringe schrieb, zeigt sich bereits in diesen beeindruckenden Briefen bzw. den darin erzählten Geschichten, in denen mit der Zeit immer mehr magische Kreaturen am Nordpol auftauchen. Viele davon unterstützen den Weihnachtsmann bei seiner Arbeit, mit wenigen anderen steht er hingegen auf Kriegsfuß. Für die Kobolde denkt er sich sogar ein eigenes Alphabet aus und auch die Elbchen haben bereits ihre eigene Sprache. Außerdem sind vielen Briefe wundervolle, einzigartige Bilder beigefügt, die der Weihnachtsmann oder der Nordpolarbär für die Kinder gemalt haben, um die beschriebenen Ereignisse zu veranschaulichen. In Wirklichkeit wurden diese natürlich von ihrem Vater selbst angefertigt.

Neben den deutschen Übersetzungen sind in dem Buch zudem die Originalbriefe auf Englisch, oftmals mitsamt den Umschlägen, sowie die dazugehörigen farbigen Zeichnungen enthalten. Schon allein an der liebevollen, individuellen Gestaltung, die beim eBook leider weniger gut zur Geltung kommt, sodass in diesem Fall wirklich der Kauf der gedruckten Ausgabe zu empfehlen ist, kann man nämlich erkennen, wie viel Mühe J. R. R. Tolkien sich mit diesen Briefen jedes Jahr gegeben hat. Für die verschiedenen Absender – Weihnachtsmann, Nordpolarbär oder das Elbchen Ilbereth, das später zu seinem Sekretär wird – verwendet er beispielsweise unterschiedliche Handschriften. Diese sind allerdings nicht immer leicht zu entziffern, weshalb man selbst mit sehr guten Englischkenntnissen dankbar für die wesentlich leichter lesbare Übersetzung ist.

Lediglich der Schreibstil ist bisweilen etwas gewöhnungsbedürftig, insbesondere aufgrund einiger Wiederholungen, zum Beispiel wenn er die Kinder zwei- oder gar dreimal innerhalb eines Briefes fragt, ob sie sich noch an den Nordpolarbären erinnern können. Sehr geschickt ist es hingegen, wie er sinnvolle Erziehungsmaßnahmen in die Briefe einbaut, indem er die Kinder darin oftmals um Verständnis bittet, wenn sie nicht alle Sachen von ihren jeweiligen Wunschzetteln bekommen, weil eben nicht alles auf den Schlitten passt oder Lebensmittel und Kleidung für ärmere Kinder, die nicht einmal davon genug haben, Vorrang vor Spielsachen haben.

FAZIT
Briefe vom Weihnachtsmann ist eine schnell gelesene, weihnachtliche Lektüre, die einen sofort verzaubert. Als Kind hätte man solche Briefe nur zu gern bekommen, als Erwachsener hat man nur noch die Möglichkeit den eigenen Kindern diesen Traum vielleicht in ähnlicher Form zu erfüllen.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

ein sehr empfehlenswertes Kinderbuch, das einem die Weihnachtszeit zweifellose versüßen wird

Maximilian und der verlorene Wunschzettel
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Maximilian und der verlorene Wunschzettel ist ein zauberhaftes, weihnachtliches Kinderbuch, an dem Jung und Alt gleichermaßen ihre Freude haben werden und das eine wunderbare Alternative – oder Ergänzung ...

Maximilian und der verlorene Wunschzettel ist ein zauberhaftes, weihnachtliches Kinderbuch, an dem Jung und Alt gleichermaßen ihre Freude haben werden und das eine wunderbare Alternative – oder Ergänzung – zum herkömmlichen, mit Schokolade gefüllten Adventskalender darstellt. Es bringt Leser und Zuhörer garantiert zum Lächeln und so richtig in Weihnachtsstimmung – sollte man es davor noch nicht gewesen sein, ist man es also spätestens danach.
Zu Beginn wird empfohlen jeden Tag nur eines der 24 ½ Kapitel zu lesen, doch dafür muss man schon sehr diszipliniert sein und die eigene Neugier gut im Zaum halten können. Mindestens genauso viel Spaß macht es aber die Geschichte am Stück zu lesen. Man wird sie daher sicher alle Jahre wieder gern aus dem Regal holen, um sie in der Adventszeit zu genießen.

Die kleine Maus Maximilian ist ein sehr liebenswerter Protagonist, der sich selbstlos bemüht den verloren gegangenen Brief noch rechtzeitig zuzustellen, damit Oliver – der Absender – am Weihnachtsmorgen nicht ohne Geschenk aufwacht. Allerdings muss er dazu erst einmal herausfinden, wo der Nordpol überhaupt ist und wie er diesen innerhalb weniger Stunden erreichen kann. Glücklicherweise bekommt er unterwegs Unterstützung von hilfsbereiten Tieren, darunter sogar eine Katze. Dank seines Einsatzes wird schließlich nicht nur der kleine Junge vom Weihnachtsmann mit einem Geschenk bedacht, sondern auch Maximilian selbst. Der Autor sorgt somit für ein festliches Happy End, wie es sich für so ein Buch gehört.

Abgesehen von der wundervollen Geschichte besticht das Buch vor allem durch seine liebevolle, aufwendige Aufmachung, seien es nun die individuell gestalteten Kapitelanfänge, das bedruckte Vorsatzpapier oder das glitzernde Cover. Am Ende der einzelnen Kapitel, die jeweils aus drei bis sechs Seiten bestehen, befindet sich zudem entweder eine weihnachtliche Bastelidee, die zum Nachmachen einlädt, oder ein leckeres Rezept, das direkt Lust aufs Plätzchenbacken macht. Ein paar der vielseitigen Anleitungen möchte man selbst als Erwachsener gern ausprobieren – mit oder ohne Nachwuchs. Zum Abschluss folgen außerdem noch ein paar zeitlose Weihnachtsgedichte, die man auf jeden Fall kennen sollte.

Darüber hinaus enthält das Buch zahlreiche, farbenfrohe Illustrationen, die Alex T. Smith selbst gezeichnet hat. Es gibt sowohl viele kleine als auch einige ganzseitige Zeichnungen, die die Handlung toll in Szene setzen und wunderbar anzusehen sind. Dank Ihnen sowie dem interessanten Abenteuer der kleinen Maus wird das Buch nie langweilig.

FAZIT
Mit Maximilian und der verlorene Wunschzettel hat Alex T. Smith eine wundervolle Idee gekonnt umgesetzt und ein sehr empfehlenswertes Kinderbuch geschrieben, das einem die Weihnachtszeit zweifellose versüßen wird.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

ein Bilderbuch, das sich mit lebensnahen Themen wie Trauer und Verlust beschäftigt und es Erwachsenen somit etwas erleichtert Kindern diese komplizierten, jedoch unabwendbaren Vorgänge näher zu bringen

Der lange Weg zu dir
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Der lange Weg zu dir ist ein inhaltlich ziemlich tiefgründiges und optisch sehr vielseitiges Bilderbuch, mit dem der schwedische Autor Martin Widmark und die polnische Illustratorin Emilia Dziubak nach ...

Der lange Weg zu dir ist ein inhaltlich ziemlich tiefgründiges und optisch sehr vielseitiges Bilderbuch, mit dem der schwedische Autor Martin Widmark und die polnische Illustratorin Emilia Dziubak nach Als Larson das Glück wiederfand einmal mehr unter Beweis stellen, was für ein tolles Team sie sind.
Die zeitlose Geschichte beginnt unerwartet traurig, geht am Ende aber immerhin gut aus, wie es sich für ein Bilderbuch gehört. Mit dem Tod seines Hundes Rufes, der zugleich sein bester Freund war, verliert Adam auch seinen Lebenswillen. Seine liebevolle Oma versucht den kleinen Jungen aufzuheitern, doch erst der Besuch von Sonia und ihrer Katze Miezi, die das Mädchen zu Adam geführt und noch dazu pelzigen Nachwuchs mitgebracht hat, kann ihn schließlich aus seiner Trauer befreien. So verschmelzen die anfangs getrennten Handlungsstränge um Adam und Sonia letztlich miteinander.

Es handelt sich also um eine Geschichte über Verlust und Neubeginn – Themen, mit denen Kinder im Laufe ihres Lebens früher oder später konfrontiert werden, ob man will oder nicht. Entsprechend der Altersempfehlung eignet sich die etwas komplexere Geschichte allerdings noch nicht unbedingt für Kleinkinder und sollte daher erst im Vorschulalter (vor-)gelesen werden. Davor dürfte es Kindern schwer fallen den Inhalt zu verstehen, zumal die einzelnen Seiten für ein Bilderbuch zum Teil erstaunlich viel Text aufweisen, wodurch es sich für Erwachsene wiederum etwas schöner liest.

Von den großartigen, detailreichen Illustrationen von Emilia Dziubak ist man erneut sehr beeindruckt, um nicht zu sagen überwältigt. Vom ersten Moment an ist man wieder richtig verzaubert und dank ihr ist sogar das Vorsatzpapier einen genaueren Blick wert, da sich schon hier etwas verbirgt, das man womöglich erst auf den zweiten Blick bemerkt. Es gibt sowohl doppelseitige Zeichnungen als auch wesentlich kleinere Abbildungen, wobei letztere vor allem die wenigen Seiten begleiten, die ansonsten vor allem Text vorbehalten sind.

Die Farben sind mitunter recht dunkel gehalten, passend zur zwischenzeitlich ziemlich traurigen Geschichte, lassen diesen aber trotzdem nicht zu düster oder die Bilder trostlos wirken. Der Anfang und das Ende sind etwas heiterer, was sich optisch gleich in wesentlich helleren, freundlicheren Farben niederschlägt. Die metaphorische neue Hoffnung wird somit durch mehr Licht in den Bildern sichtbar gemacht.

FAZIT
Der lange Weg zu dir ist ein Bilderbuch, das sich mit lebensnahen Themen wie Trauer und Verlust beschäftigt und es Erwachsenen somit etwas erleichtert Kindern diese komplizierten, jedoch unabwendbaren Vorgänge näher zu bringen.

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Veröffentlicht am 07.11.2020

nicht nur überaus empfehlenswert, sondern sogar ein absolutes Highlight

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
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Mit Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt hat Brittainy C. Cherry eine wunderschöne, tiefgründige und wahrlich zu Herzen gehende Liebesgeschichte geschrieben, die sich nicht nur weit oben in die Liste ...

Mit Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt hat Brittainy C. Cherry eine wunderschöne, tiefgründige und wahrlich zu Herzen gehende Liebesgeschichte geschrieben, die sich nicht nur weit oben in die Liste der besten Werke der Autorin, sondern ebenso in die der besten des ganzen Genres einreiht. Sie schafft es den Leser mit diesem Roman tief zu bewegen, ohne dabei gewollt auf die Tränendrüse zu drücken, und beweist so, dass sie mit ihren Büchern völlig zu Recht schon diverse Bestsellerlisten erobert hat – auch hierzulande.
Fesselnd ist die Geschichte vor allem wegen der einzigartigen Protagonisten Grace und Jackson, die man schnell ins Herz schließt, sowie der unübersehbaren Chemie zwischen ihnen. Beide sind in der Lage hinter die Fassade des jeweils anderen zu blicken und haben zudem mehr gemeinsam als anfangs gedacht. Jackson bemerkt sofort, dass Grace hinter ihrem strahlenden Lächeln eine große Traurigkeit verbirgt, wohingegen Grace irgendwann erkennt, dass Jacksons ruppige Art in erster Linie ein Schutzmechanismus ist, der ihn vor weiterem Schmerz bewahren soll.

Die zwei haben in ihrer Vergangenheit viel Leid erfahren und mussten schwere Verluste hinnehmen, nur zu verschiedenen Zeitpunkten und auf völlig andere Art. Jackson hat bereits als Kind seine Mutter verloren, wurde dann zuerst von seinem Vater, der daraufhin dem Alkohol verfiel, und schließlich von der ganzen Gemeinde im Stich gelassen. Grace wiederum hat in den letzten Jahren mehrere Fehlgeburten erlitten, die letztlich zum Scheitern ihrer Ehe beitrugen. Doch keiner von ihnen bekommt die emotionale Unterstützung, die sie eigentlich bräuchten. Jackson muss sich viel zu oft um seinen Vater kümmern, der es seinem Sohn nicht einmal dankt, und hat neben seinem treuen Hund nur seinen Onkel, den er aber nicht allzu nah an sich heranlässt. Grace hat im Grunde nur ihre Schwester Judy, bei der sie vorübergehend Unterschlupf findet, als Stütze.

Von ihrer Mutter bekommt Grace fast ausschließlich Vorwürfe und miese Ratschläge darüber zu hören, wie sie sich als brave Ehefrau angeblich zu verhalten habe. Dabei ist sie offensichtlich mehr um ihr gutes Ansehen in der Stadt als um das Wohlergehen ihrer Tochter besorgt. Anders kann man sich jedenfalls nicht erklären wie sie von Grace erwarten kann einem Mann zu verzeihen, der seine Frau erst unfassbar schlecht behandelt und dann trotzdem seine mutmaßlichen „Besitzansprüche“ geltend machen will, sobald seine (Ex-)Frau sich plötzlich für einen anderen Mann interessiert statt ihm weiter hinterherzutrauern.

Hinzu kommen die vielen Bewohner ihrer kleinen Heimatstadt Chester, in der die meisten Leute nichts Besseres zu tun haben als sich ständig das Maul über andere zu zerreißen. Dabei verstecken einige dieser Figuren dunkle Geheimnisse hinter ihrer scheinbar makellosen Fassade, die man so sicher nicht erwartet hätte, wohingegen einem die Kaltherzigkeit und Dummheit einiger anderer schlicht unbegreiflich ist. Josie, eine ehemalige, sehr liebenswürdige Mitschülerin von Grace, die im einzigen Buchladen des Ortes arbeitet, ist eine der wenigen und somit mehr als willkommenen Ausnahmen. Sie ist Grace eine echte Freundin und zudem eine der wenigen Personen, die Jackson wohlwollend gegenüber stehen.

Umso schöner ist es daher zu sehen, wie Grace und Jackson sich nach ihren anfänglichen, teils heftigen Wortgefechten – bei denen sie sich nicht so leicht einschüchtern lässt und ihm erfreulich oft gut Paroli bietet, obwohl sie es mehrfach nicht verhindern kann gleichzeitig in Tränen auszubrechen – mit der Zeit langsam näher kommen und einander helfen sich selbst zu finden. Im Falle von Grace bedeutet das unter anderem aufzuhören immer den Erwartungen anderer gerecht werden zu wollen und sich selbst dabei völlig zu vernachlässigen. Stattdessen lernt sie mit Jacksons Hilfe, dass es vollkommen in Ordnung ist zur Abwechslung einmal an sich selbst zu denken. Beieinander können Jackson und Grace also endlich einmal nur sie selbst sein.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Ich-Perspektiven von Grace und Jackson, wobei die Kapitel aus Grace‘ Sicht insgesamt zumindest gefühlt quantitativ überwiegen. Dadurch kann man sich in beide Figuren sehr gut hineinversetzen, lernt sie von mehr als einer Seite kennen und begreift z.B. schnell, dass es einen Grund für Jacksons abweisendes Verhalten gibt und sich mehr hinter seiner ablehnenden Haltung sowie seinem rauen Benehmen verbirgt als man auf den ersten Blick sehen kann.

Unabhängig davon, ob man dieser Einschätzung selbst zustimmt oder nicht, wirkt die Bezeichnung von Jackson als „Monster“ allerdings ziemlich unpassend, um nicht zu sagen befremdlich, sodass man bei diesem Wort gelegentlich leicht ins Stocken gerät. Womöglich ist es der Übersetzung geschuldet, doch in diesem konkreten Zusammenhang dürfte der Begriff jedenfalls im Deutschen eher unüblich sein, im Unterschied zu ebenso auftauchenden Ausdrücken wie „Abschaum“ oder „Arschloch“. Davon abgesehen liest sich das Buch aber sehr flüssig und man verfolgt die Handlung schon nach kurzer Zeit so gebannt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Dem Genre entsprechend gibt es ein paar wenige, jedoch nicht allzu ausgedehnte oder ausführliche intime Szenen, obschon Grace und Jackson zunächst vereinbaren ihre Beziehung lediglich auf die Befriedigung rein körperlicher Bedürfnisse zu beschränken. Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt ist also keineswegs ein erotischer, sondern ein New Adult Roman, wenngleich die Charaktere nicht (mehr) aufs College gehen und grundsätzlich schon etwas reifer sind als in ähnlichen Büchern.

Neben der Liebesgeschichte ist Religion ein relativ präsentes Thema, da Grace als Pastorentochter eigentlich eine sehr enge Verbindung zur Kirche hat, zwischenzeitlich aber sehr mit ihrem Glauben hadert. Jackson, für den das alles keine Rolle spielt, stellt ein gutes Gegengewicht dazu dar, sodass die Autorin ihren Lesern keine bestimmte Richtung aufzwingt und vielmehr einen Weg für ein friedliches Miteinander aufzeigt.

Abschließend sei zudem noch eines der Highlights des Buches erwähnt: Grace und Jackson teilen die Liebe zu Büchern und verbringen daher nicht nur viel Zeit im Buchladen, sie beginnen irgendwann auch sich gegenseitig (Jugend-)Bücher zu empfehlen, von denen einige explizit genannt werden.

FAZIT
Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt ist nicht nur überaus empfehlenswert, sondern sogar ein absolutes Highlight. Wer auf der Suche nach einer authentischen, romantischen Liebesgeschichte ist, sollte sich diese also nicht entgehen lassen.

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