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Veröffentlicht am 26.06.2019

Was ich wohl mehr genossen habe: die witzige, familiäre Atmosphäre oder die heitere Verzweiflung?

Captain Love
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Als ich aufgrund des Klappentextes mit dem Lesen begonnen habe, wusste ich nicht, dass ich Charakteren begegnen würde, die bereits in anderen Büchern der Autorin die Hauptrolle gespielt haben. Überhaupt ...

Als ich aufgrund des Klappentextes mit dem Lesen begonnen habe, wusste ich nicht, dass ich Charakteren begegnen würde, die bereits in anderen Büchern der Autorin die Hauptrolle gespielt haben. Überhaupt wusste ich nicht, welche Bücher die Autorin bereits geschrieben hat – bis ich eben darauf gestoßen bin und zu meiner großen Überraschung festgestellt habe, dass „The Club – Flirt“ schon seit Längerem auf meiner Wunschliste steht. Ein bisschen bereue ich es jetzt, dass ich „Captain Love“ vorher gelesen habe, weil ich einige Insider dadurch nicht verstehen konnte. So oft werden unübersehbare Anspielungen auf die Geschichten der anderen Figuren gemacht (die ohnehin erfreulich oft auftauchen), dass ich immer wieder stutzig wurde. Ich würde also vorher definitiv die Lektüre der „The Club“-Reihe empfehlen, weil man sich dann auf das Wiedersehen mit altbekannten Charakteren wie Josh, Jonas, Sarah und Kat sehr freuen kann. Ich wurde jetzt aber immerhin noch neugieriger auf die anderen Bücher gemacht.

Das liegt vor allem daran, dass ich mich in diesem Buch nicht nur in Ryan und Tessa verliebt habe, sondern in nahezu alle Charaktere – besonders in die Morgan-Familie … und Josh. Ich weiß auch nicht, aber Keane, Ryan und Josh haben es mir irgendwie ganz besonders angetan.

Bleiben wir aber mal bei Ryan und Tessa: Ryan war als männlicher Protagonist einerseits klischeehaft und andererseits ungewöhnlich. Er ist nach Aussage von seinem Bruder Keane der Hübscheste der Morgans, ist sich dieser Tatsache in angenehmer Bescheidenheit bewusst, mit gesundem Selbstvertrauen ausgestattet und hat eine Vergangenheit als Aufreißer. Zusammen mit den Piercings und den Tattoos fällt einem bei ihm als erstes der Begriff „Bad Boy“ ein. Wer sich jetzt aber denkt, dass er mit einer schönen Bindungsphobie daherkommt und von Tessa umgekrempelt werden muss, der könnte nicht deutlicher danebenliegen. Er hat seine Aufreißer-Vergangenheit hinter sich gelassen, sucht die Frau fürs Leben und macht keinen Hehl daraus, dass er sie in Tessa gefunden zu haben glaubt. Die Mischung aus gutem und aufrichtigem sowie provokantem, herausforderndem und stets flirtendem Kerl, die in ihm zusammenkommt, hat mich sehr sehr gut unterhalten und mir Ryan unglaublich sympathisch gemacht.

Tessa ist neben Ryan doch relativ klischeehaft, aber nichtsdestotrotz eine sehr angenehme und sympathische Protagonistin: Sie ist nach einer kurzen Auftauphase schlagfertig, hin und wieder überraschend kühn, was sogar Ryan aus dem Konzept bringt, witzig, in ihrem Job ehrgeizig und engagiert und in Bezug auf ihre Liebsten loyal und hilfsbereit. Sie setzt sich für die Menschen ein, die sie liebt, und freut sich immer ganz entzückend, wenn sie merkt, dass ihr jemand die gleiche Zuneigung entgegenbringt wie sie ihrem Gegenüber. Ich hatte keine Probleme damit, sie ins Herz zu schließen oder ihr Verhalten nachzuvollziehen. Zwar hat sie große Probleme zu vertrauen, was auch einen Konfliktpunkt im Buch darstellt, aber ihre Haltung wird mit passender Hintergrundgeschichte glaubwürdig und verständlich gestaltet.

Die Handlung wusste mich tatsächlich zu überraschen: Nicht, weil es einen Plot Twist gab, der mich vom Hocker gerissen hätte, sondern weil

1. die tiefen Gefühle der Protagonistin so glaubwürdig bei mir ankamen: Es geht um Seelenverwandtschaft und Liebe auf den ersten Blick – und bei den gewaltigen Eindrücken, die die beiden bei ihrer ersten Begegnung voneinander haben, werden vielleicht sogar Skeptiker bekehrt. Obwohl sich die beiden nicht lange kennen, habe ich ihnen ihre tiefen, einzigartigen Gefühle füreinander abgekauft – und die Chemie zwischen ihnen in ihren Unterhaltungen (vor allem ihrer ersten!) gespürt.

2. es bei der hohen Seitenzahl (für einen Liebesroman) trotzdem nie langweilig wurde. Immer wieder ist es interessant geworden: Sei es durch Eifersucht, liebgemeinten, aber nach hinten losgehenden Einmischungen von Freunden, Verschwiegenes, heiße Liebesszenen, romantische Liebeserklärungen, süße Gedanken oder hitzige, amüsante Schlagabtäusche …

3. es relativ lange sogar richtig spannend war, weil die zweite Begegnung der beiden so hinausgezögert wurde. Da versucht Ryan, Tessa zu finden, kennt aber nur einen falschen Namen und einen falschen Beruf, unternimmt die größten Anstrengungen und müsste eigentlich nur mal endlich den Kupplungsversuchen seiner Schwester nachgeben, die ihn mit der persönlichen Assistentin ihres Verlobten (Josh – hust hust) zusammenbringen möchte, die ja schließlich Tessa ist. Mehr als einmal habe ich mir belustigt die Haare gerauft, weil die beiden einer zweiten Begegnung eigentlich so nah waren und doch immer etwas dazwischenkam. Puh! Das hat wirklich für viel Spannung und Erheiterung gesorgt.

Zudem bin ich sehr überrascht, dass ich mich während des Lesens irgendwie als Teil der Familie Morgan gefühlt habe und mich jetzt schon wieder auf den nächsten Besuch freue. Wie schön, dass es noch vier weitere „True Lovers“-Bände mit so sympathischen, facettenreichen Protagonisten gibt, die man hier schon kennenlernen durfte. Und selbstverständlich gibt es da ja dann auch noch Josh und Kats bzw. Jonas‘ und Sarahs Geschichte … ich bin gespannt, ob die Reihe das hohe Niveau halten kann. Das kreative, bezaubernde Ende, das nochmal einen Bogen zu ihrer ersten Begegnung schlägt, und der zufriedenstellende Epilog lieferten jedenfalls die perfekte, abschließende Ladung Zucker.



Fazit

Ein überraschend spannender, romantischer Auftakt, der von einer Seelenverwandtschaft und Liebe auf den ersten Blick erzählt. Man wird für etwas mehr als 500 Seiten Teil der verrückten, aber liebenswerten Morgan-Familie und möchte sich eigentlich gar nicht mehr verabschieden. Muss man sich nach dem ersten Band auch gar nicht, denn es gibt ja noch weitere Bände. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung – aber ich würde eventuell zuerst die „The Club“-Reihe lesen, um Charaktere wie Josh, Kat, Jonas und Sarah schon einmal kennenzulernen. – Ich vergebe 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 21.06.2019

Jetzt findet auch der charmante, witzige Aufreißer und Küchenrebell Nick seine Meisterin.

Taste of Love - Küsse zum Nachtisch
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Was soll ich sagen? Wieder einmal hält ein Buch von Poppy J. Anderson, was es verspricht. Die Autorin ist ein Garant für unterhaltsame, witzige Liebesgeschichten.

Ich habe Nick schon in Band 1 ins Herz ...

Was soll ich sagen? Wieder einmal hält ein Buch von Poppy J. Anderson, was es verspricht. Die Autorin ist ein Garant für unterhaltsame, witzige Liebesgeschichten.

Ich habe Nick schon in Band 1 ins Herz geschlossen. Äußerlich ist er das, was man einen "Bad Boy" nennt: schwarze Haare, blaue Augen, muskulös, tätowiert, immer in Lederjacke und Begleitung seines Motorrads. Und auch seine flirtende, herausfordernde Art, mit der er reihenweise Frauen um den Finger wickelt, passt ins Klischee. Trotzdem war er für mich etwas Besonderes. Seine humorvolle, meist gut gelaunte Art hat mich wunderbar unterhalten, während er mir andererseits mit seiner liebevollen, fürsorglichen und verletzlichen Seite imponiert hat. Er tut gerne auf großspurig, überheblich und selbstbewusst, geht mit seiner Granny aber liebevoll um, erfüllt in Bezug auf Claire keine Klischees (was zum Beispiel Bindungsängste angeht, mit denen ich fest gerechnet habe) und ist in gewissen Dingen auch unsicher.

Im Zusammenhang mit Letzterem wird hier auch ein ernsteres Thema aufgegriffen, mit dem ich in Büchern tatsächlich noch nicht oft konfrontiert wurde. Dass es hier überhaupt eine Rolle spielte, kam für mich sehr überraschend - das war tatsächlich etwas, was ich in der Story absolut nicht kommen gesehen habe und was mich positiv überrascht hat. Es gab einen kleinen Wow-Effekt. Als zum ersten Mal die Ahnung aufkam, saß ich mit großen Augen da und dachte mir: Nein, das kann doch nicht sein. Um mir dann alle Anzeichen dafür nochmal ins Gedächtnis zu rufen und zu denken: Oha, oha, oha. Wie geschickt die Autorin das eingefädelt hat, dass man wirklich nicht misstrauisch wird. In diesem Zusammenhang ist mir außerdem Drew aus dem ersten Band nochmal um einiges sympathischer geworden, weil ... naja, lest selbst.

Claire war natürlich wieder ein tougher, schlagfertiger Gegenpart. Nick ist schon ein hartes Stück, sehr schlagfertig, nie um eine intelligente Erwiderung verlegen und flirten kann er schamlos. Mit Claire hat er aber echt seine Meisterung gefunden, denn sie kontert ihn fast jedes Mal aus und schafft es immer wieder, ihn sprachlos zu machen. Deshalb sind die Wortgefechte der beiden auch ganz großes Kino.

Diesmal hat es die Handlung tatsächlich geschafft, mich in einem Punkt zu überraschen - ansonsten ist sie relativ vorhersehbar, man weiß, in welche Richtung es geht, aber das ist nicht schlimm. Warum sonst liest man einen Liebesroman, wenn man am Ende kein Happy End möchte? Der Epilog war mehr als zufriedenstellend - und sehr süß! Ich freue mich schon darauf, auch dieses Paar in den nächsten Bänden wiederzutreffen.

Fazit

Ein klassischer Poppy J. Anderson-Liebesroman: Mit Witz, Schlagfertigkeit und einer ausgewogenen Mischung aus Süße und Schärfe verfolgen wir, wie jetzt auch der lausbubenhafte, selbstbewusste und charmante Küchenrebell Nick sein Glück findet. Die Reihe hält weiterhin das sehr gute Niveau - 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 14.06.2019

Ich warte auf das Buch von Poppy J. Anderson, das mich enttäuscht. Wieder mal super!

Taste of Love - Geheimzutat Liebe
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Ich weiß nicht, das wievielte Buch dieses hier nun ist, das ich von Poppy J. Anderson gelesen habe. Es waren einige. Ich weiß aber, dass mich bisher noch kein einziges ihrer Bücher enttäuscht hat – und ...

Ich weiß nicht, das wievielte Buch dieses hier nun ist, das ich von Poppy J. Anderson gelesen habe. Es waren einige. Ich weiß aber, dass mich bisher noch kein einziges ihrer Bücher enttäuscht hat – und „Geheimzutat Liebe“ ist da keine Ausnahme.

In diesem Auftakt der Reihe geht es um Andrew Knight – gefeierter Starkoch und Chefkoch im eigenen Restaurant – und Brooke Day – ungelernte Köchin, die wegen ihrer erkrankten Mutter das Familienrestaurant fast alleine stemmt. Andrew war eigentlich immer Feuer und Flamme für das Kochen, muss seit einiger Zeit jedoch feststellen, dass er sich mittlerweile fast in die Küche quält und nicht mehr den gleichen Spaß am Kochen hat wie früher. Er fühlt sich ausgebrannt und gestresst. Kurzerhand beschließt er, seinem Restaurant für einige Tage den Rücken zu kehren und nach Maine zu fahren, wo er prompt einen Beinaheunfall mit niemand Geringerem als Brooke Day hat. Obwohl Drew schon kurz, nachdem er den Mund geöffnet hat, bei ihr den Ruf eines Großstadtsnobs weg hat und nicht gerade viele Sympathiepunkte bei ihr sammelt, erbarmt sie sich, ihn für einige Tage – solange sein Auto repariert wird – bei sich aufzunehmen. Während Brooke keine Ahnung hat, dass ein preisgekrönter Koch mit ihr unter einem Dach lebt und ihr (zunächst unerwünschte) Ratschläge zu Essen und Restaurant gibt, kommen die beiden sich näher. Aber was passiert, wenn Brooke erfährt, womit Drew tatsächlich seine Brötchen verdient?

Ich muss gestehen: Der Klappentext hat mich gar nicht mal so umgehauen. Es war mehr der Name der Autorin, der mich zum Lesen bewogen hat, und das war letztendlich auch die richtige Entscheidung. Poppy J. Anderson schafft es irgendwie immer wieder, eine unterhaltsame Liebesgeschichte zu Papier zu bringen. Es wird nie langweilig. Natürlich kann man keine unvorhersehbaren Plot Twists erwarten – im Grunde genommen ahnt man ja (auch durch den spoilernden Klappentext), welche Hindernisse den beiden in den Weg gelegt werden und wie die Geschichte ausgehen wird. Ein Happy End gibt es (glücklicherweise) jedes Mal. Aber eine überraschende Handlung finde ich hier auch nicht wichtig, weil die Charaktere und ihre Dialoge die Handlung wunderbar alleine tragen.

Mit Drew und Brooke treffen zwei sehr interessante Menschen aufeinander. Drew ist ein Kontrollfreak, der sich in seine Speisekarte nicht hineinreden lässt und ehrgeizig seine Ziele verfolgt. Obwohl er es nach außen hin nicht zeigt, trifft es ihn sehr, dass sein Vater ihm angesichts seiner Berufswahl die kalte Schulter zeigt. Brooke opfert sich in dem Familienrestaurant vollkommen auf, um ihren Eltern unter die Arme zu greifen. Sie ist stur, schlagfertig und lässt sich nichts gefallen, was mir sofort imponiert hat. Sehr amüsant fand ich es, dass Drew aus Brookes Sicht am Anfang tatsächlich wie der absolute Snob wirkt, obwohl man als Leser mehr weiß und sich denken kann, dass er das alles eigentlich gar nicht so meint, wie es sich anhört. Brooke wiederum wirkt aus Drews Sicht zickig, was man wiederum nachvollziehen kann, weil sie unglaublich viel Stress hat. Obwohl man beide Eindrücke also absolut verstehen kann, wirken die beiden trotzdem sympathisch. Vor allem Drew hat es mir angetan, weil er auf Brookes gelegentlich „zickiges“ Verhalten immer relativ lässig und charmant reagiert. Die Dialoge machen aufgrund dessen einfach Spaß.

Die Handlung besteht vor allem aus sehr unterhaltsamen Schlagabtäuschen, romantischen, süßen Annäherungen und … Schlagabtäuschen. Zudem wird natürlich sehr oft über Essen gesprochen – es besteht also die Gefahr, dass man während des Lesens Hunger oder Appetit auf einen Blaubeerkuchen bekommen könnte. Ich musste das Buch in einem Rutsch durchlesen, weil ich so viel Freude an den amüsanten Dialogen hatte und das Knistern zwischen Drew und Brooke durch die Seiten spüren konnte. Zudem wurde ich auf Nick neugierig gemacht, der im nächsten Band im Mittelpunkt steht. Ich bin gespannt, ob dieser das gute Niveau halten kann.



Fazit

Wieder einmal ein absolut gelungenes Buch von Poppy J. Anderson. Amüsant, lockerleicht, romantisch. Die Geschichte lebt von unterhaltsamen Dialogen und überzeugt durch diese auch. Für mich schon mal ein winziges Bisschen besser als Band 4, den ich schon gelesen habe – also 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 13.06.2019

Was für eine Überraschung. Süße Liebesgeschichte voller Bauchkribbeln, zum Mitfiebern. <3

Bad Boy Stole My Bra
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Worum geht es?

Gerade noch beobachtet Riley verstohlen ihren neuen, extrem attraktiven Nachbarn beim Einzug und denkt sich, dass sie wahrscheinlich nicht viel mit ihm zu tun haben wird, da wacht sie mitten ...

Worum geht es?

Gerade noch beobachtet Riley verstohlen ihren neuen, extrem attraktiven Nachbarn beim Einzug und denkt sich, dass sie wahrscheinlich nicht viel mit ihm zu tun haben wird, da wacht sie mitten in der Nacht auf und bekommt gerade noch mit, wie sich Alec Wilde mit ihrem Mickey Maus-BH durchs Fenster stiehlt. Obwohl er auf frischer Tat ertappt wurde, will er den BH einfach nicht herausrücken - es sei Teil der Wette, dass er ihn behalte. Riley ahnt nicht, dass sich mit ihrer stillen Racheerklärung ihr Freundeskreis um einige beliebte Typen erweitern ... und dass Alec Wilde bald einen ganz besonderen Platz in ihrem Leben einnehmen wird.

Meine Meinung

Ich hatte nicht die größten Erwartungen an das Buch, weil ich seit "Du bist mein Feuer" Wattpad-Sensationen eher skeptisch gegenüberstehe. Hier war das aber absolut unbegründet, denn ich bin wirklich begeistert.

Das Buch ist definitiv etwas jugendlicher geschrieben - das muss man mögen, sonst merkt man schon nach wenigen Seiten, dass das Buch einfach nichts für einen ist. Ich finde, dass man durch das Cover schon recht gut erahnen kann, dass man hier eine jugendliche, süße Highschool-Liebesgeschichte vor die Nase gesetzt bekommt.

Mir hat das unglaublich gut gefallen, weil die Autorin es perfekt meistert, die Spannung und das Bauchkribbeln bis zum Ende hochzuhalten. Man fiebert bei Riley und Alec von Anfang an mit, bekommt Schmetterlinge im Bauch bei kleinsten Annäherungen und kommt aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Das gelingt Lauren Price vor allem deshalb, weil die Entwicklung der Liebesgeschichte so interessant und glaubhaft geschildert wird: Riley und Alec freunden sich zunächst an, gleichzeitig verbindet sie aber auch eine Art Hassliebe. Sie spielen sich Streiche, necken sich, stärken sich aber auch gegenseitig den Rücken und sind füreinander da. Zusätzlich unterhaltsam wird das Geschehen durch Alecs scherzhafte (und furchtbar schlechte, darum aber unterhaltsame) Anmachsprüche, die mich immer wieder zum Grinsen gebracht und ihn einfach sympathisch gemacht haben.

Ich habe das Buch auch gerade deshalb geliebt: Weil sowohl Riley als auch Alec einfach sympathisch sind. Riley ist eher introvertiert, liest gerne, spielt Videospiele, ist ein Horrorfilmfan - kurzum: Sie ist ein Nerd. Damit kann ich mich identifizieren. Sie ist aber auch nicht auf den Mund gefallen und amüsant sarkastisch. Alec ist nach außen hin der draufgängerische Bad Boy mit dem üblichen Womanizer-Image, insgeheim aber auch warmherzig und einfühlsam. Seine lockere, scherzhafte Art hat mit seiner lieben, verständnisvollen Seite die perfekte Mischung abgegeben. Zusammen kann man die beiden einfach nur lieben, ich habe mich in ihre starke Freundschaft, die insgeheim von Anfang an eigentlich viel mehr ist, von Seite zu Seite mehr verliebt.

Sie müssen einige Hindernisse überwinden, um zu ihrem Happy End zu kommen. Leicht wird es ihnen nicht gemacht. Da gibt es Rileys bewegende Vergangenheit, die eine große Rolle spielt und geschickt in die Handlung eingefädelt wird, um den Leser neugierig zu machen, einige Menschen, die ihnen Steine in den Weg legen, und ... ihre eigene Sturheit. Sie stehen sich selbst im Weg - während alle anderen schon gecheckt haben, dass es zwischen ihnen knistert, leugnen die beiden noch sehr lange ihre Gefühle füreinander. Aber das macht es ja gerade so spannend.

Ich bin wirklich überrascht: Dieses Buch hat alles, was ich an einer Liebesgeschichte schätze. Trotz jugendlicher und meist lockerer Atmosphäre geht das Buch auch tiefer, es kratzt nicht nur an der Oberfläche. Es werden ernstere Themen behandelt, weise Worte gesprochen und an einer Stelle hatte ich sogar Tränen in den Augen, weil ich so mit den Figuren mitgefühlt habe. Für mich ist "Bad Boy Stole My Bra" eine absolute Überraschung und vielleicht sogar schon ein Highlight 2019.


Fazit

Um es mit Alecs Worten zu sagen: Ist das Buch Google? Denn es hat alles, was ich (bei einer guten Liebesgeschichte) suche! Eine Überraschung auf allen Ebenen - jugendlich, aber auch tiefgründig, mal aufatmend leicht, mal bedrückend traurig. Bauchkribbeln- und Taschentuchalarm. Wem jugendliche, süße Highschool-Liebesgeschichten gefallen, der wird mit "Bad Boy Stole My Bra" seine Freude haben. Von mir gibt es deshalb auch 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.06.2019

Schwankend zwischen Weinen und Lachen, um am Ende beides zu tun ...

Alles, was ich sehe
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Worum geht es?

Fragt man Maggie danach, was „ihr Ding“ ist, dann ist die Antwort glasklar: Fußball. Vor sechs Monaten hat sich ihr Leben aber völlig auf den Kopf gestellt: Durch eine Hirnhautentzündung ...

Worum geht es?

Fragt man Maggie danach, was „ihr Ding“ ist, dann ist die Antwort glasklar: Fußball. Vor sechs Monaten hat sich ihr Leben aber völlig auf den Kopf gestellt: Durch eine Hirnhautentzündung ist sie erblindet und auf einmal ist nichts mehr so, wie es einmal war. Nicht das Verhältnis zu ihren Eltern, nicht ihre Freundschaften und das Zurechtfinden in der Welt, die sie nicht sieht, ist auch nichts, womit sich Maggie so leicht anfreundet. An einem schwierigen Punkt in ihrem Leben begegnet sie Ben. Ben ist aufgeweckt, offen, am laufenden Band mit ihr am Flirten und … zehn Jahre alt. Das eigentlich Bemerkenswerte an ihm ist aber, dass sie ihn sehen kann, und nicht nur das: auch seine unmittelbare Umgebung verschließt sich auf einmal nicht mehr ihrem Blick. Wenn sie Bens Nähe deswegen nicht ohnehin suchen würde, würde ihr der kleine Casanova sowieso keine Wahl lassen. Er drängt sich unerbittlich in ihr Leben und stellt es völlig auf den Kopf. Und zwar nicht nur deshalb, weil sein großer Bruder Mason zufälligerweise der Sänger ihrer Lieblingsband ist. Das einzige Problem: Mason denkt – verständlicherweise –, dass sie ihre Erblindung nur simuliert, um ihm nahe zu sein, aber Maggie wäre nicht Maggie, wenn sie diese ungeheuerliche Unterstellung so einfach hinnehmen würde …

Meine Meinung

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen. Warum? Weil ich unbedingt wissen wollte, warum Maggie Ben denn nun sehen kann. Man hat vielleicht die eine oder andere Vermutung, aber ich hatte den Eindruck, dass die Autorin gerade mit diesen Vermutungen ein bisschen spielt und uns hinters Licht führt. Ich war mir dann doch bis zum Schluss nicht sicher … hatte aber durchgängig ein ungutes Gefühl.

Ich kann die Stimmung des Buches ganz schwer auf den Punkt bringen. Sie hat viele verschiedene Nuancen: Mal ist sie lockerleicht und amüsant, weil Maggie so herrlich sarkastisch und Ben so charmant und bezaubernd ist, dann mal drohend bedrückend, traurig oder berührend und schließlich wieder aufatmend leicht – die Autorin schafft es, ernste Themen immer wieder mit lockeren Momenten zu spicken, ohne an Ernsthaftigkeit und Tiefgründigkeit einzubüßen. Tatsächlich brauchte die Geschichte zwar ein bisschen, um mich in ihren Sog zu ziehen, aber als es dann soweit war, konnte ich überhaupt nicht mehr aufhören, zu lesen. Ich habe mich auf einmal immer wieder dabei ertappt, wie ich mir Textstellen markiert, breit gegrinst oder sogar geweint habe – mal, weil es so traurig und mal, weil es einfach so … schön war.

Die Autorin vermittelt sehr eindrücklich und feinfühlig, wie sich Maggie nach ihrer Erblindung fühlt, wie sie mit ihrer neuen Situation umgeht und unter welchen Schwierigkeiten sie leidet. Man bekommt einen kleinen Eindruck davon, wie es sich anfühlt, auf einmal blind zu sein – und Maggies Gefühle sind beim Lesen auf mich übergegangen: Ich habe mit ihr gelitten und geweint und mich dann wieder unglaublich gefreut. Das war auch deshalb möglich, weil sie eine so wunderbare Protagonistin ist. Keck, schlagfertig und sarkastisch, aber auf der anderen Seite auch sensibel und – wenn es wirklich darauf ankommt – eine gute Freundin, die für einen da ist. Sie ist nicht ohne Fehler, gesteht sich diese aber ein und versucht, an ihnen zu arbeiten. Ich habe die Geschichte sehr gerne aus ihrer Sicht gelesen. Tatsächlich haben mir die Szenen mit ihr und Ben am besten gefallen, obwohl natürlich auch die Szenen mit Mason immer wieder schön waren.

Ben ist aber mein persönliches Highlight. Am Anfang wirkt er einfach nur … ulkig. Ein bisschen frühreif für seine zehn Jahre und ungewollt witzig. Ich habe ihn sofort ins Herz geschlossen. Er ist der kleine Sonnenschein, bei dem man nie weiß, was man als nächstes von ihm erwarten kann. Und auch er hat ein Handicap: Er wurde mit einem offenen Rücken geboren. Im Gegensatz zu Maggie ist er jedoch lebenslustig und lässt sich von nichts und niemandem nicht unterkriegen, weshalb er Maggie mit seinen zehn Jahren noch einiges beibringen wird. Ich hatte in den Maggie-Ben-Szenen immer sehr viel zum Lächeln, Grinsen und Lachen.

Neben Maggies Umgang mit ihrer Erblindung, der lebensverändernden Bekanntschaft und schließlich Freundschaft mit Ben (wenn ich an die beiden denke, muss ich immer noch lächeln) und die schwierigen Verhältnisse zu ihrer Familie und ihren Freunden, gibt es auch eine Liebesgeschichte, die perfekt zwischen all diesen ernsten Themen eingeflochten ist. Sie steht nicht im Mittelpunkt, sondern ist ein erfreulicher Zusatz, bei dem ich von Anfang an mitgefiebert habe, weil sich mit Mason und Maggie zwei so interessante Charaktere gegenüberstehen. Mason verhehlt nicht, dass er Maggie gegenüber misstrauisch ist, aber gerade das zeichnet ihn aus, denn letztendlich will er seinen kleinen Bruder nur beschützen. Obwohl Mason sich gerade am Anfang nicht von seiner besten Seite zeigt, fand ich ihn sofort spannend und interessant – um ihn letztendlich auch ins Herz zu schließen. Die drei bilden einfach ein süßes Trio. Wer seinen persönlichen Fokus auf die Liebesgeschichte legt, wird sich vielleicht daran stören, dass nicht so viel Zeit auf die Gefühlsentwicklung zwischen Maggie und Mason verwendet wird, aber ich hatte am Ende trotzdem das Gefühl, dass die Gefühle zwischen ihnen echt und tief sind. Aufgrund dessen habe ich überhaupt nichts zu meckern. Mich hat das Buch wirklich sehr berührt.

Fazit

Nach einem vor sich hin plätscherndem Anfang hat mich das Buch in seinen Sog gezogen und nicht mehr losgelassen. Es ist witzig, leicht, bedrückend, traurig, emotional und berührend. Ich habe mich in das Buch, die Charaktere und die Story verliebt – 4,5 Sterne!