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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2023

Ein Wirrwarr aus coolen Twists und abstrusen, viel zu komplizierten Ideen.

The Run 2: Die Gaben der Götter
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Puh. Wow. Okay. Das war teilweise ein wirklich anstrengender Leseausflug, der mir an manchen Punkten fast das Hirn geschmolzen hätte. Die Lektüre von Band 1 liegt bei mir nun 7 Monate zurück, weshalb ich ...

Puh. Wow. Okay. Das war teilweise ein wirklich anstrengender Leseausflug, der mir an manchen Punkten fast das Hirn geschmolzen hätte. Die Lektüre von Band 1 liegt bei mir nun 7 Monate zurück, weshalb ich mich nicht mehr an jedes Detail der Geschichte erinnern konnte. Das habe ich beim Lesen auch gespürt, denn die Geschichte und die Welt ist einfach unfassbar komplex und leider wird hier nicht noch einmal ausführlicher beschrieben, was in Band 1 alles so passiert ist. Demzufolge habe ich mit einigen Wissenslücken gelesen, wodurch ich mich hier und da etwas überfordert gefühlt habe und mir viel selbst erschließen musste. Ich kann daher nur wärmstens empfehlen, Band 1 und 2 idealerweise direkt hintereinander zu lesen, damit das Geschehen aus Band 1 noch frisch ist.

Anfangs waren die Wissenslücken aber tatsächlich noch nicht allzu dramatisch, ich kam eigentlich gut wieder in die Geschichte und die Welt rein. Auch die Ausgangssituation, in der Keeran keine Erinnerungen mehr an Sari und seine Liebe für sie hat, und der bevorstehende zweite Run waren spannend. Gleichzeitig setzte sich aber mit dieser Ausgangssituation auch eine große Schwäche von Band 1 fort, an die ich mich noch gut erinnern konnte: das fehlende Mitfiebern in Hinblick auf die Liebesgeschichte. Sari und Keeran gehen nämlich so nervig miteinander um, dass es mir manchmal etwas zu bunt wurde. Mal sind sie abweisend und unangemessen verletzend, mal wieder liebevoll zueinander. Dieses Hin und Her kam teilweise so aus dem Nichts, dass es eher ein Schleudertrauma als Euphorie ausgelöst hat. Die Figuren verhalten sich einfach widersprüchlich. Bei Keeran war das zwar manchmal irgendwie noch nachvollziehbar, weil er einerseits keine Erinnerungen an sie hat, gleichzeitig aber doch irgendwie spürt, dass sein wahres Ich Sari liebt, aber trotzdem war sein Stimmungswandel immer viel zu plötzlich.

Was der Autorin wirklich gut gelungen ist, ist das Hochhalten der Spannung bis zum Ende. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass die Handlung nur vor sich hinplätschert, es ist dauernd etwas passiert, was einen gut zu unterhalten wusste. Die Kampfszenen sind nicht langweilig, die Twists sind nicht vorhersehbar, sondern im Gegenteil wirklich überraschend und auch gut. Zumindest bis etwa zur Hälfte des Buches. Danach wird es einfach viel zu viel. Man hat das Gefühl, man rennt der Handlung und den vielen Twists mit Mühe und Not hinterher, der eigene Verstand lässt einen irgendwann im Stich und man versucht gar nicht mehr, alles zu verstehen, weil die vielen verschiedenen Gegner mit ihren vielen verschiedenen Plänen, die vielleicht doch gar nicht so verschieden sind, nur noch verwirren. Ich wusste am Ende gar nicht mehr, wo oben und unten ist. Wenn es das Ziel der Autorin war, einfach so viele Details, Twists und Vorfahren (!) einzubauen, dass man die Handlung gar nicht mehr vorhersagen KANN, weil man einfach gar nichts mehr versteht, dann ist es ihr wunderbar gelungen.

Das finde ich ein bisschen schade, weil das Buch hinsichtlich seiner Handlung und anfänglicher Twists großes Potential hatte. Aus meiner Sicht wollte die Autorin nur einfach viel zu viel. Manchmal erschien es mir, als wäre ihr zwischendrin immer wieder etwas Neues eingefallen, was sie dann unbedingt einbauen musste, obwohl sie es ursprünglich ganz anders geplant hatte. Wie ein Flickenteppich aus vielen (guten) Ideen.

Während das ab der Hälfte des Buches also negativ von mir wahrgenommen wurde, war dafür die Liebesgeschichte ab diesem Punkt auf einmal viel besser, sodass ich mich am Ende auch über den Epilog gefreut habe.

Fazit

Eine spannende Ausgangssituation entwickelt sich hier leider in einen erschlagenden Flickenteppich aus guten Ideen, die für sich genommen viel Potential haben, in ihrer Vielfalt aber einfach zu viel sind und einen irgendwann gar nichts mehr verstehen lassen. Deshalb sind es leider nur 3 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Ein genialer vierter Band, der durch Spannung, Witz, Emotionen und epischen Momenten besticht!

Throne of Glass – Königin der Finsternis
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Ich bin wieder einmal völlig geplättet von Sarah J. Maas‘ Genialität. Nachdem mich Band 3 und die Vorgeschichte nicht ganz so begeistert hatten wie Band 1 und 2, hat mich dieser vierte Band nun wieder ...

Ich bin wieder einmal völlig geplättet von Sarah J. Maas‘ Genialität. Nachdem mich Band 3 und die Vorgeschichte nicht ganz so begeistert hatten wie Band 1 und 2, hat mich dieser vierte Band nun wieder weggepustet.

Der Band startete mit dieser wahnsinnigen Ausgangssituation, in der Dorian eines der Wyrdhalsbänder trägt und von einem Dämonenfürsten „besessen“ ist, während Aedion gefangen gehalten wird und hingerichtet werden soll. Von Seite an ist dieser Band daher unfassbar spannend und lässt die Leserinnen im Verlauf der Geschichte durch die verschiedensten Emotionen gehen: Von Fassungslosigkeit über Trauer bis zu kindlicher Freude ist alles dabei. Man kommt kaum zu Atem und weiß nicht wirklich, wann man abbrechen soll, um zum Beispiel mal zu schlafen, weil dauernd irgendetwas Spannendes, Unterhaltsames oder Emotionales passiert und man sich einfach nicht losreißen möchte. Und das auch gar nicht kann.

Wir begegnen in diesem Band so vielen alten Charakteren, lernen aber auch so viele neue kennen, die man ebenso ins Herz schließt, verflucht oder erstmal mit Vorsicht genießt. Mein absolutes Highlight waren die verschiedenen Begegnungen, auf die man sich schon so lange freut oder von denen man gar nicht wusste, dass man sie insgeheim herbeigesehnt hat. Die verschiedenen Dynamiken zwischen den Charakteren sind wahnsinnig unterhaltsam und lassen einen nach mehr gieren. Ich kann es kaum erwarten, noch mehr davon in den nächsten Bänden zu lesen. Diese Geschichte bietet noch so viel Potential!

Wenn ich das Buch mit einem Wort beschreiben müsste, wäre es: Episch! Wie ausgefeilt und komplex diese Geschichte ist, wie Sarah J. Maas es versteht, die unterschiedlichsten Charaktere miteinander harmonieren zu lassen und die Leser
innen dabei von Seite zu Seite immer wieder aufs Neue zu begeistern, ist schlichtweg brillant. Ich liebe alles an diesem Buch und freue mich, den Charakteren in den nächsten Bänden wiederzubegegnen.

Fazit

Wieder so genial wie Band 1 und 2, wenn nicht sogar in Hinblick auf Spannung und epischen Momenten stärker! Throne of Glass ist definitiv eine Lieblingsreihe geworden. 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Beziehungsstatus (von mir und diesem Buch): Es ist kompliziert.

Flame & Arrow, Band 1: Drachenprinz
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Mein Verhältnis zu „Flame & Arrow“ lässt sich am besten mit den Worten „Es ist kompliziert“ beschreiben. Einerseits gibt es Aspekte, die mich wahnsinnig an dem Buch gestört haben, andererseits hat die ...

Mein Verhältnis zu „Flame & Arrow“ lässt sich am besten mit den Worten „Es ist kompliziert“ beschreiben. Einerseits gibt es Aspekte, die mich wahnsinnig an dem Buch gestört haben, andererseits hat die Geschichte auch einen sonderbaren Sog auf mich ausgewirkt und ich wollte doch irgendwie wissen, wo das Ganze hinführt. Man könnte es fast irgendwie als „Guilty Pleasure“ bezeichnen.

Was mich auf den ersten hundert Seiten unfassbar abgeschreckt hat, war die Tatsache, dass Schreibstil und Handlung „Teenie-Romantasy“ schrien. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass sich die Handlung an einem College in der „Menschenwelt“ abspielen würde, was zwangsweise zur Folge hatte, dass die Geschehnisse sehr „normal“ waren: Vorlesungen, Theaterproben, Partys… Darauf hatte ich eigentlich keine Lust, weil ich Fantasy lesen wollte. Wenn ich einen College-Liebesroman hätte lesen wollen, hätte ich schließlich nach diesem gegriffen. Gleichzeitig waren die Denk- und Verhaltensweisen der Figuren so „teeniemäßig“, dass sich mir teilweise die Nackenhaare aufstellten.

Vor allem aber störte mich das Body-Shaming, denn sowohl Kaileys Gedanken als auch ihre „Ratschläge“ gegenüber ihrer Mitbewohnerin und ersten Freundin Cassandra waren alles andere als nett – und überaus bedenklich, wenn man sich vor Augen ruft, an welche Zielgruppe sich dieses Buch richtet. „Ein oder zwei Kilo zu viel“ werden hier so dargestellt, als dürfe man sich kein Gramm zu viel erlauben, weil man sonst nicht mehr als hübsch gilt. Cassandra, die sich in ihrem Körper und in engeren Kleidern wohlzufühlen scheint, wird hier kleingemacht und zurechtgewiesen, dass sie solche Kleider nicht tragen sollte, weil es nicht schön aussieht. Anstatt hier also Body Positivity mit einer selbstbewussten Figur zu vermitteln, wird exakt das Gegenteil getan. Das hat mich beim Lesen sehr aufgeregt. Glücklicherweise gibt es dahingehend nur zwei Szenen und danach kommt das Thema nie wieder zur Sprache. Andernfalls hätte ich dieses Buch auch definitiv irgendwann abgebrochen.

Trotzdem hat die Geschichte einen merkwürdigen Sog auf mich ausgewirkt, weil sie doch recht ungewöhnlich gestrickt ist. Wir lesen aus drei verschiedenen Sichten – Aiden, einem Drachen; Kailey, einer Fae; und Sharni, Aidens Schwester – und erleben damit auch eine jahrhundertelange Feindschaft aus verschiedenen Perspektiven. Wir erfahren von verschiedenen Vorkommnissen, die aber unterschiedlich wahrgenommen bzw. erzählt werden, was das Ganze sehr interessant gestaltet hat, da man zwangsläufig mitfiebert und sich fragt, wer hier jetzt eigentlich ein falsches Spiel spielt: die Drachen oder die Fae? Man kann beide Gruppen weder richtig mögen noch hassen, weil man bis zuletzt im Dunkeln tappt.

Aufgrund dessen ist der Plot durchaus mitreißend, auch wenn die Kampfszenen, die spannend sein sollen, dies leider nicht wirklich sind. Vor allem Sharnis Kapitel, in denen eigentlich am meisten passiert, haben mich ziemlich genervt, weil ich lieber wissen wollte, was bei Aiden und Kailey passiert. Ihre Enemies-to-Lovers-Liebesgeschichte, die sich eigentlich in Slow-Burn-Manier vollzieht und dann am Ende doch etwas flott geht, hat die Spannung hochgehalten, auch wenn ich mir hier noch etwas mehr Tiefe und Emotionen gewünscht hätte. Man spürt zwar die Anziehung zwischen den beiden und die langsam wachsende Sympathie, aber die wirklich tiefen Gefühle bleiben etwas auf der Strecke.

In gewissen Momenten hatte die Geschichte etwas leicht Lächerliches an sich, weil die Charaktere sich manchmal widersprüchlich und, ja, auch ganz schön dumm verhalten. Da soll der Drachenprinz seine Kraft geheim halten und was macht er ein paar Seiten später? Er offenbart sie seinem Feind. Oder Sharni und ihr Begleiter Niall sollen der Verwüstung im Holland Park auf den Grund gehen, um die Unschuld der Drachen zu beweisen, und was machen sie? Sie liefern sich dort einen Kampf mit den Fae UND WERFEN MIT GRANATEN UM SICH. Manchmal saß ich wirklich kopfschüttelnd vor dem Buch und konnte gar nicht glauben, was ich da für einen Unfug las.

Und trotzdem war es irgendwie ganz gut, auch wenn ich das nach den ersten hundert Seiten nicht gedacht hätte. Ich hatte Spaß beim Lesen und wollte wissen, wie es weitergeht. Ich will auch jetzt noch wissen, wie es weitergeht, und bin froh, dass Band 2 schon im Regal steht. Mal sehen, ob dieser die Schwächen des ersten Bandes ausmerzen kann.

Fazit

Ich bin irgendwie beeindruckt, weil dieses Buch so viele Aspekte aufweist, die mich beim Lesen unfassbar gestört haben, ich das Lesen aber trotzdem sehr genossen habe. 3,5 Sterne gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 12.11.2023

Ganz anders als erwartet, aber leider trotzdem nicht besonders genug.

Wie man einen Prinzen tötet
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Ich muss sagen, dass ich mir nach dem Lesen des Klappentextes etwas völlig anderes unter der Geschichte vorgestellt habe. Derartig überrascht zu werden, war erfrischend und enttäuschend zugleich, sodass ...

Ich muss sagen, dass ich mir nach dem Lesen des Klappentextes etwas völlig anderes unter der Geschichte vorgestellt habe. Derartig überrascht zu werden, war erfrischend und enttäuschend zugleich, sodass ich mit der Bewertung etwas hadere.



Der Anfang der Geschichte ist wahnsinnig abstrus. Man weiß noch rein gar nichts von der Welt und wird mit deren Merkwürdigkeiten zu Beginn gnadenlos bombardiert und verwirrt. Da wird aus dem Nichts ein Knochenhund hergestellt - man weiß nicht, warum, man weiß nicht, wie, es passiert einfach und die Leserinnen müssen es so hinnehmen. Es folgen weitere Abstrusitäten, bis man sich dann doch irgendwann, heimlich, still und leise, in der Welt besser zurechtfindet und einen groben Eindruck von ihr hat, mit dem man dann langsam versteht, was hier eigentlich vor sich geht.



Die Welt ist spannend entworfen, mit vielen innovativen und grenzenlosen Ideen, die jedoch nicht allzu sehr in die Tiefe gehen. Man bekommt ein paar interessante Fantasyelemente vorgesetzt, erfährt aber nicht viel über ihre Hintergründe. Für die Geschichte war das aber auch nicht notwendig, man erfährt alles, was man wissen muss.



Erwartet hatte ich eigentlich eine Geschichte, in der sich die Protagonistin am Hof aufhält und unschuldig gibt, während sie heimlich Pläne zur Ermordung des Prinzen schmiedet. Und üblicherweise entspinnt sich in so einem Fall dann doch eine Liebesgeschichte zwischen diesem Prinzen und unserer Protagonistin - aber so eine Geschichte ist es absolut nicht.



Unsere Protagonistin Marra hält sich kaum in der Nähe des Prinzen auf und hat im Grunde rein gar nichts mit ihm zu tun, aber weil er eine Gefahr für ihre Schwester darstellt, fasst sie den Entschluss, ihn zu töten. Dafür muss sie einige Verbündete um sich scharen und eine lange Reise auf sich nehmen, was den Großteil des Buches ausmacht. Die Reise ist durch die verschiedenen ungewöhnlichen Fantasyelemente und die ulkigen Charaktere spannend und interessant, sodass man sich bis zuletzt nicht langweilt. Gleichzeitig muss man das aber auch mögen, denn das hier ist keine Romantasy-Geschichte, wie man sie kennt. Sie hat eine ganz andere Atmosphäre, ist düsterer und reifer.



Dazu trägt auch das Alter der Protagonisten bei, denn Marra ist 30 und ihr Love Interest fast 40. In Marras Verhalten macht sich das aber kaum bemerkbar, sie wirkt manchmal trotzdem recht jung und naiv, sodass sie auch erst 16 hätte sein können, wenn ihr Alter nicht direkt am Anfang erwähnt worden wäre. Das fand ich aber nicht allzu dramatisch, da sie als Protagonistin in Ordnung war. Keine toughe Badass-Protagonistin à la Celaena Sardothien, aber auch kein jammerndes Prinzesschen, das immer wieder gerettet werden muss. Sie kann mutig sein, wenn sie muss. Aber natürlich hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn sie die Heldin der Geschichte gewesen wäre, wie es der Klappentext ja eigentlich erwarten lässt.



Die Liebesgeschichte ist fast gar nicht vorhanden und entwickelt sich nebenher, was sehr angenehm war. Aber auch hier hätte dem Buch ein Fünkchen mehr nicht geschadet.



Alles in allem ist das Buch ungewöhnlich und ganz anders, als man es erwarten würde, gleichzeitig aber trotzdem nichts Besonderes oder übermäßig Hervorstechendes. Die Handlung ist in ihren Details unvorhersehbar, in ihrem Grundgerüst ist sie jedoch alles andere als das.



Fazit*

Eine interessante Geschichte mit ungewöhnlichen und innovativen Fantasyelementen, die jedoch aus dem Genre trotzdem nicht hervorsticht und einen richtig guten Plot vermissen lässt. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Einfach gestrickte Handlung mit weinerlicher Protagonistin, die immer wieder gerettet werden muss.

Der Fluch der sechs Prinzessinnen (Band 1): Schwanenfeuer
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Die Märchen-Reihe von Regina Meißner hat schon früh mein Interesse auf sich gezogen, da ich Märchenadaptionen liebe. Bei dem ersten Band handelt es sich um eine Adaption des Schwanensee-Balletts, was ich ...

Die Märchen-Reihe von Regina Meißner hat schon früh mein Interesse auf sich gezogen, da ich Märchenadaptionen liebe. Bei dem ersten Band handelt es sich um eine Adaption des Schwanensee-Balletts, was ich persönlich noch nie anderweitig adaptiert gelesen habe. Aufgrund dessen war ich sehr gespannt darauf, muss aber leider sagen, dass meine Vorfreude auf die Reihe mit diesem ersten leider sehr mittelmäßigen Band stark geschrumpft ist.

In einer Rezension habe ich gelesen, dass sich die Geschichte sehr kindlich liest, und diesem Eindruck muss ich leider zustimmen. Die Handlung ist nicht wirklich komplex, sondern sehr unaufgeregt und lässt kaum bis gar keine Spannung aufkommen. Die Hindernisse sind wenig innovativ und schnell zu überwinden, sodass die Leserinnen gar nicht dazu kommen, mitzufiebern, weil alles schnell in Ordnung gebracht wird. Dafür müssen sich die Protagonisten auch leider kein bisschen anstrengen, ihnen fliegt alles zu. Das ist zwar sehr märchentypisch, für einen Fantasyroman aber auch wirklich enttäuschend.

Das Einzige, was mich wirklich beim Lesen halten konnte (ab Seite 130 habe ich schon mit dem Gedanken gespielt, das Buch abzubrechen), war die Liebesgeschichte, die aber leider auch nicht hervorsticht und kein Bauchkribbeln auslöst. Trotzdem wollte ich wissen, wie sich Estelle und Ayden einander annähern. Überraschungen gab es hinsichtlich dessen nicht, sodass ich mir das Lesen vielleicht tatsächlich hätte sparen können.

Estelle fand ich als Protagonistin leider eher nervig. Sie ist weinerlich und quengelig, dickköpfig wie ein kleines Kind und muss immer wieder gerettet werden. Ayden auf der anderen Seite kam mir am Anfang sehr übergriffig und aufdringlich vor, das hat sich aber gebessert. Er wirkte zeitweise wie Estelles Babysitter, da er ihrer kindlichen Sturheit etwas entgegensetzen und sie immer wieder aus brenzligen Situationen retten musste.

Ich werde die Geschichte leider recht schnell wieder vergessen, kann mir aber vorstellen, dass Jüngere mit dieser Geschichte ihre Freude haben werden, denn märchenhaft ist sie in jedem Fall.

Fazit*

Ein einfaches ruhiges Märchen, dem es leider an einer komplexen Handlung und einer starken weiblichen Protagonistin mangelt. Von mir gibt es leider nur 2,5 Sterne.

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