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Veröffentlicht am 04.11.2020

eine sehr gelungene und mitreißende Fortsetzung, die einen mehr als einmal zu Tränen rührt

Hope Again
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Hope Again ist eine sehr gelungene und mitreißende Fortsetzung, die einen mehr als einmal zu Tränen rührt und New Adult Fans sicher gut zu unterhalten vermag, selbst wenn man keine Vorliebe für Schüler-Lehrer-Romanzen ...

Hope Again ist eine sehr gelungene und mitreißende Fortsetzung, die einen mehr als einmal zu Tränen rührt und New Adult Fans sicher gut zu unterhalten vermag, selbst wenn man keine Vorliebe für Schüler-Lehrer-Romanzen haben sollte.
Zu Beginn fällt es einem schwer mit Everly wirklich warm zu werden, vor allem weil sie in Gegenwart anderer – mit Ausnahme von Nolan – sehr verschlossen ist und man den Grund dafür nicht so ganz versteht. Sie hat in der Vergangenheit viel durchgemacht, wie man nach und nach erfährt, doch es besteht eigentlich keine Notwendigkeit daraus ein solches Geheimnis zu machen, insbesondere nicht Dawn gegenüber, die ihr unglaublich viel Verständnis entgegen bringt. Mit der Zeit entwickelt sie sich aber weiter und lernt schließlich zum Glück offen über ihre Gedanken und Gefühle zu sprechen. Es ist richtig schön zu erleben, wie Everly zum Ende hin aufblüht, ihre Ängste abstreift und wieder mehr Licht in ihr Leben lässt.

Die Liebesgeschichte zwischen Everly und Nolan entwickelt sich zunächst nur sehr langsam, was jedoch ein großer Pluspunkt des Romans ist, besonders im Hinblick auf das eigentlich hinderliche Schüler-Lehrer-Verhältnis. Die romantischen Aspekte beschränken sich zu Beginn daher auf einen intensiven Blick hier, eine längere Berührung dort und den Umstand, dass Everly sich bei Nolan sicher und geborgen fühlt. Auf den ersten Kuss muss man infolgedessen recht lange warten, dafür freut man sich dann umso mehr darüber. Das lange Hin und Her zwischen ihnen ist in Anbetracht ihrer schwierigen Lage also durchaus nachvollziehbar, denn Nolan riskiert immerhin seinen Job, wenn er sich auf eine Beziehung mit Everly einlässt, sodass dieser ein reales Hindernis darstellt.

Die Ereignisse werden ausschließlich aus Everlys Sicht beleuchtet, was dazu führt, dass man Nolans Verhalten – genau wie Everly – manchmal erst versteht, wenn er sich ihr gegenüber erklärt. Bis dahin tappt man in der Regel ebenso im Dunkeln wie die Protagonistin. Im Gegensatz zu Everly hat man als Leser allerdings keine Zweifel, dass Nolan echte Gefühle für sie hegt bzw. ihre Gefühle aufrichtig erwidert. Obschon die zwei sehr gut zusammen passen, kommen diese Gefühle im ersten Drittel nur bedingt beim Leser an. Man liest (oder hört) zwar gern weiter, die Anziehung zwischen Everly und Nolan spürt man jedoch leider kaum. Im Verlauf der Geschichte ändert sich das aber zum Glück noch stark.

In Hope Again steckt allerdings mehr als „nur“ eine Liebesgeschichte. Im Fokus stehen vielmehr verschiedene zwischenmenschliche Beziehungen, einschließlich des komplizierten Verhältnisses zwischen Everly und ihrer Mutter, dessen Darstellung trotz oder womöglich gerade wegen all der Probleme sehr authentisch wirkt. Darüber hinaus nimmt Mona Kasten sich im vierten Band ihrer erfolgreichen Reihe einiger ernster Themen an, darunter häusliche Gewalt, die der Geschichte mehr Tiefgang verleihen und zusätzlich für Konfliktpotenzial sowie Spannung sorgen. Zwischendurch wird die Handlung dadurch einmal sogar richtig dramatisch und man verfolgt völlig gebannt das Geschehen, obwohl man damit gerechnet hat, dass es früher oder später zu so einer Situation kommt.

Außerdem gibt es natürlich gelegentliche Wiedersehen mit den Protagonisten aus den Vorgängern, über die man sich stets freut. Aufgrund der Beziehung zwischen ihrem Vater und Everlys Mutter taucht vor allem Dawn regelmäßig auf. Daneben lernt man zudem schon jetzt Blake, die männliche Hauptfigur des fünften Bandes, kennen und lieben. Er ist Everly ein guter Freund und überaus aufmerksam. Im letzten Drittel sorgt er aber auch für die womöglich größte – unschöne – Überraschung des ganzen Buches.

Wer die bisherigen Werke der Autorin ebenfalls gelesen hat, merkt, dass Mona Kasten sich seit den ersten drei Bänden der Reihe stilistisch spürbar weiterentwickelt hat – in positiver Hinsicht. Für etwas Verwirrung sorgt anfänglich nur der Umstand, dass die Handlung von Hope Again im Unterschied zu der der jeweiligen Vorgänger offenbar nicht nach Feel Again spielt, sondern teilweise parallel dazu, worauf man erst einmal kommen muss. Bis dahin wundert man sich nämlich sehr darüber, was bei Isaac und Sawyer los ist und sorgt sich um das lieb gewonnene Pärchen, das gegebenenfalls zu den bisherigen Favoriten zählt. Davon abgesehen treffen lediglich die sparsam eingesetzten und hier recht spät einsetzenden erotischen Szenen vielleicht nach wie vor nicht so ganz den persönlichen Geschmack. Darüber sieht man in Ermangelung anderweitiger, ins Gewicht fallender Kritikpunkte jedoch gern hinweg, zumal die vielen Dialoge, die einen zum Schmunzeln bringen, das auf jeden Fall wieder ausgleichen.

Das Hörbuch wird von der Sprecherin Milena Karas, der man trotz der Länge der ungekürzten Fassung bis zum Schluss gerne lauscht, wunderbar gelesen. Sie hat eine angenehme Stimme und dank des Ich-Erzählers fühlt es sich manchmal fast so an als würde einem Everly persönlich ihre Geschichte erzählen. Die Schauspielerin liest auch die anderen Bände der Reihe, sodass man das Finale nun vielleicht sogar lieber als Hörbuch genießen möchte.

FAZIT
Fans der Reihe werden auf Hope Again ohnehin nicht verzichten, doch auch andere Leser werden an der einfühlsamen Liebesgeschichte zwischen der Studentin Everly und ihrem Dozenten Nolan bestimmt ihre Freude haben.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

ein faszinierender Graphic Novel mit wunderschönem Artwork

Brindilla. Band 1 (von 2)
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Brindilla – Die Schattenjäger ist der Beginn einer interessanten Geschichte, die im ersten Band allerdings mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet und einen mit vielen ungelösten Rätseln zurücklässt, ...

Brindilla – Die Schattenjäger ist der Beginn einer interessanten Geschichte, die im ersten Band allerdings mehr Fragen aufwirft als sie beantwortet und einen mit vielen ungelösten Rätseln zurücklässt, sodass man als Leser die meiste Zeit über genauso im Dunkeln tappt wie die Protagonistin Brindilla, die sich nach ihrer Flucht vor einem Feuer nicht mehr daran erinnern kann, wer oder was sie ist.
Zunächst findet die titelgebende Heldin Unterschlupf in einem kleinen Dorf, deren Bewohner sie gleichermaßen neugierig und freundlich empfangen. Kurze Zeit später findet Brindilla sich jedoch plötzlich allein in dem nun verlassenen Dorf wieder. Erste Hinweise darauf, warum die Bewohner geflohen sind und inwiefern sie dafür verantwortlich ist, erhält sie schließlich von einem geheimnisvollen Wolf, der zumindest optisch eigentlich eher an einen etwas zu groß geratenen Fuchs erinnert. Er ist ein mysteriöser Charakter, den man nicht so recht zu durchschauen vermag, trotzdem hofft man ihm im zweiten Band wieder zu begegnen.

Sowohl er als auch die Dorfbewohner scheinen mehr über Brindilla und ihre Furcht erregenden Verfolger zu wissen als die Hauptfigur selbst. Diese und den Leser lässt man hingegen weiterhin im Unklaren über die genauen Zusammenhänge. Der Wolf will Brindilla angeblich an ihr Ziel bringen, welches das ist und woher er es kennt, verschweigt er ihr allerdings, sodass man selbst am Ende des ersten Bandes noch nicht wirklich weiß, wodurch die Protagonistin zur Gejagten wurde und wo diese phantastische Geschichte letztlich hinführen soll. Immerhin wird aber die Neugier des Lesers geweckt, weshalb man den zweiten Band ebenfalls gern lesen möchte, um mehr über Brindilla zu erfahren.

Obwohl sie auch ihre schwachen, ängstlichen Momente hat, ist sie eine mutige junge Frau, die ihren eigenen Kopf hat und sich durchzusetzen weiß. Dass die Dorfbewohner sie nicht in den Wald gehen lassen wollen, weil dies für Frauen zu gefährlich sei, passt ihr beispielsweise gar nicht. In einem unbeobachteten Moment schleicht sie sich daher einfach hinaus, denn sie denkt überhaupt nicht daran sich mit Tätigkeiten wie Abwaschen oder Gemüseernten zu begnügen.

Der Auftakt der Dilogie endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger, der den Leser ganz schön in der Luft hängen lässt. Man kann einen ersten Blick auf die überaus schaurige Armee der Schattenjäger werfen, weiß allerdings nicht, was sie wollen oder warum sie hinter Brindilla her sind. Umso gespannter ist man auf den zweiten Band, der hoffentlich endlich Licht ins Dunkel bringt und wenigstens ein paar der vielen offenen Fragen beantwortet.

Die wundervollen Zeichnungen stammen von Federico Bertolucci und sind perfekt auf das Setting abgestimmt. Die Kleidung von Brindilla und den Dorfbewohnern besteht zum Beispiel aus Blättern. Da die Geschichte größtenteils im Wald spielt, überwiegen farblich vor allem Grün- und Erdtöne. Darüber hinaus werden im Verlauf der Handlung vorwiegend gedeckte, eher dunkle als helle Farben verwendet, passend zur zunehmend bedrohlicher werdenden Atmosphäre. Die einzelnen Zeichnungen sind stets detailreich und eher durch sanfte, geschwungene Linien statt harte Kanten gekennzeichnet. Einen etwas tieferen Einblick in die Arbeit des Zeichners erhält man zudem durch das hinten enthaltene Skizzenbuch, in dem unter anderem verschiedene Entwürfe zur Protagonistin und weiteren Figuren zu finden sind.

FAZIT
Brindilla – Die Schattenjäger ist ein faszinierender Graphic Novel mit wunderschönem Artwork, der zwar vor allem Fragen aufwirft, dadurch aber auf jeden Fall neugierig auf die Fortsetzung macht.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

ein sehr empfehlenswerter New Adult Roman, dem man deutlich anmerkt, dass die junge Autorin sich seit dem ersten Band weiterentwickelt hat

Never Too Late
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Never Too Late ist eine sehr gelungene Fortsetzung und nicht nur besser als erwartet, sondern sogar noch besser als der Auftakt der Dilogie, weshalb man sich dank ihr bestimmt auch das nächste Werk der ...

Never Too Late ist eine sehr gelungene Fortsetzung und nicht nur besser als erwartet, sondern sogar noch besser als der Auftakt der Dilogie, weshalb man sich dank ihr bestimmt auch das nächste Werk der Autorin zumindest näher ansehen wird. Wer Never Too Close womöglich nur mittelmäßig fand, sollte dem zweiten Band also auf jeden Fall noch eine Chance geben.
Zur eigenen Überraschung schließt man die Protagonistin Zoé trotz ihrer Ecken und Kanten und obwohl man ihr Verhalten nicht immer nachvollziehen kann, früher oder später richtig ins Herz und mag sie letztendlich sogar lieber als ihre beste Freundin Violette. Zoé ist zugegebenermaßen nicht immer einfach, doch das ist zum Teil den einschneidenden Erlebnissen in ihrer Vergangenheit zuzuschreiben, die in verschiedenen Rückblenden näher beleuchtet werden und erklären, wie und warum Zoé zu der Frau wurde, die sie heute ist, was sie geprägt hat und welche Momente ihr Handeln heute noch immer nachhaltig beeinflussen.

Während man mit Zoé erst langsam warm wird, liebt man Jason vom ersten Augenblick an. Entweder wurde er im ersten Band nicht ins rechte Licht gerückt oder man hat ihn schlicht falsch eingeschätzt, jedenfalls ist er in Never Too Late ein wahnsinnig charmanter Charakter, in den man sich quasi auf der Stelle verliebt. Außerdem stellt er ein willkommenes Gegengewicht zu Zoé dar, weil er beispielsweise mit wesentlich weniger familiären Problemen zu kämpfen hat. Natürlich ist in seinem Leben nicht alles perfekt und auch in seiner Familie gibt es Unstimmigkeiten, aber das alles ist erfreulicherweise weit entfernt von traumatischen oder übertrieben dramatischen Konflikten, wie man sie gelegentlich in anderen New Adult Romanen vorfindet.

Zusammen sind Jason und Zoé ein wahnsinnig tolles Paar, bei dem die Chemie einfach stimmt. Die Spannung zwischen ihnen ist förmlich greifbar und man freut sich jedes Mal aufs Neue über ihre amüsanten verbalen Schlagabtausche. Für sie selbst kommt der Wunsch nach Zweisamkeit jedoch überaus überraschend. Im Gegensatz zu vielen anderen Liebesromanen ist es in diesem Fall Jason, der sich zuerst eingesteht, dass er sich ernsthaft in Zoé verliebt hat und auf mehr hofft als nur eine Freundschaft mit gewissen Vorzügen. Zoé braucht wesentlich länger, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen und zuzulassen von jemandem geliebt zu werden, weil sie selbst mit so vielen Unsicherheiten und Selbsthass zu kämpfen hat, dass sie sich nicht vorstellen kann aufrichtig geliebt zu werden.

Mit Ausnahme des Epilogs spielt der gesamte Roman parallel zum ersten Band, sodass natürlich auch Violette und Loan regelmäßig auftauchen, aber nun in den Hintergrund rücken. Außerordentlich unterhaltsam sind allerdings Jasons und Zoés Gedanken zu der Beziehung ihrer jeweiligen besten Freunde, da sie lange vor den eigentlich Betroffenen erkennen, was die beiden tatsächlich füreinander empfinden. Da die Handlung abwechselnd aus den Perspektiven von Zoé und Jason geschildert wird, kann man sich in beide Hauptfiguren sehr gut hineinversetzen und hautnah miterleben, wie die zwei nach und nach tiefere Gefühle füreinander entwickeln und welche Situationen oder Verhaltensweisen dafür ausschlaggebend sind. Ferner gibt es zahlreiche Szenen, die einen zum Schmunzeln bringen, und für die meisten davon ist Jason verantwortlich. Daneben gibt es auch ein paar gelungene, sparsam eingesetzte erotische Szenen, die sich harmonisch in die Geschichte einfügen.

Die authentische Einarbeitung ernsterer Materien, darunter Essstörungen und häusliche Gewalt, wertet das Buch noch zusätzlich auf, denn Morgane Moncomble verleiht der Liebesgeschichte zwischen Zoé und Jason damit eine gehörige Portion Tiefgang. Sie beleuchtet in Never Too Late dadurch einige wichtige Themen, über die in der heutigen Gesellschaft noch immer viel zu wenig offen gesprochen wird, obwohl zahlreiche Leute davon betroffen sind. Darüber hinaus spielen auch Intoleranz und Anfeindungen im Internet eine Rolle. Obwohl sie eben nicht lesbisch, sondern bisexuell ist, muss Zoé sich zum Beispiel dumme Sprüche anhören, wenn sie mit einem Mann zusammen ist und dies auf Instagram zeigt.

Abschließend sei noch erwähnt, dass Never Too Late sowohl als Buch als auch als Hörbuch, wundervoll gelesen von Corinna Dorenkamp und Julian Horeyseck, ein echter Genuss ist. Negativ fällt in diesem Zusammenhang lediglich auf, dass der Regisseur bzw. die Regisseurin nicht konsequent genug auf die identische Aussprache von Namen geachtet hat. So spricht Julian Horeyseck den Namen ‚Ethan‘ französisch aus, während Corinna Dorenkamp die amerikanische/englische Aussprache gewählt hat. Dies führt anfangs zu Irritationen, weil der Name dadurch so unterschiedlich klingt, dass man etwas Zeit braucht, um zu erkennen, dass dennoch von der gleichen Person die Rede ist.

FAZIT
Never Too Late ist ein sehr empfehlenswerter New Adult Roman, dem man deutlich anmerkt, dass die junge Autorin sich seit dem ersten Band weiterentwickelt hat, und der daher sogar noch besser gefällt als Never Too Close, den man im Übrigen nicht zwingend gelesen haben muss, um der wunderbaren Liebesgeschichte von Zoé und Jason folgen zu können.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

ein mitreißender, schnell gelesener Graphic Novel über eine selbstbewusste und entschlossene junge Frau

Liberty Bessie. Band 1
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Liberty Bessie – Eine Pilotin aus Alabama ist ein interessanter Graphic Novel, bei dem schon das Vorsatzpapier zum genaueren Hinschauen einlädt, da diverse Ausschnitte aus verschiedenen Zeitungen und Briefen ...

Liberty Bessie – Eine Pilotin aus Alabama ist ein interessanter Graphic Novel, bei dem schon das Vorsatzpapier zum genaueren Hinschauen einlädt, da diverse Ausschnitte aus verschiedenen Zeitungen und Briefen darauf abgebildet sind, die augenblicklich neugierig auf die eigentliche Geschichte machen.
Die Handlung beginnt 1944, mitten im zweiten Weltkrieg, springt jedoch schon kurze Zeit später vier Jahre in die Zukunft, also ins Jahr 1948. Dort trifft man auf Bessie, eine junge, selbstbewusst Frau, die ihren ganz eigenen Kopf hat. Sie ist offenbar die Tochter des Piloten, den man anfangs kurz kennen lernte, und hat eine Vorliebe für Flugzeuge. Daher will sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten und ebenfalls Pilotin werden, obwohl dies zur damaligen Zeit kein vermeintlicher „Frauenberuf“ war.

Auf der Suche nach ihrem Vater beweist Bessie viel Entschlossenheit und begibt sich kurzerhand allein nach Frankreich, um Nachforschungen anzustellen. Dort findet sie schließlich auch ihren ersten Job als Co-Pilotin. Allerdings wird sie dabei in zwielichtige Geschäfte verwickelt, da ihre Arbeitgeber vermutlich als Schmuggler tätig sind und Bessies Ehrlichkeit und Naivität für ihre Zwecke ausnutzen. Sowohl durch diese illegalen Aktivitäten als auch durch das Fliegen als solches gerät die junge Pilotin mehrmals in turbulente und brenzlige Situationen, die aber immerhin für Spannung sorgen.

Von kleinen Rückschlägen lässt sie sich jedoch nicht entmutigen und schließlich bekommt sie Unterstützung von dem sympathischen Max. Zwischen ihm und Bessie entwickelt sich im Verlauf der Handlung eine Liebesbeziehung, die aber allenfalls dezent angedeutet wird und sich nicht in den Vordergrund drängt. Im Fokus steht weiterhin die Suche von Bessie nach ihrem Vater bzw. Antworten zu dessen Verschwinden. Die zwischendurch mehrfach integrierten Ausschnitte aus dem Tagebuch ihres Vaters stellen eine Verbindung zwischen seiner Geschichte und der von Bessie her, die als seine Tochter natürlich wissen möchte, was ihm widerfahren ist und endlich Gewissheit hinsichtlich seines Schicksals erlangen will.

Der erste Band endet zwar nicht direkt mit einem Cliffhanger, dafür jedoch mit einer gewissen Vorahnung, die definitiv neugierig auf den zweiten Band macht.

Da die Geschichte zu einer Zeit spielt, in der in den USA noch Rassentrennung herrschte, wird Bessie als schwarze Pilotin nicht nur mit Sexismus, sondern auch mit Rassismus konfrontiert. Beides sind zwar keine zentralen Themen des Graphic Novels, unterschwellig allerdings stets zu spüren und auf authentische Weise in die Handlung eingeflochten.

Die tollen Zeichnungen stammen von dem Künstler Vincent. Sie sind zum Teil recht farbenfroh, aber weder zu grell noch zu düster gestaltet. Sein Stil ist äußerst detailreich und eher durch feine, weiche Linien geprägt als durch harte Kanten. Die Illustrationen setzen die Handlung gekonnt in Szene und zeichnen diesen empfehlenswerten Graphic Novel ebenso aus wie die fesselnde Geschichte.

FAZIT
Liberty Bessie – Eine Pilotin aus Alabama ist ein mitreißender, schnell gelesener Graphic Novel über eine selbstbewusste und entschlossene junge Frau, der auf jeden Fall Lust auf die Fortsetzung macht.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

ein niedliches Bilderbuch, das vor allem mit seinen zauberhaften Illustrationen punkten kann

Die kleine Hummel Bommel – Nur Mut!
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Die kleine Hummel Bommel – Nur Mut! ist das neueste Abenteuer der beliebten Hummel und reiht sich gekonnt in die Bilderbuch-Reihe ein, deren einzelne Bände man immer wieder gern zur Hand nimmt. Aufgrund ...

Die kleine Hummel Bommel – Nur Mut! ist das neueste Abenteuer der beliebten Hummel und reiht sich gekonnt in die Bilderbuch-Reihe ein, deren einzelne Bände man immer wieder gern zur Hand nimmt. Aufgrund der wenigen Seiten ist das Vergnügen meist nur von kurzer Dauer, dem neuesten Band kann man jedoch ein wenig mehr Zeit widmen, denn er enthält mehr Text als gewohnt, sodass man nicht nur mehr zum (Vor-)Lesen, sondern auch insgesamt mehr von der Geschichte hat.
Die große Insektenaufführung steht kurz bevor und Bommel ist ein wenig nervös. Nachdem seine Oma ihm Mut zugesprochen hat, macht er sich auf den Weg zur Blätterbühne und macht unterwegs allen anderen Insekten Mut, die etwas Bammel vor ihren Auftritten haben. Dadurch begegnet man erneut allerhand anderen Figuren, darunter sowohl zahlreiche Bekannte als auch ein paar interessante Neulinge, denn die Autorinnen haben die große Vielfalt an Insekten noch lange nicht ausgeschöpft und lassen sich immer wieder neue Charaktere einfallen. Ein lustiger Cameo für die erwachsenen (Vor-)Leser ist dabei vor allem der Auftritt von Thomas Gottschalk als Moderator in Form von Tommy Gottesanbeter. Besonders zauberhaft sind hingegen unter anderem die neu hinzugestoßenen Glühwürmchen.

Die Handlung umfasst wieder einen recht kurzen Zeitraum und am Ende kommt es sogar zu einer etwas brenzligen Situation, doch Bommel stürzt sich mutig hinein, sodass er und Ricardo sie schließlich gemeinsam meistern. Außerdem wird erneut ein weiteres Abenteuer für die kleine Hummel in Aussicht gestellt.

Zudem wurde ein weiteres Mal ein Lied von Maite Kelly in die Handlung integriert. Die Botschaft des Songs – denk daran, wer du bist – passt allerdings nicht hundertprozentig zur Geschichte, denn es geht eigentlich mehr darum mutig zu sein und sich etwas zu trauen bzw. an sich selbst zu glauben als darum man selbst zu sein und zu sich zu stehen, obschon diese Botschaft natürlich ebenfalls nicht verkehrt ist. Die Freude am Buch schmälert das aber keineswegs.

Die ganzseitigen Illustrationen von Joëlle Tourlonias zeugen von viel Liebe zum Detail, haben einen hohen Wiedererkennungswert und sind wie immer einfach wunderbar. Der Anblick der gezeichneten Insektenkinder zaubert einem stets ein Lächeln aufs Gesicht und es macht große Freude jede einzelne Seite zu betrachten. Wenn man gründlich hinsieht, kann man auf fast jeder Seite irgendeine kleine Besonderheit entdecken. Zu Bommels roten Chucks gesellt sich nun auch ein rotes Superhummelcape hinzu, ansonsten bleibt es bei den gewohnten, naturnahen Farbkombinationen, bestehend aus Grün- und Erdtönen.

FAZIT
Die kleine Hummel Bommel – Nur Mut! ist ein niedliches Bilderbuch, das vor allem mit seinen zauberhaften Illustrationen punkten kann und sich Fans der Hummel natürlich nicht entgehen lassen werden.

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