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Veröffentlicht am 08.11.2019

ein kurzes, aber sehr bewegendes Kinderbuch, das sich mit einer wichtigen, nach wie vor aktuellen Thematik beschäftigt

Vielleicht dürfen wir bleiben
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In Vielleicht dürfen wir bleiben beschreibt Ingeborg Kringeland Hald aus der Sicht eines unschuldigen, kleinen Jungen auf sehr eindrückliche und anschauliche Weise die traumatischen Ereignisse, die dieser ...

In Vielleicht dürfen wir bleiben beschreibt Ingeborg Kringeland Hald aus der Sicht eines unschuldigen, kleinen Jungen auf sehr eindrückliche und anschauliche Weise die traumatischen Ereignisse, die dieser während des Krieges und der darauffolgenden Flucht aus seinem Land miterleben musste.
Abwechselnd beleuchtet die Autorin sowohl die Gegenwart, in der Albin mittlerweile elf Jahre alt ist und seit mehreren Jahren mit seiner Familie in Norwegen lebt, als auch die Geschehnisse fünf Jahre zuvor, also ihre Flucht aus Bosnien, nachdem sein Vater vor seinen Augen von einem Soldaten erschossen wurde. Als Erwachsener ahnt man sofort, dass Albins Vater tot ist, man kann nur nicht fassen, dass das gerade tatsächlich passiert ist. Albin ist hingegen noch zu jung, um die Situation selbst richtig zu erfassen und begreift erst, was geschehen ist, als seine Mutter es ihm sagt. Ebenso wenig versteht er anfangs, warum sie nicht einfach nach Hause zurückkehren können.

Was Albins Familie und andere Flüchtlinge in dieser Zeit durchleben ist unvorstellbar schrecklich und zutiefst schockierend. Obwohl einem natürlich schon vorher bewusst war, wie beschwerlich eine solche Flucht ist, hätte man nie mit so viel Grausamkeit gerechnet. Das Verhalten einiger Menschen, deren Aufgabe es eigentlich wäre anderen zu helfen, ist nicht nur absolut unverständlich, sondern überaus verabscheuungswürdig. Was später in einem der Flüchtlingslager geschieht, scheint sogar beinahe noch schlimmer zu sein. Wie kann jemand so unbarmherzig und gefühlskalt sein? Männer und Frauen werden getrennt, Familien auseinander gerissen. Manche werden erniedrigt und gedemütigt, es ist einfach ungeheuerlich. Ob diese Schilderungen auf echten Erlebnissen beruhen, wird nicht ausdrücklich erwähnt – man mag es sich kaum vorstellen.

Ingeborg Kringeland Hald zeigt demzufolge schonungslos, was Geflüchtete durchmachen, ehe sie in einem anderen, bestenfalls friedlicheren Land ankommen und dass man ihnen Freundlichkeit und Verständnis entgegen bringen sollte, nicht Ablehnung und Misstrauen. Oftmals haben diese Menschen unbeschreibliches Leid erlitten und alles verloren. Wer sich selbst so glücklich schätzen kann nie einen Krieg erlebt zu haben, wird das wohl nie richtig nachvollziehen können. Umso wichtiger ist es nicht aus den Augen zu verlieren, dass eben nicht jeder so viel Glück hat.

In Norwegen hat die Familie nach all den Torturen ein neues Zuhause gefunden, in dem sie sich sicher und geborgen fühlen. Dementsprechend bricht für Albin – ein weiteres Mal – seine Welt zusammen, als sie plötzlich zurück nach Bosnien geschickt werden sollen. Verständlicherweise will er nicht schon wieder von jetzt auf gleich sein Zuhause und seine gewohnte Umgebung verlieren. In der Hoffnung, dass man seine Mutter und seine Schwestern ohne ihn nicht abschieben kann und sie somit im Land bleiben können, läuft er deshalb weg.

Er versteckt sich erst im Kofferraum eines fremden Autos und schlägt sich anschließend ein paar Tage allein durch, was für einen so kleinen Jungen alles andere als leicht ist, insbesondere angesichts der niedrigen Temperaturen. Bevor er letztlich doch gefunden wird – zum Glück, muss man fast sagen, weil er sonst womöglich erfroren wäre – wird er von zwei jungen, norwegischen Schwestern entdeckt, die ihm dann sogar helfen. Das Ende ist insgesamt allerdings sehr offen gehalten, die Zukunft von Albin und seiner Familie ist ziemlich ungewiss. Für den Moment wurde eine Lösung gefunden, ansonsten kann man nur das Beste hoffen.

Hervorzuheben ist darüber hinaus, dass die Autorin durch diesen Roman auf wichtige, geschichtliche Ereignisse aufmerksam macht, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen, damit sich so etwas nicht wiederholt. Abhängig vom Alter bzw. Geburtsjahr des Lesers weiß man mehr oder weniger über die wahren Begebenheiten des Bosnienkrieges, der in diesem Buch eine Rolle spielt. Die Lektüre führt daher gegebenenfalls dazu, dass man sich im Nachhinein eingehender über gewisse Ereignisse informiert. So spielt die Autorin unter anderem auf das Massaker von Srebrenica an, von dem man unter Umständen noch nie etwas gehört hat, obgleich es als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des zweiten Weltkrieges gilt. Wie kann es sein, dass ein Völkermord an mehr als 8.000 Bosniaken im Juli 1995 vergleichsweise unbekannt ist?

Der Schreibstil von Ingeborg Kringeland Hald zeichnet sich durch eine leicht verständliche und kindgerechte Sprache aus, ist jedoch auch für Erwachsene angenehm zu lesen, da er nicht nur aus kurzen, abgehackten Sätzen besteht. Das Buch hat nur etwas über 100 Seiten und ist somit schnell gelesen, aufgrund der ernsten und berührenden Thematik aber trotzdem keine leichte Lektüre und eine, die auf jeden Fall länger im Gedächtnis bleiben wird.

FAZIT
Vielleicht dürfen wir bleiben ist ein kurzes, aber sehr bewegendes Kinderbuch, das sich mit einer wichtigen, nach wie vor aktuellen Thematik beschäftigt und zugleich wahre, geschichtliche Begebenheiten näher beleuchtet, über die man erschreckenderweise womöglich so gut wie nichts weiß.

Veröffentlicht am 08.11.2019

die Geschichte ist durchaus interessant und behandelt wichtige Themen, es fehlt ihr jedoch an Spannung

Auf der Suche nach dem Kolibri
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Auf der Suche nach dem Kolibri ist eine eigentlich ganz schöne Geschichte, die allerdings erst kurz vor Schluss wirklich zu fesseln vermag, weshalb echte Begeisterung leider ausbleibt. Man möchte wissen, ...

Auf der Suche nach dem Kolibri ist eine eigentlich ganz schöne Geschichte, die allerdings erst kurz vor Schluss wirklich zu fesseln vermag, weshalb echte Begeisterung leider ausbleibt. Man möchte wissen, wie es weitergeht, verspürt aber keinen Drang ständig weiterzulesen, sodass man das Buch jederzeit problemlos zur Seite legen kann.
Ava Dellaira hat einen wundervollen und sehr angenehmen Schreibstil, schafft es lange Zeit jedoch nicht Spannung aufzubauen. Sie verschenkt in dieser Hinsicht vor allem dadurch so viel Potenzial, dass sie oftmals genau dann den Blickwinkel wechselt, wenn es gerade etwas aufregender werden könnte. Während derartige Perspektivwechsel normalerweise für anhaltende Neugier sorgen, nehmen sie der Geschichte hier das dringend benötigte Tempo und sorgen eher für unnötige Längen, zumal die Autorin nach einem solchen Wechsel auch gern mal bis zu 100 Seiten lang bei der jeweiligen Figur verweilt. Der Prolog weckt beispielsweise großes Interesse an der Gegenwart, danach folgt allerdings ein so langer Sprung in die Vergangenheit, dass man sich kaum noch an die ersten Seiten erinnern kann, als Angie endlich wieder in Erscheinung tritt. So kommt die Handlung erst im letzten Viertel richtig in Schwung, was sich zwar noch positiv auf die Bewertung auswirkt, einen die vorherigen Durststrecken aber nicht mehr vergessen lässt.

Grundsätzlich ist indes nichts dagegen einzuwenden, dass die Geschichte aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt wird, nämlich denen von Angie und Marylin – Mutter und Tochter – wobei Marilyns Kapitel vollständig in der Vergangenheit angesiedelt sind und von ihrem Leben in der Zeit erzählen, in der sie etwa so alt war wie Angie heute, wohingegen Angies Passagen überwiegend in der Gegenwart spielen. Letztere werden manchmal von Rückblenden durchbrochen, die gelegentlich für Verwirrung sorgen, da man mitunter nicht weiß, ob eine Szene sich gerade in der Gegenwart oder der Vergangenheit abspielt. Im Grunde erzählt die Autorin somit zwei Geschichten in einer, die von Marilyn und die von Angie.

Infolgedessen gibt es mehr oder weniger auch zwei zarte Liebesgeschichten, doch obwohl man sowohl James als auch Sam ganz gerne mag, kommen die Emotionen aus keiner der beiden Beziehungen wirklich beim Leser an. Man interessiert sich zwar dafür, zumal die Protagonistinnen Angie und Marilyn beide ebenfalls sympathisch sind – Marilyn mag man fast noch lieber als ihre Tochter – spürt aber keinerlei Funken fliegen. Bei James und Marilyn kann man anfangs zudem nicht ganz nachvollziehen, warum sie sich so zueinander hingezogen fühlen bzw. was sie am jeweils anderen besonders schätzen. Angies Verhalten Sam gegenüber kann man mitunter ebenso wenig verstehen.

Die Handlung ist lange Zeit sehr ruhig, geht trotz einiger guter Ansätze zwischendurch nur schleppend voran und ist insgesamt zu ereignislos. Die Auflösung der aufgeworfenen Probleme erfolgt erst sehr spät, sodass die dringendsten Fragen kurz vor Schluss noch immer offen sind. Erstaunlicherweise gelingt es Ava Dellaira dennoch zumindest einige Fragen zufriedenstellend zu beantworten, ein paar andere Fragen bleiben hingegen offen. Mit manchen Vermutungen liegt man am Ende richtig, mit anderen nicht, denn die Autorin hat zum Glück noch die eine oder andere unerwartete Wendungen auf Lager. So kommt unverhofft sogar noch eines der wohl größten Probleme der us-amerikanischen Gesellschaft zur Sprache. Generell ist der Schluss viel tiefgründiger und ergreifender als erwartet. Gewisse Szenen rühren den Leser schließlich mehrfach zu Tränen, womit endlich die Gefühle transportiert werden, auf die man so lange vergeblich gewartet hat.

Eine erfreuliche Überraschung, die der Klappentext so nicht vermuten lässt, zumal es auch nicht im Mittelpunkt steht, ist darüber hinaus wie eindringlich, doch zugleich authentisch und nicht übertrieben dramatisch die Autorin sich im Verlauf des Buches mit dem Thema Rassismus beschäftigt. Die unaufdringliche Auseinandersetzung mit dieser wichtigen Problematik, die sich rückblickend durch die gesamte Handlung zieht, ist definitiv einer der besten Aspekte des Buches.

FAZIT
Auf der Suche nach dem Kolibri kann inhaltlich leider nur teilweise überzeugen. Die Geschichte ist durchaus interessant und behandelt wichtige Themen, es fehlt ihr jedoch an Spannung, weshalb Ava Dellaira es nicht schafft den Leser richtig zu fesseln oder zu begeistern.

Veröffentlicht am 08.11.2019

ein faszinierender, empfehlenswerter Graphic Novel über einen der wohl bekanntesten französischen Autoren

Victor Hugo
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Victor Hugo – Im Exil ist ein faszinierender, empfehlenswerter Graphic Novel über einen der wohl bekanntesten französischen Autoren, der eine fesselnde und düstere Geschichte erzählt, in der Fakten und ...

Victor Hugo – Im Exil ist ein faszinierender, empfehlenswerter Graphic Novel über einen der wohl bekanntesten französischen Autoren, der eine fesselnde und düstere Geschichte erzählt, in der Fakten und Phantasie gekonnt miteinander verschmelzen.
Der Schriftsteller Victor Hugo ist hier selbst der Protagonist und als Vater auf der Suche nach der Wahrheit über den Tod seiner geliebten Tochter Leopoldine. Er hatte ihren Tod ohnehin nie ganz verwunden, doch seit ihr Geist ihm erschienen ist, lässt ihn die Vergangenheit nicht mehr los. Obwohl die Rückkehr nach Frankreich für ihn als gesuchten Regimegegner überaus gefährlich ist und ihm schlimmstenfalls der Tod droht, wenn er gefasst wird, nimmt er dieses Risiko in Kauf und verlässt das Exil, um in seiner ehemaligen Heimat herauszufinden, was damals wirklich geschah. Dies führt zu spannenden Ermittlungen mit einem mehr als überraschenden Ergebnis, das man so sicher nicht erwartet hätte. Am Rande spielen zudem auch politische Intrigen eine Rolle.

Esther Gil hat im Vorfeld offenkundig ausgiebig recherchiert und es dadurch geschafft einen gelungenen, fließenden Übergang zwischen fiktiver Geschichte und wahren, historischen Ereignissen, realen Personen sowie tatsächlichen Begebenheiten zu gestalten, sodass man nicht ohne Weiteres erkennt, was welcher Quelle zuzuordnen ist. Die Idee Fakten und Fiktion derartig zu vermischen ist eine interessante Herangehensweise, die hier wunderbar umgesetzt wurde. Es erscheint beim Lesen nicht abwegig, dass sich viele Elemente der Handlung in der Tat so ereignet haben könnten.

Die eigentliche Geschichte, die insgesamt etwas weniger als 100 Seiten lang ist, spielt 1853 und die historischen Schauplätze umfassen die beiden Kanalinseln Jersey und Guernsey sowie das französische Festland, einschließlich der Hauptstadt. Die Zustände zur damaligen Zeit in Paris erinnern sofort an Victor Hugos bekanntestes Werk Les Misérables, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass diese Erlebnisse und das Elend auf den Straßen ihn zu diesem Werk inspirierten.

Das Ende ist einerseits erfreulich, andererseits aber auch ein wenig trostlos. Man ist froh, dass diese Zeiten bereits in der Vergangenheit liegen und die Todesstrafe zumindest in Europa mittlerweile endgültig abgeschafft wurde. Außerdem werden am Schluss wichtige Botschaften vermittelt: Vergebung kann manchmal wichtiger und richtiger sein als Rache, vor allem wenn man um die Konsequenzen weiß, und die Trauer über die Toten sollten einen nicht die Lebenden vergessen lassen.

Abschließend folgt noch ein vielseitiges, aufschlussreiches Dossier über Victor Hugo und die realen Hintergründe, auf denen der Graphic Novel basiert, insbesondere die Figuren bzw. Personen, die zwischenmenschlichen Beziehungen und die geschichtlichen Begebenheiten, sowie die Verbindung des Autors Esther Gil zu dem französischen Schriftsteller.

Die gelungenen Illustrationen stammen von Laurent Paturaud, der über einen sehr ansprechenden, aufwendigen und detailreichen Zeichenstil verfügt und mit vielen Schattierungen arbeitet. Die Farben sind durchgängig dunkel und gedeckt gehalten, erinnern manchmal an Sepia, was perfekt zur finsteren Atmosphäre und dem historischen Setting der Geschichte passt. Das Stadtbild von Paris wurde ebenfalls wunderbar eingefangen. Dieses war damals allerdings noch ein ganz anderes, wenngleich einige wenige der bis heute bekannten Sehenswürdigkeiten, darunter die Notre-Dame, bereits standen. Ein weiteres, auch aus heutiger Sicht charakteristisches Bauwerk, das man auf den Zeichnungen entdecken kann, ist zum Beispiel das Pariser Panthéon.

FAZIT
Wer düstere Graphic Novels mit historischem Setting mag, ohne enorm großen Wert auf geschichtliche Genauigkeit zu legen bzw. nichts dagegen hat, dass Fakten hier mit Fiktion vermischt werden, sollte sich Victor Hugo – Im Exil unbedingt näher anschauen.

Veröffentlicht am 08.11.2019

eine gelungene Sammlung abwechslungsreicher Geschichten für die Adventszeit

Schöne Weihnachten! Lieblingsgeschichten für Groß und Klein
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Schöne Weihnachten! – Lieblingsgeschichten für Groß und Klein ist mit seinen insgesamt zehn verschiedenen Texten ein wirklich schönes, abwechslungsreiches Hörbuch für Jung und Alt, das bestens zu den weihnachtlichen ...

Schöne Weihnachten! – Lieblingsgeschichten für Groß und Klein ist mit seinen insgesamt zehn verschiedenen Texten ein wirklich schönes, abwechslungsreiches Hörbuch für Jung und Alt, das bestens zu den weihnachtlichen Festtagen passt und man zum Beispiel wunderbar beim Einpacken der Geschenke hören kann.
Es beginnt mit Warum tut der Nikolaus so heimlich? von Oliver Scherz, einer amüsanten Geschichte über einen kleinen Jungen, der versucht wach zu bleiben, um den Nikolaus zu treffen, aber letztlich doch einschläft – genauso wie seine Schildkröte, die ihn in diesem Fall eigentlich hatte wecken sollen. Man fühlt sich sofort an die eigene Kindheit erinnert, in der sicher fast jeder einmal (oder öfter) erfolglos dasselbe versucht hat.

Happy End im Advent von Edith Schreiber-Wicke ist eine etwas längere Erzählung aus der Sicht eines Katers, der überzeugt ist alle anderen in nahezu allem zu übertreffen und dessen Selbstverliebtheit einen mehrfach zum Schmunzeln bringt. Sein Besitzer ist ein richtiger Weihnachtsmuffel und hat dementsprechend nicht viel für das besinnliche Fest übrig. Ähnlich einem Adventskalender beschreibt der Kater jeden Tag des zwölften Monats und je näher Heiligabend rückt, desto brummiger wird Guido, sein Herrchen. Der Kater hat einen interessanten Blick auf Weihnachten und macht unter anderem faszinierende, für Menschen hingegen eher weniger reizvolle, Verbesserungsvorschläge hinsichtlich der Dekoration. Nach seiner Auffassung wohnt Guido bei ihm, nicht etwa umgekehrt, und er gibt ihm so „liebevolle“ Kosenamen wie „mein Dosenöffner“ – typisch Katze eben. Für Guidos Abneigung gegen Weihnachten gibt es allerdings einen Grund, den der Kater irgendwann nicht länger für sich behalten kann.

Die neue Nachbarin lässt den Muffel darüber hinaus mit der Zeit immer weniger muffelig werden und irgendwann merkt schließlich auch Guido, was der Kater längst weiß: Tina gefällt ihm sehr und Guido vertraut ihr am Ende sogar an, welches Erlebnis ihm das Fest so verdorben hat. Dem Titel entsprechend gibt es am Schluss also noch ein Happy End.

Das Weihnachtswunder von Astrid Frank handelt von einem Jungen, der im Namen des Weihnachtsmannes von einer Weihnachtselfe um Hilfe gebeten wird. Mehr und mehr Menschen und Kinder würden nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben, weshalb es diesem immer schlechter gehe. Der 7-jährige Ben sei nun der letzte Mensch, der noch an ihn glaube, weshalb nur er ihn retten könne. Dazu müsse er aber wieder mehr Leute dazu bringen an den Weihnachtsmann zu glauben.

Obwohl er daran zweifelt der Richtige für diese Aufgabe zu sein, stellt Ben, der herzensgute Junge, der seine Pausenbrote regelmäßig mit einem Obdachlosen teilt, sich natürlich dieser Herausforderung und ein Weihnachtswunder bringt viele der „Ungläubigen“ schließlich zum Umdenken.

Weihnachtswünsche von Michael Ende ist ein zauberhaftes, relativ unbekanntes Gedicht, das sicher nicht jeder kennt und das einen augenblicklich zum Lächeln bringt. Der Weihnachtsmann bringt die Wünsche verschiedener Kinder darin so durcheinander, dass sich die Zeilen stellenweise nicht einmal mehr reimen. Dennoch weiß man genau, was er eigentlich meint und wie es demnach richtig heißen müsste.

In Weihnachtsengel in Not von Hanna Jansen dreht sich alles, wie der Titel schon sagt, um einen in Not geratenen „Engel“, der schließlich Hilfe von einer Nachbarin bekommt, die sich überraschend fürsorglich zeigt und im Gegenzug dafür von dem kleinen Mädchen später zum Essen eingeladen wird, damit sie am Weihnachtabend nicht allein ist. Da die Familie, die hier im Vordergrund steht, aus Polen stammt, erfährt man nebenbei außerdem noch etwas über die eine oder andere polnische Weihnachtstradition.

Das Ferkelchen von Bethlehem von Joachim Friedrich ist eine interessante Abwandlung der biblischen Weihnachtsgeschichte, in der ein kleines Ferkel eine besondere Rolle spielt.

Die lustige Geschichte Niklas und die Staub-Schlamuffels von Oliver Pötzsch, die einen selbst als Erwachsenen sehr zum Schmunzeln bringt, ist perfekt für all jene, die es genauso sehr hassen aufzuräumen wie der Protagonist Niklas und liefert zugleich eine passende Ausrede dafür es nicht zu tun.

Ulrike Kuckero steuert mit Die Überraschung eine niedliche Erzählung über einen kleinen Bären bei, der so erbost darüber ist versehentlich verraten zu haben, was er Mama und Papa Bär zu Weihnachten schenkt, dass er sein Päckchen in den Müll wirft und dann am nächsten Tag verzweifelt versucht es zurückzubekommen, weil er sonst kein Geschenk für seine Eltern hat.

Eine etwas merkwürdige Geschichte, deren Botschaft sich einem als Leser nicht so richtig erschließt, ist dagegen Das Eselchen und der kleine Engel von Otfried Preußler. Irgendwie versteht man leider nicht, was der Autor einem damit sagen will.

Als letztes folgt Weihnachten ist überall von Sabine Bohlmann, eine offensichtlich etwas neuere, ziemlich moderne Erzählung, über ein unfreiwilliges Weihnachtsfest auf einem deutschen Flughafen. Diese schöne, wahrlich weihnachtliche Geschichte bringt noch einmal zur Geltung, was an Weihnachten wirklich wichtig ist, und stellt daher einen gelungenen Abschluss dieses empfehlenswerten Hörbuchs dar.

Die einzelnen Sprecher – Rufus Beck, Bürger Lars Dietrich, Annette Frier sowie Johann von Bülow – tragen ihre jeweiligen Texte allesamt gekonnt und unterhaltsam vor, wobei vor allem Bürger Lars Dietrich und Johann von Bülow positiv herausstechen.

FAZIT
Schöne Weihnachten! – Lieblingsgeschichten für Groß und Klein ist eine gelungene Sammlung abwechslungsreicher Geschichten für die Adventszeit, die man alle Jahre wieder genießen kann. Spätestens beim Abspielen des Hörbuchs kommt mit Sicherheit Weihnachtsstimmung auf.

Veröffentlicht am 08.11.2019

noch immer so unterhaltsam, dass es vermutlich nicht lange dauern wird bis man zum nächsten Abenteuer von Rebecca Brandon, geborene Bloomwood, greift

Prada, Pumps und Babypuder
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Prada, Pumps und Babypuder ist eine großartige Fortsetzung, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringt und mühelos mit den ebenso unterhaltsamen Vorgängern mithalten kann. Auch der fünfte Band ist ausgesprochen ...

Prada, Pumps und Babypuder ist eine großartige Fortsetzung, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringt und mühelos mit den ebenso unterhaltsamen Vorgängern mithalten kann. Auch der fünfte Band ist ausgesprochen amüsant und durchweg fesselnd, allerdings ist man, da es sich erneut um eine stark gekürzte Version handelt, viel zu schnell am Ende angelangt, jedenfalls deutlich schneller als es einem lieb ist.
Die Protagonistin Becky ist so liebenswert, charmant und chaotisch wie bisher und kauft wie gewöhnlich zu viel ein – dieses Mal jedoch nicht nur für sich selbst, sondern vor allem für das Baby, das sie erwartet. Ihre typischen Eigenheiten mögen bei anderen manchmal für komische Blicke sorgen, zahlen sich am Ende aber meist für sie aus, im wahrsten Sinne. Sie hat nämlich durchaus gute Ideen, von denen andere letztlich sogar profitieren. Geld bzw. der Umgang damit sind aufgrund ihrer Shopping-Leidenschaft nach wie vor problematisch für sie, doch definitiv nicht das wichtigste in ihrem Leben, denn das sind eindeutig ihre Familie und ihre Freunde.

Luke hat zwar ebenfalls seine Fehler, ist aber weiterhin überaus sympathisch und obwohl er und Becky so verschieden sind, sind sie noch immer ein tolles Paar. Sie haben manchmal Geheimnisse voreinander, halten jedoch stets zusammen, wenn es darauf ankommt. Es läuft bei ihnen eben nicht immer alles nach Plan – in wessen Leben tut es das schon?

Im Verlauf der Geschichte scheint es wegen der Einmischung einer dritten Person in der Ehe zwischen Becky und Luke etwas zu kriseln. Obschon man im Grunde überzeugt davon ist, dass eine gewisse Figur lügt und unmöglich die Wahrheit sagen kann, bleiben sowohl beim Leser als auch bei Becky ein paar kleine Restzweifel bestehen, deren Ausräumung man kaum erwarten kann. Man sehnt die dringend benötigte Aussprache regelrecht herbei, um endlich Gewissheit zu haben und aufatmen zu können. Die Charaktere, die für die Probleme verantwortlich waren, bekommen letztlich außerdem das, was sie verdienen.

Beckys Familie, einschließlich ihrer Halbschwester Jess, und ihre beste Freundin Suze sind natürlich ebenfalls wieder mit von der Partie und stehen Becky während ihrer Schwangerschaft sowie allen anderen Schwierigkeiten bei.

Im Gegensatz zum Vorgänger wird der fünfte Band, genauso wie die anderen Teile, erfreulicherweise wieder von Maria Koschny gelesen, die das wirklich großartig macht. Nach nunmehr vier Hörbüchern mit ihr als Sprecherin denkt man beim Klang ihrer angenehmen Stimme sofort an Becky und hat nie das Gefühl einen Text vorgelesen zu bekommen, sondern eher dem Monolog einer guten Freundin zu lauschen, wozu insbesondere die Ich-Perspektive beiträgt.

Am Ende freut man sich schon sehr auf den sechsten Teil, vor allem weil dieser trotz einer weiterhin gekürzten Version ein etwa doppelt so langes Hörvergnügen verspricht. Die beiden darauffolgenden Bände sind dann sogar erstmals ungekürzt.

FAZIT
Prada, Pumps und Babypuder ist der fünfte Band der insgesamt überaus empfehlenswerten Shopaholic-Reihe. Die Geschichte der sympathischen, leicht shopping-süchtigen Protagonistin ist noch immer so unterhaltsam, dass es vermutlich nicht lange dauern wird bis man zum nächsten Abenteuer von Rebecca Brandon, geborene Bloomwood, greift.