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Veröffentlicht am 14.04.2025

Sorindas Geschichte

Vengeance of the Pirate Queen - Fürchte meine Rache
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Band drei – und was für ein Abschluss! „Vengeance of the Pirate Queen“ ist das Finale der Piratinnen-Reihe von Tricia Levenseller, und diesmal steht Sorinda im Mittelpunkt. Bisher war sie die schweigsame ...

Band drei – und was für ein Abschluss! „Vengeance of the Pirate Queen“ ist das Finale der Piratinnen-Reihe von Tricia Levenseller, und diesmal steht Sorinda im Mittelpunkt. Bisher war sie die schweigsame Assassinin im Schatten, doch jetzt bekommt sie ihr eigenes Schiff – und eine gefährliche Mission.

Was als Auftrag beginnt, wird schnell zu ihrer Geschichte. Denn Sorinda kann zwar lautlos töten, aber Gefühle wegdrücken? Das ist eine ganz andere Liga. Auf ihrer Reise wird klar: Jetzt steht sie im Mittelpunkt, auch wenn sie sonst lieber im Schatten bleibt. Sie ist die Kapitänin und alle schauen zu ihr auf und als sie auch noch versehentlich den König der Tiefe weckt, steht sie komplett im Mittelpunkt.

Ihr Mantra seit Kindheitstagen lautet: Du kannst keine Angst vor der Dunkelheit haben, wenn du selbst das Monster bist, das in den Schatten lauert. Doch Sorinda ist mehr als das – wir bekommen einen Blick hinter die kühle Fassade, auf ihre Vergangenheit, ihre Ängste und ihr Herz. Und das gehört längst Kearan, auch wenn sie es sich nur zögerlich eingesteht.

Tricia Levenseller bleibt sich treu: Es gibt Action, Piratenflair, starke Frauenfiguren und eine Prise Romantik – ohne zu verkitschen. Tiefgang? Nicht allzu viel, aber das ist okay. Diese Reihe will unterhalten, mit schnellen Dialogen, Spannung, Action und jeder Menge Frauenpower.

Wer Piratengeschichten mag und ein Herz für toughe, aber verletzliche Heldinnen hat, sollte sich die Reihe definitiv ansehen. Sorinda bekommt mit diesem Band endlich die Bühne, die sie verdient – ein gelungener Abschluss.

4/5 Sternen – weil es einfach wieder ein tolles Piratenabenteuer ist.

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Veröffentlicht am 07.04.2025

Ein echter Pageturner!

Die Kollegin – Wer hat sie so sehr gehasst, dass sie sterben musste?
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Freida McFadden ist bekannt für ihre nervenaufreibenden Thriller – und ist für mich die Queen der Plottwists. Auch dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, ein echter Pageturner ...

Freida McFadden ist bekannt für ihre nervenaufreibenden Thriller – und ist für mich die Queen der Plottwists. Auch dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, ein echter Pageturner mit bestem Nervenkitzel.
Im Mittelpunkt steht Dawn Schiff, eine schüchterne und etwas sonderbare Buchhalterin, die in ihrem Büroalltag nicht gerade beliebt ist. Sie hat klare Routinen, mag keine sozialen Interaktionen und ihr liebstes Gesprächsthema sind Schildkröten (!). Doch als sie nicht zur Arbeit erscheint, beginnt ihre Kollegin Natalie – charmant, selbstbewusst und hübsch, sich Sorgen um Dawn zu machen. Als Natalie zu Dawns Haus fährt, um nach dem rechten zu sehen beginnt alles aus dem Ruder zu laufen.
McFadden spielt meisterhaft mit Perspektiven und den Erwartungen wer gut oder böse ist, wer die Wahrheit sagt, oder manipuliert. Die Geschichte ist clever konstruiert und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Der Schreibstil ist flüssig und die kurzen Kapitel und eingeschobenen E-Mails treiben das Tempo an und lassen einen regelrecht durch die Seiten fliegen. Besonders beeindruckend ist die subtile Art, mit der McFadden Spannung aufbaut – ein leichtes Unbehagen, das sich immer weiter steigert.
Ich mochte die Serie „How to get away with murder“ und „Die Kollegin“ hat mir ähnliche Vibes beschert.
Leider blieb in diesem Buch der große Twist aus, aber das hat der Geschichte nicht geschadet.
Fazit: „Die Kollegin“ ist ein packender Psychothriller, der einen in die dunklen Abgründe der menschlichen Psyche eintauchen lässt. Wer psychologische Spannung mit Wendungen liebt, wird dieses Buch verschlingen. Für mich eine klare Leseempfehlung für Freundinnen und Freunde der Spannungsliteratur und ich kann nur 5 von 5 Sternen vergeben!

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Veröffentlicht am 05.04.2025

Ein starkes Buch!

Wild wuchern
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Es sind oft die schmalen Bücher, die am tiefsten schneiden. Wild Wuchern ist so eines. Gerade einmal 200 Seiten, aber jede davon vibriert. Mit etwas Ungesagtem, das sich langsam an die Oberfläche tastet. ...

Es sind oft die schmalen Bücher, die am tiefsten schneiden. Wild Wuchern ist so eines. Gerade einmal 200 Seiten, aber jede davon vibriert. Mit etwas Ungesagtem, das sich langsam an die Oberfläche tastet. Leise, aber unaufhaltsam.

Marie ist auf der Flucht. Vor was, bleibt lange im Nebel. Sie sucht Zuflucht bei Johanna, ihrer Cousine, die allein in einer Hütte hoch oben in den Tiroler Bergen lebt. Einsamkeit als Lebensform. Rückzug als Widerstand.

Die beiden Frauen könnten unterschiedlicher kaum sein: Marie – blond, schön. Johanna – dunkelhaarig, kantig. Doch zwischen ihnen spannt sich eine unsichtbare Linie, gezogen aus Erinnerungen, Erwartungen, Verletzungen. Die Rollen, die man ihnen zugeschrieben hat, waren nie dieselben – und doch tragen beide die Schwere von dem, was man ihnen mitgegeben hat.

Die Sprache in Wild Wuchern ist ein Ereignis für sich. Poetisch, bildreich, durchzogen von österreichischem Dialekt, ohne jemals zu sehr zu wollen. Der Roman kommt ohne Kapitel aus, als würde er sagen: Dies ist ein einziger Strom, ein Atemzug, eine Erinnerung, die sich nicht zerteilen lässt.

Wild Wuchern erzählt von Herkunft, Erwartungen, Zuschreibungen. Und von der leisen Rebellion, die darin liegt, auszubrechen – oder einfach nur auszuhalten. Es stellt keine Fragen in Großbuchstaben, es sucht nicht nach Antworten. Es lässt Raum. Für das, was zwischen den Zeilen wächst.

Ein stilles, starkes Buch. Eins, das bleibt.

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Veröffentlicht am 03.04.2025

Ein außergewöhnliches Buch

Die Vegetarierin (Geschenkausgabe)
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Von dem Buch „Die Vegetarierin“ habe ich mir einen Blick in die südkoreanische Kultur erhofft und ich war sehr neugierig auf die Geschichte von der Literaturnobelpreisträgerin.

Mit nur 174 Seiten erzählt ...

Von dem Buch „Die Vegetarierin“ habe ich mir einen Blick in die südkoreanische Kultur erhofft und ich war sehr neugierig auf die Geschichte von der Literaturnobelpreisträgerin.

Mit nur 174 Seiten erzählt Han Kang eine Geschichte, die sowohl packend als auch verstörend ist und den Leser dazu anregt, über gesellschaftliche Normen nachzudenken. Besonders prägend für das Buch ist die groteske, teilweise abstoßende Darstellung von Ereignissen, die den Leser immer wieder schockieren und gerade das hatte eine gewisse Sogwirkung auf mich.

Im Zentrum steht Kim Yong-Hye, die titelgebende „Vegetarierin“, die sich in einer Gesellschaft, in der das Essen von Fleisch eine Selbstverständlichkeit ist, dazu entscheidet, Vegetarierin zu werden. Diese Entscheidung wird von ihrer Familie und ihrer Umgebung mit Empörung aufgenommen, da sie gegen die tief verwurzelten Traditionen und Normen verstößt. Sie träumt davon eine Pflanze zu sein und das Buch beschreibt ihre Verwandlung.

Die Geschichte wird in drei Teilen erzählt, wobei jeder Abschnitt aus der Perspektive eines anderen Familienmitglieds geschrieben ist. Im ersten Kapitel erfahren wir von Chongs Sicht, dem Ehemann der Vegetarierin. Er schildert, wie er mit der Verwandlung seiner Frau zu kämpfen hat und sich zunehmend abgestoßen von ihr fühlt. Der zweite Teil wird aus der Sicht des Mannes von Kim Yong-Hyes Schwester Kim In-Hye erzählt. Dieser Künstler ist von der Vegetarierin besessen, macht sie zu seinem Kunstobjekt. Im dritten Teil sehen wir die Geschichte aus der Sicht von Kim In-Hye, die zwei Jahre nach der Verwandlung ihrer Schwester die Vegetarierin in der Psychiatrie besucht. Hier wird sie mit der Diagnose ihrer Krankheiten konfrontiert.

Die düstere Atmosphäre, die Han Kang im Buch erschafft, bleibt auch nach dem Lesen noch lange im Kopf. Das Ende bleibt offen und lässt viel Raum für Interpretationen. Für mich ist „Die Vegetarierin“ ein außergewöhnlichen Werk, das noch lange nachhallt und sich von anderen Geschichten abhebt.

Fazit: „Die Vegetarierin“ ist ein verstörendes, aber faszinierendes Buch, das mit einer außergewöhnlichen Erzählweise und eindrucksvollen Charakteren aufwartet. Es regt zum Nachdenken an und bleibt nach dem Lesen noch lange im Gedächtnis. 4/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.04.2025

Frauen und Alkohol – Ein wichtiges Buch, das aufklärt und sensibilisiert

Frauen und Alkohol
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Alkohol ist für viele Frauen ein fester Bestandteil des Alltags – sei es zur Entspannung, zum Feiern oder als Bewältigungsstrategie. Doch wann wird der Konsum problematisch? Und warum trinken Frauen anders ...

Alkohol ist für viele Frauen ein fester Bestandteil des Alltags – sei es zur Entspannung, zum Feiern oder als Bewältigungsstrategie. Doch wann wird der Konsum problematisch? Und warum trinken Frauen anders als Männer? Diesen Fragen geht Nathalie Stübens und Falk Kiefers Buch „Frauen und Alkohol“ mit wissenschaftlicher Expertise, gesellschaftlicher Analyse und persönlichen Einblicken nach.
Besonders eindrücklich sind die fünf fiktiven Frauencharaktere – Helga, Sabine, Carmen, Jamila und Elena – deren Geschichten unterschiedliche Wege in die Abhängigkeit und mögliche Auswege zeigen. Man fühlt mit ihnen, fiebert mit, hofft, dass sie einen Ausweg finden. Die Biografien sind dabei eng mit den gesellschaftlichen Normen ihrer jeweiligen Generation verknüpft. So wird deutlich, wie sehr auch kulturelle Prägungen und gesellschaftliche Erwartungen den Alkoholkonsum beeinflussen.
Was das Buch so wertvoll macht, ist die sachliche, fundierte Sprache, die dennoch empathisch bleibt. Es klärt auf, ohne zu belehren, und regt zum Nachdenken an: Wie viel Alkohol gehört zu meinem Leben? Beeinträchtigt er meine Lebensqualität? Die Menge spielt dabei nicht die größte Rolle – es geht um den Stellenwert, den Alkohol einnimmt.
Besonders spannend ist die kritische Auseinandersetzung mit der Alkohollobby: Hersteller suggerieren, dass Alkohol Genuss, Lebensqualität und Kultur bedeutet. Doch wehe, jemand hat seinen Konsum nicht unter Kontrolle – dann folgen Stigmatisierung und Scham. Dabei ist Alkohol ein Zellgift und verursacht oder fördert mehr als 200 Krankheiten! Dennoch wird er verherrlicht, und viele Menschen betrügen sich selbst, indem sie ihn als harmlos einstufen.
Neben der Analyse der Problematik bietet das Buch auch Lösungsansätze: Wie kann man Alkoholprobleme bei anderen ansprechen? Welche Motivationsphasen durchläuft jemand, der mit dem Trinken aufhören möchte? Und welche Alternativen gibt es? Es wird auch beleuchtet, wie sich die mediale Berichterstattung über Alkohol in den letzten Jahren verändert hat und wie sich die Sober-Bewegung entwickelt.
Fazit: „Frauen und Alkohol“ ist eine wichtige Lektüre für alle, die sich mit dem Thema auseinandersetzen möchten. Mir hat das Buch viele Aha-Momente beschert und komplett abgeholt. Ich fühle mich gestärkt in Zukunft auf Alkohol zu verzichten. Dafür vergebe ich eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

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