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Veröffentlicht am 20.12.2023

Fantasy vom Feinsten

Iron Flame – Flammengeküsst
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Auf fast 1.000 Seiten knüpft Yarros mit „Iron Flame“ nahtlos an „Fourth Wing“ an. Meine Erwartungen waren aufgrund des Hypes um die Reihe hoch und ich habe mich sehr darauf gefreut. ᵘⁿᵇᵉᶻᵃʰˡᵗᵉ ᵂᵉʳᵇᵘⁿᵍ, ...

Auf fast 1.000 Seiten knüpft Yarros mit „Iron Flame“ nahtlos an „Fourth Wing“ an. Meine Erwartungen waren aufgrund des Hypes um die Reihe hoch und ich habe mich sehr darauf gefreut. ᵘⁿᵇᵉᶻᵃʰˡᵗᵉ ᵂᵉʳᵇᵘⁿᵍ, ˢᵉˡᵇˢᵗ ᵍᵉᵏᵃᵘᶠᵗ

𝘍𝘢𝘴𝘵 𝘯𝘪𝘦𝘮𝘢𝘯𝘥 𝘩ä𝘵𝘵𝘦 𝘨𝘦𝘨𝘭𝘢𝘶𝘣𝘵, 𝘥𝘢𝘴𝘴 𝘝𝘪𝘰𝘭𝘦𝘵 𝘚𝘰𝘳𝘳𝘦𝘯𝘨𝘢𝘪𝘭 𝘥𝘢𝘴 𝘣𝘳𝘶𝘵𝘢𝘭𝘦 𝘦𝘳𝘴𝘵𝘦 𝘑𝘢𝘩𝘳 𝘢𝘮 𝘉𝘢𝘴𝘨𝘪𝘢𝘵𝘩 𝘞𝘢𝘳 𝘊𝘰𝘭𝘭𝘦𝘨𝘦 ü𝘣𝘦𝘳𝘭𝘦𝘣𝘦𝘯 𝘸ü𝘳𝘥𝘦. 𝘚𝘪𝘦 𝘮𝘶𝘴𝘴 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘫𝘦𝘵𝘻𝘵 𝘦𝘯𝘵𝘴𝘤𝘩𝘦𝘪𝘥𝘦𝘯, 𝘰𝘣 𝘴𝘪𝘦 𝘻𝘶𝘳ü𝘤𝘬𝘬𝘦𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘸𝘪𝘭𝘭 𝘶𝘯𝘥 𝘰𝘣 𝘴𝘪𝘦 𝘟𝘢𝘥𝘦𝘯 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘵𝘳𝘢𝘶𝘦𝘯 𝘬𝘢𝘯𝘯. 𝘋𝘢𝘴 𝘳𝘪𝘤𝘩𝘵𝘪𝘨𝘦 𝘛𝘳𝘢𝘪𝘯𝘪𝘯𝘨 𝘣𝘦𝘨𝘪𝘯𝘯𝘵 𝘦𝘳𝘴𝘵 𝘫𝘦𝘵𝘻𝘵 𝘶𝘯𝘥 𝘪𝘴𝘵 𝘯𝘰𝘤𝘩 𝘣𝘳𝘶𝘵𝘢𝘭𝘦𝘳, 𝘻𝘦𝘳𝘮ü𝘳𝘣𝘦𝘯𝘥𝘦𝘳 𝘶𝘯𝘥 𝘴𝘤𝘩𝘮𝘦𝘳𝘻𝘩𝘢𝘧𝘵𝘦𝘳. 𝘋𝘦𝘳 𝘯𝘦𝘶𝘦 𝘝𝘪𝘻𝘦𝘬𝘰𝘮𝘮𝘢𝘯𝘥𝘦𝘶𝘳 𝘸𝘪𝘭𝘭 𝘴𝘪𝘦 𝘣𝘳𝘦𝘤𝘩𝘦𝘯 𝘶𝘯𝘥 𝘪𝘴𝘵 𝘪𝘩𝘳 𝘨𝘳öß𝘵𝘦𝘴 𝘗𝘳𝘰𝘣𝘭𝘦𝘮…

Ich kann bestätigen: Es wird dramatischer und brutaler als im ersten Buch. Auch die Protagonisten haben sich weiterentwickelt und die Schauplätze wechseln in Teil zwei. Trotzdem blieb für mich das Hype-Gefühl aus. Hätte ich das Buch nicht im Buddyread gelesen, wäre ich wohl nicht so schnell mit dem Lesen fertig gewesen. Es hat mich nicht so gefesselt.

Die Charaktere, auch die Nebencharaktere, sind interessant, vielschichtig und facettenreich. Die Beziehung rund um die Drachen fand ich großartig, besonders die Dialoge waren erfrischend.

Die Welt, die Yarros aufgebaut hat, fand ich wieder toll und das Buch ist mit dem Farbschnitt und dem aufwendig gestalteten Einband wieder ein optisches Highlight.

Im Vordergrund steht immer die Beziehung zwischen Violet und Xaden und Yarros scheut nicht vor detaillierten intimen Szenen zurück, was ich jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte.

Ein Namensverzeichnis hätte ich gut gefunden, denn ich fand es anstrengend mir alle Namen und ihre Zugehörigkeit zu merken.

Weniger Seiten hätten der Geschichte jetzt auch keinen Abbruch getan, teils fiel es mir schwer weiterzulesen.

Alles in allem wurde ich mit „Iron Flame“ gut unterhalten. Aufgrund des Cliffhangers am Ende des Buches erwarte ich freudig die Fortsetzung und vergebe 4/5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.12.2023

Freiheit ist alles

POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?
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Sonya Kantor ist das Poster Girl. Ihr Gesicht prangte auf den Plakaten des ehemaligen Regimes. Nach der Revolution und dem Sturz der damaligen Regierung fristet sie nun ein trostloses Leben in Gefangenschaft. ...

Sonya Kantor ist das Poster Girl. Ihr Gesicht prangte auf den Plakaten des ehemaligen Regimes. Nach der Revolution und dem Sturz der damaligen Regierung fristet sie nun ein trostloses Leben in Gefangenschaft. Dann wird ihr die Freiheit angeboten, wenn sie ein Kind findet. Auf der Suche stößt sie allerdings auf ein dunkles Kapitel in ihrer eigenen Familie…

Vom ersten Moment an konnte mich das Buch in seinen Bann schlagen. Roth hat es wieder geschafft, eine ganz eigene, (wie ich finde auch) düstere und unperfekte Welt zu erschaffen. Dadurch, dass das Regime bereits gestürzt ist, zieht sie die Geschichte sozusagen von hinten auf. Das fand ich als Leserin sehr spannend.

Sonya hat einen eigenwilligen Charakter und ist gleichzeitig das Mädchen von nebenan, das sich in dem ehemaligen Staat sicher gefühlt hat. Plötzlich war alles anders und sie muss fortan mit traumatischen Erinnerungen und Verlusten leben. Der Staat, der sie geformt hat, existiert nicht mehr und trotzdem ist sie noch in alten Gewohnheiten gefangen. Es gibt viele Menschen, die sie nicht nur mit dem Namen „Poster Girl“ anreden, sondern auch als das Gesicht des verhassten Regimes ansehen, weil ihr Gesicht damals überall auf den Postern der staatlichen Propaganda-Maschinerie zu sehen war. Natürlich macht das das Leben noch schwerer für sie.

Die widersprüchlichen Gefühle von Sonya und später die Entwicklung zu lesen, machen sie zu einem spannenden und authentischen Charakter. Im Laufe der Geschichte kristallisiert sich richtiges Detektiv-Geschick Sonyas bei der Suche nach dem Mädchen heraus.

Richtig spannend war für mich, die Idee des totalen Überwachungsstaates zu lesen. Jeder wurde mittels Technologie überwacht und es gab eine Art Belohnungs- und Bestrafungssystem, das an ein Bezahlsystem gekoppelt war. Den Mitarbeitern des Regimes wurden teilweise Ausnahmegenehmigungen und mehr Rechte zugesprochen, was den Hass in der restlichen Bevölkerung noch angestachelt hat. Mehr will ich nicht verraten, denn es lohnt sich, die Welt selbst zu erkunden. Mich hat diese totale Überwachung durch den Staat stark zum Nachdenken angeregt. Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch auch eine geeignete Schullektüre wäre.

„Poster Girl“ ist eine spannende Mischung aus Dystopie und Detektivgeschichte, gleichzeitig weist das Buch Gesellschaftskritik auf und gibt Stoff für Diskussionen. Das Buch sticht für mich total hervor und erhält somit eine absolute Leseempfehlung von mir. 5/5 Sternen

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Berührend und lesenswert

The Woman in Me
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Mit der Musik von Britney Spears bin ich groß geworden und noch heute kann ich viele ihrer Hits mitsingen.

Am Rande bekam ich auch die ganzen Skandale in den Medien mit, zum Beispiel den Sorgerechtstreit ...

Mit der Musik von Britney Spears bin ich groß geworden und noch heute kann ich viele ihrer Hits mitsingen.

Am Rande bekam ich auch die ganzen Skandale in den Medien mit, zum Beispiel den Sorgerechtstreit um ihre beiden Kinder. Unzählige Fotos, wo Britney verstört und gehetzt mit großen braunen Rehaugen in die Kameras guckt, gekrönt von Bildern, worauf sie mit abrasierten Haaren zu sehen ist. Daraufhin wurde sie unter die Vormundschaft ihres Vaters gestellt.

Ich dachte mir, sie hat bestimmt viel zu erzählen und habe mich sehr auf das Buch gefreut. An dieser Stelle herzlichen Dank für die Zusendung des Leseexemplars (unbezahlte Werbung).

Mir war nicht klar, was die Vormundschaft für sie wirklich bedeutete und es war sehr berührend zu lesen, was sie in der Zeit empfunden hatte.

Ihre Memoiren beginnen in ihrer Kindheit, beschreiben ihren Weg zum Star und immer wieder das Verhältnis zu ihrer Familie.

Wie ich bereits in anderen Biografien gelesen habe, lässt auch Britney kaum ein gutes Haar an der Presse und den Paparazzi. Wirklich erschreckend - ich finde, das ist ein hoher Preis, den manche Prominente zahlen müssen.

Die Kapitel sind kurz und in einem einfachen, aber angenehmen Sprachstil geschrieben. Oft sind ihre Beschreibungen nüchtern und nicht wertend, so kann man sich selbst eine Meinung bilden.

Zum Ende des Buches hin, wo sich alles zuspitzt und wenn es um ihre beiden Söhne geht, merkt man, wie Britney immer emotionaler wird. Und das ist auch gut so. Die Worte von ihr haben mich betroffen zurück gelassen und ich wünsche ihr einfach, dass sie einen Weg findet, nach vorne zu blicken.

„The Woman in me“ ist für mich absolut berührend, lesenswert und zeigt auf, dass Mut belohnt wird und man nie die Hoffnung aufgeben darf.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Glamour und das Leben

Im Ballhaus brennt noch Licht
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Die aus einfachen Verhältnissen stammende Lulu Schneider träumt davon, Tänzerin im Berlin der goldenen Zwanzigern zu werden. Sie lernt David Sternberg, den Sohn des legendären Ballhauses Sternberg kennen ...

Die aus einfachen Verhältnissen stammende Lulu Schneider träumt davon, Tänzerin im Berlin der goldenen Zwanzigern zu werden. Sie lernt David Sternberg, den Sohn des legendären Ballhauses Sternberg kennen und schafft es tatsächlich, mit Hilfe der Familie Sternberg Startänzerin zu werden. Doch als die politischen Verhältnisse kippen, ist sie und auch die jüdische Familie Sternberg in Gefahr.

Der Autorin ist es wunderbar gelungen, mich in eine andere Zeit zu katapultieren. Es war auf der einen Seite eine Zeit voller Entbehrungen und Angst, auf der anderen Seite eine schillernde Zeit voller Tanz und Musik.

Lulu wollte schon immer tanzen und auf der Bühne stehen und ich habe intensiv mit ihr mitgefiebert, bis es endlich so weit war. Die Bewohner und Angestellten des Ballhauses sind eine richtige Familie für sie geworden und teilweise sehr liebenswerte Charaktere.

Den politischen Umständen geschuldet, wird die Liebe von Lulu und David auf eine harte Probe gestellt. Umstände, die Beklemmung in mir ausgelöst haben. Ich wünsche mir wirklich, dass sich die Geschichte nicht wiederholt!

Einziger Kritikpunkt: Das Ende wurde für meinen Geschmack zu schnell abgehandelt. Der Ausgang der Geschichte hat mich damit aber schnell wieder versöhnt.

Wer auch Lust hat, einmal hinter die Fassade der glamourösen Zwanziger Jahre zu blicken, dem kann ich diesen Roman ans Herz legen. Ich vergebe 4/5 Sternen und gebe eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Notlüge mit Folgen

Die Glücksschwindlerin
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„Immer die Wahrheit sagen, außer manchmal“ ist das Motto von Wilma Wonneberg. Als nicht nur der Freund, sondern auch der Job weg ist, manövriert sich die Queen of Fettnäpfchen jedenfalls in eine prekäre ...

„Immer die Wahrheit sagen, außer manchmal“ ist das Motto von Wilma Wonneberg. Als nicht nur der Freund, sondern auch der Job weg ist, manövriert sich die Queen of Fettnäpfchen jedenfalls in eine prekäre Lage: Um bei ihrem Klassentreffen mit den erfolgreichen Ex-Mitschülerinnen mithalten zu können, gibt sie sich als Star-Influencerin Dalia Dolittle aus. Um auch danach noch den Schein zu wahren, wird sie extrem erfinderisch und die Geschehnisse trainieren garantiert die Lachmuskeln der Lesenden.

Neben Wilma, mit der ich mich sofort identifizieren konnte, ist für mich ihre beste Freundin Sonne der Star der Geschichte. Sie geizt nicht mit esoterischen Ratschlägen, die Wilma das eine oder andere Mal noch tiefer in das Chaos stürzen. Auch Wilmas bester Freund Patti ist mir als schillernde Persönlichkeit positiv in Erinnerung geblieben.

Die Kapitel sind kurz und alle mit einem Hashtag versehen, für die Nina Hundertschnee allein einen Orden verdient hat. Überhaupt ist die ganze Geschichte unheimlich lustig, ohne gezwungen oder überzogen zu sein. Diese Leichtigkeit in Worte zu transportieren, gelingt nur wenigen. Dafür ein großes Kompliment an die Autorin.

Wilma und ihre Geschichte muss man einfach gerne haben. Sie stolpert nicht nur durch das ganze Buch (und nimmt dabei jedes Fettnäpfchen mit), sondern auch ein bisschen in mein Herz.

Wer mal wieder so richtig aufgeheitert werden möchte, der ist mit dieser Lektüre gut beraten. Ich liebe das Buch und spreche eine absolute Leseempfehlung aus.

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