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Veröffentlicht am 05.05.2017

Erfrischend, neu und anders!

Julia für immer
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Julia für immer ist ein unheimlich fesselnder Roman, der vor allem durch die grandiose Idee der Autorin, die zwar irgendwie traurig ist, weil sie eine der größten Liebesgeschichten mehr oder weniger zur ...

Julia für immer ist ein unheimlich fesselnder Roman, der vor allem durch die grandiose Idee der Autorin, die zwar irgendwie traurig ist, weil sie eine der größten Liebesgeschichten mehr oder weniger zur Lüge deklariert, aber gleichzeitig auch brillant, weil sie das eigentlich schon so oft neu erzählte Drama von Shakespeare auf eine so neue, frische, unverbrauchte Art verarbeitet und die Geschichte so völlig anders wieder aufleben lässt, überzeugen kann. Stacey Jay baut Shakespeares Stück sogar in vielerlei Hinsicht explizit in ihr Buch ein, indem sie es als von Shakespeare geschrieben – allerdings mit Romeos Hilfe – dahinstehen und Romeo mehrfach Stellen daraus zitieren lässt um Julia zu reizen, die das Werk wegen der von Romeo zu seinen Gunsten verdrehten Tatsachen natürlich hasst.
Schon das Gedicht vor dem Prolog, also bevor das Buch überhaupt beginnt, sorgt für die richtige Atmosphäre und einen spannenden Einstieg in die Handlung. Diese ist die ganze Zeit über sehr fesselnd, da Julia immer wieder mit neuen Fragen und Herausforderungen konfrontiert wird: Warum ist sie dieses Mal ganz auf sich allein gestellt? Was führt Romeo im Schilde? Kann sie ihm Glauben schenken? Gibt es tatsächlich eine Möglichkeit für die Beiden noch einmal richtig zu leben? Insbesondere zum Ende hin nimmt die Spannung, vor allem in Bezug auf die letzte Frage, dann noch weiter zu und Stacy Jay hat noch einige überraschende Wendungen für den Leser auf Lager.

Mit Ausnahme einiger kurzer Szenen aus der Sicht von Romeo, die besonders interessant sind, weil man nur so einen Einblick in Romeos Innenleben erhält und weiß, was er wirklich denkt bzw. wann er lügt und wann er die Wahrheit sagt, wird die gesamte Handlung aus Julias Perspektive geschildert. Da Julia sich für die Dauer ihrer Mission in Ariels Körper befindet und sich viele Gedanken über dieses Mädchen und deren Leben macht, lernt man sowohl sie als auch Ariel sehr gut kennen und merkt schon bald, dass die Beiden einiges gemeinsam haben.

Julia ist ein sehr starker Charakter, die sich nicht so leicht unterkriegen und ihr Ziel nie aus den Augen lässt. Aber sie ist auch sehr verbittert und voller Hass auf Romeo, was zwar durchaus verständlich ist, ihr aber den Glauben an die Liebe genommen hat, für die sie seit mehreren Jahrhunderten kämpft.
Das ändert sich erst als sie Ben trifft, bei dem man, im Gegensatz zu Romeo, welchen man die ganze Zeit über nur schwer durchschauen kann, das Gefühl hat, genau zu wissen, woran man ist. Er ist äußerst liebenswert, vor allem wegen seines ausgeprägten Beschützerinstinktes, und erinnert Julia wieder daran, wie schön die Liebe sein kann. Das stürzt Julia allerdings auch in einen inneren Konflikt, da sie wegen Ben hin und her gerissen zwischen der Erfüllung ihrer Aufgabe und ihren immer stärker werdenden Gefühlen für ihn ist. Zum einen ist sie davon überzeugt, dass Ben für jemand anderen bestimmt ist, und zum anderen ist ihr durchaus bewusst, dass Ariel früher oder später in ihren eigenen Körper zurückkehren wird. Dass sie ihre Liebe zu ihm trotzdem nicht auf Dauer unterdrücken kann, macht sie aber nicht etwa zu einer schwächeren Figur, sondern nur zu einer sehr menschlichen, deren Gedanken und Gefühle, wie z.B. die Eifersucht, man sehr gut nachvollziehen kann. Außerdem gibt diese Liebe zu Ben ihr später die Kraft um über sich selbst hinauszuwachsen und die richtige Entscheidung zu treffen.

Während man sich als Leser zusammen mit Julia in Ben verliebt, hat man für Romeo nur Verachtung übrig, sowohl für seine Taten in der Gegenwart, als auch für seinen Verrat an Julia in der Vergangenheit. Dennoch möchte man wissen, was wirklich dahinter steckt, warum er es getan hat und was er damals wie heute tatsächlich für Julia fühlt(e).

Gemma, Ariels beste bzw. einzige Freundin und die Person, die Julia mit ihrem Seelenverwandten vereinen soll, ist ebenfalls furchtbar unsympathisch. Sie behandelt Julia bzw. Ariel nicht gerade gut und trampelt die meiste Zeit rücksichtslos auf ihren Gefühlen herum. Es fällt einem daher nicht schwer Julias Ansicht zu teilen, dass Ben etwas wesentlich besseres als Gemma verdient hat.

Das Ende ist in sich abgeschlossen und, zumindest was Julia betrifft, absolut perfekt – besser hätte das Buch eigentlich gar nicht mehr enden können. Eine Fortsetzung ist daher gar nicht zwingend nötig und eigentlich ohnehin nur wegen des Epilogs ausschließlich für Romeo denkbar. Dafür lernt man ihn in der Fortsetzung vielleicht ein wenig besser kennen und erfährt hoffentlich mehr über seine wahren Beweggründe.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Mit Romeo für immer hat Stacey Jay ihrer etwas anderen Fassung von Shakespeares bekanntestem Drama zu einem gelungenen Abschluss verholfen.

Romeo für immer
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Romeo für immer ist eine gelungene Fortsetzung zu Julia für immer, die ihren Vorgänger zwar nicht übertrifft, ihm aber ebenbürtig ist und dem Leser die Möglichkeit gibt zu erfahren, wie Stacey Jays besondere ...

Romeo für immer ist eine gelungene Fortsetzung zu Julia für immer, die ihren Vorgänger zwar nicht übertrifft, ihm aber ebenbürtig ist und dem Leser die Möglichkeit gibt zu erfahren, wie Stacey Jays besondere Version von Shakespeares Tragödie für Romeo zu Ende geht.
Der Kampf zwischen den Söldnern der Apokalypse und den Botschaftern des Lichts sowie ihre Verbindung zu Romeo und Julia dürften den meisten Lesern schon aus dem ersten Teil bekannt sein. Für alle anderen wird im ersten Kapitel noch einmal die Geschichte um Romeos Verrat an Julia kurz zusammengefasst, wobei man dieses Mal aber erfährt, was er wirklich dabei dachte und empfunden hat, und kurz angerissen, wie es danach für Beide weiter ging um schließlich zur Gegenwart überzuleiten. Das zweite Kapitel wird ebenfalls nur denen, die Julia für immer bereits gelesen haben, bekannt vorkommen, denn es handelt sich dabei Wort für Wort um das letzte Kapitel des Vorgängers. Es schadet allerdings nichts sein Gedächtnis noch einmal aufzufrischen, bevor man sich mitten im Geschehen befindet.

Im Gegensatz zum Vorgänger wird Romeo für immer die ganze Zeit über aus zwei verschiedenen (Ich-)Perspektiven erzählt, nämlich sowohl aus der Sicht von Romeo als auch aus der von Ariel, wodurch man sich in beide Protagonisten sehr gut hinein versetzen kann und stets weiß, was wirklich in ihnen vorgeht.

Romeo macht im zweiten Teil der Dilogie eine richtig tolle Verwandlung durch und man sieht ihm nur zu gerne dabei zu. Wider Erwarten gelingt es ihm mit der Zeit sogar die Sympathie des Lesers zu gewinnen. Er findet endlich heraus, was es wirklich bedeutet jemanden wahrhaftig zu lieben und dass er, trotz allem, was er in den vielen vergangenen Jahrhunderten getan und erlebt hat, immer noch in der Lage ist jemanden zu lieben und über alles andere zu stellen, auch wenn er einige Zeit braucht um sich das selbst einzugestehen. Außerdem fällt es ihm nicht leicht sich selbst zu vergeben und er glaubt lange, dass er es nicht mehr wert sei von jemandem geliebt zu werden, obwohl er seine Taten inzwischen bereut.

Ariel entwickelt sich in diesem Band ebenfalls merklich weiter, wenn man nicht sogar schon davon sprechen kann, dass sie ein völlig neuer Mensch wird. Dank Romeo und seiner Aufrichtigkeit gegenüber Ariel ist sie endlich bereit sich einem anderen Menschen zu öffnen und über ihre Ängste zu sprechen. Er sorgt dafür, dass sie im Spiegel klar und deutlich die Person sieht, die sie tatsächlich ist und nicht mehr die, zu der Ariel sich jahrelang selbst degradiert hat. Sie ist nämlich weder ein Freak noch hässlich und es daher wert geliebt zu werden. Diese Veränderung bewirkt ferner, dass sie nicht immer nur vom schlechtesten ausgeht, sondern lernt zu vertrauen.

Die Beziehung zwischen Ariel und Romeo zieht den Leser in ihren Bann und der Autorin gelingt es die verschiedenen Emotionen sehr gut zu vermitteln. Es ist schön zu beobachten wie Ariel und Romeo einander positiv beeinflussen und sich für die Liebe öffnen. Sie akzeptieren den jeweils anderen so wie er ist und lieben ihn mit seinen Fehlern. Natürlich werden sie gemeinsam vor einige, zum Teil scheinbar unüberwindbare, Herausforderungen gestellt, denn Beiden droht von Söldnern und Botschaftern Gefahr, und nur wenn es ihnen gelingt einander trotz aller Zweifel und Manipulationen zu vertrauen, können sie diese Hindernisse überwinden.

Neben den Szenen aus Ariels oder Romeos Perspektive, gibt es wieder ein paar Zwischenspiele, dieses Mal aus der Sicht von Julia, was für den ein oder anderen sicher überraschend kommt, da man ihre Geschichte für abgeschlossen hielt und nicht damit gerechnet hat ihr noch einmal zu begegnen. Durch diese Zwischenspiele keimt gleich zu Beginn ein schrecklicher Verdacht auf, der einem einfach keine Ruhe mehr lässt und einem sämtliche Freude an der Serie nehmen würde, sollte er sich bewahrheiten. Ob man richtig liegt oder, hoffentlich, nicht, erfährt man jedoch erst auf den letzten Seiten.

In Romeo für immer lernt man nun auch Bruder Lorenzo sowie Julias Amme besser kennen und wird mit einer schockierenden Wendung überrascht. Während man von Bruder Lorenzo nichts anderes als Böses erwartet, zeigt Julias Amme dagegen endlich ihr wahres Gesicht. Das ist zwar erschreckend, sorgt aber dafür, dass einem so einiges klar wird, was man sich vorher nicht erklären konnte.

Entgegen der im Verlauf der Handlung möglicherweise entstandenen Befürchtungen ist das Ende absolut zufrieden stellend, nur vielleicht anders als erwartet. Sowohl die lieb gewonnenen als auch die verabscheuten Figuren bekommen das Ende, das sie verdienen und die etwas andere Variante von Romeo und Julia damit einen würdigen Abschluss.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Love and Confess ist – unter anderem, aber nicht ausschließlich, wegen der wundervollen Bilder sowie der dazugehörigen Geständnisse – ein fantastischer und wahrlich einzigartiger New Adult Roman, der bei keinem Fan dieses Genres im Regal fehlen sollte!

Love and Confess
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Mit Love and Confess hat Colleen Hoover endlich wieder einen wahnsinnig tollen New Adult Roman geschrieben, der mühelos mit Weil ich Layken lieber und Hope Forever mithalten kann. Er ist also nicht nur ...

Mit Love and Confess hat Colleen Hoover endlich wieder einen wahnsinnig tollen New Adult Roman geschrieben, der mühelos mit Weil ich Layken lieber und Hope Forever mithalten kann. Er ist also nicht nur eingefleischten Fans der Autorin uneingeschränkt zu empfehlen, sondern jedem, der gern bewegende Liebesgeschichten liest.
Owen und Auburn sind zwei unglaublich sympathische Figuren, die man für ihre liebenswerten Charakterzüge sowie ihren Umgang miteinander einfach lieben muss. Beide haben in ihrer Vergangenheit schon schlimme Ereignisse durchstehen müssen, versuchen aber sich davon nicht unterkriegen zu lassen.
Es ist toll, wie entschlossen Auburn für den einen Menschen kämpft, den sie mehr als alles andere auf der Welt liebt und welche Opfer sie für ihn zu bringen bereit ist, ungeachtet der Konsequenzen für sich selbst, die für sie nur zweitrangig sind. Man findet dieses Verhalten vielleicht nicht immer ganz richtig, doch ihre Ausdauer bzw. ihr Durchhaltevermögen hat auf jeden Fall Bewunderung verdient.
Außerdem ist es geradezu beneidenswert, wie liebevoll Owen sich ihr gegenüber verhält. Bei ihm fühlt sie sich geschätzt und geborgen und er hilft ihr dabei endlich wieder ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen. Er will sie beschützen, bevormundet sie deshalb aber nicht und respektiert ihre Entscheidungen. Seine Fehler, z.B. dass er Auburn nicht gleich gesagt hat, warum er sie nach dem ersten gemeinsamen Abend versetzt hat, verzeiht man ihm daher nur zu gern. Zumal Auburn eine gewisse Mitschuld an seinem Schweigen trägt und selbst genauso wenig perfekt ist, was sie allerdings nur authentischer und nicht etwa unsympathischer macht.

Ihre einzigartige Liebesgeschichte erscheint niemals unglaubwürdig, obwohl man sich durchaus der Tatsache bewusst ist, dass Owen und Auburn sich eigentlich noch nicht lange kennen. Man spürt förmlich die gegenseitige Anziehung, die sie aufeinander ausüben und kann gut nachvollziehen, warum sich die beiden schließlich ineinander verlieben. Das liegt vor allem an den wechselnden Perspektiven, durch die man sich sehr gut in die zwei hineinversetzen kann und das Geschehen zudem umfassend im Blick hat. Man kennt somit die Gedanken und Gefühle beider Protagonisten und kann ihre Liebesgeschichte dadurch von beiden Seiten hautnah miterleben. Das nimmt einem jedoch nicht die Spannung, da bestimmte Gedanken bzw. Ereignisse dennoch nicht sofort, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt enthüllt werden.

Intime bzw. erotische Szenen zwischen ihnen gibt es nur selten, was aber kein Manko darstellt, da der relativ geringe Umfang alles in allem sehr gut zum Geschehen und zu dem Wesen der Figuren passt.

Die Zahl der Nebencharaktere hält sich ebenfalls in Grenzen und mit Ausnahme von Auburns Mitbewohnerin Emory und Owens Freund Harrison fallen einem keine netten Worte für sie ein. So sehr man Owen und Auburn liebt, so sehr verachtet man die gefühllose Lydia und ihren manipulativen Sohn Trey, die Auburns Lage auf unterschiedliche Weisen ausnutzen und ihr absichtlich das Leben schwer machen.

Sowohl der Prolog als auch das letzte Kapitel sind äußerst emotional und die Handlung ist von Anfang an unheimlich fesselnd, weil man sofort mit den liebenswürdigen Charakteren mitfiebert und Antworten auf die gleich zu Beginn aufgeworfenen, interessanten Fragen finden will. Die Beziehung zwischen Owen und Auburn steht klar im Vordergrund, andere Probleme geraten darüber allerdings nicht vollends in Vergessenheit. Ihre Ängste und Sorgen sind alles andere als gewöhnlich und bieten somit Abwechslung. Des Weiteren werden einige ernste Themen angesprochen, die angemessen behandelt werden und der Geschichte noch mehr Tiefgang verleihen.

Zum Ende hin nimmt die Spannung sogar noch einmal zu und je auswegloser die Situation zu werden scheint, desto verzweifelter fragt man sich, wie das ersehnte Happy End auf so wenigen verbliebenen Seiten noch zustande kommen soll. In dieser Hinsicht enttäuscht Colleen Hoover ihre Fans jedoch nicht und fast alle Wünsche des Lesers werden erfüllt, sodass man das Buch schließlich mit einem Lächeln auf dem Gesicht beendet.

Dementsprechend gibt es nur sehr wenige Kritikpunkte, die insgesamt nicht sonderlich ins Gewicht fallen, da die positiven Aspekte deutlich überwiegen. Ziemlich unglaubwürdig ist lediglich, dass Auburn selbst im späteren Verlauf der Geschichte nicht erkennt, wer das Bild gemalt hat, das Adam ihr damals geschenkt hat, obschon es durch den einzigartigen, unverkennbaren Stil wohl kaum eindeutiger sein könnte. Ein wenig schade ist ferner, dass nur die wichtigsten Fragen zufriedenstellend aufgelöst werden, während einige andere am Ende unbeantwortet bleiben.

Ein besonderes Highlight sind dagegen die wunderschönen, einmaligen Bilder von Danny O‘Connor, insbesondere natürlich das großartige Porträt von Auburn, die extra für den Roman gemalt wurden und die man beim Taschenbuch zumindest auf den Innenseiten der zwei Klappen etwas größer und in Farbe bewundern kann. Das war eine wahrlich fantastische Idee der Autorin, dank der man Owens Werke tatsächlich anschauen kann statt sie nur der jeweiligen Vorstellungskraft zu überlassen. Schön ist darüber hinaus, wodurch Owen zu den einzelnen Bildern inspiriert wird. Die zahlreichen, echten Geständnisse, die zum Teil sehr interessant und bewegend, teilweise aber auch sehr erschütternd sind, machen das Buch zu etwas ganz Besonderem.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Ein lesenswerter New Adult Roman, der vor allem durch sympathische Figuren und einen tollen Schreibstil überzeugen kann.

Deine Worte in meiner Seele
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Verliebt in Mr. Daniels ist ein gelungener und vor allem sehr romantischer New Adult Roman, der sich ab und an allerdings sehr nahe an der Kitsch-Grenze bewegt und daher manchmal fast ein bisschen zu viel ...

Verliebt in Mr. Daniels ist ein gelungener und vor allem sehr romantischer New Adult Roman, der sich ab und an allerdings sehr nahe an der Kitsch-Grenze bewegt und daher manchmal fast ein bisschen zu viel des Guten ist. Dafür ist Brittainy C. Cherry im Hinblick auf die intimen Momente eher zurückhaltend. Insgesamt gibt es nur sehr wenige Sexszenen und nicht alle werden ausführlich beschrieben, meistens brechen diese Szenen nämlich schon vorher relativ früh ab.
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Ashlyn und Daniel, wodurch man sich in beide Protagonisten stets sehr gut hineinversetzen kann und weiß, wie sie sich fühlen und was sie für den jeweils anderen empfinden.

Man kann sich von Anfang an gut mit Ashlyn identifizieren, insbesondere wegen ihrer Liebe zu Büchern, und sowohl den Schmerz über den Verlust ihrer Schwester als auch die Wut auf ihre Mutter wegen deren abweisenden Verhaltens gut nachvollziehen. Man nimmt es ihrer Mutter sehr übel, dass sie ihre Tochter in dem Glauben fortschickt, sie nicht mehr sehen zu wollen. Es gibt im Endeffekt zwar einen guten Grund dafür, den hätte sie Ashlyn jedoch ruhig sagen können, schließlich ist sie bereits neunzehn und somit längst kein Kind mehr.

Auf ihren Vater Henry ist sie ebenfalls zunächst nicht gut zu sprechen, da er sich bisher nie wirklich um sie gekümmert hat und sie einander daher kaum kennen. Durch den Umzug zu ihm findet sie sich auf einmal in einer neuen Patchwork-Familie wieder, die nach außen zwar perfekt scheint, innen aber genauso mit Problemen zu kämpfen hat wie jede andere. Sie lernt zwei neue (Stief-)Geschwister kennen, mit denen sie sich bald anfreundet, obschon sie die verstorbene Gabby natürlich niemals ersetzen können. Ryan und Hailey wachsen dem Leser trotz ihrer Fehler schnell ans Herz und man fühlt mit ihnen.

Ryan ist homosexuell, was bisher allerdings nur seine Geschwister wissen, weil er sich vor der Reaktion seiner streng religiösen, um nicht zu sagen fanatischen, Mutter fürchtet, die ihm zudem noch die Schuld am Tod seines Vaters gibt. Wenn es also eine Figur innerhalb dieses Romans gibt, die man hasst, dann ist sie es. Rebeccas Glaube grenzt schon an Geisteskrankheit, wenn man bedenkt, was sie ihrem Sohn alles unterstellt. Es zerreißt einem fast das Herz, wie sehr Ryan darunter leidet sich ihretwegen nicht outen zu können bzw. dass ausgerechnet sie ihm permanent das Gefühl gibt, etwas würde mit ihm nicht stimmen, obwohl er ein toller Mensch ist, der eben einfach nur auf Jungs steht.

Hails hat ihr Herz hingegen einem Jungen geschenkt, der sie absolut nicht verdient hat, hört diesbezüglich aber leider weder auf Ryan noch auf Ashlyn, da sie unsinnigerweise glaubt ohne Theo für immer allein zu bleiben und deshalb sogar versucht sich für ihn zu ändern. Mehr als einmal würde man sie nur zu gern in die entgegengesetzte Richtung schubsen, doch sie muss wohl einfach ihre eigenen Fehler machen und lernt dann hoffentlich daraus.

Die Beziehung zwischen Henry und Ashlyn ist anfangs noch sehr schwierig und von Befangenheit geprägt. Ihm ist durchaus bewusst, dass er in der Vergangenheit Fehler gemacht hat, er bereut diese und will sie wiedergutmachen, er weiß nur nicht wie. Er glaubt nach all den Jahren kein Recht mehr zu haben sich als Vater aufzuspielen und zum Beispiel zu kontrollieren, wann sie das Haus verlässt oder wo sie abends hingeht, was bei Ashlyn wiederum den falschen Eindruck von Gleichgültigkeit und Desinteresse erweckt. Ihr Verhältnis bessert sich erst als Henry seine Vaterrolle richtig annimmt und die 19-Jährige wie eine Tochter behandelt, ob es ihr gefällt oder nicht. Genau so sollte es sein und sogar Ashlyn findet das schließlich gut.

Daniel hat in der Vergangenheit ebenfalls große Verluste erlitten, angefangen bei der Ermordung seiner Mutter, dem anschließenden Aufenthalt seines kleinen Bruders im Gefängnis bis hin zum Tod seines Vaters. Zu seinem Bruder Jace, dessen kleinkriminelle Machenschaften der Grund für den Mord an ihrer Mutter waren, hat er dementsprechend ein sehr kompliziertes Verhältnis. Während dieser sich selbst die Schuld gibt und nach seiner Entlassung auf Rache sinnt, macht Daniel ihn nicht dafür verantwortlich und will das Vergangene einfach nur hinter sich lassen um weiterzuleben. Er liebt seinen Bruder und wünscht sich lediglich, dass er endlich clean wird und es bleibt.

Ihre gemeinsame Liebe zu Shakespeare, aus dessen Werken man im Buch viele schöne Zitate findet, verbindet sie ebenso wie die erlittenen Verluste. Weder Daniel noch Ashlyn haben diese bislang richtig verarbeitet, aber zusammen können sie sich dabei helfen ihre Trauer zu überwinden. Sie verstehen besser als jeder andere, was in ihnen vorgeht. Sie geben einander Halt, spenden sich Trost und bringen sich, was am wichtigsten ist, gegenseitig zum Lachen. Obendrein ermuntert er sie dazu auch ohne Gabby an ihrem Traum Autorin zu werden festzuhalten und weiter an ihrem Roman zu schreiben.

Wie es typisch für solche Geschichten ist, lernen Ashlyn und Daniel sich natürlich außerhalb der Schule kennen und empfinden bereits etwas füreinander als sie später schockiert feststellen, dass er ihr Lehrer und sie seine Schülerin ist. Anfangs sind sie entschlossen ihre Beziehung deshalb nicht weiter zu vertiefen, denn ein solches Verhältnis ist selbstverständlich verboten und könnte ihn in große Schwierigkeiten bringen. Ihre Gefühle lassen sich allerdings nicht mehr im Keim ersticken und sind bereits zu stark um sie einfach zu ignorieren.

Das ist jedoch nicht das einzige Hindernis, das es im Verlauf der Handlung zu überwinden gilt. Sie müssen ihre Verbindung andauernd geheim halten, können keine Dates in der Öffentlichkeit haben und nie Händchenhalten, was das Ganze nicht unbedingt leichter macht. Wer sie erwischt, könnte ihnen nämlich jederzeit mit der Enthüllung ihres Geheimnisses drohen und sie damit erpressen. Überdies will er sie auch durch seinen Bruder nicht unnötig in Gefahr bringen.

Ihre Geschichte ist infolgedessen durchgängig fesselnd und man will stets wissen, wie es mit den beiden weitergeht. Stellenweise ist sie zudem ausgesprochen traurig und sehr emotional, weil man oft nicht weiß, ob es für ihre Beziehung noch Hoffnung gibt. Ashlyn selbst fasst es einmal sehr treffend zusammen: Sie hat sich in den richtigen Mann zur falschen Zeit verliebt. Während Daniel für Ashlyn vielleicht sogar alles andere aufgeben würde, liebt sie ihn viel zu sehr um das tatsächlich zuzulassen. Sie weiß schließlich genau, was ihm das Haus, sein Beruf und seine Band bedeuten. Außerdem muss sie erst einmal herausfinden, wer sie überhaupt ohne Gabby ist – und ohne Daniel.

Darüber hinaus wird man mit vielen Schicksalsschlägen und Verlusten konfrontiert, zum Teil schon vor Beginn der eigentlichen Geschichte bzw. in der Vergangenheit der Figuren, teilweise noch im späteren Verlauf des Geschehens. Vor allem der unerwartete Todesfall mittendrin trifft einen sehr, da man diese Figur gut kannte und bereits sehr lieb gewonnen hatte.

Anlass zur Kritik gibt lediglich der Umstand, dass all die Unglücksfälle zusammengenommen doch etwas zu viel des Schlechten für gerade einmal zwei Familien zu sein scheinen, wodurch ein paar Ereignisse übertrieben dramatisch wirken.

Positiv hervorzuheben ist im Gegensatz dazu die Art, auf die Gabby von ihrer Schwester Abschied nimmt bzw. die es vielmehr ihrer Schwester ermöglichen soll sich langsam von ihr zu lösen. Genau wie bei P.S. Ich liebe dich hinterlässt auch Gabby ihrer Schwester nämlich ein paar schöne, lustige sowie ergreifende Briefe, zusammen mit einer Liste von Dingen, die Ashlyn tun soll, bevor sie stirbt und nach deren Erfüllung sie jeweils einen der Briefe öffnen darf. Diese sind natürlich nummeriert und auf die entsprechende Aufgabe zugeschnitten. Einige sind witzig, andere traurig – wie die Aufgaben und das Leben selbst. Von „Küsse einen Fremden“ und „Habe Sex in einem Auto“ bis hin zu „Vergib Henry“ und „Finde neue Freunde“ ist alles dabei. Manche Briefe sind sehr kurz und bringen einen zum Schmunzeln, andere dagegen direkt zum Weinen. Dem Leser ermöglicht die Autorin dadurch Ashlyns Zwillingsschwester trotz ihres Ablebens wenigstens ein bisschen kennenzulernen.

Am Schluss geht dann auf einmal alles recht schnell, der Ausgang ist aber insgesamt sehr zufriedenstellend und erneut überaus romantisch. Das Ende ist wirklich schön, passt wunderbar zur Geschichte und zaubert einem nach einer Achterbahn der Gefühle wieder ein Lächeln aufs Gesicht.

Erwähnenswert ist abschließend noch der wundervolle Schreibstil von Brittainy C. Cherry, der definitiv aus der Masse heraussticht. Manche Sätze waren so schön, dass man sie gleich mehrmals lesen musste. Nur an der Übersetzung gibt es leider eine Kleinigkeit zu bemängeln. Nach der häufigen Verwendung zu urteilen, zum Teil sogar kurz hintereinander, ist „feixen“ anscheinend ein Lieblingswort der Übersetzerin. Zumindest tauchte es so oft auf, dass es irgendwann den Lesefluss negativ beeinträchtigte, da einem das Wort nicht dermaßen geläufig ist, dass man es ständig erwarten würde.

Veröffentlicht am 05.05.2017

Eine überaus gelungene Fortsetzung und der perfekte Abschluss einer großartigen Dilogie.

Perfect – Willst du die perfekte Welt?
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Perfect ist der grandiose Abschluss einer fantastischen, dystopischen Dilogie, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Cecelia Ahern darf also gern noch mehr Jugendbüchern schreiben, die so ...

Perfect ist der grandiose Abschluss einer fantastischen, dystopischen Dilogie, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Cecelia Ahern darf also gern noch mehr Jugendbüchern schreiben, die so fesselnd sind.
Celestine ist nach wie vor eine unglaublich mutige und starke Protagonistin, mit der man sich gut identifizieren kann. Natürlich fühlt sie selbst sich manchmal nicht so, weil sie verständlicherweise Momente der Schwäche hat, in denen sie gern aufgeben würde. Das Entscheidende ist aber, dass sie es nicht tut. Sie hält tapfer durch und kämpft stattdessen für ihre Überzeugungen. Sie besitzt die Fähigkeit andere Menschen mit ihren Worten zu erreichen. Sie bringt andere dazu das System und die Gilde zu hinterfragen und macht auf Missstände aufmerksam. Sie öffnet ihnen die Augen, sodass sie begreifen, dass auch Fehlerhafte Menschen sind, die einfach nur einen Fehler begangen haben, der nicht einmal zwingend gravierend sein muss und ihnen vielleicht ebenso hätte passieren können.

Unterstützt wird sie dabei tatkräftig von ihrer Familie, wofür man diese nur bewundern kann. Obwohl sie genau wissen, was ihr Verhalten für Konsequenzen nach sich ziehen kann, zeigen sie keine Angst und stehen voll und ganz zu Celestine. Sie alle gehen große Risiken ein um ihr zu helfen, einschließlich ihrer Schwester Juniper. Die Beziehung der zwei Mädchen bessert sich demnach wieder und Celestine verzeiht ihrer großen Schwester schließlich, dass diese ihr im Bus nicht beigestanden hatte.

Ferner gibt es endlich ein Wiedersehen mit Carrick, der einem immer sympathischer wird. Er gibt Celestine neue Hoffnung, stärkt ihr den Rücken und arbeitet gemeinsam mit ihr daran Crevan sowie die Gilde zu stürzen. Auch er begeht Fehler, doch er hat ein gutes Herz und liebt Celestine aufrichtig.

Das gleiche gilt für Celestine, in beiderlei Hinsicht. Sie macht ebenfalls Fehler in der Beziehung zu Carrick als sie selbst Geheimnisse vor ihm hat, von ihm allerdings absolute Ehrlichkeit erwartet. Nichtsdestotrotz hat sie tiefe Gefühle für ihn. Carrick und Celestine sind daher ein tolles Team und ein wunderbares Paar, das sich perfekt ergänzt. Schön ist zudem, dass Cecelia Ahern es nicht verschweigt als die beiden miteinander schlafen. Intimitäten gehören in dem Alter nun einmal dazu, wobei diese Szenen natürlich nicht im Detail beschrieben werden.

Celestine hat darüber hinaus zwar immer noch Gefühle für Art, diese sind mittlerweile aber eher freundschaftlicher Natur. Während Carrick an ihrer Seite immer wieder sein Leben riskiert, hat Art sie damals einfach im Stich gelassen. Deshalb steht man ihm als Leser eher zwiespältig gegenüber. Erst verliert er durch eine gewisse Entscheidung stark an Sympathie, erlangt sie jedoch zumindest teilweise später zurück als er seinen Kurs ändert und letztlich den richtigen Weg einschlägt. Dennoch ist man überzeugt, dass nicht Art, sondern Carrick, der Richtige für Celestine ist, so sehr er sein Verhalten in der Vergangenheit auch bereuen und sich dafür entschuldigen mag.

Im Verlauf der Geschichte lernt Celestine des Weiteren einige neue Leute kennen, von denen die meisten sie letzlich unterstützen und ihr folgen als sie sehen, welche Macht Celestine hat. Manchmal bekommt sie sogar von gänzlich unerwarteter Seite Hilfe. Nachdem man im ersten Band zusammen mit Celestine den Glauben an die Menschheit verloren hatte, findet man ihn im zweiten Teil also gemeinsam mit ihr wieder, weil ihr am Ende so viele Menschen zur Seite stehen, Fehlerhafte sowie Nicht-Fehlerhafte.

Trotzdem ist es schwierig für sie zu entscheiden, wem sie tatsächlich vertrauen kann, da manche nur vorgeben ihr helfen zu wollen, aber eigentlich nur beabsichtigen sie für ihre eigenen Zwecke auszunutzen, zum Beispiel den beruflichen Aufstieg. Mehr als einmal setzt Celestine leider auf die falschen und wird verraten. Doch sie lernt daraus und ist zukünftig darauf vorbereitet, sodass sie durch einen Plan B noch ein Ass im Ärmel hat.

Die wichtigste Aufgabe um Crevan zu Fall zu bringen ist es das Video aus der Markierungskammer zu finden und das allein ist schon keine leichte Aufgabe. Noch wichtiger ist allerdings die Frage, wie man es dann am besten einsetzt. Mehr als einmal hat Celestine die Möglichkeit dieses Mittel für sich allein zu nutzen um ihr altes Leben zurückzubekommen. Der Umstand, dass sie die Fehlerhaften dennoch nicht im Stich lässt, sondern auch deren Lebensumstände verbessern will, ist nur ein weiterer Beweis für ihre Charakterstärke.

Die Handlung fängt im zweiten Band gleich wieder sehr spannend an und bleibt die ganze Zeit über so mitreißend. Unterbrechungen sind daher kaum möglich und wenn sie doch zwingend notwendig werden, muss man vorher die nächsten paar Seiten überfliegen um überhaupt zur Ruhe kommen zu können; bis einem keine Frage mehr so dringend unter den Nägeln brennt, dass man nicht aufhören kann zu lesen, oder der Cliffhanger am Ende des Kapitels erst einmal aufgelöst ist.

Am Schluss gelingt es Cecelia Ahern dann sogar noch einmal die Spannung zu steigern und die Nerven sind daraufhin zum Zerreißen gespannt. Für diese Strapazen wird man anschließend aber mit einem perfekten Ende belohnt, genau wie man es sich erhofft hatte. Besonders gefällt dabei der kurze Ausblick auf die Zukunft von Celestine und Carrick sowie ihren Familien, wodurch man eine Vorstellung davon bekommt, wie ihr Leben nach allem, was sie durchgemacht haben, nun weitergeht.