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Veröffentlicht am 21.10.2022

Die Familiensage geht weiter

Café Hoffnung
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Spielte der erste Teil rund um das Café und Hotel König Augustin auf Sylt noch in den 50er und 60er Jahren, so machen wir jetzt einen großen Zeitsprung in die Zeit, die geprägt von Dauerwellen, schrillen ...

Spielte der erste Teil rund um das Café und Hotel König Augustin auf Sylt noch in den 50er und 60er Jahren, so machen wir jetzt einen großen Zeitsprung in die Zeit, die geprägt von Dauerwellen, schrillen Klamotten, Schulterpolstern und Walkmans war: die 80er Jahre! Brits Tochter Kari ist mittlerweile erwachsen und sie ist jetzt die Hauptperson der Geschichte.

Kari hat so gar keine Lust auf irgendwelche Verpflichtungen und ihre Eltern und will ihr eigenes Leben führen. Ihr ist alles recht, um aus dem Elternhaus wegzukommen und sie trifft Entscheidungen, die nicht immer gut für sie sind. Zum Beispiel heiratet sie den Modedesigner Mike Heiser und steht plötzlich in der Öffentlichkeit. Als sie erfährt, dass Olaf nicht ihr leiblicher Vater ist, bricht sie den Kontakt zu ihren Eltern ab und landet irgendwann ausgerechnet in dem Entbindungsheim, in dem sie selbst zur Welt kam. Ob sie dann wohl merken wird, wer wirklich wichtig für sie ist?

Es war schön, in der Geschichte alte Bekannte wie Romy, die Verwandschaft aus Riekenbüren und andere Personen wieder zu treffen. Auch Karis leiblicher Vater Arne Augustin spielt wieder eine Rolle in der Geschichte, was ich sehr spannend fand. Aber es kommen noch neue interessante Personen dazu und haben die Story belebt.

Auch ernste Themen wie Rassismus und das Tabu der Homosexualität zu der Zeit werden behandelt.

Ich habe das Buch ziemlich schnell durchgelesen und mochte es sehr, wieder in die von Gisa Pauly geschaffene Welt einzutauchen. Leider konnte mich der zweite Teil der Trilogie nicht so überzeugen wie der erste, da es teilweise etwas langatmig war und manchmal etwas zu dick aufgetragen wurde. Das hat mich gestört, weil es nicht mehr authentisch auf mich wirkte.

Fazit: „Café Hoffnung – Sylt Saga 2“ ist eine gelungene Fortsetzung der Sylt-Saga, die mich aber leider nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Ich vergebe 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.10.2022

Wunderbar!

Charlie und die Schokoladenfabrik
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Es war ein einziger Spaß, Willy Wonkas Süßigkeitenmanufaktur zu besuchen! Nicht nur die Charaktere sind teils schräg und skurril, auch die Texte sind stellenweise sehr lustig und haben meinen Humor getroffen.

Doch ...

Es war ein einziger Spaß, Willy Wonkas Süßigkeitenmanufaktur zu besuchen! Nicht nur die Charaktere sind teils schräg und skurril, auch die Texte sind stellenweise sehr lustig und haben meinen Humor getroffen.

Doch so nett sich das alles gelesen hat – in Wonkas Schokoladenfabrik geht es gar nicht mal so ungefährlich zu. Fünf Kinder und ihre Begleitpersonen gehen hinein, aber auf der Tour durch das süße Schlaraffenland sind die Versuchungen teils so groß, dass am Ende nur Charlie übrig bleibt.

Untermalt wird das Abenteuer mit den Liedern der „Umpa-Lumpas“, wo ich das eine oder andere Mal mit den Ohren schlackern musste.

Die Charaktere von Charlie, seiner Familie und Willy Wonka wurden gut beschrieben und ich mochte sie.

Das Buch ist mit zahlreichen bunten Illustrationen von Quentin Blake versehen und liebevoll gestaltet. Die Inhaltsangabe zum Beispiel ist mit verschiedenen Farben hinterlegt und in der gleichen Farbe sind dann die Seitenzahlen im jeweiligen Kapitel. Die Länge der Kapitel ist eher kurz und die Schriftgröße ist groß, was ich für sehr kindgerecht halte.

Ihr merkt: Ich bin begeistert. Ich freue mich sehr, dass die Bücher des Autors neu aufgelegt wurden und in dem einen oder anderen Kinderzimmer landen werden. Aber Obacht: Auch Erwachsene werden beim Lesen dieser charmanten Lektüre ihren Spaß haben, versprochen.

Fazit: Mir hat das Buch sehr gefallen! Eine gelungene Neuauflage eines Klassikers, die in keinem Bücherregal fehlen sollte.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

raffiniert und fesselnd

Nothing more to tell
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Zuallererst muss ich bemerken, dass ich es total spannend finde, einen Thriller an einer Schule anzusiedeln und Jugendliche ermitteln zu lassen!

Problemlos reiht sich das Cover in die der anderen Bücher ...

Zuallererst muss ich bemerken, dass ich es total spannend finde, einen Thriller an einer Schule anzusiedeln und Jugendliche ermitteln zu lassen!

Problemlos reiht sich das Cover in die der anderen Bücher der Autorin ein. Zwei halb abgebildete schwarz-weiß-fotografierte Gesichter und der Titel in roter Schrift - unverkennbar ein McManus-Buch.

Ich vermute, die beiden Jugendlichen sollen Brynn und Tripp darstellen. Aus ihrer Sicht wird das Buch auch abwechselnd in der persönlichen Perspektive erzählt.

Brynn ist mit mit ihrer neugierigen Ader die perfekte Ermittlerin. Sie lässt nicht locker und es ist einfach toll mitzuerleben, wie sie den alten Fall aufrollt.

Tripp hat etwas zu verbergen und dementsprechend macht er es nochmal spannender. Aber auch wenn das Buch aus seiner Perspektive geschrieben ist, gibt er nicht viel darüber preis.

Es gibt unzählige Nebenstränge und es tun sich immer weitere „Abgründe“ auf. Zum Schluss läuft dann alles zusammen und das fand ich wirklich raffiniert gemacht. Natürlich endet das Buch nicht, ohne noch einen unvorhersehbaren Twist einzubauen und wirklich dramatisch zu werden. Ich war richtig überrascht.

Der Schreibstil ist fesselnd, unaufgeregt und wunderbar zu lesen und lädt dazu ein mitzuraten. Natürlich konnte ich, einmal in die Geschichte eingetaucht, das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen! Das sind für mich die besten Bücher!

„Nothing more to tell“ war bestimmt nicht das letzte Buch, das ich von Frau McManus gelesen habe!

Fazit: Amazing! How exciting! Ein raffinierter und fesselnder Jugendthriller, der mich absolut begeistern konnte.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Energiewende endlich verständlich erklärt

Weltuntergang fällt aus! (SPIEGEL-Bestseller)
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Auf fast 300 Seiten mit knapp 100 Quellen umfassendem Literaturverzeichnis erläutert der „Graslutscher“ Jan Hegenberg, wie die Energiewende gelingen kann, und macht dabei viele Zusammenhänge leicht verständlich. ...

Auf fast 300 Seiten mit knapp 100 Quellen umfassendem Literaturverzeichnis erläutert der „Graslutscher“ Jan Hegenberg, wie die Energiewende gelingen kann, und macht dabei viele Zusammenhänge leicht verständlich. Eigentlich ist es bitter, dass man als grundsätzlich interessierter Mensch, der erneuerbaren Energien (wir sind NATURSTROM-Kunden seit 2011 und unser Haus besitzt eine Wärmepumpe) und Elektromobilität (wir fahren seit diesem Jahr ein E-Auto) gegenüber offen ist, erst die Erläuterungen eines Vegan-Bloggers und -Influencers, der studierter BWLer ist und in der IT-Branche gearbeitet hat (also „von Haus aus“ kein Energieexperte im engeren Sinne ist), in Buchform benötigt, um wirklich zu verstehen, wie wir uns von fossilen Energieträgern unabhängig machen können.

Hegenberg hat dabei einen erfrischenden Stil, das Buch lässt sich leicht lesen und liefert einen Aha-Moment nach dem anderen. Es ist fast ein Must-Read für alle, die für Diskussionen mit Skeptikern des Klimawandels und erneuerbarer Energie gewappnet sein wollen. Das funktioniert ganz ohne Besserwisserei (na gut, ein bisschen vielleicht) und erhobenen Zeigefinger. Tatsächlich zeigt er eindrucksvoll das Potential der Energiewende - und schlussendlich auch die Unvermeidlichkeit derselben, denn fossile Energieträger werden so oder so früher oder später ausgebeutet sein. Und wenn das „ob“ einmal geklärt ist, ist das „wann“ eigentlich auch keine Frage mehr.

Wir erfahren, welche Flächenbedarf Photovoltaik in Deutschland hat, um gemeinsam mit Windenergie und Co. den deutschen Energiebedarf zu decken, welche Speichermöglichkeiten bestehen und wie es um den Rohstoffbedarf bestellt ist. Allein für die eindrückliche Einwertung der Sinnhaftigkeit von Wasserstoff (wichtiges Schlagwort in der Diskussion, direkt gefolgt von „E-Fuels“) als Energieträger lohnt sich die Lektüre.

Was mir besonders gefällt: Niemand ist perfekt und Jan Hegenberg geht auf seinen Social Media-Profilen sehr transparent mit den Fehlern in den ersten Auflagen um, die entsprechend korrigiert wurden.

Energiewende endlich verständlich - bitte lesen, weitersagen, umsetzen. Damit wir unseren Kindern eine lebenswerte Umwelt hinterlassen.

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Veröffentlicht am 09.09.2022

Wohlfühlbuch

No Flames too wild
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Das Cover zeigt eine große orangene Flamme - und was ich erst gesehen habe, als ich es in den Händen hielt: Es ist voll mit vielen glitzernden Punkten, ein optisches Highlight!

Aber worum geht es in „No ...

Das Cover zeigt eine große orangene Flamme - und was ich erst gesehen habe, als ich es in den Händen hielt: Es ist voll mit vielen glitzernden Punkten, ein optisches Highlight!

Aber worum geht es in „No Flames too Wild“ eigentlich? Isabel ist 21 Jahre alt macht mit ihrer Freundin Sophie ein Work-and-Travel-Jahr in Australien, wo sie irgendwann in der Stadt Eden landen und dort im Koala-Reservat arbeiten. Isabel ist auf den Spuren ihres Vaters unterwegs, der leider schon verstorben ist und Australier war. Sie würde viel lieber im Büro arbeiten, denn sie hat Angst vor Tieren. Ob sie es trotzdem schafft, sich um die Koalas zu kümmern? Und welches Geheimnis hat eigentlich der verschlossene Liam, der Sohn der Besitzer des Koala-Reservats?

Wer aufgrund des Titels eine wilde Geschichte erwartet, den muss ich jetzt leider enttäuschen. Das Buch kommt eher leise daher, es ist zum Wohlfühlen und Abtauchen in die traumhafte Kulisse Australiens und außerdem spielen Koalas in dem Buch eine große Rolle. Das und die Tatsache, dass das Buch in einem flüssigen und angenehm authentischen Schreibstil verfasst ist, hat die ganze Geschichte zu einem absoluten Lieblingsbuch von mir gemacht!

Abwechselnd wird die Story aus der Sicht von Isabel und Liam in der Ich-Perspektive erzählt.

Isabel ist auf der Such nach ihrem Vater und irgendwie auch nach ihrer eigenen Identität. Sie muss herausfinden, wer sie wirklich ist und was sie wirklich will. Ich konnte ihre Gefühle gut nachvollziehen und mochte sie sehr.

Liam ist verschlossen und nach und nach versteht man als Leser, warum er sein Herz nicht so schnell verschenken mag.

Die Autorin hat übrigens noch schöne Sätze zum Thema „Vegan leben“ eingewoben, die ich so unterschreibe! Traumhaft waren auch einige Szenen, zum Beispiel das Whale Watching. Aber lest selbst!

Gut hat mir auch die Thematisierung der Schattenseiten der Social-Media-Welt gefallen. Ein Thema, das uns alle betrifft.

Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung der Love Down Under-Reihe, in der Isabels Freundin Sophie die Hauptrolle einnimmt.

Fazit: „No Flames too Wild“ ist ein Wohlfühlbuch zum Fallenlassen und Träumen für alle, die auf der Suche nach einer leisen und ruhigen Geschichte sind!

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