Im ersten Teil der Haribo-Saga geht es um die Anfänge des Süßigkeitenkonzerns Haribo, gegründet von Hans Riegel aus Bonn. Die Geschichte umfasst einen Zeitraum von 1908 bis 1939 und beschreibt die Zeit ...
Im ersten Teil der Haribo-Saga geht es um die Anfänge des Süßigkeitenkonzerns Haribo, gegründet von Hans Riegel aus Bonn. Die Geschichte umfasst einen Zeitraum von 1908 bis 1939 und beschreibt die Zeit vom Schulabschluss bis zum Beginn des zweiten Weltkriegs. Teilweise werden riesige Zeitsprünge gemacht, aber am Anfang jeden Kapitels sind Ort und Zeit notiert.
Ich bin in dem Buch gerne in eine andere Zeit abgetaucht. Alles wirkt sehr authentisch. Es herrschten andere Sitten, Konventionen und ein anderer Zeitgeist. Auch das politische Geschehen wird thematisiert.
Hans Riegel und seiner späteren Frau Gertrud Vianden wurde es nicht leicht gemacht. Allen Widerständen zum Trotz (schon der Vater von Hans wollte nicht, dass er Bonbonkocher wird) schaffen sie es, einen Weltkonzern zu gründen, denn sie glauben an ihren Traum.
Die Charaktere wirken lebendig und gerade Hans verändert sich im Laufe der Jahre, leider nicht nur im positiven Sinne — er muss mit Rückschlägen, niederträchtigen Konkurrenten und Marktveränderungen, ausgelöst durch die aufstrebende Partei NSDAP, zurechtkommen.
Viel über die Kunst der Bonbonherstellung erfährt man leider nicht in dem Roman, dafür gibt es Einblicke in das Leben der Familien Riegel und Vianden.
Hinter dem Pseudonym Katharina von der Lane verbirgt sich das Autorinnenduo Christiane Omasreiter und Kathrin Scheck. Für mich ist es immer wieder faszinierend, wie ein Roman aus der Feder von zwei Personen entstehen kann.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass es keine Zusammenarbeit mit Haribo gab und in dem Roman Fakten mit Fiktion verschmelzen. Lediglich die Eckdaten stimmen, beim Rest haben die Autorinnen viel Fantasie und Erzählgeschick bewiesen.
Gestört hat mich, dass es eine fiktive Geliebte in dem Roman gibt. Das hinterlässt im Hinblick auf die Echtheit der Person einen faden Beigeschmack.
Meine Bewertung: 4/5 Sternen. Bereits im Februar 2025 erscheint die Fortsetzung „Haribo - Goldene Zeiten brechen an“, worauf ich mich schon freue.
Meine Begeisterung für die Bücher von Jonas Jonasson ist kein Geheimnis und so musste ich natürlich auch seinen neuesten Roman schnellstmöglich in den Händen halten — danke für das Rezensionsexemplar!
Das ...
Meine Begeisterung für die Bücher von Jonas Jonasson ist kein Geheimnis und so musste ich natürlich auch seinen neuesten Roman schnellstmöglich in den Händen halten — danke für das Rezensionsexemplar!
Das Cover fügt sich in den Stil der vorherigen Bücher ein, wobei das prominent dargestellte Schwein schon etwas speziell ist — insbesondere, da es zwar um manche Schweinerei, aber insgesamt doch eher weniger um Schweinezucht geht in diesem Buch. Wie immer bei Jonas Jonasson bekommt man eine etwas andere Geschichte, als man zunächst erwartet.
Andererseits liefert Jonasson wieder verlässlich, was man von ihm inzwischen auch erwartet: Einen Wohlfühlroman, perfekt für die kommende dunkle Jahreszeit und lange Leseabende. Wie immer gespickt mit viel Humor, speziellem Sprachwitz (deswegen auch ein großes Lob für die Übersetzung an Astrid Arz) und interessanten Wendungen.
Inzwischen habe ich mich natürlich an die überraschenden Wendungen gewöhnt, so dass Jonassons Ideen nicht mehr ganz so ausgefallen daher kommen, wie in den ersten Büchern. Ich schrieb es schon bei der Rezension zu „Wie die Schweden das Träumen erfanden“, dass die Geschichten inzwischen realistischer sind — fast könnte man glauben, es sei tatsächlich genau so passiert!
Die Geschichte vom Sohn des Schweinezüchters, der dann Pächter, fast Landstreicher und Schnapsbrenner wird, und seinen Freunden ist herzerwärmend und einfach schön zu lesen. Es gibt wieder mehr Wendungen als im letzten Roman, diesmal sind es über 430 unterhaltsame Seiten geworden.
Von allen Büchern von Jonas Jonasson, die ich bisher gelesen habe, spielt es am weitesten in der Vergangenheit. Das Schweden des 19. Jahrhunderts wird als sehr arm beschrieben, das ärmste Land Europas, in dem die Bevölkerung auf dem Land mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen hat — allen voran dummen und selbstsüchtigen Adligen.
Anders als in „Der Massai, der in Schweden noch eine Rechnung offen hatte“ sind die Figuren wieder mit mehr Tiefe ausgestattet und die Unterscheidung zwischen Gut und Böse mit den immer mal vorkommenden Gesetzesverstößen gelingt deutlich besser.
„Der verliebte Schwarzbrenner und wie er die Welt sah“ ist wieder ein gelungener Feel Good-Roman, der mir besser gefallen hat als die beiden genannten Bücher und damit 4,5/5 Sternen bekommen muss, auf dem Niveau von „Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt“.
Drei Bücher, eine Rezi — zwar bin ich erst durch Werbung für den neunten (!) Band der Mara Billinsky-Reihe auf selbige aufmerksam geworden, dann wollte ich die Reihe aber natürlich chronologisch korrekt ...
Drei Bücher, eine Rezi — zwar bin ich erst durch Werbung für den neunten (!) Band der Mara Billinsky-Reihe auf selbige aufmerksam geworden, dann wollte ich die Reihe aber natürlich chronologisch korrekt beginnen. Und da ich in der Onleihe meiner hiesigen Bücherei gleich die ersten drei Bände in einem mehr als 1000 Seiten umfassenden E-Book ausleihen konnte, habe ich sie auch in einem Zug (zeitweise war das auch sprichwörtlich korrekt) gelesen. Und bevor ich mich den weiteren sechs Bänden widme, erscheint die Rezension des ersten Drittels.
Klappentexte
Blinde Rache
Tattoos, schwarze Kleidung, raue Schale: Mara Billinsky eckt an. Auch bei ihren neuen Kollegen in der Frankfurter Mordkommission, von denen sie nur "die Krähe" genannt wird. Niemand traut Mara den Job wirklich zu, schon gar nicht ihr Chef, der sie lieber auf Wohnungseinbrüche ansetzt. Aber dann erschüttert eine brutale Mordserie die Mainmetropole. Mara sieht ihre Chance gekommen. Sie will beweisen, was in ihr steckt. Auf eigene Faust beginnt sie zu ermitteln – und kommt dem Täter dabei tödlich nah…
Lautlose Schreie
In Frankfurt wurden auf einem Feld die vergrabenen Leichen von sieben Jugendlichen aufgefunden. Die Narben an ihren Körpern deuten auf ein Martyrium kurz vor dem Tod hin. Kommissarin Mara Billinsky will sich mit voller Kraft in die Ermittlungen stürzen. Doch mit ihrer Sturheit und ihren unkonventionellen Methoden verstört sie ihren Chef wie auch den neuen Staatsanwalt – und wird von dem Fall abgezogen. Als sie trotzdem weiterermittelt, kommt sie einem Verbrechen auf die Spur, das ihr das Blut stocken lässt.
Brennende Narben
Die Vergangenheit lässt der eigenwilligen Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky keine Ruhe. Der Mörder ihrer Mutter wurde nie gefunden. Zudem halten der Mord an einer Edel-Prostituierten und ein Bombenanschlag auf der Autobahn das gesamte Kripo-Team in Atem. Eines Tages erhält Mara eine anonyme Warnung: Der "Wolf" sei in der Stadt und im Visier habe er: sie! Als Mara endlich erkennt, dass sie und ihre Kollegen nur Spielfiguren in einem kaltblütigen Krieg sind, ist es fast zu spät...
Mara Billinsky ist eine untypische Polizistin: Tätowiert, Piercings, immer schwarz gekleidet, eigenwillig, ohne Respekt vor Autoritäten. Nach einigen Jahren in Düsseldorf kehrt sie nach Frankfurt in ihre Heimatstadt zurück, um bei der Mordkommission zu arbeiten. Dort hat man, nach einer schwierigen ersten Episode vor ihrer Zeit in Düsseldorf, nicht gerade auf sie gewartet. Als Einzelgängerin hat Mara Billinsky auch keinen herzlichen Empfang erwartet — dennoch macht ihr die Ausgrenzung ihrer Kollegen zu schaffen. Sie stürzt sich Hals über Kopf in die Ermittlungen, egal wie aussichtslos sie zunächst erscheinen mögen, welche Steine ihr in den Weg gelegt werden oder wie oft ihr gesagt wird, sie befinde sich auf dem Holzweg.
Während sie von ihren Kollegen mehr oder weniger offen „Krähe“ genannt wird, wird ihr zugewiesener Partner Jan Rosen bald „Spatz“ genannt — was ihn weit mehr trifft. Dass die beiden dennoch zu einem Team werden, ist weniger überraschend als es ihre konträr angelegten Charaktere zunächst scheinen lassen. Dass zudem einige Kapitel aus seiner Perspektive geschrieben sind und er im Laufe der Zeit eine Entwicklung nimmt, hat mir gut gefallen.
Die drei Bücher widmen sich jeweils einem oder mehreren Mordfällen, die stets in die organisierte Kriminalität führen — Mafia, Menschen- und Organhandel, Prostitution und Drogenschmuggel. Über die ersten drei Bände spannt sich ferner die Suche nach dem Mörder von Mara Billinskys Mutter, die Mara einst als Kind leblos in der Familienvilla im Frankfurter Westend vorfand.
Dass Mara Billinsky grundsätzlich aus der Oberschicht stammt, aber durch eine schwierige Kindheit und Jugend einen alles andere als geradlinigen Weg genommen hat, macht sie zu einem besonderen und vielschichtigen Charakter. Ich habe stets mit ihr mitgefiebert und konnte den Reader oft nicht aus der Hand legen. Die von Leo Born aufgebaute Spannung lag dabei für meinen Geschmack immer auf dem richtigen Level — nicht zu effektheischend und dennoch ein Pageturner.
Wir erfahren viel über Maras innere Zerrissenheit, die Dämonen ihrer Jugend und wie sie es wieder zurück in ein geregeltes (wenn man es denn so nennen kann) Leben geschafft hat. Warum sie dann allerdings mit bestimmten Typen im Bett gelandet ist, war für mich in einem Fall erst im Nachhinein und im anderen bisher gar nicht verständlich. Ansonsten steht die Jagd nach Mördern und anderen Verbrechern im Mittelpunkt und Mara Billinskys Risikofreude ohne Rücksicht auf ihr eigenes Wohlergehen zieht sich wie ein roter Faden durch die drei Bücher.
Es lässt mich schmunzeln, dass Autor Oliver Becker, der sich hinter dem Pseudonym Leo Born verbirgt, zunächst mit der „Krähentochter“, einer Reihe historischer Romane, Erfolge feierte, und dann mit der „Krähe“ im Thrillergenre ebenso reüssierte. Es ist zu lesen, dass er weder Thriller noch eine Reihe schreiben wollte und selbst vom Erfolg der Billinsky-Bücher überrascht sei — was zeigt, dass man in der Literatur einfach nicht planen und sich eine ganz eigene Dynamik ergeben kann.
Ich bin über die drei Bücher ein Mara Billinsky-Fan geworden, vergebe für die ersten drei Bände 4/5 Sternen und kann sie allen ans Herz legen, die einer starken, unkonventionellen Ermittlerin folgen wollen.
Aus Neugier griff ich zu „Queen of Thieves and Shadows“ — nicht ahnend, welches Highlight ich in den Händen hielt.
Tagsüber ist die 24-jährige Elaine die Heilerin in Diensten des Königs Kieran, nachts ...
Aus Neugier griff ich zu „Queen of Thieves and Shadows“ — nicht ahnend, welches Highlight ich in den Händen hielt.
Tagsüber ist die 24-jährige Elaine die Heilerin in Diensten des Königs Kieran, nachts führt sie eine Gruppe von Räuberinnen an, die das Blut der Göttin Danu in sich tragen und vom König bekämpft werden, den sogenannten Túatha Dé Danann. Ihr Ziel ist es, Danu auf den Thron zurückzubringen und dadurch den Winter zu beenden, der seit ihrem Sturz herrscht. Wird der König ihr falsches Spiel durchschauen?
Von Anfang an war ich fasziniert von der Geschichte, die von einer weiblichen Robin Hood gepaart mit irischer Mythologie vor mittelalterlicher Kulisse erzählt.
Im Anhang ist ein Glossar zu finden — ich habe es aber nicht gebraucht, denn die Autorin schafft es, die magische Welt im Text zu erklären.
Besonders die Protagonistin hat mir gefallen: Elaine ist ein starker Charakter, steht für Gerechtigkeit ein und scheut nicht vor blutigen Auseinandersetzungen zurück. Sie weiß mit Pfeil und Bogen umzugehen, ist stark, taff und loyal. Sie hat ein großes Herz und gegenüber Schwachen kommt ihre Sanftmut zutage.
Nur dass Elaine und Kieran sich näher kommen, konnte ich voraussehen — das lässt sich aus dem Klappentext ableiten. Hier haben wir das typische „was sich liebt, das neckt sich“-Spiel, auch genannt „enemies to lovers“, und das hat mir beim Lesen viel Freude bereitet.
Alle anderen Wendungen waren eine absolute Überraschung für mich und gipfeln in einer herzberührenden Tragik, die das Buch für mich zu einem Highlight werden lassen.
Erwähnenswert ist auch, dass das Buch ein Einzelband ist. So viel Handlung und Gefühl in ein einziges Buch zu packen, schaffen nicht viele Fantasy-Autoren.
Selbst der angekündigte „Spice“ wirkte nicht aufgesetzt oder fehl am Platz, sondern fügte sich stimmig ein.
Das Buch „Queen of Thieves and Shadows“ besticht durch seine Andersartigkeit und ich spreche eine volle Leseempfehlung für dieses Highlight aus: 5*/5 Sternen.
Zum Inhalt: Das Londoner Ehepaar Daphne und Dominic hat früh geheiratet und nach drei Jahren Ehe, wo sich der Alltag eingeschlichen hat und das Sexleben nahezu zum Erliegen gekommen ist, beschließen die ...
Zum Inhalt: Das Londoner Ehepaar Daphne und Dominic hat früh geheiratet und nach drei Jahren Ehe, wo sich der Alltag eingeschlichen hat und das Sexleben nahezu zum Erliegen gekommen ist, beschließen die beiden, ihre Ehe zu öffnen. Das Vorhaben ist an folgende Bedingungen geknüpft, die sogenannte „Freiheitsklausel“: Nur eine Nacht im Jahr, nicht zweimal mit derselben Person und Stillschweigen gegenüber allen anderen, auch unter dem Ehepaar.
Meine Aufmerksamkeit wurde schon durch das Cover geweckt, auf dem der Kopf einer sinnlichen Frau abgebildet ist und nach Sichtung des Inhalts war mir klar: Ich bin neugierig auf die Geschichte von Daphne und Dominic und gespannt darauf, ob ihre Beziehung stark genug für neue Erfahrungen ist.
Flüssig und gut zu lesen ist das Buch aus beiden Perspektiven geschrieben und umfasst fünf Jahre, in denen es um die Entwicklung der beiden Protagonisten, heiße bis lustige Bettszenen und leckere Rezepte geht, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Als eine Art Bewältigungsstrategie hat Daphne nämlich ihren Blog „Bekenntnisse einer hochemotionalen Köchin“ ins Leben gerufen, in dem sie neben Essen auch ihre Gefühle verarbeitet. Die Szenen lockern den Text deutlich auf und streuen eine große Portion Humor mit ein.
Daphnes Entwicklung von einer grauen Maus mit wenig Selbstwertgefühl zu einer starken, selbstbewussten Frau war inspirierend, aber auch etwas vorhersehbar. Der Charakter von Dominic hingegen blieb eher blass und wird zum klischeehaften Schwerenöter. Hier hätte ich mir mehr Facetten als schwarz und weiß gewünscht, auch wenn (oder weil) es ein Buch von einer Frau für Frauen ist.
Trotz allem war es schön zu lesen, wie offen Hannah Sloane mit dem Tabuthema „einvernehmlicher außerehelicher Sex“ umgeht und an der traditionellen Definition einer Ehe rüttelt. Ich vergebe 4/5 Sternen und eine Leseempfehlung!