Ein toller Familienroman
Wir sitzen im Dickicht und weinenKaum ein Buch hat mich in letzter Zeit so berührt wie „Wir sitzen im Dickicht und weinen“ und schon nach den ersten Seiten hat es mich komplett in seinen Bann geschlagen.
Valerie möchte sich einerseits ...
Kaum ein Buch hat mich in letzter Zeit so berührt wie „Wir sitzen im Dickicht und weinen“ und schon nach den ersten Seiten hat es mich komplett in seinen Bann geschlagen.
Valerie möchte sich einerseits von der Beziehung zu ihrer Mutter befreien, andererseits ist sie noch nicht bereit, ihr eigenes Kind ziehen zu lassen. Da ist es natürlich ungünstig, dass ihre Mutter ausgerechnet jetzt an Krebs erkrankt und ihre Hilfe braucht und ihr 16-jähriger Sohn ein Schuljahr in England verbringen will.
Jeder Konflikt hat einen Ursprung und so führt uns Prokopetz in Valeries Kindheit und die ihrer Großmütter. Vier Generationen werden insgesamt vorgestellt und die Autorin spinnt nach und nach geschickt ein Familienportrait, in dessen Zentrum Valerie und ihre Mutter stehen.
Sie zeigt auf, wie sehr sich das Leben der Frau in der heutigen Gesellschaft verändert hat und die Frage kommt auf, wie sehr wir durch unsere Familien geprägt werden.
Jedes einzelne Schicksal hat mich gefühlsmäßig erreicht und berührt und doch konnte ich mich am meisten mit Valerie identifizieren.
Der Schreibstil hat mich durch die bildhafte und teils poetisch anmutende Sprache verzaubert und ich bin beeindruckt, wie viel die Autorin sagt, obwohl das Buch mit 208 Seiten nicht lang ist.
Erst spät habe ich die Zusammenhänge der einzelnen Personen erkennen können und gerade das hat das Buch so spannend für mich gemacht.
Von mir gibt es eine klare Empfehlung für diesen großartigen Familienroman, der es wagt hinter die Kulissen zu blicken. 5/5 Sternen