Profilbild von Stillesen

Stillesen

Lesejury Star
offline

Stillesen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Stillesen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2023

Großer Lesespaß

Wirbel um die Komtess
0

In diesem Band begleiten wir Isabella von Seybach auf ihrer Suche nach der großen Liebe. Sie geht ganz zur Freude ihrer konservativen Großmutter auf rauschende Bälle und schon bald findet sich dort ein ...

In diesem Band begleiten wir Isabella von Seybach auf ihrer Suche nach der großen Liebe. Sie geht ganz zur Freude ihrer konservativen Großmutter auf rauschende Bälle und schon bald findet sich dort ein würdiger Verehrer für sie. Insgeheim jedoch lebt sie ihre Leidenschaft für das Theater aus und lernt dort eine aufregende und verruchte Seite Münchens kennen. Doch als dann ihr engster Vertrauter Leopold von Löwenstein auch eine Verlobte findet, weckt das ungeahnte Gefühle in ihr.

Es war ein großer (Lese-)Spaß mit dem bereits dritten Band dieser Reihe wieder an das Lilienpalais in München zurückzukehren, der sich der Geschichte rund um die Sandkastenfreunde Isabella und Leopold widmet. Da die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von den beiden erzählt wird, ist nach den ersten beiden Bänden einigermaßen klar (und ich spoilere nicht zu sehr), dass sie am Ende als Paar zusammen finden werden. Bis dahin haben sie und die Leserinnen aber noch einen weiten und sehr steinigen Weg vor sich.

Isabella hat mich mit ihrem Temperament und Wagemut überrascht und ich war sehr froh, durch sie auch mal eine andere Seite Münchens kennenzulernen. Durch ihren Wunsch, Schauspielerin zu werden, der sie ans Theater führt, kommt sie in unkonventionellere und durchaus auch verruchtere Gefilde. Damit hätte ich gar nicht gerechnet - in dieser Hinsicht steigert sich die Reihe von Band zu Band.

Leopold ist angehender Diplomat und betrachtet das Heiraten als Pflicht. Gefühle braucht er nicht, oder doch? Bis zum Schluss habe ich mitgefiebert, ob er es schafft, sein Herz zu öffnen.

Auch gesellschaftskritische Themen, wie zum Beispiel Homosexualität und die Erwartungshaltung an eine Frau in der Zeit bekommen in dem Buch einen großen Anteil, was mir sehr gut gefallen hat. Auch hier entwickelt sich die Reihe mit jedem Teil weiter.

Ich war wieder überrascht, wie es den vier Autorinnen, aus denen das Autorinnen-Kleeblatt Hannah Conrad besteht, gelungen ist, das Buch so zu verfassen, dass es eine konsequente Weiterentwicklung ohne Stilbrüche ist.

Das ganze Buch ist wieder sehr unterhaltsam, abenteuerlich und ernste Themen stehen im Rampenlicht.

Leser
innen mit einem Faible für Regency-Romanen sollten die Lilienpalais-Reihe unbedingt lesen! Von mir gibt es ganz klar 5/5 Sternen und ich freue mich auf die Fortsetzung, wo es um Nanette, „Die Dame mit Geheimnissen“ geht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.06.2023

Ich bin begeistert!

DAS ENDE – Dein letzter Tag ist gekommen
0


Darum geht es: Menschen, die scheinbar nichts miteinander verbindet, werden vor laufender Kamera ermordet. Die ganze Welt kann ihnen dabei in einem Livestream zusehen. Für Europols Topermittler Inga Björk ...


Darum geht es: Menschen, die scheinbar nichts miteinander verbindet, werden vor laufender Kamera ermordet. Die ganze Welt kann ihnen dabei in einem Livestream zusehen. Für Europols Topermittler Inga Björk und Christian Brand beginnt die Suche nach dem Täter und dem roten Faden. Ausgerechnet ihre neue Chefetage macht es ihnen nicht leicht, denn sie will die Ermittlungen der beiden unbedingt öffentlich inszenieren.

Hier handelt es sich bereits um den vierten Teil der Reihe rund um die Europol-Ermittler Inga Björk und Christian Brand. „Das Ende“ habe ich in einem Tag verschlungen, ein echter Page-Turner!

Wie es für die Bücher von Jan Beck typisch ist, schreibt er die Geschichte gleich aus mehreren Perspektiven. Ich finde, es ist eine besondere Gabe, wenn man sich in viele verschiedene Personen so hineinversetzen kann, dass das Geschriebene glaubwürdig rüberkommt und garantiert für Gänsehautmomente sorgt. In diesem Buch hat mich besonders die Sicht der Seniorin Margarethe Stramm eingenommen und berührt.

Bis zum Schluss habe ich keine Verbindung gesehen und war gebannt vom Geschehen. Dabei ist für mich das Ermittlerduo unumstritten der Star der Geschichte. Inga Björk, die kein Gesicht vergisst, mit ihrer dunklen Vergangenheit und Christian Brand, mit seiner Risikobereitschaft und seinem Hang die Sachen anzupacken, haben nicht nur neue Seiten von sich gezeigt, sondern mich auch wieder total begeistern können. Eben weil sie nicht dem Standard entsprechen, um die Ecke denken können und durch ihre Ecken und Kanten eine Anziehungskraft haben, nicht nur mir gegenüber.

Die blutigen Sequenzen sind hier für meinen Geschmack wohldosiert und waren auch für mich gut erträglich. Trotzdem war ich das eine oder andere Mal geschockt und spürte ordentlich Thrill. Was Lesende außerdem bekommen, sind Spannung, Action, Überraschungen und somit beste Thrillerunterhaltung.

Am Ende gipfelt alles in einem Showdown, mit dessen Ausgang ich so nicht gerechnet hatte.

Einziger Kritikpunkt: Das Ende war zu kompliziert für mich und ich hatte schließlich einen Knoten im Kopf. Das trübte aber nur ein bisschen mein Leseerlebnis und fällt unter die Kategorie „Jammern auf hohem Niveau“. 4,5/5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2023

Wertvolle Tipps

Finde den Tempel in dir
0

Unser Alltag ist oft von Terminen, Zeitdruck, Stress und Hektik geprägt. Was wäre, wenn uns dieser Trubel nichts anhaben könnte? Die Autorin Antonia Kemkes ist Expertin auf dem Gebiet Burn-out-Prävention, ...

Unser Alltag ist oft von Terminen, Zeitdruck, Stress und Hektik geprägt. Was wäre, wenn uns dieser Trubel nichts anhaben könnte? Die Autorin Antonia Kemkes ist Expertin auf dem Gebiet Burn-out-Prävention, Stressbewältigung und Entspannung und hat viel von den Mönchen in den buddhistischen Tempeln in Thailand gelernt. In ihrem Ratgeber hat sie zusammengefasst, wie das geht.

Wir planen jeden Tag Zeit für unsere Körperhygiene ein (das hoffe ich jedenfalls), doch wie sieht es mit unserer geistigen Hygiene aus? Auch der Geist sollte jeden Tag einmal ordentlich durchgefegt werden. Das kann man am besten durch bestimmte Achtsamkeitsübungen erreichen, die mit praktischen Übungen in dem Buch vorgestellt werden.

Je häufiger wir den Weg zur inneren Ruhe finden, zu unserem eigenen Tempel, desto mehr Trampelpfade entstehen dabei. Irgendwann wird es für uns ganz leicht, den Weg dahin zu finden - der Pfad entsteht Schritt für Schritt. Wir müssen nur irgendwann auch mal loslaufen.

Ich habe mir bewusst Zeit genommen, das Buch durchzuarbeiten. Besonders die vielen praktischen Übungen haben mir gut gefallen, so dass ich das Gelesene auch direkt umsetzen konnte. In dem Buch stehen so viele wertvolle Denkanstöße und Tipps und das fernab von Kalenderspruch-Weisheiten.

Meditation, Yoga und Bodyscan stehen dabei im Mittelpunkt und viele Denkanstöße vermitteln eine positive Grundhaltung.

Das Buch ist wohldosiert mit Illustrationen und Fotografien gespickt und diese werten den Inhalt optisch auf.

Ich kann das Buch jedem ans Herz legen, der aktiv etwas für sich, seine geistige Gesundheit und Stärke machen möchte.

Mir hat das Buch einen neuen Weg aufgezeigt. Ich hoffe, ich konnte dich überzeugen, denn: Der Weg ist das Ziel! Alles, was du brauchst, ist bereits in dir! Viel Spaß beim Entdecken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.05.2023

Ich will das. Buch nicht mit Sternen bewerten müssen

Noch wach?
0

Ich habe mir dieses Buch bewusst selbst gekauft und nicht als Rezensionsexemplar angefragt, um es nicht rezensieren zu müssen. Nun ja, here we go…

Bookstagram war voller Abbruchrezensionen, aber ich wollte ...

Ich habe mir dieses Buch bewusst selbst gekauft und nicht als Rezensionsexemplar angefragt, um es nicht rezensieren zu müssen. Nun ja, here we go…

Bookstagram war voller Abbruchrezensionen, aber ich wollte mich durch 363 Textseiten kämpfen. Und ich habe es geschafft. Es hat oft Überwindung gekostet, das Buch in die Hand zu nehmen, weil es wirklich furchtbar anstrengend zu lesen ist. Zwar nimmt die Zahl der WAHLLOS in Versalien geschriebenen WÖRTER mit der Zeit ab, gerade am Anfang ist es aber eine Qual. Warum Stuckrad-Barre seine Leser*innen so quält? Ich weiß es nicht. Selbsthass, Misanthropie, who cares?

Völlig kontextlos stolpert man in die Geschichte. Ich hatte vorab wenig Inhaltliches zu dem Buch gelesen und brauchte einige Seiten um zu verstehen, dass es aus seiner höchstpersönlichen Sicht geschrieben ist und „sein Freund“ (namenlos) Matthias Döpfner sein soll, der Springer-Chef. Beziehungsweise natürlich genau nicht sein soll, wegen Klage und so, ja klar. Deswegen geht es auch nicht um BILD, sondern einen namenlosen TV-Sender. Sicherheitshalber wird die BILD auch erwähnt, damit klar wird, dass es nicht um BILD geht. Raffiniert.

Am Anfang bin ich auch brav in die gestellte Falle getappt – wenn aus der Ich-Perspektive „mein Freund“ geschrieben wird, muss die erzählende Person ja eine Frau sein. Okay, point taken. Weiter im Text. Unser Protagonist ist best buddy eines Medienzampanos, führt das Leben eines Literaten (mir kam immer wieder die meiner Meinung nach völlig sinnfreie BMW-Radiowerbung meiner Kindheit und Jugend in den Sinn: „So mancher Literat frönt der brotlosen Kunst und fährt trotzdem BMW!“ – so ein Schwachsinn brennt sich natürlich ins Hirn, aber den Namen des Nachbarkindes kann ich mir nicht merken…) und trifft in einer Selbsthilfegruppe eine Journalistin, die vom Chefredakteur des oben nicht genannten Senders durch Machtmissbrauch in eine Affäre gezogen wird. Er jettet zwischen LA und Berlin hin und her und vermischt wild den #metoo-Skandal in Hollywood mit den Machtstrukturen bei (Nicht-)BILD.

Wer den Skandal um den BILD-Chefredakteur, dessen Namen ich hier einfach nicht nenne, im Ansatz verfolgt hat, oder auch den hörenswerten Podcast „Boys Club“ gehört hat, erfährt in diesem Buch wirklich nicht viel Neues.

Hier und da bricht ein Sprachwitz durch, der erkennen lässt, dass Stuckrad-Barre durchaus sein Handwerk versteht. Aber was er mit dem Buch bezwecken will, ist unklar. Es ist eine Nacherzählung, die zwar durch Personifizierung nahbarer ist als die Berichterstattung in den einschlägigen Medien, aber wer den Frauen, die hier die Betroffenen (Belastungszeuginnen!) sind, eine Stimme geben will, sollte auch IHNEN eine Stimme geben und nicht die eigene verwenden. Machtmissbrauch von Männern gegenüber Frauen, erzählt von einem Mann – genau, willkommen bei Mansplaining deluxe. Ja, das mag jetzt irgendwie unfair sein gegenüber Stuckrad-Barre, aber ich werde nach der Lektüre diesen faden Beigeschmack einfach nicht los.

Klar, er ist nicht „so einer“ und ich würde mir nicht einmal anmaßen, ihm hier andere als hehre Motive zu unterstellen. Aber zwischen Intention und Rezeption klafft halt manchmal eine Lücke.

Punkte gibt es keine. Wer sich selbst eine Meinung bilden will, soll es lesen (vielleicht geht das ja, ohne es zu kaufen – empfehle die örtliche öffentliche Bücherei) – empfehlen kann ich es nicht. Wer unsicher ist, ob er es lesen soll: Greift zu einem anderen Buch. Wer mehr zum Thema wissen will, hört „Boys Club“ bei Spotify.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2023

Mit Achtsamkeit und Selbstliebe kann man viel erreichen

Miss Sunshine & der böse Wolf
0

Miss Sunshine alias Natascha Scholtka schreibt in ihrem Buch über ihre Krankheit und ihren Weg der Heilung. Bei ihr wurde die Autoimmunkrankheit „systemischer Lupus erythematodes“, auch bekannt unter dem ...

Miss Sunshine alias Natascha Scholtka schreibt in ihrem Buch über ihre Krankheit und ihren Weg der Heilung. Bei ihr wurde die Autoimmunkrankheit „systemischer Lupus erythematodes“, auch bekannt unter dem Namen „böser Wolf“, diagnostiziert und das hat ihr Leben ganz schön auf den Kopf gestellt.

Sie betrachtet dabei alle Ebenen und neben der Erklärung von Dingen, die man jetzt für seinen Körper machen kann, wird auch die Pflege der Seele nicht außer Acht gelassen. So geht es nicht nur um das Nerven- und Lymphsystem, den Säure-Basenhaushalt und die Darmgesundheit, sondern auch um Themen wie Meditationsformen, Emotionen und eine große Portion Selbstliebe.

Sie erzählt ihre persönliche Geschichte, die erschreckend ist, aber noch mehr Mut macht. Außerdem beschreibt sie, was man als Angehöriger von Betroffenen machen kann.

Sehr gelungen fand ich, dass es zu jedem Thema ein Experteninterview gibt. So beschreibt Frau Dr. med. Moosburner zum Beispiel, was genau man unter dem Begriff „Fatigue“ versteht, und Herr Prof. Dr. med. univ. Schett gibt in einem Interview Auskunft über die neuesten Therapieansätze.

Im letzten Teil teilt Miss Sunshine ihre Lieblingsrezepte und Yogaübungen mit uns. Außerdem findet man einen Saisonkalender, eine Säure- und Basentabelle und einen Food Chart.

Das Buch ist gespickt mit schönen und farbigen Illustrationen, die es optisch aufwerten und nochmal unterstreichen, wie viel Liebe in dem Buch steckt.

Ich habe das Buch mit Freude gelesen und fand es sehr inspirierend. Es ist nicht nur für Betroffene eine informative Lektüre und steckt voller Gesundheitstipps und Wegen zu einem glücklichen und achtsamen Leben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere