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Veröffentlicht am 06.11.2023

Was für ein Twist! 🤯

Magisterium - Der Weg ins Labyrinth
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Magisterium wanderte schon vor einiger Zeit auf meinen SuB, weil ich ein großer Cassandra Clare-Fan bin - und mich die Ähnlichkeit zu Harry Potter angesprochen hatte.

Diese Ähnlichkeit war jedoch anfangs ...

Magisterium wanderte schon vor einiger Zeit auf meinen SuB, weil ich ein großer Cassandra Clare-Fan bin - und mich die Ähnlichkeit zu Harry Potter angesprochen hatte.

Diese Ähnlichkeit war jedoch anfangs so präsent, dass ich einen Teil des Buches ziemliche Schwierigkeiten hatte, mich auf die Geschichte einzulassen. Call ist mit seinem frechen Wesen zwar ein erfrischender Charakter und damit Harry nicht wirklich ähnlich, aber die Parallelen haben sich doch sehr gehäuft und es wirkte leider lange wie ein „billiger Abklatsch“ des Weltbestsellers.

Dazu gehörte beispielsweise auch die Zusammensetzung des Trios: Callum, Aaron und Tamara, wobei Letztere natürlich eine magische Überfliegerin ist. Der einzige Unterschied: Aaron ist das auch … und Callum tanzt ein wenig aus der Reihe, da er zu Beginn bei den Aufnahmeprüfungen für das Magisterium absichtlich scheitern möchte. Die drei wirkten irgendwie wie ein aufgepepptes Hogwarts-Trio, wobei Call das Überraschungsei unter ihnen darstellte.

Anders ist definitiv der Magie-Unterricht, der von Seite zu Seite interessanter wurde, nachdem sich der Anfang etwas zäh las. Gegen Ende kommt definitiv viel Spannung auf, von der ich mir in den nächsten Bänden jedoch noch eine Steigerung erhoffe.

Ich befürchtete recht früh, dass die Geschichte sich sehr vorhersehbar entwickeln würde - lag mit dieser Einschätzung aber total falsch. Der Leser wird absichtlich hinters Licht geführt und was am Ende dann herauskommt, habe ich zu keinem Zeitpunkt kommen gesehen. Das war ein wahnsinnig guter Plot Twist, der aus dieser Geschichte etwas ganz Eigenes und Neues macht und für die nächsten Bände viel verspricht.

Fazit

Ein guter Auftakt mit sehr vielen Harry Potter-Ähnlichkeiten, der jedoch durch einen absolut unvorhersehbaren Twist überzeugt und zu etwas Eigenem wird. Ich hoffe jedoch, dass sich die nächsten Bände hinsichtlich der Spannung noch steigern können. 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Begeistert, berührt und schmerzt gleichermaßen - eine spannende Vorgeschichte!

Throne of Glass – Celaenas Geschichte Novella 1-5
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Achtung: Die Rezension enthält Spoiler zu Band 1-3 der Throne of Glass-Reihe!



Und wieder einen Throne of Glass-Band mehr vom SuB befreit! Es macht immer wieder unglaublich viel Spaß, in die Welt einzutauchen ...

Achtung: Die Rezension enthält Spoiler zu Band 1-3 der Throne of Glass-Reihe!



Und wieder einen Throne of Glass-Band mehr vom SuB befreit! Es macht immer wieder unglaublich viel Spaß, in die Welt einzutauchen und mit Celaena Sardothien mitzufiebern – und in diesem Band endlich Sam kennenzulernen, war Vergnügen und Schmerz gleichzeitig!



Dieser Sammelband von den fünf Kurzgeschichten stellt die Vorgeschichte von Celaena dar. Wir begleiten sie auf ihren Aufträgen als Assassinin, lernen ihren Konkurrenten und später Geliebten Sam kennen und erfahren, wie es dazu kam, dass sie sich zu Beginn von Band 1 in Endovier befindet, einem Sklavenlager. Auch wenn es sich um die Vorgeschichte handelt, empfehle ich, die ersten drei Bänden vorher zu lesen. Zwar wird hier nur in einem einzigen Punkt gespoilert, aber dieser Punkt ist doch schon ziemlich gravierend und könnte einem die Überraschung in Band 2 nehmen. Darüber hinaus ist aber eigentlich kein wirkliches Vorwissen notwendig, auch wenn der Lesespaß natürlich umso größer ist, wenn man die Personen schon kennt, von denen gesprochen wird: Zum Beispiel der Kronprinz und der Captain, selbst dann, wenn diese nur ganz kurz Erwähnung finden.



Wie auch in den anderen Bänden versteht es Sarah J. Maas die Spannung und das Lesevergnügen bis zur letzten Seite hochzuhalten. Wenn die Handlung mal etwas unaufgeregter ist, dann ist sie trotzdem amüsant, unterhaltsam, überraschend oder sogar berührend. Es gab hier einige Momente, in denen bei mir ein paar Tränen geflossen sind, weil ich ganz genau wusste, dass es für Sam nicht gut ausgehen würde – und Sarah J. Maas spielt damit, dass ihre Leserinnen das wissen.



Die Beziehung zwischen Sam und Celaena war für mich dieses Mal das Highlight. In den anderen Bänden lag dieses für mich immer in der spannungsgeladenen Handlung und in Dorian, den ich unfassbar ins Herz geschlossen habe, aber diesmal ist es tatsächlich die Liebesgeschichte. Nicht etwa, weil die restliche Handlung nicht zu überzeugen weiß, sondern weil die Liebesgeschichte wirklich gut geschrieben ist. Weil Sam so gut geschrieben ist. Von seinem ersten Auftritt an hatte ich Angst vor seinem Schicksal und wollte mich davor wappnen, aber er hat sich trotzdem in mein Herz geschlichen. Die Chemie zwischen ihm und Celaena, die Schlagabtäusche, das Konkurrenzverhalten, gleichzeitig aber auch die Anziehung und die gelegentlich aufschimmernde Sympathie zwischen ihnen waren ein riesiger Unterhaltungsfaktor, der mich wünschen lässt, dass wir in den nächsten Bänden mehr davon bekommen. Insofern ist dieser Faktor auch bittersüß.



Ich kann es kaum erwarten, die nächsten Bände dieser fantastischen Reihe zu lesen und all die wunderbaren Charaktere wiederzusehen!



Fazit*

Die spannungsgeladene wie berührende Vorgeschichte von Celaena Sardothien, die einiges Licht ins Dunkel bringt, bekommt von mir 4,5 Sterne. Band 1 und 2 der Reihe waren hinsichtlich der Handlung noch etwas aufregender!

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Sieben Höfe trifft auf Throne of Glass - aber Brigid Kemmerer kreiert hier trotzdem etwas ganz Eigenes!

Ein Fluch so ewig und kalt
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Von der Emberfall-Reihe hatte ich so Gutes gehört, dass ich mir sie unbedingt ins Regal holen musste. Nach dem Lesen kann ich nun auch sagen, dass der Hype berechtigt ist und die Geschichte von Anfang ...

Von der Emberfall-Reihe hatte ich so Gutes gehört, dass ich mir sie unbedingt ins Regal holen musste. Nach dem Lesen kann ich nun auch sagen, dass der Hype berechtigt ist und die Geschichte von Anfang bis Ende unfassbar viel Spaß macht.

Die Ausgangsstory hat mich zum einen deshalb angesprochen, weil hier ein Märchen adaptiert wird, und zum anderen, weil sie damit auch Ähnlichkeit zu Sarah J. Maas‘ „Sieben Höfe“-Reihe aufweist. Brigid Kemmerer kreiert hier aber ihre ganz eigene Geschichte, wobei ich sogar eher Parallelen zu Sarah J. Maas‘ „Throne of Glass“ gesehen habe: die Protagonistin befindet sich nämlich auch hier in einer Dreiecksgeschichte mit dem Prinzen und seinem Kommandanten. Das hat mich aber nicht gestört, im Gegenteil sogar, ich fand es sehr unterhaltsam.

Harper ist eine toughe Protagonistin zum Mitfiebern, die an Zerebralparese leidet, sich von ihrer Krankheit aber nicht definieren und unterkriegen lässt. Die Art, wie sie in Emberfall landet und damit zum nächsten „Opfer“ des Fluchs wird, sagt schon unglaublich viel über sie aus: Sie versucht ein anderes Mädchen davor zu retten, von Grey, dem Kommandanten des Prinzen, entführt zu werden. Stattdessen wird sie schließlich nach Emberfall entführt und muss vom Prinzen umworben werden, damit der Fluch gebrochen wird.

Da Harper nicht auf den Mund gefallen ist und Charakter hat, haben Prinz Rhen und Kommandant Grey es nicht leicht mit ihr, was die Geschichte für uns Leser*innen aber natürlich umso spannender und interessanter gestaltet. Die Art, wie sich hier Freundschaften und auch tiefere Gefühle entwickeln, ist fesselnd und lässt einen Lesesog entstehen. Besonders die Momente zwischen Rhen und Harper haben mich immer weiterlesen lassen wollen, weil nicht nur Harper, sondern auch Rhen als Charakter sehr interessant gestaltet ist. Sein unnahbares, aber gleichzeitig auch selbstloses und aufopferungsvolles Wesen hat mich von Seite zu Seite mehr für ihn eingenommen. Grey empfand ich daneben leider als sehr blass und wenig aufregend, auch wenn ich ihn aufgrund seiner unerschütterlichen Loyalität Rhen und später auch Harper gegenüber dennoch mochte. Ich hoffe nur, dass er in den nächsten Bänden interessanter wird, andernfalls weiß ich nicht, ob ich mich für diese Dreiecksgeschichte erwärmen kann.

Zwischen Rhen und Harper habe ich von Beginn an die Funken gespürt, sodass ich bis zum Ende in Team Rhen war. Ihre Momente waren schön, witzig und aufregend und ich habe jeden einzelnen sehr genossen. Immer wieder habe ich mich gefreut, wenn die beiden alleine waren. Bei Grey und Harper war das leider nicht so, auch wenn ich mich an ihren Szenen zu zweit nicht gestört habe. Es kam in meinen Augen nur einfach keine romantische, sondern nur freundschaftliche Stimmung auf, obwohl das von der Autorin anders intendiert war. Deshalb bleibe ich wohl in Team Rhen. Genauso sehr genossen habe ich jedoch die Szenen zwischen Grey und Rhen, denn auch wenn die beiden aufgrund ihrer sozialen Stellungen eher distanziert miteinander umgehen, baut sich zwischen ihnen doch eine Freundschaft auf.

In der Handlung kommen nicht nur aufgrund dieser spannenden Konstellationen keine Längen auf, sondern auch, weil immer wieder neue Herausforderungen und Hindernisse auftreten, die wieder Schwung in die Geschichte bringen und an die Seiten fesseln. Zu keinem Zeitpunkt habe ich mich auch nur eine Sekunde gelangweilt. Ich muss jedoch zugeben, dass ich wegen eines Twists am Ende etwas enttäuscht bin, weil mir dieser dann doch zu offensichtlich und zu einfach war. Es bleibt die Hoffnung, dass die Autorin in den nächsten Bänden mit dieser großen Enthüllung gut umzugehen weiß, denn diese könnte auch einiges kaputt machen.

Fazit
Ein sehr guter, fesselnder und spannender Fantasy-Auftakt, der Lust auf mehr macht! Ich freue mich auf die nächsten Bände und vergebe 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Eine etwas andere Form des Zeitreisens, die moralische Konflikte mit sich bringt - spannend!

Only a Monster
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Von „Only a Monster“ habe ich mir aufgrund der eher mittelmäßigen Rezensionen nicht viel versprochen, wurde aber sehr positiv überrascht, da es vor allem ab der Hälfte unglaublich spannend wird!

Wir lesen ...

Von „Only a Monster“ habe ich mir aufgrund der eher mittelmäßigen Rezensionen nicht viel versprochen, wurde aber sehr positiv überrascht, da es vor allem ab der Hälfte unglaublich spannend wird!

Wir lesen aus der Sicht von Joan, die zu Beginn der Geschichte erfährt, dass sie einer Monsterfamilie angehört, die durch Stehlen der Lebenszeit von Menschen durch die Zeit reisen kann. Des Weiteren stellt sich ihr Schwarm Nick als „legendärer Monsterjäger“ heraus, der es sich zum Ziel gesetzt hat, alle Monster auszulöschen. Bei einem Angriff im Holland House, dem Museum, in dem Nick und Joan arbeiten, kommt ihre Familie ums Leben und sie tut sich mit Aaron, dem Sohn des Familienoberhaupts der Olivers, zusammen, um diese Nacht rückgängig zu machen …

Während das Buch anfangs noch wie eine typische Teenie-Romantasy wirkt, nimmt es ab der Hälfte gehörig an Fahrt auf. Die Geschichte wird immer komplexer, es werden immer neue Fragen aufgeworfen und neue Erkenntnisse aufgedeckt, mit denen man nicht gerechnet hat. Da stets etwas passiert, kann man als Leserin kaum durchatmen. Es bleibt bis zum Schluss spannend. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass man trotz einiger Elemente, die man auch schon aus anderen Büchern kennt (z.B. das Zeitreisen oder die verschiedenen Kräfte), nicht den Eindruck hat, einen Abklatsch anderer Geschichten zu lesen. Die Autorin hat hier etwas völlig Neues erschaffen mit vielen interessanten Bausteinen, die Lust aufs Weiterlesen machen. In ihrer Gesamtheit ist die sehr gut durchdachte Geschichte nicht vorauszusehen. Einen Aspekt sieht man zwar relativ früh kommen, aber alle weiteren Fragen, die im Laufe der Handlung aufgeworfen werden, bleiben bis zuletzt undurchsichtig und lassen einen auf die Fortsetzung hinfiebern. Man ist als Leserin außerdem immer wieder dazu aufgefordert, um über "Gut" und "Böse" nachzudenken, denn auch die Protagonistin ficht dahingehend mehrere moralische Kämpfe mit sich aus.

Hervorheben möchte ich außerdem die glaubwürdige Darstellung der Gefühle. Sei es jene zwischen Nick und Joan oder Joan und Aaron oder auch zwischen Nebencharakteren, die man noch gar nicht so lange kennt. Liebe bzw. tiefe Gefühle werden hier unglaublich authentisch vermittelt, was das Lesen umso schöner und intensiver gestaltet.

Ja, wir haben hier mal wieder eine Dreiecksgeschichte, aber das finde ich gar nicht so dramatisch, denn ich fühle mich ein wenig an die TID-Reihe von Cassandra Clare erinnert. Nicht etwa, weil Nick und Aaron beste Freunde und Seelenverwandte wären (äh ja, nein, ganz und gar nicht), sondern weil ich absolut nicht Partei für ein Team ergreifen möchte. Obwohl Nick irgendwie der „Feind“ ist und Aaron oft arrogant und herablassend auftritt, sind beide sympathisch und auf ihre Weise interessant. Joan, die eine toughe und angenehme Protagonistin ist, hat mit beiden eine gute Chemie, weshalb man sich einfach nicht entscheiden möchte.

Ich bin sehr gespannt darauf, wie diese Geschichte weitergeht, und freue mich auf Band 2, der im Januar erscheint.



Fazit

Eine sehr spannende Geschichte über eine etwas andere Art des Zeitreisens, die moralische Konflikte mit sich bringt und „Gut“ und „Böse“ auf den Kopf stellt. Ich bin gespannt, was die Geschichte in Band 2 noch bereithält. Von mir gibt es 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 06.10.2023

Schockiert. Macht wütend. Überrascht. Übersetzt bitte Band 3!

Marthas Mission
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Ich war angesichts des Endes gerade absolut geschockt, weil ich der festen Überzeugung war, dass es sich hierbei um eine Dilogie handelt. Tut es aber nicht, es ist eine Trilogie, aber Band 3 wurde nicht ...

Ich war angesichts des Endes gerade absolut geschockt, weil ich der festen Überzeugung war, dass es sich hierbei um eine Dilogie handelt. Tut es aber nicht, es ist eine Trilogie, aber Band 3 wurde nicht auf Deutsch übersetzt. Und wird vermutlich auch nicht mehr übersetzt werden, wenn man beachtet, dass 5 Jahre vergangen sind, seit Band 2 auf den Markt kam. WOW. Wirklich. Fast bereue ich es, die Reihe überhaupt angefangen zu haben, denn wie kann ein Verlag die Übersetzung einer Reihe einfach mittendrin abbrechen?
Aber ich bereue es nur FAST, denn auch wenn mich die Offenheit des Endes gerade kalt erwischt und wütend gemacht hat, waren diese beiden Bände sehr interessant und spannend.

Marthas Mission wartet in der Erzählperspektive mit einigen Neuerungen auf, die dadurch zustande kommen, dass nun Isaac im Todestrakt sitzt und nicht mehr Martha. Wir lesen nun auch aus seiner Sicht und erhalten Einblicke in sein Innenleben, wie es auch weiterhin bei Martha der Fall ist. Unter diese Kapitel mischen sich aber auch Blickwinkel von außen auf andere Personen sowie die TV-Sendungen rund um Death is Justice. Gerade Letztere finde ich nach wie vor unfassbar spannend, vor allem diese Szenen bieten viele gute Momente, die einen an die Seiten fesseln.

Wie auch schon der Auftakt führt Marthas Mission einen durch so viele verschiedene Emotionen. Mal ist man glücklich, mal am Boden zerstört, traurig und dann wieder unglaublich wütend. Wut ist das vorherrschende Gefühl beim Lesen, denn die Autorin schildert Reaktionen der Bevölkerung, von denen man einfach hoffen muss, dass sie aus der Luft gegriffen und völlig unrealistisch sind, die aber auf der anderen Seite leider gar nicht so undenkbar erscheinen, wenn man sich die Geschichte der Menschheit so ansieht.

Da das Buch so starke Gefühle auslöst, fiebert man auch umso mehr mit den Protagonisten mit. Ich mag jeden einzelnen der kleinen Gruppe um Martha, habe um sie gebangt und sie angefeuert. Die Liebesgeschichte zwischen Martha und Isaac, in die uns Band 1 einige Einblicke gewährt hat, die wir aber nie in der Gegenwart erleben durften, findet auch hier auf Distanz und quasi nur in den Gedanken der beiden statt und trotzdem sind die Gefühle, die die beiden füreinander empfinden, in ihrer Intensität glaubhaft. Das lässt manch andere Bücher dahingehend wirklich alt aussehen.

Die Handlung ist durchweg spannend: Immer wieder kommen neue Dinge ans Licht, Personen, die man anfangs nicht mochte, überraschen einen plötzlich und wiederum andere überzeugen einen darin, dass man sie völlig zu Recht ins Herz geschlossen hat. Diese Momente machen das Leseerlebnis in der Reihe so großartig.

Das Ende hat mich, wie schon erwähnt, völlig kalt erwischt, da ich nicht damit gerechnet habe, dass es an dieser Stelle endet. Wenn man nicht weiß, dass es auf Englisch eigentlich noch einen dritten Band gibt, dann ist dieses Ende unfassbar unzufriedenstellend und nervenaufreibend. Ich habe mich erstmal furchtbar darüber echauffiert, bis ich dann doch die Hoffnung hatte, dass die Autorin eine Fortsetzung geschrieben oder zumindest geplant hat und sich nicht vor einer richtigen Auflösung drückt. Und ja, es gibt einen dritten Band auf Englisch, den ich dann wohl oder übel eben auf Englisch lesen muss, denn mit diesem Ende kann ich so auf keinen Fall leben. Es ist der Inbegriff von Unabgeschlossenheit.

Fazit

Eine gute Fortsetzung, die auch wieder spannende und überraschende Momente und Charaktere zum Mitfiebern bietet. Großes Kino ist die Darstellung der Gesellschaft und der Bevölkerung, die einen immer wieder erschüttert und wütend macht. Da es zum Glück einen dritten Band gibt, vergebe ich hier wieder 4 Sterne, sonst hätte ich angesichts des offenen Endes definitiv zu weniger tendiert!

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